[1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

[August '21]
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

Arashs Blick folgte der gebückten Haltung der Lasombra und nickte dann. "Ihr habt eine gute Sicht der Freiheit." ein kaum sichtbares Lächeln erschien auf seinen Lippen, auch wenn Giada aus ihrer Position nicht sehen konnte. "Alles muss losgelassen werden. Diener, weltliche Dinge...alles Materielle. Nur die Idee der Freiheit darf bleiben."

Seine Haltung entspannte sich und er ging in die Hocke, um Giada zumindest ein wenig in der Bewegung zu folgen. "Wahre Freiheit findet sich nur jenseits der Angst, jenseits der Mauern und jenseits dessen was wir und viele Menschen als Zivilisation bezeichnen. Wahre Freiheit ist für uns nicht erreichbar, außer wir verlassen alle Domänen, wir kappen alle Bindungen und Bänder an die die welche an uns knüoften. Sei es durch Blut und Versprechen." er machte eine kreisende Handbewegung in Giasas Blickfeld, noch bevor sie sich aufrichtete.

"Meine Erzeugerin hat sich von all dem gelöst und reist zwischen den Domänen. Sie bleibt nie lange an einem Ort, wandert herum und überlebt. Etwas das auch ich vorhabe." Den prüfenden Blick Giadas nahm er auf und erwiderte ihn. "Ihr seit eine faszinierende Person werte Giada Salvaza Rossi. Trotzde eures Clans, eurer Blutlinie und eurer Herkunft, habt ihr ein Gespür für Freiheit das den meisten Kainiten und Menschen schlicht fehlt, weil sie sich mit ihrer Situation nach außen hin abgefunden haben aber innerlich an den Fäden zappeln wie Puppen." ein heben des Mundwinkels verzog sein Gesicht leicht. Offensichtlich gefielen ihm Giadas Ansichten und es schien auch so, als würde er sich generell von der Lasombra angezogen fühlen. Oder war dies nur ein Ausdruck seines tierischen Seins? Impulsivität auf einer anderen Ebene?

"Ich denke ich verstehe euch nun etwas besser." Der Blick der grünen Augen, welche den Blick Giadas weiter festhielten waren unnachgiebig, beobachtend, beinahe gierig. Der Blick wirkte mitnichten scheu, eher offen und einnehmend. Man konnte dem Gangrel einfach eine gewisse Ausstrahlung nicht absprechen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Und ich Euch.” Es war ebensowenig Scheu und keine echte Distanz in Giadas Blick. “Unterschätzt nicht mein Blut, meine Herkunft, meinen Clan. Es gibt einen klaffenden Unterschied zwischen der Erkenntnis von Macht - tatsächlicher Macht - und der Annahme und Forderung von Stand, Hierarchie, gezogenen Linien. Das eine geht mit dem anderen oft einher, doch nicht unbedingt. Hier ist der Unterschied zwischen selbstherrlichen Narren und jenen, die sich echte Macht errungen haben und sich nicht scheuen, sie zu gebrauchen.” Kurz verzog sie das Gesicht. “Es heißt, hier läge auch der klaffende Unterschied zwischen Krone und Szepter.”
Sie ballte einmal die Faust, doch dann schnaubte sie. Es war ein altes Argument, alter Zorn und in diesem Augenblick ohne rechte Bedeutung.

“Ich will einen Lauf und Ritt wie in dieser Nacht mit Euch wiederholen. Vielleicht auch ohne ein Ziel, nur um der Nacht willen. Ich will auch einmal ins Meer hinaus, doch dort wird mir kein Pferd helfen und ich bin kein Seemann.” Sie rieb sich einmal das Kinn und hob es dann ein wenig an. “Herausforderungen zwingen uns, zu wachsen.”
Sie schien darin irgendeine Art von Humor zu finden, jedenfalls war da ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Es war selbstironisch und hatte eine harte, beinahe grausame Note, doch es war ein Lächeln.

“Wie wollt Ihr dies zustandebringen? Das Wandern wie Eure Mutter im Blute es tut? Ihr seid die Geißel dieser Domäne und dies bindet Euch an Genua und seinen Prinzen.”
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Ich kenne euren Clan und ich kenne die Ventrue." ein schmunzeln legte sich über sein Gesicht. "Keiner von beiden hat sich bisher in meinen Augen mit Ruhm bekleckert, was die Führung angeht. Zumal Macht von der ihr sprecht nicht allgegenwertig und auch nicht überall gleich eingesetzt werden kann. Übt zu viel Druck auf einen Reisenden aus und er wird gehen. Haltet ihn fest und er wird sich auflösen und an anderer Stelle neu entstehen. Was glaubt ihr ist wahre Macht? Wirklich tatsächliche Macht?" neugierig betrachtete er die Lasombra.

"Gerne nehme ich euch erneut mit in die Finsternis der Wälder. Vielleicht auch ohne ein Pferd. Die wahre Schönheit der Natur lernt man nur zu Fuß kennen." dann legte Arash den Kopf schief. "Hinaus aufs Wasser kann ich euch bringen. Sicher wird es für euch weniger Anstrengend sein, als mir mit einem Pferd zu folgen. Ihr müsst euch nur festhalten." offenbar freute er sich tatsächlich ihr diese neuen Orte zu zeigen. Ihr ein anderes Gefühl zu geben, als zwischen Mauern zu leben. "Aber es hat andere Herausforderungen." fügte er noch hinzu, bevor er seufzte und seinen Blick gen Sternenhimmel richtete. "Ich weiß es noch nicht. Im Endeffekt wird diese Domäne nicht ewig bestand haben. Sie wird irgendwann zerfallen. Dann werde ich weiterreisen." er zuckte mit den Schultern. "Wer weiß, ob ich das Amt der Geißel auf ewig inne haben werde." er zuckte mit den Schultern. "Amtsträger haben in Genua die Angewohnheit irgendwann zu verschwinden." Seine Stimme war zum Ende hin bitterer geworden. Beinahe als erwarte er, dass ihm ähnliches passieren würde.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das Amt und die Pflichten der Geißel sind in so manchem Machtgefüge in so manchen Domänen von der Art, dass in ihnen jene verbraucht werden, die diese Pflichten tragen.” Es war eine nüchterne, trockene Feststellung, vom Tonfall her am ehesten dem nahe, wie sie bei Hofe sprach, wenn hundert Regeln galten und noch einmal so viele Dinge Bedeutung hatten.
“Doch es gibt Einzelne, die sich halten und beweisen. Ihr könntet so jemand sein, denn Ihr brecht unter der Herausforderung Eurer eigenen Fragen und Zweifel nicht ein sondern wachst daran und werdet stärker.”

“Die Fallstricke für die Geißel sind oftmals, dass sie als Werkzeuge gebraucht werden, als Bluthunde. Wenn sie durch ihre Taten zu viel erfahren, werden sie zum Schweigen gebracht, gern werden sie als blinde, stumpfe Waffen und Werkzeuge benutzt.” Giada sah zu Arash. “Aus meiner Heimat kenne ich ein Gegenbeispiel dafür. In Euch also vielleicht ein zweites.”

“In dieser Domäne ist das Amt der Liktoren auch aus dem heraus getrennt, was in anderen oft auch von der Geißel - oder den Geißeln getan wird. Oft unterstehen sie dem Blutvogt, welchen es als solchen in dieser Domäne nicht gibt. Hier würde ich in dieser Zeit dessen Pflichten dem Seneschall und in sehr geringem Umfang dem Herrn der Liktoren zurechnen.”

Giada trat etwas weiter vom Kloster fort und lehnte sich im Nachtschatten an einen Baumstamm.
“Wahre Macht, dies ist ein weiter und klanggewaltiger Begriff. Ich glaube nicht an den Gedanken des Förmlichen dabei, Titel, Reichtum, Prunk - derlei.”

“Macht ist immer wahr. Sie ist ein tatsächlicher Umstand, von Augenblick zu Augenblick. Das Wort beschreibt die Möglichkeit, Wirkung zu entfalten - und dies nach dem eigenen Diktat, nicht nach fremdem, denn dann läge die Macht in Wahrheit in jenen fremden Händen. So gedacht können Reichtum und Titel doch Macht bedeuten, denn beides sind Werkzeuge, mit denen sich etwas tun lässt. Doch dies ist nicht unbedingt, nicht aus sich selbst heraus. Diejenige, welche diese Werkzeuge führt, müsste sie auch frei in ihrem Sinne gebrauchen können.”

Hier lächelte Giada freudlos. “So ist für unsere Höfe in der Nacht oft die Frage, wer wahrhaftig die Macht in seinen Händen hält. Und welche Macht, mit welchem Bestreben, und auch, wie lange. Sie kann äußerst flüchtig sein.”

“Hier lässt sich auch ein Bogen zu jener Freiheit zurück schlagen, von der wir heute Nacht schon sprachen: wenigstens ein gewisses Maß an Freiheit ist eine Bedingung für Macht. Und anders herum wohl auch: Ohne Macht lässt sich die eigene Freiheit kaum erringen oder behalten. Daher rührte auch meine Frage danach, wie sich Euer Amt mit Eurer Bestrebung nach Freiheit und dem Wandern vereinbaren lässt. Ein Amt bedeutet Macht, doch es bedeutet auch die Aufgabe gewisser Freiheiten im Austausch für eine größere Wirkmacht in der Domäne. Diese Wirkmacht ist die des Amtes selbst, aber auch die der Kenntnisse der Geißel: Ihr durchstreift und kennt diese Domäne wohl wie kein zweiter. Wahrscheinlich könnte hier in Genua nur der Baumeister darin an Euch heran reichen - und dies vermutlich eher auf Stadtgrund als in der Wildnis.”

Mit einer Lasombra über die Natur von Macht zu sprechen, war wohl letztlich auch keine einfache Sache. Giada beobachtete Arashs Gestalt und seine Haltung. Vor allem aber schien ihr die Konversation ebenso wie das Schweigen zuvor zu gefallen.
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

Die Worte über die Geißel ließen Arash die Lefzen hochziehen, wie ein Raubtier. Aber das typische Knurren blieb dabei aus. "Ich verstehe was ihr meint. Auch ich kenne solche Werkzeugeißeln und fast immer waren es Gangrel. Ich habe einige Geißeln auf meinem Weg hier her kennen gelernt." er schüttelte den Kopf. "Wer weiß, ob ich ebenso ende. Aber euer Gegenbeispiel interessiert mich. Wer ist es und was macht ihn, und wie ihr sagt, mich zu einem guten Gegenbeispiel? Eine Geißel die unter den Herausforderungen des Amtes oder Fragen und Zweifeln zerbricht, die ist keine Geißel, sondern jemand den man loswerden will und hofft, dass das Amt dies für einen erlegt." wieder schüttelte er den Kopf. So habe ich die meisten Geißeln allerdings nicht kennen gelernt. Eher als Werkzeuge. Stumpfe Befehlsempfänger." er schloss kurz die Augen.

"Das Amt des Blutvogts wurde, wie ihr sicher wisst vorher von Brimir bekleidet, dessen eigentliche Ambitionen nach Cynolycus Verschwinden war, auch selbst Geißel zu werden. Stattdessen wurde es Titus. So wurden beide bisherigen Geißeln Genuas von Menschen vernichtet, nicht von Kainiten. Beide von Menschen Gottes." wieder fletschte er die Zähne.

"Ich sehe Macht zugegebener maßen etwas anders." er lehnte sich wieder an das Gemäuer und betrachtete die Lasombra dabei neugierig. "Macht ist auch immer davon abhängig inwieweit man anderen Macht über sich selbst erringen lässt. Würde ich nicht das Amt der Geißel bekleiden wäre die Macht über mich sehr gering. Ich könnte die Domäne jederzeit verlassen. Wieso sollte ich also jemandem Macht über mich geben? Selbst jetzt könnte ich jederzeit gehen. Und die Chance das mich jemand findet, ist gering. Wo also liegt die Macht über den Einzelnen?" Er schien das Gespräch weiterhin zu genießen. Seine schlanke Gestalt schien entspannt. Gar nicht wie das Tier auf dem Sprung für das so viele seines Clans gehalten wurden. Trotzdem schien seinen Bewegungen, und seien sie noch so klein, irgendwie eine übermäßige Geschmeidigkeit auszustrahlen. Beinahe wie von einer gelangweilten Katze.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Die Macht über Euch? Ihr habt einen Vasallenschwur geleistet und dieser wird eingefordert. Brecht Ihr ihn ohne dass Eure Schwurherrin selbst gebrochen ist, so kann und wird sie ihn gebrauchen.” Giadas Welt war fest gefügt, was diese Dinge anging und sie sprach sie aus als wären dies unverrückbare Tatsachen.

“Euer Begriff und Denken von Macht ist zu eng. Ihr seht sie aus Eurem Blickwinkel heraus und lasst Euch allzu leicht täuschen. Seht über diese engen Grenzen hinweg, in einem Experiment der Gedanken: Ihr habt, anders als viele, die Fähigkeit, dauerhaft in der Wildnis zu überleben. Ihr könnt weit reisen und solange Ihr gut genug jagt müsst Ihr niemals anhalten. Dies bedeutet, dass Ihr Stärken und Möglichkeiten besitzt, die andere nicht besitzen - dies ist eine Spielart von Macht, denn Ihr könnt etwas tun und ausnutzen, das anderen verschlossen ist.”

“Doch all das wird tatsächlich zermalmt durch Eure Ungewissheit was geschehen könnte, würdet Ihr Euren Vasallenschwur brechen und fliehen. Würde Eure Schwurherrin Euch dann in Wahrheit in die Knie zwingen? Würdet Ihr blutgejagt und damit zur Beute für einen jeden? Wie viele Türen würden sich vor Euch schließen, wenn Ihr so handelt? Wie weit und lange müsstet Ihr laufen, um nicht mehr über Eure Schulter zu blicken?”

“Macht kann unzählige Formen und Arten haben. Sie könnte sich nur in einem einzigen Augenblick entfalten und im nächsten schon in den Händen eines anderen liegen. Sie ist keine einzelne Sache, kein fester Zustand, kein Geburtsrecht. Entweder, Ihr habt Sie Euch für dies errungen, was Ihr tun wollt, oder nicht.”

“Es ist dieses Verständnis, dass auch im Amt der Geißel zwischen jenen unterscheidet, die ihr Amt meistern… und jenen, die von ihm gemeistert, von anderen gebraucht und verschlissen werden.”
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

Er schloss die Augen und ein leises Lächeln strich über seine Lippen. "Ich kenne Macht werte Giada. Ich habe gelernt sie zu sehen und danke euren Erklärungen verstehe ich sie besser...zumindest wie ihr und euer Clan sie sieht und zu gebrauchen wisst." Dann schüttelte allerdings leicht den Kopf. "Ich glaube allerdings ihr fasst den Begriff der Macht zu weit. Weiter, als sie wirklich reicht. Ihr mögt recht haben, dass der Prinz, dem ich einen Vasallenschwur schwor, mich jagen kann. Aber natürlich kann ich als Gangrel ewig laufen. Mir erschließen sich Gegenden dieser Länder die nie ein Kainit abseits meines Clans bereisen könnte. Die Welt ist voller Beute. Und vergesst nicht das jeder Jäger zu jeder Zeit auch Beute ist. Es ist wie ein ewiger Kreislauf. Macht hat Grenzen, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Sie kann niemals Grenzenlos sein, niemals unverrückbar. Jede Macht kann nutzlos werden, sie kann umgedreht werden."

Er ging einige Schritte die Wand des Klosters entlang und lies seine Nägel über den Rauen Stein kratzen. "Die Frage die ihr aufwerft, ist allerdings durchaus interessant." sein Blick wandte sich wieder gen Giada. "Was würde geschehen, würde ich den Schwur brechen?" Sein Finger fingen an sich zu Klauen zu verformen und strichen weiter über das dunkle Gestein, ohne eine Spur zu hinterlassen. "Es würde Unleben fordern. Vielleicht meins. Vielleicht viele andere. Vielleicht beides. Es würde eine Hetzjagd werden und doch wäre ich Freier als meine Häscher. Wer hält also die Macht in den Händen? Der einzelne Kainit, oder lässt er sich von Anderen in eine Knechtschaft zwingen? Meine Entscheidungen beeinflussen meinen Weg. Die Älteren werden immer einen Weg finden sie zu lenken. Aber niemals darf mich das davon abhalten meine Möglichkeiten offen zu legen. Egal wie viel Macht ein einzelner Kainit oder eine Gruppe hat. Es gibt immer Mächte die Ebenbürtig oder Stärker sind. So würden nicht nur viele Türen geschlossen, neue würden sich öffnen. Seht Brimir an. Es wäre ein neuer Weg. Nichts anderes." Seine Hand nahm wieder normale Gestalt an. "Euer Denken der Macht ist zu Starr denke ich." schloss er seine Erklärung.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada verfolgte Arashs Rede und seine Geste mit Faszination. Diese war schwer zu erkennen - die Lasombra war so lange, lange in Beherrschung und Gefasstheit geübt, dass es zu einem Teil ihrer Art geworden war. Doch ihr Blick lastete dunkel und ungebrochen auf Arash und sie tat seine Worte nicht einfach ab.

Stattdessen nickte sie.

“Meine Auffassung ist hart, doch sie widerspricht Euren Worten von jetzt nicht”, sagte sie. “Macht ist immer faktisch. Sie ist niemals starr. Mit Euch als Beispiel: Wenn Ihr den Schwur brecht, so fordert Ihr den Schein der Machtverhältnisse heraus. Ihr wolltet dann die Prüfung davon, wer tatsächlich, wer greifbar die Macht hält. Ihr würdet es dann herausfinden, denn Eure Handlung fordert Gegenhandlungen, Realisierungen des Potentials der Macht.”

Sie hob ihr Kinn an. “Doch fragt Euch: Wenn Eure Blutskräfte Euch ermöglichen, was Ihr sagt, die ewige Flucht - ob Ihr sie als frei verstündet oder, wie ich, als unfrei durch den Zwang, ewig zu fliehen, lassen wir für den Augenblick offen… .”

“...wenn Eure Blutskräfte Euch derlei also ermöglichen, einem einfachen Neugeborenen, dann stünden anderen Eures Blutes noch größere Mächte zur Verfügung. Und doch ist ein solches Aufbegehren wie das aus Eurem Beispiel selten und noch seltener wahrhaftig erfolgreich. Ihr vergesst, so vermute ich, dass auch andere Linien des Blutes über große Kräfte gebieten. Es mag sein, dass Ihr denkt, Ihr könntet über alle Länder fliehen. Doch es mag wohl sein, dass andere Kräfte Euch davon abhalten könnten, Euch an die Kette legen könnten.”

“Habt Ihr einmal erfahren, was die werte Angelique oder der verehrte Ferruccio vermögen? Könnt Ihr vor Eurem eigenen Verstand davonlaufen? Habt Ihr einmal erfahren, was es bedeutet, wenn eine Rose die Glut ihres Lächelns oder ihres Zorns auf Euch richtet? Könntet Ihr Euch der Anziehung Eures eigenen Herzens entziehen? Hieß es nicht auch, dass Ihr selbst schon in Ketten des Blutes lagt, die uns allen gegeben sind?”

“Auch diese Möglichkeiten sind Potentiale der Macht. Und wer über sie verfügt, hätte wohl die Macht, Euch Einhalt zu gebieten oder Euch gar nicht erst aufbrechen zu lassen. Wollt Ihr dies abstreiten?”
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Arash
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Arash »

"Eure Auffassung von Macht ist eine Seite der Medaillie. Meine Auffassung von Freiheit die Andere. Ich denke wir verstehen aneinander besser, als ich es für möglich gehalten hätte." wieder lehnte der Gangrel sich an die Steinmauer der Abtei und betrachtete die Lasombra mit einem intensiven Blick.

"Tatsächlich habe ich die Bande des Blutes erfahren, wie jeder von uns. Andererseits ist es mir gelungen diese Bande vollständig zu brechen. So dass mein Herz frei von allen Banden ist." er legte die rechte Hand auf seine Brust, wo sein Totes Herz in seinem Brustkorb schlummerte. "Das Lächeln der Rosen habe ich bereits kennen gelernt, aber es war keine Blutmacht dahinter. Manchmal gibt es auch in unserer Finsternis noch so etwas einen Funken Licht."

Schwang da Bedauern und Trauer in der Stimme des Gangrels mit. Vermisste er jemanden? Sein Blick glit hinaus in den Sternenhimmel und auf seinem Gesicht und in seiner Haltung spiegelte sich Melancholie wieder. Dann straffte er sich, und lies diesen kurzen Einblick in sein Inneres verblassen.

"Ihr mögt recht haben, dass die Alten und anderen Clans über Kräfte verfügen die ich nicht kenne und auch nicht einschätzen kann. Daran werde ich denken müssen. Aber derzeit ist all dies mit dem Fliehen ohnehin nur ein theoretisches Konstruckt. Ich habe nicht vor die Domäne auf immer zu verlassen. Ich habe vor die Jagd in Genua wieder einkehren zu lassen und die Urteile des Prinzen zu vollstrecken. Im Anschluss steht für mich eventuelle eine weitere Reise an, die aber nicht von Dauer sein wird. Genausowenig wie meine Letzte Reisen."

Er legte den Kopf schief. "Seit ihr bereits öfter gereist, außer die Reise aus eurer Heimat hierher?"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1060] Passeggiate in natura di notte [Giada, Arash]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Nicht Eure Strecken. Die Lombardei ist meine Heimat und in ihren Belangen habe ich sie durchreist wohin auch immer ich gesandt wurde.”
Es war schwer zu sagen, ob sie dies gut fand, schlecht, notwendig, mühselig. Giadas Tonfall war neutral geworden. Vielleicht war es einfach das Gewicht und die Ehre ihrer Pflichten.

“Ich bin nicht mehr blutjung, doch ich hatte nie die Gelegenheit, irgendwo Wurzeln zu fassen, ein Netz aus Beziehungen am Ort zu spinnen so wie es viele unserer Art tun, um sich einst Ancilla zu heißen, um in Dienst, Amt und Titel Pflichten und Macht gleichermaßen zu finden. Wenn überhaupt, dann besitze ich ein solches Netz über meine gesamte Heimat hinweg, doch wie Ihr wisst, wird sie angegriffen. Dieser Krieg in den Schatten verändert ihr Gesicht.”

Sie sah zu der Kirche hin, doch dann wieder zu Arash zurück. “Doch es ist das Land selbst, das ich kenne, kennen will, kennen lernen will. Ich freue mich auf zukünftige Nächte dieser Art - an Eurer Seite, wenn Ihr es wollt und wagt. Und Eure Worte von der Jagd klingen nach einem, dem dies gefallen könnte.”
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