[1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

[August '21]
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Nubis »

Galeno verneigte sich, als Benedetto eintrat. Seine Augen verfolgten den Ancilla, der vom gleichen Clan war, doch Welten von ihm entfernt schien.
Zur Zeit stand jener bei Iulia und in dieses Gespräch wollte er sich nicht einmischen. Doch möglicherweise würde er diesen Abend doch versuchen mit ihm zu sprechen, oder um ein späteres Gespräch zumindest ersuchen.

So war auch sein Blick gegenüber dem Ancilla neutral, nicht negativ behaftet. In ihm lag generell eine innere Ruhe und Gelassenheit, die ihn selbst sogar etwas seltsam vor kam. War dies die Erkenntnis der Unendlichkeit? Oder aber ein Zeichen dafür, dass in ihm doch kein Groll keimte?
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Benjamin »

Nach Tankred führten auch Benjamins Schritte ihn zur Gastgeberin. Er neigte leicht sein Haupt und deutete einen höfischen Knicks an in dessen Geste er geschickt die Darbietung des Geschenkes einwebte. Er schlug in der Bewegung die beiden losen Enden des Bündels zur Seite. Zum Vorschein kamen zwei äußerst grazil gearbeitete mit Spitze veredelte nachtblaue Handschuhe. Sollte Iulia diese entgegennehmen und zu den anderen Geschenken legen so würde Benjamin fortfahren seine Grußworte auszurichten. Die ganze Zeit zierte ein unaufdringliches, freundliches Lächeln sein Gesicht.

"Werte Iulia Cornelia, Harpyie von Genua, Neugeborener vom Blut der Könige, Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters, habt dank für die überaus freundliche und zuvorkommende Einladung. Ich hoffe mein Mitbringsel trifft euren Geschmack. Ich bin mir sicher der Kontrast wird euer anleitendes Licht noch heller erstrahlen lassen." erklärte er, bevor er sich nochmalig verneigte.

Die Anwesenheit des Kappadozianers realisierte er, hielt sich aber vorerst noch zurück bis er die Glückwünsche an die Gastgeberin vollendet hatte.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Von derlei Theater habe ich bei Gott genug, das könnt ihr mir glauben." erwiderte er halb lachend, halb brummend. Man mochte gar nicht raten welcher Teil des Geräusches das er dabei von sich gab das eine und welche das andere war. Dann winkte er ab "Keine Ursache außerdem. Ich bin gespannt zu sehen und zu hören was es neues gibt und was es davon vielleicht auch in die Chronik schafft." nun zwinkerte er der Harpyie zu und leckte sich mit einer ausfallend bleichen Zunge über die Lippen.

"Und: neinein ich kenne noch nicht jeden der Anwesenden. Auch ein Grund weshalb ich hier bin. Gerne lasse nehme ich aus beiden Schälchen: dem Angebot der Vorstellungund dem unter Leute mischen und mich selbst umzusehen. Vielleicht könntet ihr mich jenem Neuling der Nosferatu bekannt machen. Wenn er möchte kann auch der werte Vergonzo dazu kommen, kein Muss, aber ich will ihn nicht außen vor lassen." nickte er dabei mit dem Kopf in Richtung der beiden.

"Mehr ist jedoch erst einmal nicht notwendig. Ich bin mir sicher ihr seid heute Nacht ziemlich eingespannt. Falls ich irgendwo behilflich sein kann, gebt mir doch einfach bitte Bescheid." offenbar war er nicht nur aus Gründen der Unterhaltung her gekommen, auch wenn er es so aussehen lassen wollte.
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Tankred Drengot
Nosferatu
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred folgte aufmerksam den Worten der Gastgeberin. er hatte sich mittlerweile aufrecht hingestellt. Seine stattliche Gestalt kam nun deutlich besser zur Geltung. Der Krieger überragte die meisten Anwesenden deutlich. Dazu wies er breite Schultern auf , und machte einen athletischen Eindruck. Doch da war noch mehr. Er stand nicht gebückt oder zeigte Anzeichen, dass er Angst hatte, gesehen zu werden. Vielmehr verströmte er ein gewisses Selbstbewusstsein und auch Stolz. Sein Blick war nicht ohne Kühnheit. Selten sah man solche Verborgenen.
Nachdem die Angehörige des hohen Clans Ventrue geendet hatte, ergriff er das Wort. Seine Stimme war tief und rasselnd. Sie klang etwas wie altes Laub, welches durch einen leichten Zug bewegt wurde.

"Habet Danke verehrte Julia" gab er mit einem demütigen Nicken von sich. er zögerte einen winzigen Moment bei der Zuweisung der Ehrerweisungen. Sie war zwar eine Neonaten, doch sollte man sich nicht ausschließlich vom Status blenden lassen. Sie war die Harpyie der Domäne, der direkter Nachfahre vom Fürsten, Gastgeber und Angehörige des hohen Blutes Ventrue. Wie könnte er diesen Blutsverwanden auf dieselbe Stufe, wie so viele es waren, stellen.

"Es ist mir ein Privileg, im Laufe des Abends Eurer Einladung zur Konversation Folge leisten zu dürfen. Für den Augenblick möchte ich Euch Euren Gästen nicht zu lange entziehen."
Mit diesen Worten nickte er und wartete auf eine Entlassung aus der augenblicklichen Situation.
Er freute sich auf die Fortführung des Gespräches.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich freue mich darauf.“, erklärte die Ventrue gegenüber Tankreds Worten und so wie sie es tat, klang es durchaus charmant und wohlwollend. „Und ich wünsche euch bis dahin bereits einen angenehmen Abend sowie viele anregende Gespräche.“, ergänzte die Harpyie, bevor sie ihr Gegenüber mit einem durchaus respektzollenden Nicken und einer sanften Geste vorerst entließ, um Gespräche mit den anderen bereits Anwesenden zu führen.

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Auf dem Gesicht der Harpyie spiegelte sich ein sanftes Lächeln wider auf die Gesten des Assamiten hin, bevor ihre blaugrauen Augen kurz über die dunklen Handschuhe wanderten, sie erneut aufblickte und sie ihm ein dezentes, aber nicht unhöfliches oder gar abgeneigt wirkendes, Nicken schenkte. Die Ventrue ließ ihrem Gegenüber Zeit, das Mitbringsel an sie zu überreichen und hätte es vorerst, während dem Gespräch, auch nicht bei Seite gelegt, sondern in ihren Händen behalten, so wie sie es mit allen Geschenken zuvorgetan hatte, bis ihr Gegenüber sie verlassen hätte.

„Benjamin.“, begann die Harpyie mit einem zarten, beinahe liebevoll streichelnden Ton, dem etwas vertrautes innewohnte. „Euer Kommen freut mich ungemein. Besonders da ihr einst betontet, wie sehr euch gesellschaftliche Anlässe doch missfallen. Umso glücklicher stimmt es mich zu sehen, dass ihr diese Abneigung mehr und mehr zu überwinden scheint. Ich bin gespannt zu sehen, wie gut es euch gelingen mag, euch in die hiesigen Sitten und Gebräuche einzugliedern. Die Gelegenheit hierfür sei euch heute geboten.“, sprach die Ventrue mit einer gutmütig wirkenden Stimme weiter.

Ihr Blick wanderte kurz über die Handschuhe, diese stumm musternd, bevor Iulia in Benjamins Augen zurückblickte und sie mit einem gewissen unterschwelligen, aber deutlich mehrdeutigen sowie hörbaren Humor in ihrer Stimme vergnügt ergänzte: „Und ja, auch ich bin mir recht sicher, es wird viele geben, die durchaus einen anderen Kontrast, als das Rot an meinen Händen zu sehen, sehr zu schätzen wissen und begrüßen werden.“

Dann deuteten die feingliedrigen Finger ihrer freien makellos weißen Hand einladend in den Raum der Casa, als sie weiter freundlich meinte: „Für heute Nacht fühlt euch willkommen geheißen, an diesem Ort der friedlichen Zusammenkunft. Ich bin zuversichtlich viele der Anwesenden werden überaus interessiert daran sein von euch zu hören, wie es euch in den vergangenen Jahren erging und ich möchte euch nicht davon abhalten, diese Gespräche und den Austausch zu führen, für den wir heute Nacht doch alle hier erschienen sind. Ich würde mich freuen, so auch wir später noch etwas Zeit hierfür finden würden.“

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Iulias Haltung verblieb dem Kappadozianer gegenüber offen und freundlich, während sie sein Zwinkern und seine Worte bezüglich der Chronik mit einem höflichen Nicken, welches dezent in eine Verneigung ihrerseits überging quittierte. Dass Benedetto aus beiden Schälchen gedachte zu nehmen, schien die Ventrue weder zu überraschen noch zu stören.

„Das will ich sehr gerne tun.“, bestätigte Iulia die Worte ihres Gegenübers. Ob sie damit das Bescheid geben meinte oder das Vorstellen war nicht ganz eindeutig, aber offenkundig schlug sie weder das eine noch das andere dem Ancilla aus, sondern zollte diesem stattdessen erneut ihren Respekt, bevor sie sich anschickte, den Wünschen des Ancilla zu entsprechen.

(( [1060] Auf dem Weg des Wandels [Iulia, Tankred, Vergonzo, Benedetto (SL)] [elysisches Hofgeflüster] ))

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Je später der Abend wurde, umso auffallender wurde, dass das heutige Treffen, zu dem die Harpyie geladen hatte, anscheinend nicht von einem starren Protokoll geprägt war, welches sie durchexerzierte. Stattdessen wirkten die Übergänge in Gespräche fließender, beinahe natürlich, wie es das aufkommende Rauschen eines stetig anschwellenden Wirrwarr aus Stimmen aus den unterschiedlichsten Richtungen und Unterhaltungen nahelegte.

Zwar würde die Ventrue später wohl vermutlich noch einige Worte zur allgemeinen Begrüßung oder auch des Dankes für das zahlreiche Erscheinen sprechen, vielleicht sogar auch selbst größere Themen in den Abend einbringen, so die Gespräche abflachten, doch wer auf eine offizielle Veranstaltung mit reinen Verlautbarungen seitens der Harpyie wartet hatte, wurde besserem belehrt. Oder täuschte es und die Harpyie erwartete vielleicht einfach noch Jemanden?
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada griff die Verbeugung der Harpyie gegenüber Benedetto auf und zollte sie dem Ancilla ebenso, als er zu ihr herüber sah. Doch als dieser sich bereits in das Gespräch mit den Nosferatu geleiten ließ, beließ sie es auch dabei.

Stattdessen trat sie auf Benjamin zu, um ein paar Worte mit diesem zu wechseln… .
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Nubis »

Je länger der Abend währte, fanden sich hier und da einige Gespräche. Arash, Iulia....doch eines stand noch aus.

Immer wieder beobachtete er ihn diese Nacht. Mit wem er sprach, ob er beschäftigt war. Und als es schien, als könne er den Moment suchen, glitt Galenos Blick erneut zu ihm herüber. Seinem Clanältesten. Der Blick folgte ihm und trug eine Frage mit sich... Würde der Ancilla sich mit ihm beschäftigen wollen? Würde er einem Gespräch zustimmen?

Und so wartete er ab, dass der Ancilla ihn dazu einlud...oder eben auch nicht. Ganz wie dieser wollte.
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Liutprand
Ventrue
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand trat, nachdem er begriffen hatte, dass es keine feste Agenda an diesem Abend gab, an den Chronisten der Domäne heran. Er blieb in einem respektablen Abstand stehen und verneigte sich leicht zur Begrüßung vor dem Ancilla vom Clan des Todes.

Er wartete ab, bis dieser ihm ein Zeichen gab und ergriff die Gelegenheit sich vorzustellen.


"Ich wünsche Euch einen angenehmen Abend, verehrter Benedetto. Ich will die Gelegenheit des Abend nutzen, um mich Euch vorzustellen. Mein Name ist Liutprand, Neugeborener vom Blut der Könige, Liktor Genuas und Nachfahre des ehrwürdigen Mithras, des Herrn der Sonne."

Er sprach ruhig und mit respektvollem Unterton in seiner Stimme.
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Tankred Drengot
Nosferatu
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Tankred Drengot »

Nachdem der stattliche Normanne der Gastgeberin seine Auwartung genmacht hatte, blickte er sich nach dem Hüter des heiligen Elysiums um. Er betrachtete ihn ein kurze Weile. Auch wenn der sehr verehrte Illario zugänglich erschien, war dessen Ausstrahlung eindrucksvoll. Er wirkte wie einer von jenen Anführern, die nicht durch die Macht ihrer blosen Gewalt, sondern durch Weisheit, Erfahrung und Klugheit wirkten. Sicher, er war Angehöriger des Clanes der Schatten und wusste sich sicher auch auf anderem Wege durchzusetzen, das Blut Lasombras duldete keine Schwächen in seiner Mitte, allerdings hatte er es nicht nötig. Illario erschien Tankred als mehr als würdiger Vertreter seines Weges.
Tankred schleppte sich schließlich vorwärts, um dem Königlichem die ihm gebührende Ehre zu erweisen.
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
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Re: [1060] Elysisches Hofgeflüster [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ein zartes Lächeln umspielte beiläufig Iulias Lippen, als Giada den Raum mit Benjamin verließ, doch die Harpyie ging auf die Entscheidung der Beiden nicht weiter ein, sondern widmete sich den Gästen, die in der Casa verblieben waren.

(( [1060] Zwischen Tür und Angel [Benjamin, Giada] [elysisches Hofgeflüster] ))

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Als die Ventrue ihre Gespräche abgeschlossen hatte und die Unterhaltungen der anderen langsam abflachten, versicherte sich die Harpyie äußerst dezent, höflich und geduldig, dass sie die Höherstehenden nicht in ihren Gesprächen oder gar Tun unterbrach, sondern sie das Wort an sich nehmen und sich an diese wenden durfte, sowie an die anderen Anwesenden.

„Verehrte Ancilla.“, eröffnete Iulia schließlich mit einer angenehm warmen Stimme, während ihre blaugrauen Augen zu den beiden Ranghöchsten im Raum fanden, sowohl Benedetto, wie auch Ilario, ihre Aufwartung machend und ihnen Respekt zollend begegnend, bevor sie sich kurz darauf an die Neugeborenen im Raum wandte: „Werte und viel geschätzte Gäste.“ Iulias Worte hallten leicht in der Casa wieder, während die Harpyie ihren Redefluss kurz pausierte, wohl um sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu sichern, bevor sie ruhig und unaufgeregt weitersprach: „Es freut mich sehr zu sehen, wie die Einladung zu diesem Treffen Anklang in der kainitischen Gesellschaft fand und ich möchte die gebotene Gelegenheit dazu nutzen, um öffentlich meinen Dank auszusprechen, erachte ich dies als alles andere als eine Selbstverständlichkeit.“

„Wie die zahlreichen Gespräche zeigten, gibt es vieles was diese Domäne derzeit bewegt und in der Vergangenheit bewegte.“, fuhr die Ventrue weiter fort, bevor sie in Richtung des Ältesten der Kappadozianer blickte und meinte: „Entsprechend freut es mich sehr den verehrten Benedetto als langjährigen Chronisten der Domäne heute anwesend wissen zu dürfen.“ Iulia verneigte sich in dessen Richtung, bevor sie sich an Ilario wandte und sprach: „Aber auch dem verehrten Ilario Contarini gilt als Hüter des Elysiums mein aufrichtiger und besonderer Dank in dieser Nacht. Es freut und ehrt mich als Harpyie der Domäne Genua, eine Veranstaltung wie diese, hier in den geweihten und heiligen Hallen des Elysiums stattfinden lassen zu dürfen.“ Respektzollend verneigte sie sich auch in Richtung des Schattens. An ihn, aber auch an alle gerichtet meinte sie: „Ich hoffe sehr, dass diese Veranstaltung heute, der Auftakt für viele weitere derartige Veranstaltungen sein wird und kann. Für Momente der Begegnungen und des friedlichen Austauschs untereinander.“

Iulia machte erneut eine bewusste Sprechpause, während ihre blaugrauen Augen über die Anwesenden wanderten und sie weiter fortfuhr: „Inzwischen ist es über ein Vierteljahrhundert her, seitdem der Prinz der Domäne Aurore von Genua, Teja und somit der See der Schatten Vasallität geschworen hatte.“ Was das Prinzenkind selbst davon halten mochte, spiegelte sich in ihrem Gesicht nicht wider, doch ihre Stimme klang ernst, als sie zu verstehen gab: „Und viele von uns fragten sich damals, wie wohl ein Miteinander aussehen kann, nachdem man sich über ein Jahrhundert lang als Feinde bekämpft hatte? Ob es überhaupt möglich ist? Ob es jemals einen wirklichen Frieden geben kann?“

Erneut schwieg die Harpyie für einen kurzen Moment, bevor sie den Anwesenden zu verstehen gab: „Viele von uns sind bemüht und arbeiten an einem geeinten Genua, doch selbst heute existieren noch immer Grubenkämpfe zwischen Vereinzelten. Doch nutzen diese Genua?“ Fragend wanderte ihr Blick aus blaugrauen Augen, während ihre zarten Hände, jedes ihrer Worte dezent zu untermalen schien, bevor er letztlich stehen blieb und sie rhetorisch meinte: „Oder dienen sie nur als Vorwand, um unter einem Deckmantel eigene Interessen voranzutreiben?“ Die Harpyie schien hierauf selbst keine Antwort zu geben. Ob sie es nicht konnte oder wollte, schien dabei die andere Frage zu sein.

Stattdessen wanderte ihr Blick weiter, während sie sprach: „Wir alle erlebten Zeiten des Hungers. Nicht nur unseren Eigenen, sondern auch den der Sterblichen. Jene, die wir entgegen anderen Domänen, nicht nur als reine Nahrungsquelle ansehen, sondern bei unserem Prinzen zu schützen schwören. Doch litten diese nicht nur durch die Dürre der Welt, die viele von uns zwar zu mildern versuchten, sondern auch durch Kainiten, die sich an ihrem Leid bereichern wollten, oder die sich gar außer Stande wogen, den Traditionen, die uns alle binden, Folge zu leisten. Sie brachten dadurch nicht nur sich selbst, sondern uns alle fahrlässig in Gefahr.“ Dass dies nicht gut geheißen wurde war aus ihrem ernstem Blick zu entnehmen.

„Durch das vollständige Tophet erhielten sie dennoch die Chance, ihren Wert der Gesellschaft beweisen zu dürfen.“, sprach die Harpyie mit tragender Stimme weiter, sich offenkundig nicht davor fürchtend, in ihrer Mitte derartige Dinge auszusprechen oder auch anzusprechen, als sie ihnen allen in Erinnerung rief oder auch schmerzlich bewusst machte: „Eine Möglichkeit, die sie wohl so in anderen Domänen sicher nicht erhalten hätten. Doch hat sich dies für die Gemeinschaft auch ausgezahlt? Konnten sich alle Angeklagten rehabilitieren? Versuchen sie ihr Möglichstes, wie Salvador, der sich seither redlich bemüht?“

Ihre blaugrauen Augen wanderten über die Anwesenden, die damals Teil des Tophets waren, blieben an ihnen kurz hängen, bevor sie an alle gerichtet weiter fragte: „Oder wird das Ganze weiterhin fälschlich als unnötige Grausamkeit von Seiten der See der Schatten angesehen und verstanden? Warum fällt es noch immer vielen so schwer, sich an die Veränderungen zu gewöhnen, die sie doch selbst mit ihrem Verhalten herbeigeführt hatten? Und was ist es, warum sich manch einer noch immer vehement der Freiheit verschließt, die die See der Schatten ihnen bietet? Nehmen sie an, es könnte jemals wieder ein Genua ohne die See der Schatten geben?“ Stumm blickte die Ventrue über die Anwesenden hinweg, während sie selbst erneut keine Antwort auf diese Frage gab.

Die Kainitin vom Blut der Könige ruhte in sich, als sie an die Anwesenden gerichtet meinte: „Wir alle sind, unabhängig unserer einstigen Herkunft, ein Teil dieser Domäne. Der Domäne Genua unter Prinz Aurore, die uns Aufenthalt gewährt und uns ermöglicht ein gutes Dasein zu führen. Eine Domäne, die unsere Schicksale miteinander verband, trotz allem was uns trennt und die uns alle ernährt. Sollten wir deshalb also unsere Dankbarkeit hierfür nicht weitaus deutlicher und öfter zeigen?“ Erneut blickte sie fragend in die Runde, ihre Körpersprache offen, zugewandt und freundlich.

„Einem Jeden von uns, wurde bei der Ankunft vom Prinzen direkt oder indirekt eine Aufgabe zugewiesen zum Wohl der Domäne.“, erklärte sie bekanntes, bevor sie sich erkundigte: „Sollte sich dieser Aufgabe denn nicht Nacht um Nacht, Jahr um Jahr, demütig aufs Neue angenommen werden, einerlei wie schwierig oder langwierig sie sein oder erscheinen mag? Profitieren wir nicht alle davon, so hier jeder gewissenhaft seinen Teil leistet? Doch wie sollte man mit Jenen verfahren, die diese schleifen lassen? Sollten Jene, die sich damit auch gegen uns alle stellen, weiter in der Domäne verweilen dürfen?“

Wieder wanderte ihr Blick über die Anwesenden, bevor sie ihre Hände öffnete, mit offenen Handflächen zu den Anwesenden zeigend in einer einladenden Geste, als sie zu verstehen gab: „Ich würde mich freuen, so jeder seinen Teil leistet, für eine friedliche und gemeinsame Zukunft. Sicher, es mag kein leichter Weg sein, für Niemanden von uns, aber wir sind eine Domäne und es würde mich freuen, so wir weiter zusammenwachsen würden. Aber auch, dass wir uns über diese Fragen oder auch viele mehr, heute wie auch in Zukunft, an Treffen wie diesen offen miteinander unterhalten und unsere Ansichten hierüber austauschen können.“

Die Armbewegung der Harpyie wurde noch größer, offener und einladender, als sie abschließend zu verstehen gab: „Dazu möchte ich euch, die ihr in der heutigen Nacht der Einladung gefolgt seid, aber auch Jene, die aus diversen Gründen ferngeblieben sind, nicht nur heute, sondern auch künftig einladen, in der Hoffnung, dass Veranstaltungen wie diese weiterhin einen ähnlichen oder gar noch größeren Anklang finden werden.“ Ihr Blick aus blaugrauen Augen wanderte offen über alle anwesenden Kainiten, als sie ergänzte: „Entsprechend wünsche ich uns allen noch eine angenehme Nacht und weiterhin anregende, aber auch spannende Unterhaltungen.“ Mit einer ruhigen Bewegung führte sie ihre Hände erneut an ihre Seite. Dann nickte die Harpyie leicht in die Runde, bevor sie sich vor den Ancilla verneigte, ihnen für ihre Aufmerksamkeit dankend.
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