[1060] Elysischer Friede [Tankred, Ilario]

[August '21]
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Tankred Drengot
Nosferatu
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[1060] Elysischer Friede [Tankred, Ilario]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred wollte mehr Angehörige Ihrer Majestät kennenlernen. Er wusste mittlerweile, dass sein Blut noch weniger gelitten war als üblich. Dies bekümmerte den Krieger sehr. Er beschloss zu versuchen, etwas daran zu ändern. Er musste also aktiv werden und sich den gesellschaftlichen Prädatoren stellen.
Der Ort, an dem sich die sozialen Raubtiere trafen, war das Elysium. Er wusste, dass dies nicht nur ein Ort des Friedens war, an dem sich die Angehörigen der Blutlinien gemein machten, sondern dass es sich um ein Schlachtfeld der Worte und Gesten handelte, bei dem die Kombattanten um Wissen, Einfluss und Gefallen stritten. Er war eigentlich noch nicht bereit dazu, verspürte aber den inneren Zwang so zu tun. Darüber hinaus benötigte er zwei Fürsprecher, wollte er in der Domäne des höchst verehrten Fürsten verweilen. Es wurde Zeit.

Tankred wusch und frisierte sich, nahm sich seine besten Beinkleider und brach, so gepflegt es möglich war, auf, um sich der Gesellschaft zu stellen. Ungesehen schritt er durch die Kloake und erreichte nach langem Marsch das Elysium.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl betrat er die Ländereien des heiligen Ortes und gab seine Maskerade auf. Nun war es offenbar, zu welchem Blut Tankred gehörte. Er schaute sich auf dem Grundstück um und verweilte bei den Geboten des Ersten. Er erkannte nur, dass es Schrift war, die in den Stein gemeißelt wurden. Hatte Toma die Tafel geschaffen? Wieder einmal ärgerte er sich, nicht lesen zu können. Er dachte an seine Vergangenheit, dachte an Sizilien, an Palermo, seine Famile und verlor sich in seinen Gedanken.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

Leise, sachte Schritte waren zu vernehmen, das Rascheln von Gewändern. Die Stimme war ruhig, fast leise, aber innere Ruhe vermittelnd.

"Seid gegrüßt und willkommen im Elysium der Domäne Genua. In mir findet ihr den Hüter jenes heiligen Bodens. Ilario Contarini, Zeichner der Wege, Ancilla vom Blut der Schatten und Hüter der Elysien, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig. "

Mit auffordernder Geste lud Ilario den Neuankömmling ein sich vorzustellen.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Angelique
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Angelique »

Eine kleine Gestalt schaute neugierig von einem Buch hoch, das sie in einem stillen Winkel des Elysiums in Ruhe studierte.

Anders als all die verkommenen und vom Bösen durchtränkten Orte, an denen Vampire sich vorher versammelten, war dieses Elysium ein Ort, den Angelique von den Kindern Malkavs gerne aufsuchte, um in Harmonie ihre Studien zu betreiben.

Ilario war der einzige Hüter, dem sie vertraute und in dessen Hallen sie entspannt kontemplieren konnte.

Das neue Gesicht erregte sofort ihre Aufmerksamkeit und das selbstbewusste Gebaren eines Miles, gepaart mit der sie unnatürlich ansprechenden Groteske des Äußeren zog sie unwillkürlich an wie die Motte das Licht.
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred verbeugte sich tief vor dem vor ihm stehendem Hüter des Elysiums. Er senkte seinen Blick und lauschte den Worten seines Gegenübers.
Er war ein wenig erschrocken. Noch ein Magister, der in der Domäne verweilt. Er hatte vom Tun des Seneschall Lydiadas erfahren. Eigentlich dürfte ihn ein stärkerer Präsenz des Clans der Schatten nicht wundern.
Nachdem er das Zeichen zur Vorstellung erhalten hatte, begann er zu sprechen. Seine Stimme klang wie altes raschelndes Laub, war ruhig und gesetzt.

"Mein Name lautet Tankred Drengot. Ich bin Neonat vom Blute Nosferatu aus der Linie Grendels, Nachfahre Il Straniero. Meine Person genießt das Privilegium Minor der Domäne Genua durch seine Exzellenz Toma Ianos Navodeanu.
Habet Dank für die freundliche Aufnahme auf Euren Grund und die herzlichen Worte.
Es ist mir Ehre und Freude zugleich, Eure Bekanntschaft machen zu dürfen.

Tankred verharrte sich verbeugend und wartete auf ein Zeichen, sich aufrichten zu dürfen.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

Der Hüter deutete dem Gast des Elysium sich aufzurichten und erwiderte dessen Gruß mit einem sachten Nicken. Die äußere Erscheinung des Nosferatu schien ihn weder zu schockieren noch anzuekeln, entweder vermochte Ilario dies sehr gut zu verbergen oder aber er hatte schon sehr viele Erfahrungen mit unterschiedlichen Kainiten von Blut der Verborgenen sammeln können.

"Seid abermals willkommen werter Tankred Drengot aus der Linie Grendels, Nachfahre Il Stranieros. Eurem Namen entnehme ich, dass ihr Normanne seid oder wart und eurem Auftreten, dass ihr dem Kriegerstand angehört. Man hörte in den letzten Dekanden viel von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Normannen, Byzantinern, Arabern und gar Papisten im Süden... Verschlug es euch von dort hierher?"
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Der Ancilla und seine Frage war Tankred nicht unangenehm - im Gegenteil. Die Atmosphäre des Elysiums gefiel dem Normannen, erfüllte ihn mit Friedfertigkeit. Diese Atmosphäre übertrug sich scheinbar auch auf dessen Hüter. Doch Vorsicht, ganz gleich wie angenehm, wie freundlich ein Kainit auch war, es blieb ein Kainit. Außerdem war Ilario ein Magister. Nicht, dass der neugeborene etwas gegen das elitäre Blut Lasombras hätte, er schuldete diesem viel, doch waren sie alle von einem unermüdlichen Ehrgeiz getrieben. Und hier in der Domäne, in der der Djihad zwischen den dem Szepter und der Krone so offen ausgetragen wurde, stellte jedes Gespräch mit einem Angehörigen der jeweiligen Blutlinie ein mögliches Politikum dar.
Tankred musterte die beiden anwesenden Blutsverwanden und erläuterte schließlich mit seiner charakteristischen rauen Stimme.


"So ist es sehr verehrter Herr Contarini, Ihr seht viel" erwidert Tankred anerkennend. Er nickt während dieser Worte. "ich stamme aus der Domäne des höchst verehrten Bari ibn Wael, Ahn des Clans der Schatten, Hüter des tartessischen Kelches, Seefürst des Thyrrenischen Meeres, Ältester der Linie Arganthonios, Emir Palermos und seiner Besitzungen."

Der Normanne ließ diese Neuigkeiten sich setzen. Er blickte kurz fragend die kleine Gestalt an, bevor er voller gehorsam den Hüter wieder anblickte.
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Angelique
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique schaute erneut von ihren Schriften hoch.
Diesmal hob sie eine Braue.

Ein normannischer Kainit als Verräter bei den Sarazenen-Vampiren? Oder bereitete er bereits den Boden für eine feindliche Übernahme Siziliens?
Sie wusste sehr wohl um den grenzenlosen Ehrgeiz der sterblichen Normannen, warum sollte es anders sein bei den perfecti von Ihnen?

Interessanter Mann auf jeden Fall... und hübsch noch dazu!
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Tankred Drengot
Nosferatu
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred blickte den Hüter an und forschte in dessen Gesicht nach einer Regung.
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Ilario
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Ilario »

Der Normanne aus dem Herzen der schattigen See konmte es nicht wissen, aber es hatte einen Grund warum Ilario war wo er war. Szepter und Krone mochten um die Herrschaft streiten, doch in des Hüters Augen waren die Konflikte innerhalb der Schatten ebenso bedeutsam wie jener zwischen den Herrscherclans.
Ilario lächelte vorsichtig als er den Nosferatu etwas fragte.


"Der höchst verehrten Bari ibn Wael, Ahn des Clans der Schatten, Hüter des tartessischen Kelches, Seefürst des Thyrrenischen Meeres, Ältester der Linie Arganthonios, Emir Palermos... ihr entstammt eine mächtigen Domäne und, falls dem so ist, wurdet von einem höchst angesehenen Prinzen und Ahnen freigesprochen durch die Nächte zu wandeln.
Sagt mir werter Tankred, wie würdet ihr den höchstverehrten Emir Palermos beschreiben, mit welchen Worten seinen Hofstaat?"
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Tankred Drengot
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Re: [1060] Elysischer Friede [Tankred, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred lauschte der Frage Ilarios. Er fühlte sich ertappt. Führte Ihne der Hüter gerade vor? Stellte er dem jungen Vampir eine Fale. Der allerhöchst verehrte Ahnher Und Fürst Palermos war auch Teil des hohen Blutes Lasombras.
Wie mag der Hüter zu dem hohen Herren stehen?
Stand es Tankred überhaupt an, auf eine solche Frage zu atworten? Der Nordmann sammelte sich.
Schließlich hob er mit seiner rasselnden Stimme an.

"Verehrter Herr Contarini, ich möchte vorauschicken, dass meine Haltung gegenüber den höchstverehrten Ahnen von dem Respekt geprägt ist, den diese verdienen. Bisweilen erscheinen mir meine eigenen eloquenten Fertigkeiten als wenig ausreichend, um den Anforderungen der Ältesten gerecht zu werden.
Eure Frage kann ich nur aus meiner eigenen Wahrnehmung heraus beantworten und ich möchte zu bedenken geben, dass ich manche Hintergründe des Treibens der Geselleschaft der Nacht noch nicht durchdrungen habe.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob mir eine Einschätzung wahrlich zukommt.
Allerdings möchte ich in Eurem Hause und Euch gegenüber nicht unfreundlich sein und eine Antwort geben.
Es erscheint mir, als läge der höchstverehrte Ahnherr großen Wert auf Stabilität. Dies wird untermauert durch das Unterstützen tradierter Verhältnisse und Machtoptionen. Außerdem sollen klare Umstände und einfache Regeln dafür Sorge tragen, dass ein jeder in der Lage ist, diese zu verstehen und einzuhalten.
Verstäße gegen diese werden stringent und gleichermaßen geahndet.
Manche mögen dies als hart empfinden, ich begreife diese als gerecht."

Tankred spricht mit Gleichmut über jene DInge. Man mag eine gewisse Dankbarkeit aus den den Worten des Nosferatu heraushören, sollte der Zuhörende erfahren im Umgang mit seines Gleichen sein.
Interessiert blickt der Krieger hinüber zu dem Gastgeber und erforscht dessen Reaktion.
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