[1060] Trippel-Trouble [Galeno, Liutprand, (SL)]

[Nubis]

Galeno hatte mittels Bote dem Liktor Liutprand eine Einladung zukommen lassen, denn sonderbare Geräusche würden wohl die Bevölkerung beunruhigen und gern würde er dies untersuchen und unterbinden wollen.
Alles in allem klang es nach einer Gefahr für die Stille und durfte nicht ignoriert werden.

So lud er nun zum einstigen Palast Alains in Nerfi ein und übertagte dort sogar, um der erste vor Ort sein zu können. Animo, der Alain wie aus dem Gesicht geschnitten war und Luciano begleiteten ihn, doch besass der etwas stämmige Diener nach all den Jahren nun auch ein anderes Gesicht, sodass er als einer seiner Verwandten durch kommen würde.
Für Liutprand würde er ein Fremder sein.

Am vereinbarten Abend war ein Raum nahe des Eingangs hergerichtet worden. Lange wollte man hier ohnehin nicht verweilen. Galeno wartete auf seinen Gast mit einer Seelenruhe. Er konzentrierte sich währenddessen auf die Stille im Raum und fand Zeit, um sein nächtliches Gebet gen Himmel zu murmeln.

Er selbst trug heute eine schlichte Kutte, einem Mönch gleich. Darunter einfache Kleidung, die für Erkundigungen gut sein würden.... Sein Rosenkranz mit den dunklen Holzperlen war wieder ums linke Handgelenk gewickelt.

[Liutprand]

Liutprand in Begleitung von Marcello, einem der ehemaligen Hauptmänner von Alain, kamen im Laufe der Nacht per Pferd zum Palast geritten. Sie trugen beide Reiseumhänge mit Kapuze, so das man auch mit guten Augen in der Nacht nicht erkennen würde, wer dort ritt. Er trug eine leichtere Lederrüstung und seinen Gladius als Bewaffnung. Marcello, ebenfalls in leichte Rüstung gekleidet war mit einem Schwert und einem kleinen Schild bewaffnet. Insgesamt war die Kleidung Dunkel, zweckmäßig, ließ genug Bewegungsspielraum für eine Erkundungsmission. Die Schuhe aus weichem Leder, um sich falls nötig möglichst geräuschlos zu bewegen. Für alle Fälle hatte er zwei Pflöcke aus gehärtetem Holz eingesteckt, falls sie gebraucht werden. Diese hatte er in ledernen Schlaufen an seinen Gürtel festgebunden.

In der Nacht zuvor hatte er seinen Durst ein wenig ausgiebiger gestillt, falls er dazu gezwungen die Kraft seines Blutes zu nutzen.

Am Eingang angekommen, saßen Liutprand und Marcello ab und sahen sich nach dem Gastgeber um.

[Nubis]

Der stämmige Diener von Galeno begrüsste die Gäste mit den Pferden und wies sie an, sich doch bitte ins Haus zu begeben, während er sich kurzerhand noch um die Pferde kümmern würde. Etwas Wasser, ein wenig Heu. Sie konnten hier im Innenhof des Palastes bleiben, sollte man sie nicht brauchen, ansonsten standen sie auch schnell wieder bereit, um ihre Reiter weiter zu tragen.

Animo war jener, der sie am Eingang dann begrüssen und zu Galeno führen würde. Auch Animo verbeugte sich vor Liutprand, genauso wie auch der Diener zuvor. Galeno nickte ihm schlicht zu und lächelte.
"Seid gegrüsst, werter Liutprand. Mich freut, dass ihr hierfür Zeit erübrigen konntet. Wollen wir vorerst besprechen, wie ihr die Sache seht und vorgehen wollt?"

[Liutprand]

"Zum Gruße, werter Galeno. Aber natürlich. Bitte schildert mir noch einmal, was Euch berichtet wurde und welche Beobachtungen Ihr oder Eure Diener gemacht haben."

Liutprand und Marcello überließen die Pferde der Obhut des Hauses. Liutprand zog die Kapuze vom Kopf und nickte Galeno leicht zu zur Begrüßung. Seine Miene verriet eine gewisse Ernsthaftigkeit und Routine in der Erfassung von Problemen und der Entwicklung von Strategien.

"Wie viele Männer unter Waffen habt Ihr hier, die eingeweiht sind?"

Wollte er noch wissen.

[Nubis]

Galeno nickte sacht und gab die Aussage ohne grosse Betonungen weiter, da er selbst nur einen Bericht seiner Ghule kannte.

"Animo und Silvio hatten sich mit dem örtlichen Pater unterhalten, welcher bemerkte, dass die Gemeinde Nerfis sehr unaufgeschlossen gegenüber Fremden und Neuem sind. Er druckste ziemlich herum, fasste sich aber dennoch und berichtete von Schritten in der Nacht bei der Kirche und seinem Wohnquartier, direkt am Kirchgelände. Als schleiche jemand dort herum, doch sah er niemanden dabei. Seiner Reaktion nach für ihn ein recht seltsamer Vorfall. Ich nehme an, man hätte für gewöhnlich wohl den Erzeuger der Schritte sehen müssen...und das war wohl auch seine Meinung. Meine Ghule versicherten ihm, dass man sich drum kümmern würde und er sich nicht weiter drum Sorgen machen müsse. Ich nehme an, dass unsereins dort möglicherweise herumspaziert und unerkannt bleiben will...dabei aber wohl die verräterischen Töne seiner Schritte vergisst und so einen armen Kirchenmann um den Schlaf bringt...vielleicht auch um den Verstand. Und wir alle wissen seit einer Weile, dass mit der Kirche Vorsicht geboten sei."

Sein Blick fiel kurz auf Animo, dann wieder zu Liutprand zurück.

"Da ich, auf Grund unserer Regelungen, keine eingeweihten Kämpfer besitze, habe ich euch davon in Kenntnis gesetzt. Auch dass eine mögliche Untersuchung von meiner Seite aus, nichts Schlimmeres anrichten möge, da ich in derlei Belang wenig Expertise aufzuweisen habe. Ihr wisst, worin für gewöhnlich mein Bestreben liegt und dies ist bei Weitem nicht der Kampf oder die Aufklärung auf direktem Wege."

[Liutprand]

Liutprand hörte dem Kappadozianer aufmerksam zu. Er runzelte mehr und mehr nachdenklich die Stirn, als Galeno von den Vorkommnissen berichtete und strich sich nachdenklich über das stoppelige Kinne, was ein leises Kratzgeräusch erzeugte.

"Natürlich..." Meinte der Ventrue knapp zu Galenos Erklärung.

"Das heißt, der Pater hat Schritte gehört und die Ursprünge der Geräusche lokalisiert, aber niemanden gesehen, der diese Geräusche erzeugte? Interessant. Und ihr vermutet, dass ein Kainit...unsichtbar...oder dergleichen umhergeschlichen ist? Nunja nicht geschlichen...da er ja deutlich hörbar war. Das scheint mir eine mir unbekannt Blutskraft zu sein. Habt Ihr damit mehr Erfahrungen gemacht?"

[Nubis]

Galeno musterte für einen kurzen Moment seinen Gesprächspartner und schien etwas abzuwägen.

"Mag sein, ja. Gerüchten zur Folge und gewissen anderen Berichten und eigenen Erfahrungen nach, sind einige Clans mit der Fähigkeit bewandert, sich selbst...sagen wir...geheimer fortbewegen zu können. Besonders die Nosferatu Anastasia hat damit durchaus recht geprahlt. Ob dies einer Blutkraft zuzuschreiben ist...weiss ich nicht mit genauer Gewissheit, doch weiss ich, dass ich dies manchmal durchblicken kann, der Verdacht liegt also sehr nahe. Am Strand entdeckte ich solch verborgene Gestalten, die dadurch ein Treffen mit jemandem unmöglich werden liessen. Dies wäre auch wahrscheinlich der einzige Nutzen, den ich bei diesem Unterfangen hier beitragen könnte. Wie schon erwähnt, ich bin kein Kämpfer, aber ich sehe mit Augen und Geist Dinge, die sonst niemand sieht oder verstehen mag."

[Liutprand]

Liutprand nickte ganz leicht.

"Ich denke Eure Fähigkeit diese Kraft zu durchschauen wird für dieses Unterfangen zwingend notwendig sein. Wenn es zu einem Kampf kommen sollte sehe ich mich durchaus in der Lage, Euch zu schützen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch irgendwelche Spuren finden und wir müssten darauf bauen, dass der angebliche Kainit auch in dieser Nacht wieder dort unterwegs ist. Gibt es sonst noch etwas worauf ich Acht geben sollte, abgesehen davon, dass Bewohner von Nefri Fremden gegenüber sehr argwöhnisch sind?"

[Nubis]

Galeno überlegte.
"Sollte ich zusammenbrechen, aus euch unbekannten Gründen, dann lasst dies meine Diener erledigen. Sie wissen, was zu tun ist, falls dies auftreten sollte. Eine besondere Sicht auf Ereignisse dieser Welt, die sonst keiner sieht, kommt oft nicht ohne einen kleinen Makel. Gutes mit Schlechtem ausgeglichen."

Er ging zur Tür.
"So sollten wir uns auf den Weg machen und jns auf die Lauer legen. Hoffen wir, dass der Kainit heute auch aktiv ist. Es wäre einmal eine gelungene Abwechslung, wenn sich etwas schnell erledigen liesse."

Allerdings wartete er noch ab, ob Liutprand etwas nachfragen wollte, oder sich anschickte mtzukommen.

[Liutprand]

Liutprand schob ein wenig verwirrt eine Augenbraue nach oben, kommentierte das aber nicht weiter und nickte schließlich.

"Nun gut, lasst uns aufbrechen. Mein Ghul wird uns begleiten und im Zweifel unseren Rückzug decken, so es denn nötig ist. Ich habe zwei Holzpflöcke dabei, falls wir jenen Kainiten festsetzen müssen."

Damit ließ er Galeno den ersten Weg vor gehen, da er sich hier besser auskannte als der Ventrue. Auf dem Weg zu dem Punkt, wo sich die kleien Gruppe auf die Lauer legen wollte, begann er aufmerksam die Umgebung abzusuchen.