[1060] Elysischer Friede [Tankred, Ilario]

[August '21]
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred lächelte in sich hinein. Illario wusste sicher um den Stellenwert, den das Sestierie für die Seinen hatte. Sie lebten lange dort und begriffen es als ihre Domäne, auch wenn der Fürst natürlich in letzter Konsequenz darüber verfügte. Der Ancilla war außerdem lange genug im Intrigenspiel bewandert, um zu wissen, dass das Blut der Verborgenen einen Versuch der Übernahme, egal durch wen, nicht hinnehmen konnte. Dies war unabdingbar, alleine schon um nicht als zu schwach zu erscheinen. Das Blut Lasombras war dem Krieger als natürlicher Verbündeter. Beide bevorzugten die Dunkelheit und das Operieren im Verborgenen, litten bisweilen an einem zweifelhaften Ruf. Auch die politische Situation innerhalb der See unterstrich des Nordmanns Präferenz. Zu guter Letzt war es der höchst verehrte Bari ibn Wael, Ahn des Clans der Schatten, der ihn einst in den Stand eines Neugeborenen entlassen hatte und später sein Leben schonte, als es durch die Taten seines Erzeugers eigentlich verwirkt war. Eine gewisse Dankbarkeit und gefühlte Schuld spürte Tankred in sich.
Er sinnierte kurz. Er musste aufmerksam bleiben und hinsichtlich der Lasombra nicht pauschalisieren. Sicher schuldete er seinem ehemaligen Fürsten viel. Das bedeutet aber nicht, dass er andere Lasombra zu positiv betrachten oder behandeln sollte. Der Krieger versuchte sein Wohlwollen zur Seite zu Wischen.

"Verehrter Herr Ilario Contarini, so lasst uns versuchen, ein solches Treffen abhalten. Ich denke, die Position meines Blutes ist Euch gelehrtem Herren bekannt, doch wäre es meines Dafürhaltens für alle Positionen unserer beider Geblüter klug und von Interesse den Status Quo zu besprechen. Sicher sind auf beiden Seiten viele Neuankömmlinge, die diese Positionen nicht kennen."

Tankred stoppte kurz und taxierte den Ancilla.

"Aus welchem Grund glaubt ihr, dass unsere höchst verehrten Ahnen eine friedvolle Lösung nicht bevorzugten?. Seid Ihr gewillt mir darzulegen, was zwischen" Der Verborgene wurde etwas kleinlauter. "unseren Geblütern steht?"

Tankred forschte nach einer Reaktion. Er wusste nicht genau, ob er nun zu weit ging. Andererseits hatte der Hüter das Themas selbst aufgeworfen.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

"Nun, dann werde ich sehen ob ein solches Treffen zu arrangieren ist von Seiten der Lasombra. So oder so werden wir den Willen des Prinzen erfüllen und dafür die ausgelobte Belohnung erhalten. Wir müssen es als Vasallen ihrer höchstverehrten Majestät sogar. Doch in meinen Augen sprichts nichts gegen Koexistenz in Clavicula, zumal ich persönlich dort nichts begehre."

Lächelnd schüttelte er hingegen auf die letzte Frage Tankreds den Kopf.


"Nein, nein... zwischen unseren Geblütern steht nichts. Zumindest nicht mehr als das was zwischen allen steht, im Gegenteil, denn auf verschiedenen Ebenen arbeiteten wir schon zusammen. Zwischen den Ventrue und den euren steht viel, viel mehr."
Bei dieser Andeutung beliess Ilario es, mochte der Nosferatu selbst in der Vergangenheit der genuesischen Brut herumwühlen. "Es ist nur so, dass mein Ältester sicherlich gehässigen Spass daran fände dabei zuzusehen wie die jüngeren sich gegenseitig zerfleischen. Und wo des sehr verehrten Lydiadas Gehässigkeit schon fast als legendär bekannt ist, da ist es die Blutlust des Godeoc allemal. Ein Schlachtfest in Clavicula wäre ihm sicher eine wahre Freude. Ich traf ihn früher das eine oder andere Mal, erlebte euren Ahnen bei dem Gemetzel von Kreuzdorf und auch wie er bei einem Treffen unseres Weges die einstige Hüterin mit einem Tisch in Starre schlug... ich weiß also wovon ich rede."
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred versuchte seine Überraschung zu unterdrücken. Es erschien dem Krieger so, als spräche der Ancilla nicht in einer angemessenen Art und Weise über die Ältesten. Er wog innerlich ab, ob die Worte abschätzig zu verstehen wären. Allerdings kannte er den Hüter zu wenig, um zu einem Schluss zu gelangen. Er selbst hatte bereits gehört und sogar mitbekommen, dass Ahnen des öfteren Wege beschrieben, die er als Neonat kaum nachvollziehen konnte, hatte sich darüber aber noch nie öffentlich geäußert. Auch das Auslegen der Emotionen der Ahnen erschien dem Nordmann fremd.
Tankred besann und entscheid sich, auf den gesamten Passus nicht einzugehen.

Der Normanne lächelte schmal und sprach.

"Dann werde ich mich in meinem Blut umhören, wer an einem entsprechendem Treffen teilhaben möchte."
Tankred stockte und fragte schließlich unsicher.
"Wäre es möglich, eine Aussage des höchst verehrten Lydiadas ui dem Thema zu erhalten?"
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

"Möglich wäre es sicher, doch warum? Zu welchem Zweck? Diese Angelegenheit ist nichts offizielles und ich würde den Ahnen nicht damit behelligen. Es sei denn natürlich der sehr verehrte Godeoc würde wieder auftauchen und Interesse an der Sache zeigen. Weder des einen noch des anderen Ahnen Missfallen möchte man auf sich ziehen."

Einen Moment herrschte Schweigen, dann zuckte Ilario nonchalant mit den Schultern.


"Es steht euch natürlich frei den sehr verehrten Lydiadas aufzusuchen und um eine Aussage zu bitten. Doch seid euch gewahr, dass euch eine Audienz samt Erkenntnissen aus Ahnenhand einiges an Gefälligkeiten kosten mag. Die Aufmerksamkeit der Ahnen ist stets ein zweischneidiges Schwert."
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

"Ihr habt natürlich recht verehrter Ilario Contarini. Ich möchte den hoch verherten Lydiadas nicht wegen vager Erwägungen behelligen. Auch wenn mir die Ehre einer Audienz bei einem..." Der Krieger stockt kurz. "derart" Der Verborgene betont dieses Wort etwas. "verehrtem Ahnen die Zweischneidigkeit seiner Aufmerksam wert wäre."

Tankred versuchte sacht zu lächeln udn erwog ein Zwinkern, was er aber schließlich unterließ. So viel Vertrautheit wäre unangemessen.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

"Ihr solltet nicht den Fehler begehen zu denken, ich würde meinen sehr verehrten Ältesten nicht achten und respektieren. Ich achte und fürchte ihn, so wie es jeder jüngere Kainit sollte. Manche wollen geliebt werden, andere nicht. Der sehr verehrte Lydiadas hat einen Ruf der ihm vorauseilt, wer klug ist fürchtet ihn. Gleiches gilt auch für den sehr verehrten Godeoc.

Sprecht mit dem werten Vergonzo, mit dem werten Il Ghiotto und den anderen. Dann sprechen wir über Clavicula hier im Elysium. Schatten und Verborgene, zusammen."


Mit einem knappen Nicken und einer Geste gab der Ancilla zu verstehen, dass das Gespräch für ihn beendet sei und Tankred sich nun in aller Form verabschieden dürfe. Dabei beobachtete Ilario mit Argusaugen jede Nuance wie und ob der Nosferatu die Etikette achtete.
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred war entsetzt. Er ging noch einmal das von ihm gesagt durch und verstand, dass sein Gegenüber in der Heftigkeit reagierte. Der Krieger wollte weder Ilario noch die Ahnen vor den Kopf stoßen.
Der Nosferatu hatte versucht, dem Hüter etwas ganz anderes mitzuteilen, doch war damit gescheitert. Tankred konnte das forcierte Thema unmöglich von sich heraus ansprechen und hatte sich bemüht, dass der Lasombra nach dem Sinn seiner Worte fragt.
Was blieb dem Verborgenen nun. Er wollte den Unmut des Magisters nicht weiter schüren und sich erklären. Er entschloss sich, sich zu verabschieden und Thema nach hinten zu verlagern, bis etwas Gras über seinen Fehler gewachsen war.

Tankred verbeugte sich tief und begann unruhig und mit niedergeschlagener Stimme zu sprechen.

"Verehrter Ilario Contarini, Zeichner der Wege, Ancilla vom Blut der Schatten und Hüter der Elysien, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig, habt vielen Dank für Eure Zeit, die Ihr mir gewidmet habt. Ich werde handeln, wie wir verabredet haben und werde Euch umgehend informieren, sollte ich Ergebnisse vorweisen können. Es wäre mir eine Ehre, in Zukunft weitere Gespräche mit Euch führen zu dürfen. Ich wünsche Euch erfolgreiche Nächte."

Tankred verharrte in der demütigen Haltung und wartete darauf, dass der Ancilla ihn entließ.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Mit einer knappen Geste entließ der Ältere den Neugeborenen und sah diesem noch einen Augenblick hinterher. Was auch immer der Nosferatu hatte andeuten wollen, entweder hatte Ilario nicht darauf eingehen wollen oder nicht gesehen auf was genau Tankred hinauswollte.



Zusammenfassung: Tankred und Ilario treffen im Elysium aufeinander, Angelique spitzt derweil die Ohren. Sie sprechen über die normannische Expansion, auch die kainitische im Schatten der sterblichen. Der Nosferatu und der Lasombra stellen fest, das sie beide dem Weg der Könige folgen, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Im weiteren Verlauf sprechne sie über diese sie verbindenden Werte und kommen überein, dass Ilario Fürsprache halten würde wenn Tankred um das Bleiberecht bittet. Im Gegenzug stellt dieser einen Kontakt zu Sinead di Havre, einer Schwertbundführerin und Aschepriesterin her. Zuletzt besprechen die beiden ein mögliches diplomatisches Treffen der Schatten und Verborgenen um die Ambitionen in Clavicula zu besprechen. Dabei wird die Thematik der beiden Ahnen der Clans berührt, doch reden beide Kainiten aneinander vorbei.

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