[1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

[September '21]
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Jacques Benoît
Nosferatu
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[1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Eines Nachts erwartete eine Nachricht Toma im Elysium.

Ihr Inhalt war schlicht wie eindeutig: Ein Treffen im Pavillon zu einer genehmen Zeit, um sich zum ersten Mal zu begegnen. Von einem gewissen Jacques aus dem Blut der Verborgenen.

Und so stand Jacques in der ihm genannten Nacht zur vereinbarten Stunde in den Gärten des Elysiums und erwartete seinen Gesprächspartner für den Abend. Er war in eine schlichte Robe gekleidet, den Gehstock in der einen, seine Maske in der anderen Hand. Spinnenartige Finger zuppelten an den Riemen und schoben sie durch die Schnallen, um sie etwas enger zu stellen.

Einst war er seinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten.
Heute... war es wohl eher umgekehrt.

Seine weißen matten Augen glitten langsam über die Wege im Garten. Der Nosferatu schien nicht unruhig... aber eben auch sich nicht unbeobachtet zu fühlen.
Wie viel Aufmerksamkeit man hier wohl hatte?
Der Ort schien diskret genug zu sein.
Doch wie sehr war er das wirklich?
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma erreichte den Garten gut drei Stunden nach Sonnenuntergang und begab sich zu besagtem Pavilion, in dem sie noch nie waren.
Die Tzimisce sah aus als wären sie selbst vom Blute Nosferatu. War ihnen was schreckliches zugestoßen oder waren sie vielleicht verrückt geworden und waren selbst Schuld daran? War es eine Verhöhnung des Nosferatu oder Respekt? Oder steckte etwas gänzlich anderes dahinter?

In jeden Fall war ihr Gesicht auf der rechten Seite von tiefen Furchen zerkratzt und die andere so glattgebügelt, als hätte man neue Haut darüber gespannt.
Ebenso wie Jaques keinen Schönheitspreis mehr gewinnen würde, würde es die Tzimisce sichtlich ebenfalls nicht. Während erster doch wirklich mosntrös aussah, wirkte Toma mehr wie ein Opfer eines Tierangriffs.

Sie nickten dem Nosferatu grüßend zu, so er sich sehen ließ und warteten jedoch auf seine Begrüßung bevor sie etwas sagten.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Jacques Benoît
Nosferatu
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques verbeugte sich als sein Besuch näherkam und schnüffelte ein wenig in die Richtung der Gestalt vor ihm, bevor er begann zu sprechen. "Sei mir gegrüßt, Herold Toma!", sagte er schließlich mit einer erfreuten wenngleich kratzigen Stimme. Mit einem deutlichen Akzent aus dem Norden, aber nichts was leicht in die Region zuzuordnen war. Er schien beim Sprechen auch noch die Worte zu suchen, so war offensichtlich, daß dies nicht seine Muttersprache war. "Ich bin für unser aller Verständnis noch recht neu in der Stadt und gerade erst dabei die Amtsträger von Rang und Namen kennenzulernen." Er lächelte zahnig und breit, aber auch gleichzeitig irgendwie herzlich. Ein bizarres Grinsen, gewiss war es in Teilen Absicht, in Teilen entglitten.

"Man nennt mich Jacques Benoît, ich bin von dem noblen Blute der Versteckten, des Lumpenpacks und der Aussässigen. Gewiss ein Teil der Brut von unsereins zu Genua, jedoch ein Neuzuwachs von weiter her, jenseits der Berge.", stellte er sich vor. "Mir ist's zu Ohr'n gekommen, daß sich hier die Unsrigen auf unterschiedlich' Weise anzusprechen pflegen, der eine dies, der and're das, einige ganz hochwohldurchlaucht, wieder andere mit vollem Titel, Blutstammbaum und all derlei... und einige nur bei dem Namen... den die Gosse flüstert. Gestattet mir daher die Frage, wie möchtet Ihr von mir genannt sein?" Neugier in seinem Ton. Und Blick. Zumindest, wenn man das Weiße in seinen Augen erahnen und deuten konnte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie hätten bereits zu einer kleinen Schelte angesetzt als der Nosferatu begann zu sprechen, doch änderte sich das als er zum Ende kam. Immerhin hatte er die Höflichkeit zu fragen.

"Wohlwerte oder wohlwerter Herold." Antworteten sie. "Ihr kennt unseren Namen ja bereits, da ihr uns kontaktiertet. Der angemessen Höflichkeit halber stellen wir uns vor als Toma Ianos Navodeanu, erster Herold der Domäne Genua. Neugeboren im Blute der Drachen und Kind des Ancilla Navod Sorinescu."

Sie blickten den Nosferatu von oben bis unten an.

"Seit wann seid ihr in Genua und wir nehmen an ihr habt eure Brüder und Schwestern bereits kennengelernt?" Fragten sie dann.
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Jacques Benoît
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

Der Nosferatu nickte knapp und schaute den Drachenspross ein Weilchen an, bevor er antwortete. "Ich bin seit einigen Jahren in Genua. Also mein... Fleisch. Kurz nach meiner Ankunft versank ich im ewigen Schlummer der unser Art zueigen ist, ich hatte kaum mehr als die Gelehrte Seresa und Signora Achilla, sowie einige andere von meinem Blute kennengelernt. Doch als ich erwachte war niemand mehr da. Oder fast niemand. Vergonzo, von den Gesichtern die ich kannte. Und andere von denen ich gehört, die ich aber bislang noch nicht getroffen. Das wollte ich nun nachholen, Wohlwertester." Er verbeugte sich leichtfüßig, dezent und respektvoll - beinahe konnte man an die Art der Bewegung erinnert werden, die Achilla hatte wenn sie erfreut war. Hatte das Sprechen über sie das ausgelöst oder war es eine Gemeinsamkeit?

"Wie dem auch sei, ich hatte als ich kam von der tapferen Seresa die Aufgabe bekommen, meinen Teil für die G'sundheit der Herde ihrer Majestät zu tun. Ein Bader bin ich! Und auch wenn mir meine Leutchens unterm Schlummer weggegammelt sind oder geflohen, so habe ich das wieder aufgenommen. Natürlich nicht ich selbst, aber ich fördere und bereite vor, bilde aus und - in schlimmen Fällen - behandle 'nen Betäubten, den meine Jungs gekeult und schlafen geschickt haben, damit er nicht des Wahnsinns ist, wenn ich ihm sein Zahnweh nehme. Ihr wisst ja, diese Menschenkinder haben Geister wie rohe Eier, sagt man. Halten mehr aus als man glaubt, aber wenn sie einen Riss haben, ist ein Springen nur eine Frage der Zeit. In diesem Gleichnis, frag ich mich seit ich es gehört hab', sind wir dann die gekochten? Geronnen und federnd zugleich, jedoch nicht mehr so frei fließend wie einst? Ist Zeit unser Siedewasser, bis wir dem Schnitter ein feines Mahl bereiten?" Er winkte ab. "Aber vergessen wir das, sonst stellt sich noch die Frage nach dem Huhn und nach der Hand die das dann irgendwann zu Grabe trägt. Oder in die Küche."

Die überlangen und mit viel zu vielen Gelenken versehenen Spinnenartigen Finger spielten um den Griff seines Stabes, während er sprach, beinahe als würde er ihn in Form drücken und kneten. Dann gab es plötzlich ein glitschiges Geräusch von einem seiner Handschuhe und er hörte damit auf und überging es als er seine Ausführungen beendete: "Es ist mir jedenfalls 'ne Freud' Eure Bekanntschaft zu machen, wohlwerte Herold. Aus Eurem Blute hatt' ich bisher nur selten das Vergnügen, da wo ich herkomm' hat's nicht viele und die die es hat, die halten sich bedeckt, so kocht jede Sippe in ihrem eig'nen kleinen Sippensüppchen und tauscht sich selten aus. In Genua scheint dies wohl anders, sehr zu meiner Freud', nicht auszudenken wenn beschränkt ich wär' auf das was die umtreibt die mit mir Blut und Gossendreck gemein. Einer der Gründe, warum ich kommen wollt' und sehen. Für das was mir von Interesse, erwärmte sich in meiner Heimat kaum einer der Meinen. Der Tod jedoch und was wir sind ist ein erforschenswerter Zustand, doch scheint die Bremse der Neugier nicht um jeden Haufen gleich zu kreisen..."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Seresa...diesen Namen hatten sie eine ganze Weile nicht mehr gehört. Natürlicherweise, war sie doch verschwunden, wenn nicht gar bereits vernichtet. Eine Schande, hatte sie doch einiges an Potential, doch vermutlich wäre sie ihnen auch nur irgendwann gefährlich geworden.

"Wir erinnern uns nun, euren Namen schon einmal gehört zu haben."

"Wie seid ihr wieder erwacht?" Das interessierte sie sehr. Sie kannten nur ihre eigenen Erfahrungen mit dem traumlosen Schlaf, doch wie war es bei anderen Kainiten?
"Und wie gelangtet ihr in Starre?" Die Frage hätte wohl auch lauten können: Wer schlug euch in diese?


Toma lächelte etwas als Jaques vom fragilen Geist der Menschen sprach.
"Ja, der Geist der Menschen aber auch der Kainiten kann brüchig sein."
"Glaubt ihr dass unser Geist nicht mehr frei fließend ist? Wenn ja, warum?"

"Und was erforscht ihr genau am Tode? Wir selbst sind nicht gerade am Tode interessiert. Mehr am Leben und dem Geist." gaben sie offen kund und lehnten sich etwas gegen das Geländer des Pavilons.
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Jacques Benoît
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Eine Verkettung sonderbarer Umstände die sich bis zur heutigen Nacht nicht haben endgültig klären lassen. Für den Moment halte ich es damit, daß die Baufälligkeit einiger Gebäude in Clavicula - drücken wir es bescheiden aus - nicht die beste ist. Gelegentliche Feuer, Belagerungsbeschuss und derlei tun dem nicht unbedingt gutes, habe ich mir sagen lassen.", nickte der Nosferatu einige Male zur Bekräftigung dessen was er sagte. Versuchte er sich selbst oder sein Gegenüber eher davon zu überzeugen und warum beunruhigte ihn scheinbar noch immer, daß es nicht geklärt war?

"Als ich wieder zu mir kam, schien es, hatte man mich an einen sicheren Ort verbracht, auf daß ich nicht aus Versehen gefunden wurde - oder so schätze ich. Möglicherweise ein letzter, verzweifelter Dienst meiner getreuen Badergesellen, mögen ihre Seelen frieden finden.

Als der Herold sich seinem geliebten Forschungsgebiet zuwandte, lebte Jacques ein wenig auf. "Es ist ein Bißchen wie mit Suppe, wisst ihr? Wasser ist die dünnste Brühe, wenig nahrhaft aber auch am flüssigsten. Je nahrhafter, reichhaltiger, schwerer und dichter ein Eintopf ist, desto mehr kann er sättigen - doch so zähfließender wird er auch. Wenn wir nun annehmen, daß Alter, Macht und Wissen die Beilage in unserem Eintopf sind, dann werden wir zähflüssiger als das Wasser, nähren aber auch leere Bäuche selbst wenn wir ausgekocht sind auf den letzten Tropfen Wasser. Oder Leben, in diesem Fall. Menschleins, die keine Einlage haben... nunja, die sind weg, wenn das Wasser im Kessel lang genug gebrodelt hat. Ganz der Dampf." Er schien die Frage als beantwortet zu betrachten.

"Und mich interessiert in diesem Bild, wie Wasser zu Dampf wird. Wohin geht es? Ist es gleich und doch nicht gleich? Was macht es aus? Was kann man damit noch anfangen? Wenn man Siederauch einfängt, sind die spärlichen Tropfen die man gewinnt dann Wasser oder sind sie etwas... anderes? Nur eben nicht mit Wasser, sondern mit dem Leben. Dem Tod. Übergang. Ich will wissen was geschieht und wie es sich beeinflussen lässt, was für Spuren es hinterlässt und was für Spuren man selbst am Tod hinterlassen kann."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Interessant der Nosferatu war also entweder Opfer eines Attentats geworden oder hatte nur unsägliches Pech gehabt.
"Habt ihr Feinde?" fragten sie daher.

Sie neigten leicht den Kopf als sie sich die Metapher anhören. Es war eine gute Metapher, doch war sie auch wahr?
"Hm...ihr habt sicher recht, dass mehr Inhalt, mehr Balast...mehr Schwere bringt, doch wird der Gesit wirklich dadurch angegriffen. Gut wir mögen nicht mehr so schnell sein wie die Menschen, doch sind wir deshalb in unserer Kreativität oder Intelligenz eingeschränkt?"
Sie glaubten das nicht.

"Ah. Und welche Erkenntnisse konntet ihr hierbei bereits gewinnen? Ist der Tod nicht recht eindeutig? Verlässt die Seele doch den Körper um in Himmel oder Hölle überzugehen..sofern der Körper nicht am Leben gehalten wird durch unser Blut und sich für seinen weiteren Zweck verändert."
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Jacques Benoît
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Jacques Benoît »

"Nur einen, von dem ich weiß, hier in Genua. Ein geleckter Schönling, der in Spelunken herumzuhängen scheint des Nächtens. Er und sein Axtmann und noch irgend ein Handlanger war'n mein Begrüßungskommando auf meinem Weg am Hafen entlang und er biss mir auf offener Straße ins Bein, dieser Lümmel!", fluchte der Nosferatu leise. "Ich floh und er ist voller roter Wut über seinen Kumpel hergefallen und hat ihn zerrissen. Bei Clavicula hatte ich ihn dann verloren. Jedoch würd's mich wundern, wenn so ein Kerlchen mir hätte ungesehen folgen können. Wobei, wer weiß. Es ist lang her." Er zuckte mit den Schultern. "Aber abseits dessen, wüsst' ich von keinem."

Jacques kratzte sich am Kinn und etwas klebriges löste sich und tropfte auf den Boden. "Ich glaube diese Geschwindigkeit die wir missen lassen ist, was uns einschränkt. Gewiss sind wir noch immer fähig, aber wenn Monate zu Jahren werden, verliert vieles an Glanz, was in der Welt der Menschlein ganz anders leuchten würde. Es ist wie mit einem Weingut - wenn's seit langem gepflegt wird, ist es ertragreicher und schmackhafter als ein frisch eröffnetes, doch lebt der erste Weinwirt nicht lang genug für einen wirklich alten Tropfen."

Er schien über ihre Worte nachzudenken. Es verstrich ein ungewöhnlich langer Moment, bevor er wieder zu sprechen begann. "Meine erste und wichtigste Erkenntnis im Tode ist, daß das Ende so einzigartig ist wie derjenige, der es erlebt. Das Leben, welches endet, bestimmt wie er sich fühlt und das wiederum scheint eine Art Richtschnur zu sein für alles was danach geschieht. Ich hab' dutzenden beim Sterben zugesehen und es war nie so banal und simpel wie es sich darstellt wenn man das unter dem Wörtchen Tod zusammenfasst. Ähnlich, wie nicht jeder Kanten Brot gleich schmeckt und nicht jedes Gesöff das sich Bier nennt die gleiche Farbe hat. Es ist eins und doch nicht eins. Ich beobachtete eine Weile verschiedene Enden um zu entscheiden, welche mir am meisten gefallen und welche mir am meisten verraten. Langsame sind ähnlich aufschlussreich wie eine Leichenschau, schnelle und gewaltvolle in der Regel so unspannend wie sie kunstlos sind. Es liegt viel Wahrheit in dem Gesicht, welches verstanden hat, daß seine Zeit gekommen ist. Und diese Gesichter... wie ein Buch, ich kann sie nicht vergessen, sie sind vor meinen Augen, wenn ich sie schließe und sprechen zu mir. Ob nun von dieser Welt als Echo oder ein Ruf von der Nächsten."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1061] Geist über Materie [Toma, Jacques]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Er biss euch ins Bein...der Schönling?" Fragten sie überrascht, etwas amüsiert und dann nachdenklich.
Da kannten sie nur einen der das war, da er ihnen auch davon erzählt hatte.

„Wie wir hörten sollt wohl eher ihr ihn angegriffen haben. Doch das interessiert uns auch nicht, wer es nun war. Der Schönling existiert nicht mehr, höchstwahrscheinlich.“

„Hm..euer Blut soll jedoch eine interessante Veränderung an ihm hervorgerufen haben. So soll es anders sein als gewöhnliches Kainitenblut.“


Erwarteten sie dass Jaques darauf antwortete? Wahrheitsgemäß?
Sie waren neugierig darauf, das wurde wohl klar.

„Was den Tod angeht. Warum wollt ihr das? Euch die Gesichter der Sterbenden merken? Ihr Leid euch bewahren? Gefällt euch das?“
Das war ihnen neu. Sie hatten auch viele Menschen sterben sehen, sehr oft ohne Leid, da der Biss sie hatte glücklich sterben lassen, aber auch einige in Angst, ja hauptsächlich Angst. Warum sollten sie sich das jedoch bewahren wollen. Sie konnten sich schon nicht mehr daran wie der Mensch gestern ausgesehen hatte. Sie waren alle so gleich.

„Für uns sehen Menschen so ähnlich aus. Nicht tatsächlich. Wir erkennen ihre Unterschiede in ihren Gesichtern gut, doch sie bedeuten uns nichts. In ihrer Gesamtheit verblassen sie alle zu einer einzigen gleichförmigen Masse mit der Zeit. Ein Mensch ist eben nur ein Mensch.“
Sie werteten ihr Leid nicht weniger als das der Kainskinder, doch es kümmerte sie schlicht nicht ob sie litten oder nicht.
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