[1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

[August '21]
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Die Frae ist, ob sie auch gefolgt wären, wenn ihr nicht in der Lage währt sie mit Blut an euch zu binden...oder vielleicht sollte die Frage eher sein..." er überlegte kurz und schien an der Formulierung selbst herumzupfeilen. "Würden Sie euch folgen trotz das ihr tot seit, wenn sie davon wüssten und ihr die Loyalität nicht durch ein Band festigen würdet?"

Offenbar stellte der Gangel gerne grunsätzliche Fragen, die zum nachdenken anregen sollten. Ob er selbst sich diese Fragen ebenfalls schon gestellt hatte, oder sie für sich bereits beantwortet hatte, dass blieb wohl vorerst im Dunkeln. Auch das Giada seine zweite Frage nicht direkt beantwortete fiel ihm wohl auf, hob er doch fragend eine Augenbraue. Allerdings hakte er vorerst nicht nach. Der Jäger schien geduldig und vielleicht bekam er die Antwort ja später. Manchmal war es besser der Beute die Zeit zu geben sich selbst in dem Netz zu verfangen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Die Lasombra hob eine Augenbraue, doch nickte dann.
“Gutdenn. Ich will die Herausforderung solcher Argumente annehmen. Lasst uns sehen, wohin uns das führen kann. Mein Gegenpart zu Eurer Frage müsste demnach lauten: Eine solche Frage wird leer, denn sie könnten Euch nicht mehr frei Antwort in Wort oder Tat geben, sobald sie einmal vom Blut kosteten.”
Giada machte eine Geste zu dem Otter hin. “Blut und Wissen gleichermaßen verderben die Klarheit, nein, die Ursprünglichkeit einer solchen Antwort. Indem wir ihnen von beidem geben, beides in den Maßen, die wir bestimmen, nehmen wir ihnen die Wahl und die Möglichkeit. Sie können nicht mehr entscheiden, ob sie uns folgen. Sie können nicht mehr entscheiden, an Alter oder Sieche zu vergehen. Sie können nicht mehr entscheiden, was der Fokus ihres Lebens sei. Wir nehmen ihnen all dies und wir geben ihnen dafür die Macht, an unserer Seite zu überdauern.”
Es war wohl eine Einzigartigkeit des Daseins der beiden Untoten, dass sie sich über solcherlei in einer beinahe gelehrten Art und Weise unterhalten konnten, obwohl sie mitten in der Wildnis standen. Und weshalb hätte das auch noch Bedeutung haben sollen?

“Wir greifen ein. Wir dürfen uns nicht der Täuschung hingeben, es sei anders. Wir tragen diese Verantwortung und sollten uns davor nicht hinter schön gesetzten Worten oder eitlen Gedankenspielen verstecken. Wir sollten diese Verantwortung annehmen und ihr gerecht werden.”

“Dies alles geht mit unserer Macht einher. Wir sind nicht mehr wie sie und können es auch nie wieder sein. Weil unsere Möglichkeiten um so vieles weiter reichen, können wir uns nicht mit demselben Maß messen. So, wie ein Berglöwe nicht bedauert, das Reh zu reißen, bedauern wir nicht, unseren Hunger zu stillen und unsere Macht zu gebrauchen. Doch unser Dasein ist nicht einfach wie das eines Berglöwen. Unsere Rivalen, Feinde und Ältesten sind unendlich älter, ihre Herausforderungen an unser Dasein unendlich vielfältiger und unsere eigenen Waffen und Werkzeuge sind es ebenso.”

“Darum können wir diese Frage nicht stellen ohne der Sünde von müßiger Eitelkeit zu erliegen. Wir können nicht fragen, ob Euer Otter Euch in den Kampf und in den Tod gefolgt wäre ohne das Blut. Ob ein Diener ein erfülltes Leben mit Liebe, Familie und vielen Nachkommen geführt hätte ohne uns oder ob sie uns gefolgt wären - gefolgt durch ein Dasein, dass die meisten wohl als einen Fluch begreifen müssen, denn so ist die Lehre unter den Menschen, so ist ihr Bild von der Welt.”
Nun sah sie direkt den Otter an. “Verstehen die Tiere unser Dasein? Verstehen sie, dass wir kein Teil der natürlich gewachsenen Welt zwischen Geburt, Leben und Tod sind?”
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Arash
Gangrel
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Leere....Verantwortung...Sünde...Eitelkeit..." er lies diese Worte über seine Zunge perlen wie einen köstlichen Jahrgang Blut aus einem goldenen Pokal, dann schüttelte der Gangrel den Kopf. "All diese Worte scheinen Gewichtig und sind es doch nicht." seine Hand streichelte weiter den Otter, der sich inzwischen wie ein Schal um seinen Hals gelegt hatte. "Ich gab ihm das Blut, nachdem ich ihn fragte, ob er das wolle. Ich denke in seinem beschränkten tierischen Sinnen hat er verstanden was er da tat. Für ihn hat sich wenig geändert seitdem. Er frisst, er taucht, er pflanzt sich fort." Arash zuckte mit den Schultern. "Für Tiere ist es anders als für Menschen. Für sie ändert sich wenig, da sie zwar die verdrehte Art der Zuneigung zu uns verspüren, aber dies beeinträchtigt ihre Instinkte kaum. Außer vielleicht das sie keine Angst mehr vor unsereins haben." er wog den Kopf nach links und rechts. "Nun stelle ich meine Frage anders." Er fixierte die Lasombra. "Habt ihr euren Untergebenen eine Wahl gelassen? Oder zwangt ihr sie? Sagtet ihr ihnen nicht was geschehen würde? Habt ihr es ihnen befohlen es zu trinken?" Falls der Gangrel eine bestimmte Antwort implizierte, so war dies nicht wirklich ersichtlich. Immer noch sprach er ruhig und befasste sich geistesabwesend mit seinem tierischen Freund. Seine Aufmerksamkeit lag dabei aber eindeutig auf Giada.

Dann ging er einige Schritte an Giada vorbei das Ufer entlang. Nachdenklich blieb er dann wieder stehen und betrachtete den Mond in der Wasseroberfläche. Auf dieser schien der Otter wie durch Zauberhand zu schweben, denn der Gangrel schien sich ebenfalls dort nicht zu zeigen. Genau wie Giada.

"Jedes Tier hat den Instinkt uns als Jäger wahrzunehmen. Wesen die in der Nahrungskette über ihnen stehen. Manche greifen uns an. Andere laufen weg. Aber ja sie verstehen das wir anders sind. Aber ich denke sie haben keine Vorstellung von Geburt, Leben, Tod und all den Dingen dazwischen. Ihre Welt ist einfacher und sie funktioniert."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Vielleicht aus eben diesem Grunde, dem fehlenden Spiegelbild im Wasser, vielleicht auch aus einer lange gepflegten Gewohnheit der Vorsicht, hielt Giada sich vom direkten Ufer fern, so dass man schon gezielt suchen, darauf achten und an der richtigen Stelle stehen musste, um ihr Spiegelbild im Wasser nicht zu sehen. So oder so: sie schien diesem Umstand in diesem Augenblick keine große Aufmerksamkeit beizumessen.

“Dies sind keine leeren Worte”, erklärte sie. “Eure Frage ist zu einfach und so wird ihre Antwort zu einfach sein: Wenn ich Menschen auf diese Weise in meine Dienste nehme, so zwinge ich sie.”
Sie hob das Kinn an und machte eine knappe, wegwischende Geste. “Und diese Antwort ist tatsächlich leer und sagt gar nichts.”

“Versucht es von der anderen Seite her: Ich kann einem Menschen, welcher nicht bereits in meiner Gewalt und daher im Zwang ist, nicht auch nur den geringsten Teil der Nacht offenbaren. Es spielt keine Rolle, welcher Art jene Gewalt ist, ob sie aus Liebe, Kameradschaft, Eisenketten, Lüge, Verehrung oder Intrige besteht. All diese Dinge sind in jenem Augenblick nichts anderes als mein Griff um jenen Menschen, welcher ihn hält, so dass er hernach nicht verraten kann, was er erfahren hat. Denn wohin solcherlei führt, das hat Genua wohl allzu schmerzlich erfahren, mit nicht nur einzelnen Blutegeln sondern ganzen Netzwerken von ihnen, welche wohl noch immer nicht ganz ausgerottet sind.”
Das klang so hart wie es am Ende auch war. Keine Beschönigungen davon, wie Vampire von Menschen auf offene Plätze und ins Licht gezerrt wurden. Wie Menschen sich zusammenrotteten, um ihre ‘Dämonen’ auszutreiben. Und wohl noch schlimmeres… .

“Und selbst wenn ich auf irgendeine Weise einen Menschen so vorbereite, vor dem Blut, so kann ich ihm mit Worten alles zu erklären versuchen, doch er wird es nicht begreifen können so wie ein Blinder Farben nicht begreifen kann. So wie ein Kind die Welt nicht begreift ohne dass die seinen sie ihm begreifbar machen. Es fehlt ihm ein Verständnis dafür, ein Vergleich, ein Maßstab.”
Giada schnaubte. “Darum nenne ich es Eitelkeit, sich vor dieser Wahrheit zu verschließen. Gibt sich wahrhaftig irgendeiner von uns der Illusion hin, er handle mit Blutsdienern so, dass jenen eine Wahl bliebe? Das ist Eitelkeit oder es ist eine Lüge vor sich selbst. Und erwarten die Menschen überhaupt eine Wahl? Die meisten von ihnen sind gefangen in kurzen, harten Leben. Wenn sie je eine Wahl haben, vergeben sie sie oft: An ihre Herren, an die Kirche, an ihre Ältesten. So ist die Welt der Menschen. Und dann kommt einer von uns und reißt sie dort heraus und verändert ihr Leben und dessen Verlauf auf immer. Und selbst wir gehen nicht frei.”

Durchaus interessiert sah sie Arash und den Otter an.
“Habt Ihr unter Euren Blutsdienern Menschen? Habt Ihr versucht, ihnen ‘Freiheit’ zu lassen? Oder sie ihnen zu geben?”
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Nur weil man eine komplizierte Frage stellt, wird die Antwort dadurch nicht komplizierter. Nur, wenn man diese hören will." er zuckte mit den Schultern. Ihm schien das fehlende Spiegelbild nichts auszumachen. Vermutlich war er nicht oft mit Menschen zusammen, die nicht darum wussten. Bemerkten Tiere dies? Vielleicht. Arash schüttelte leicht den Kopf. "Unser Blut bindet Menschen an uns. Es verleiht ihnen Stärke, Widerstandsfähigkeit und die Möglichkeit an unserer Seite durch die Jahtausende zu wandern. Aber sind dies wirklich Ketten auf die ihr baut? Die Liebe ist verdreht. Die Treue erkauft, die Abhängigkeit überlagert alles." Er leckte sich über die Lippen und drehte sich wieder zu Giada um. Betrachtete die Lasombra noch einmal aufmerksam. Ihr harter Ton schien ihn nicht zu irritieren, oder zu stören.

"Nutzt man nur das Band so geschieht das was letztendlich in Genua ebenfalls passiert ist. Will man wirkliche Loyalität muss man die Herzen der Menschen binden. Ideen, Überzeugungen, Art des Lebens. Dies sind Dinge die wahre Treue hervorbringen. Das Band welches unser Blut erschafft ist dabei nicht mehr nötig." kurz machte er eine Pause um die Worte eirken zu lassen, bevor er fortfuhr. "In euren Augen mag dies Gewalt oder Zwang sein. Aber diese Ansicht ist zu einfach. Menschen sind komplex. Ich habe dies selbst erlebt. Wenn ihr aber ohnehin jegliche Beziehung zu uns und sei sie auch noch so alt und vielleicht sogar Älter als der Eintritt in die Nacht, als Gewalt und Macht über sie auslegt, ist diese Diskussion nicht zielführend." Er machte eine Handbewegung die wie eine auf der Seite ligende Acht wirkte. "Ich habe in meinen DInesten einen Menschen. Sie schloss sich mir freiwillig an. Sie lebt nach der Freiheit, wie ich es früher ebenso tat. Was erwartet ihr aus diesen Worten zu schöpfen?"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Einsicht.” Es war eine einfache Antwort, doch sie erklärte das Interesse Giadas. “Eure Worte öffnen mir die Augen und Gedanken für Möglichkeiten, die ich nie erwog. Ob ich sie annehme oder auch nur annehmen kann, ist zweitrangig. Klar ist, dass Ihr es tut. Mir scheint überdeutlich, dass andere Clans mit anderen Fähigkeiten und darum anderen Arten ausgestattet sind, zu überdauern. Es könnte gewiss so sein, dass nur diejenigen Menschen von einem bestimmten Schlag in einen Clan aufgenommen werden und sich deren Haltung und Natur dann auch in der Nacht fortsetzt. Doch dies scheint mir kurz gegriffen. Es hat wohl auch, so denke ich, mit den Fähigkeiten in unserem Blut zu tun. Ihr könnt Tiere als Blutsdiener haben, weil ihr mit ihnen sein könnt. Und es ist klug, hier draußen. Nur ein überheblicher Narr lacht über einen Otter, welcher bereits einen Kainiten in die Starre schicken konnte.”

Sie tippte sich mit einem Finger nachdenklich ans Kinn. “Ich gebe Euch recht darin, dass es gut und klug ist, Menschen nicht gegen ihre Natur sondern mit ihr, sogar in die Richtung ihrer Wünsche und Ziele, auszuwählen. Nicht nur, dass dies einfacher ist - es führt auch zu einer Entfaltung und Entwicklung. Auf einmal ist dann unser Eingriff nicht allein eine Kette sondern auch eine Gelegenheit. Ich frage mich, wie viele der großen Herrscher, der führenden Geistlichen, der berühmten Meister in Werk und Tat wohl mit unserem Blut in ihren Adern ihre Erfolge errangen.”
Doch dann machte sie eine wegwischende Geste.

“Dieser Ort ist gut, weil er unberührt ist von alledem. Das ist nicht selten, so könntet ihr leicht sagen. Viel in dieser Welt ist Wildnis, die nicht die Art der Menschen oder gar die Gesetze und Gepflogenheiten der Gesellschaft des Blutes kennt. Doch so nah an einer großen Stadt wird es seltener. Oft sind die Orte doch beeinflusst, weil ein Bauer seine Felder dem Moor oder dem Wald abgerungen hat und damit in das Land eingriff. Solche Eingriffe setzen sich fort. Dieser Ort ist nicht so.”
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Arash
Gangrel
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

Ein Nicken des Gangrels bestätigte den Gedankengang der Lasombra. "Jeder Clan wählt seine Mitglieder und auch seine Diener nach bestimmten Kriterien aus. Manchmal sind diese vom Clan diktiert oder von der Einstellung des Clans generell beeinflusst. Bei anderen, wie meinem Clan sind es oft individuelle Entscheidungen eines einzelnen Kainiten, die jemanden in die Nacht holen. Wir wählen nur Menschen aus bei denen wir sicher sind, dass sie Nachts in der Wildnis überleben können. Nicht alle schaffen die ersten Nächte, kurz nach dem Eintritt in die Nacht. Ist man doch allein, hungrig und weiß nicht geschehen ist. Die Schwachen, die Ungeeigneten sterben in diesen ersten Nächten. Entweder treibt der Hunger sie in eine unkontrollierbare Raserei und der Erzeuger erlöst ihn, oder aber er fällt vor Hungr in Starre und die Sonne beendet sein Leiden. Wie auch immer es am Ende ausgeht. Nur die Starken gehen daraus hervor und haben die Chance dem Clan beizutreten." seine Hand bewegte sich auf Giada zu. "Sicher wählt euer Clan andere Menschen aus, um euren Reihen beizutreten. Aber auch bei den Blutsdienern denke ich hängt es davon ab, welche Art man wünscht. Tiere haben eine natürliche Furcht vor uns. Sie erkennen, anders als Menschen, das Raubtier, welches wir sind. Ihnen ist klar, dass sie einem Feind gegenüberstehen. Daher flüchten sie oder greifen an."

Wieder streichelte er den Otter, der inzwischen Arashs Haar als zu interessant befand, um nicht damit herumzuspielen. "Aber wer mit ihnen sprechen kann, der kann ihnen diese Angst nehmen. Aber es benötigt ein gewisses Verständnis unseres Inneren Tieres, der Bestie die unsere Instinkte lenkt, um dies zu tun. Viele Kainiten scheuen die Auseinandersetzung mit diesem Teil unserer Existenz. Für mich liegt der Weg auf der Koexistenz mit dem Monster in uns. Ein Tanz auf Messers schneide." Kurz pausiere er, um Cazimir einige Haarsträhnen zu entwinden, die der Otter inzwischen versuchte zu fressen. "Menchen oder Blutsdiener für unsere Sache gewinnen ist am einfachsten, wenn sie einen nicht als Monster kennen lernen, sondern jemanden der sie versteht. "Ich vermute das es selten die Herrscher selbst waren die unser Blut in den Adern trugen, sondern eher deren Vertraute, Berater und Diener. Menschen die im Schatten der großen Taten nicht weiter auffallen. Puppenspieler im Hintergrund. Welche Menschen wähltet ihr für die Ehre aus euer Blut kosten zu dürfen?"

Der Gangrel hatte viel gesprochen, was für seinen CLan doch eher ungewähnlich war. Aber dieses Thema schien ihn zu faszinieren und in seiner Nachfrage schwang die Hoffnung mit, nun auch von seiner Gesprächspartnerin tiefere Einblicke zu erhalten. Aber auch ein grimmiges Nicken folgte den Worten Giadas.

"Diese Orte werden seltener in der Nähe der Städte. Sie breiten sich aus wie eine Krankheit, die das Land befällt und es verunstaltet. Andere Clans mögen dies begrüßen, vereinfacht es doch die Jagd für sie. Ich bin der Meinung, dass die Menschen aus ihren Mauern ausbrechen sollten. Keine Städte. Keine Felder. Der Mensch ist nicht dafür geschaffen worden in Städten zu leben."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich wähle die Menschen dafür aus, wofür ich sie benötige. Und wenn es ihnen zugleich die Gelegenheit zu einer Exzellenz gibt, die sie sonst nie erreichen könnten, so ist es nur recht.” Giada betrachtete den Otter aufmerksam.
“Doch ich zerbreche sie auch, wenn es sein muss. Die meisten jedoch verstehen so schnell wie dieser Otter, dass zwischen ihnen und mir ein Unterschied liegt.”
Sie schüttelte den Kopf. “Bevor ich nach Genua kam, habe ich sie beinahe alle verloren. Brescia und die Ereignisse dort haben sie verschlungen. Die Zeit wird zeigen, ob Genua standhafter gegen die Feinde aus dem Norden ist.” Unverkennbar lag Groll in diesen Worten. Die Lasombra besaß einen tiefen Zorn, zumeist wohl ebenso tief vergraben unter Etikette und Benimm, sorgfältig gepflegten Äußeren und den engen Grenzen, in denen sie für gewöhnlich ging. Gehen musste, vielleicht?

“Ich denke, dass Ihr recht haben könntet. Die Städte sind oft genug Pfuhle der Sünde, Seuchengruben, Nester für Hunger und allerlei Verschwendung all der Gaben, die den Menschen gegeben sind. Doch könnten wir die Zeit zurückdrehen? Könnten wir eine Welt formen, in der die Menschen anders leben?”
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Ihr wählt also nach Fähigkeiten wie ein Werkzeug. Werft es weg, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben." er nickte. "Oft habe ich dies gesehen und doch habe ich nie verstanden, wieso man etwas wegwirft, was einem gute Dienste geleistet hat." Er schüttelte den Kopf. "Ich kann verstehen das man nicht alle Menschen ernähren kann, die wir im Laufe unserer Existenz binden...aber wir sollten auch nicht allen die Unsterblichkeit bringen. Einige mögen uns treu sein, auf andere Weise und sterben wie alle Anderen, wenn ihre Zeit gekommen ist."

Der Otter lies in diesem Moment von seinem Herren ab und kletterte flink an diesem herunter. Noch einmal blickte zu Giada und stieß ein freudiges Fiepen aus. Vielleicht ein Abschiedsgruß? Dann glitt der lange Körper wieder in das dunkle Wasser des Sees und verschwand spur- und lautlos in den Fluten. Der Gangrel wiederum legte seine Aufmerksamkeit zurück auf die Lasombra. "Vielleicht sollten wir diese Frage an einem anderen Ort diskutieren. Ich würde euch gerne noch mehr zeigen. Einen Ort den ihr sicher ebenso schätzen werdet." Sein Blick blieb dabei intensiv auf der Erscheinung der Lasombra haften. Er bewegte sich geschmeidig in einem Richtung und wartete, ob Giada wieder das Pferd besteigen würde, um ihm zu folgen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich werde sie niemals achtlos fort”, rückte Giada gerade. “Ich bin ihnen Herrin, denn ich bin, was ich bin, und sie sind, was sie sind. Doch eine Herrin trägt auch die Verantwortung. Wer mir ein getreuer Diener ist, der kann auch meine Achtung für seinen Dienst verdienen. Doch ebenso kann er meinen Zorn verdienen, wo und wenn er fehlgeht.”
Sie neigte den Kopf auf die Seite. “Ich bedaure, dass ich die meinen verlor. Als ihre Herrin habe ich versagt, denn sie fielen unter meinem Schutz, und nicht nur jene unter Waffen. Dies bedeutet, dass ich besser sein muss als ich war.”

Damit erhob sie sich und ging wieder zu der Fuchsstute herüber, die halb nervös und halb wachsam die drei anderen am Teich im Blick und Bereich ihres Gehörs gehalten hatte. Ein wenig Huflattich und saftiges Ufergras hatte sie geknabbert, doch schien tatsächlich ruhiger, als Giada näher kam. Vielleicht war ihr die offenkundig unverständliche Lage nun klarer einzuschätzen?
Solange sie noch im Unterholz gingen, ging Giada allerdings zu Fuß, mit der Stute am Zügel. Erst, als wieder etwas Raum für die ausgreifenderen Schritte des Pferdes war, saß sie auf, um Arash zu folgen.
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