[1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

[August '21]
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Jacques Benoît
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[1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Es war eine Nacht wie viele andere in Clavicula: Dreckig, stinkend und von Verzweiflung geprägt. Eine fette Ratte mit kahlen Stellen und so mancher kleiner Pustel huschte von einem Schatten zum nächsten. Sie schien irgendwas um den Bauch zu tragen, eine Art faseriger Kordel? Ein Stück davon, einen davon aufgeflochtenen Strang vielleicht. Aber irgendwas stimmte auch damit nicht, war sie durchtränkt mit irgendwas glänzendem. Vielleicht auch beschichtet, wer weiß. Jacques hatte darüber nachgedacht, wie er möglichst diskret mit seinem Clansbruder zu verstehen geben konnte, daß er zurück war und hatte sich für etwas entschieden was an ihm halbwegs markant gewesen war - und das war sowohl seine alte Kordel als auch seine höchsteigene Glibberigkeit.

Die Ratte würde Vergonzos Nähe suchen und warten, bis er die Kordel in Augenschein nähme. Danach würde sie ihn zu dem alten Haus führen, dem Haus welches er Jacques damals besorgt hatte. Es hatte die Belagerung Claviculas und die Feuer danach nicht sonderlich gut überstanden und abgesehen von ein paar Trümmern war nicht mehr viel übrig geblieben. Doch in den Ruinen, zwischen einer unbeleuchteten Ecke in die noch nicht einmal der Mond seine Strahlen durch das eingestürzte Dach warf und der nur vom Türbogen selbst gestützten Wand am Eingang nahm er eine langsame Bewegung wahr, bevor sich ein bekanntes und längst verschollen geglaubtes Gesicht aus der Finsternis schälte und ihn mit schiefen dunklen Zähnen angrinste.

"Ich bin kein sonderlich talentierter Hausherr, scheint's. Sei mir gegrüßt, Bruder. Es ist eine ganze Weile her, nicht wahr?", raspelte die Stimme die Luft in Geräusche, die beinahe wirkten als würde man mit einem Zimmermannsnagel an einem Blechzuber entlangkratzen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Die Ratte mit etwas Glück und Hartnäckigkeit, wie es für Ratten übrig, den Baumeister eines Nachts in der Gosse gefunden.
Ein Talent der Ratten, neben der Kunst der Überlebens, dass auch dem Blute der Nosferatu inne war.

Alle Nosferatu waren hässlich wie der Teufel und doch war keine gleich dem anderen. Anfangs war er nicht sicher was mit der Ratte nicht stimmte, als er sie bemerkte und ungewöhnlich schnell nach ihr Griff, was diese ohne quicken über sich ergehen ließ.
Ein Spion der ihn verfolgen sollte? Wer war so dumm zu denken, dass der Bucklige dies nicht bemerken würde?

Dann inspizierte er die Ratte und auch das Bändchen. Schleimig war es. Das brachte den Nosferatu zum nachdenken.
Er sagte dem Tier ihm den Weg zu weisen und folgte ihr, dabei nachdenkend wer ihm diesen Boten geschickt hatte.
Kurz bevor er in die Gasse bog, wo er dem alten Bruder die Bretterbude besorgt hatte, hatte er eine grobe Ahnung um wen es sich handeln würde.

Die Stimme bestägte diese Gedanken noch bevor er das hübsche Gesicht sah und ein breites unnatürliches Grinsen trat in das verschobene Gesicht Vergonzos.
Er gluckste beim Kichern ungesund als er antwortete:"Na, nachdem was hier geschehen ist, isses beinahe ein Wunder das es noch steht, verehrter Hausherr. Es brennt wohlig in meinen Augen dich wiederzusehen, dachte ich bereits du wärst gänzlich fort oder vielleicht gefressen worden. Wie isses dir ergangen?" wollte er dann direkt wissen als er näher kam und sich zu Jacques in die Dunkelheit gesellte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Jacques Benoît
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques gackerte stimmlos, aber sichtlich erfreut. Eine vertraute Stimme nach all diesen Jahren irgendwo gefangen zwischen dem Nichts und der Finsternis war eine Wohltat. "Jawohl, zuweilen dachte ich es auch. Ich kenn' den Tod doch gut genug um ihm Aug' in Aug' zu seh'n und merken wenn er mir vorüberzieht." Er bot mit einer Geste seinem Gast einen Platz auf einer umgedrehten Kiste an und ließ sich auf einer ähnlichen nieder. "Ich hatte eine Liaison mit einem spitzen Stück Gehölz in einem Grab das nicht das meine war und noch nicht das meine werden sollte. Wenn mich nicht alles täuscht, hab' ich den Alten wohl genug verärgert wegen was auch immer - hat mich schlafen geschickt und mich wohl vergessen." Ein zerknirschtes, gequältes Lächeln blitzte auf. "Aber Du weißt ja, Unkraut vergeht nicht."

Der Hausherr seufzte ein wenig theatralisch und warf seinem Gast einen Seitenblick von seinem gesenkten Kinn aus zu. "Und Dir... wie ist es Dir ergangen? Ich hab' gehört viele von uns sind's nicht mehr, aus verschiedensten Gründen. Und es heißt die Bewohner der Stadt haben sich gegeneinander gewandt, bevor es so wurde wie jetzt. Ich hab wohl eine ganze Menge verpasst, scheint's." Jacques hob den Kopf. "Ich bin mir nur noch nicht sicher ob ich's bereu' oder froh drum bin."
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Vergonzo Faro
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er schien erleichtert und amüsiert seinen Bruder in alter Manier reden zu hören.
Er nahm den angebotenen Platz an und lehnte sich nach vorne, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt.
"Es war weise und gnädig vom Alten, dich nur schlafen zu legen. Ob er dich vergessen hat...ich würde ihm unterstellen es war Absicht." er kicherte, zu viele hatten Godeoc bereits unterschätzt.
"Ja, Lydiadas, Ahn der Schatten griff an, Genua war in 2 Lager gespalten. In Abstimmung zwischen Aurore und Lydiadas ergriff Aurore erneut den Thron oder weiterhin, wie auch immer. Einer der beiden hat in diesem Krieg Clavicula mit Feuer beschossen. Zwei unserer Brüder werden offiziell gejagt," er schmunzelte,"zwei Schwestern sind abgetaucht oder abgehauen oder tot, je nachdem wie man es drehen will. Für Missetaten im Krieg, Verweigerung der ein oder anderen Anordnung Aurores und angebliches wissentliches nicht einhalten meiner Versprechen der Princeps gegenüber wurde Clavicula als Preis für gute Leistungen freigegeben, und anstatt eine individuelle Strafe, bekam unser ganzes Blut Strafen auferlegt. Also stand ich mehr oder weniger bis vor kurzem mit Ghiotto alleine da. Doch dann kam ein Bruder namens Tankred und du wieder...."
Soviel zum Thema was passiert war in aller kürze, so dass Jacques gegebenfalls nachhaken konnte, so er wollte.
"Ach ja, und nachdem die damalige Hälfte der Brut mir gegenüber die ehernen Traditionen gebrochen hatte, habe ich mich aus der Brut raus genommen,...denn wenn man nicht mal dem eigenen Blut trauen kann,....wo kommen wir dann hin oder? Denn genau das ist es doch, was uns so viel stärker macht gegenüber den anderen Clans....Naja, der Alte war abgetaucht und die Brut war schwach geworden...ihr Plan war fürn Arsch, auf mich wollte keiner hören,...da haben wir den Salat." er grinste schief.
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Jacques Benoît
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Siehst Du, Bruder, genau deshalb halt' ich den Kopf unten und mach' keine Politik. Wer mich verraten und verkaufen will muss sich schon wahrlich eine Müh' geben, denn wer einem Nackten in die Tasche greift, könnt' was in die Hand bekommen was er gar nicht halten will!" Ein schmutziges, schäbiges Lachen kratzte sich seine Kehle empor. Er genoss es offensichtlich, diese Idee, daß selbst die Niedersten unter den Hohen sich vor ihm genug ekeln würden, um ihn mit Dank zu überschütten wenn sie ihn nicht anfassen müssen.

"Diese Seitenspalterei ist hohles Theater für die Jüngeren unter uns. Gerade wir sollten wissen, daß es nur die Seite unseres Blutes gibt und die andere. Selbst wenn einige von uns so manch'n Weg mit and'ren teilen, so sind's doch die, die sind wie sie die einzigen auf die zu bauen lohnt. Und wer die gier'gen Finger ab ins Licht streckt nach Wohlstand, Kasse und dem Zwirn so fein, daß man eine Katz' dafür hätte pellen können, der sollt' wohl wahrlich wissen was der Preis dafür ist, die Finger oder eben ein Anteil an den Rest von uns, denn in den dunklen Zeiten die auf die Guten folgen wie die Nacht dem Tage so gewiss...", das Grinsen wurde breiter, "...zu wem kommen sie denn dann gerannt, wenn sie gejagt sind, na?" Jacques schüttelte den Kopf. "Und das passiert wenn einer aus den Schatten tritt, entweder er bezahlt oder das Blut bezahlt, doch schön ist sowas nie, das sag' ich Dir!"

"Wie dem auch sei, ich dachte dran zu bleiben, jetzt wo ich hier bin und wieder zu alter Kraft zurück. Sag' Bruder, wie steht's um sie Toten, die Friedhöfe und Leichen, die Leichensammler und die Schnitzer toten Fleisches? Sind immer noch so viele dieser Bleichen unter uns, daß sie das Geschäft mit dem Schnitter halten, oder hat's die auch ausgedünnt, so daß es Platz hat für 'nen Abdecker mit Muße und Talent?" Er schaute Vergonzo an und knirschte ein wenig mit seinen Gelenken, vermutlich aus Vorfreude eher als aus Notwendigkeit. "Ich dacht' daran unter der Stadt ein paar Gänge, Räume, Zugänge zu graben. Für mich und somit für uns alle, um ungesehn von Ort zu Ort zu kommen. Doch kenn ich mich nur mäßig aus mit Stützgebälk und Erdreich, das ist eh'r Deine Kunde, so fragt' ich mich, erzählst Du mir was ich für's erste wissen sollt'? Oder hast Du sogar den Wunsch mir dabei noch zu helfen, als Baumeister von Guenua wär's mir gewiss 'ne Ehr!"
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Vergonzo Faro
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Ach die Alleroberste kann mir ruhig in die Tasche greifen und sich dann erfreuen an dem was sie findet. Je näher sie einem kommt um so besser kann man Dinge vor ihr verstecken." er grinste schiefer als sonst.
"Recht haste, viel Theater. Wir waren auf beiden Seiten und keiner. Zumindest ich habe Lydiadas dem Schattenfürst Gefallen abgeluchst. Was das angeht ein ehrbarer Ahn, angenehmer als das falsche Strahlen der Ventrue. Auch Ilario, Ancilla der Schatten, schätzt unseren Wert." gab er kurz eine Anmerkung aus seiner Erfahrung.
"Nun, diese Nächte bezahlt das Blut als Gesamtes wegen Vergehen einiger. Meine Bauversprechen, als ich noch jung war und voller Blindheit, naja waren zum scheitern verurteilt. Heute weiß ich, dass ich eben von jener blockiert wurde um sie nicht einzuhalten. Andererseits habe ich es dadurch heute leichter meine gewünschten Bauprojekte aus dem Versprechen politisch und wirtschaftlich umzusetzen...auch wenn der Preis mich und nicht Clavicula treffen sollte...."

Er schnallste mit der Zunge und schien abzuwägen.
"Godeoc ist untergetaucht, wenn es stimmt weiß nicht mal Ghiotto wo er ist oder er darf es nicht sagen und unser Alter beobachtet aus der Verdunkelung wie wir uns schlagen. Durch all das was uns widerfahren ist, ist der Zwist mit den Leichenfressern in den Hintergrund gerückt. Derzeit gibt es Benedetto, Ancilla, Chronist Genuas, Galeno, Neugeborener, Herold Genuas und Livio di Ventimiglia, Neugeborener. Es wäre vielleicht gut, wenn du dich in dieser Sache mal umschaust um den Stand der Dinge zu prüfen oder dir Ghiotto vorher Infos besorgst."
Es schien, als würden durch die neuen Brüder die gekommen waren, wieder mehr Handlungsmöglichkeiten entstehen, die es zu koordinieren galt.

Dann nickte er grinsend.
"Na aber ja, ich helfe dir. Kann sicher ein paar Reste von der Baustelle besorgen zum sichern da unten, Reste von Balken und dergleichen fallen immer an. Wenn einer fehlt fällts kaum auf. Aber ich zeige dir dann noch mehr." versprach er Jacques und rieb sich die Hände. Es ist nicht so als wäre Vergonzo untätig gewesen.

"Aber mal im Ernst. Ghiotto, Ich, Du, Tankred,... keiner von uns kann ohne die Hilfe anderer Clavicula halten. Viele arbeiten daran die Aufgaben der Princeps zu erfüllen um Clavicula als Preis zu bekommen oder auch nur ein Stück davon. Auf Dauer halten wir es nicht, auch nicht gemeinsam. Ich weiß nicht wie breit Ghiotto aufgestellt ist in seinem Loch, aber ich bezweifel das er mit mehr dasteht als wir. Wir dürfen kein Gefolge haben oder Ghule, wer jetzt noch keine hat, sollte damit vielleicht warten oder besonders auf der Hut sein, wenn er so seine Basis hier stärken will zur Verteidigung. Aber wenn wir den Kuckuck ins Nest holen, sollten wir entscheiden wen und den Preis so hoch wie möglich halten. Ebenfalls sollten wir es so lange halten wie wir können, wer weiß was noch passiert. Nicolo der Heiler ist selbstaufopfernd und versucht den Menschen hier zu helfen, er verlangt beinahe nichts dafür, dass er unseren Segen bekommt, und gestärkte Blutbeutel helfen uns.
Ebenso stehe ich gut mit schon genannten Ilario. Er begehrt nichts in Clavicula, aber ihn auf unserer Seite zu haben hilft dabei wählerisch zu sein."

Dann beugte er sich vor und flüsterte Jacques etwas ins verdorrte Ohr.
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Jacques Benoît
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques grinste immer breiter, während der Baumeister flüsterte. "Das hört sich doch na ganz beschaulich an!", murmelte er. "Vielleicht können wir die G'legenheit ergreifen, den Todeskindern eine verdorrte Hand zum Frieden hinzustrecken. In diesen Zeiten, wo die Dinge selten schön und noch seltener klar sind, können wir alle etwas weniger Zwist und etwas mehr an Unterstützung brauchen. Ich hab ein gutes Händchen mit allem, was des Todes ist, schon immer g'habt, mein Vater war ein Abdecker und brachte tote Teile alter Körper fast tagtäglich mit nach Hause. Es sitzt mir seit der Kinderstube nahe, ein Krippenspiel aus Zähnen aufgehängt an Knochen. Die eines Pferdes, eines Menschen, was weiß denn ich?! Ich werde mit den Todeskindern reden und seh'n wie sie sich uns geben werden. Weißt Du noch etwas über sie? Wofür man sie kennt und wobei man sie braucht? Ein jeder macht sich nützlich in der Stadt und steht im Rufe seiner Profession, nicht wahr? 's wär nicht schlecht wenn ich schon wüsst', was der Chronist und sein Geblütesbruder tun und könn', wenn ich mit ihnen reden oder Handel treiben soll."

Einige Momente verstrichen in denen Jacques über das Gesagte nachzudenken schien. "Was war das mit den Ghulen und Gefolge? Was soll denn dieser Unsinn und wer soll sich daran halten?", stieß ihm jedoch nach einer Weile das offensichtliche auf. "Haben die feinen Herr'n vergessen wie schwer es manchem von ihnen selbst fällt bei Menschlein hier und dort die Still' zu wahren wenn man bloß auf sich gestellt? Nicht, daß ich selbst dazu geneigt, mir Dienerscharen anzuhorten wie einer der gepuderten Bengel weiter oben in ihren beheizten Turmzimmern, aber das kann doch nicht ein Ernst den sein?!" Er wirkte wirklich... wirklich angefressen, wenngleich ein Quäntchen amüsiert.
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Vergonzo Faro
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte kichernd.
"Nun Galeno distanzierte sich vom Zwist zwischen unserem Ahn und seinem Ältesten. So du mit ihm sprechen magst um ihm ein Händchen hin zu halten, gerne. Ansonsten beanspruche den Friedhof für dich. Meine Unterstützung hast und lass mich wissen wenn ich da irgendwie helfen kann."

Als sein Bruder sich über die neuen Regelungen amüsierte.
"In der Tat, das ganze ist Aberwitzig und schon beinahe absurd, aber hei, wenns der Dame wohl gefällt, man ihr dabei das Röckchen hält." er kicherte erneut, diesmal rauer, animalischer.
"Sowas lässt tief blicken und jeder Kainit von Verstand, der nicht ihren Luftschlössern hinterher jagt, erkennt darin das was es ist. Angst."
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Mh, es ist nicht unklug sich von Zwist zwischen den Alten fernzuhalten. Ich sage Dir, das rettet einem oft die Haut. Persönlich hab' ich auch kein Bedürfnis nach Streitigkeiten und derlei, erst recht nicht mit denjenigen die den Tod hoch achten, ist er schlussendlich das Mysterium, daß uns ist verwehrt geblieben. Oder sollt' ich besser sagen, das Mysterium, dem wir - welche wie Du und ich - in seinem Halse steckenblieben als uns zu verschlingen es versucht!", lachte er auf.

Als Vergonzo von der Angst der Princeps sprach, gackerte Jacques ein wenig vergnügt auf. "Du weißt, daß ängstliche Herrscher immer nur ein abgeschnitten Haar breit weit davon entfernt sind zu fallen und nicht wieder aufzusteh'n? Wenn sie sich vor den Unsrigen und unsern Dienern derart fürchtet, springt sie vor Schreck beim Baden in der Wanne vor ihrem Schatten auch zurück. Es dauert meist nicht lang, bis vor lauter Angst die Schritte und Schreie immer mehr verzweifelt werden - und was dann unsereins angeht, sollten wir vieles sein - und eins doch nicht: zu sehen!" Verschwörerisch rieb er die Hände. "Oder wie der gute Carolus es mich einst lehrte: Die einfachste Art Ärger zu vermeiden ist die, nicht dort zu sein wo er beginnt, noch ausgetragen wird."
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Vergonzo Faro
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Re: [1060] Eher geraten als gewusst [Vergonzo, Jacques]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er genoss sichtlich das offene Gespräch ohne Zwang mit dem Bruder, so lachte auch er grunzend und kehlig mit.
"Es bleibt abzuwarten wie Aurore sich schlägt. Leider gibt es viele in Genua die sich von der falschen Sicherheit ihres Platzes blenden lassen. Und wenn keiner am Stuhlbein sägt, wird sie dort sitzen bleiben. Aber richtig, wir sollten uns in den Untergrund verziehen." er zwinkerte.
"Carolus? Kannst du mir etwas über ihn erzählen?"
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