[1060] Lang ist's her [Arash, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

[Nubis]

Der Blick des Kappadozianers haftete lange und nachdenklich an Arash. Lang war es her, dass sie sich gesprochen hatten. Vieles war dazwischen geschehen. Unheilvolle Nächte hatten neu geprägt und neue Zusammenhänge geschaffen. Jetzt, wo er darüber nachdachte, ja, es war schon verdammt lange her und diverse Meldungen an die Geissel zählten dabei nicht. Das war lediglich des Amts wegen...und kurz und zumeist über Boten.

So festigte er die Aufmerksamkeit auf Arash, der Blick wurde noch intensiver, fordernder und zugleich einer Einladung gleich kommend. Doch er überliess tatsächlich ihm die Wahl, ob er dieser nachkommen wollen würde oder ob vielleicht auch irgendetwas zwischen ihnen stand, was womöglich dazu führen würde, dass kein Gespräch diese Nacht zu Stande kommen könnte. Eine kleine Prüfung, die Galeno da vollzog. Oder doch nur ein Entgegenkommen gegenüber jemandem, den man kannte, den man respektierte.

[Arash]

Der Gangrel nahm den Blick offensichtlich wahr. Hatte doch auch er seinen Blick eher über die Anwesenden schweifen lassen. Beobachtend, lauernd. Jetzt da er Galenos Blick erwiderte konnte auch der Kappadozianer die Intensität des Blickes der grünen Augen soüren, der sich nun in seinen bohrte.
Hatte sich in dem Blick etwas verändert? Er schien härter, geschliffener, fokusssierter.

Zwar machte der Gangrel keine Anstalten sich dem Kappadozianer zu nähern, aber eine einladende Handbewegung und ein leichtes Nicken signalisiertem diesem eine Gesprächsbereitschaft.

Der Jäger wartete.

[Nubis]

Er nahm die Einladung wahr, doch folgte ihr nicht. Nicht sogleich.

Er überblickte ebenfalls noch einmal den Raum, kurz auch über Benedetto drüber hinweg schweifend. Er schien ruhig etwas auszuspähen und fand dann wohl auch, wonach er suchte.
Dort hin wandt er sich, Arash eine feine Geste mit der Hand deutend, ihm zu folgen. Er suchte die Stelle aus, wo er gern sprechen wollte.
Etwas abseits der Gesellschaft, eine stillere Ecke am Rande des Geschehens. Da, wo niemand sie sogleich stören konnte, von wo aus der Blick zu den Gästen hin warnte, sollte sich jemand nähern.

Und dort wartete er auf den Gangrel.

[Arash]

Arash nahm die kleine Geste des Kappadozianers wahr, verblieb aber kurz noch an seinem Platz am Rande der Gesellschaft, bevor er sic ebenfalls ins Bewegung setzte und dem Herold folgte. Seine Schritte waren geschmeidig und lautlos, das ganze Auftreten schien sich ein wenig gewandelt zu haben in den letzten Jahren. Aber eine gewisse Wandelbarkeit und eine durchaus chaotische Natur ihres Fluchs sagte man den Gangreln ohnehin nach.

Er stoppte erst, als er neben Galeno stand und ebenfalls den Blick in Richtung der restlichen Gesellschafft gerichtet hatte. "Wir hatten lange nicht mehr das Vergnügen eines Gesprächs." begann der Gangrel gerade laut genug, dass er verstanden werden würde, aber leise genug, dass seine Stimme nicht allzuweit trug. "Wie ist es euch ergangen in den letzten Jahren?"

[Nubis]

Geduldig wartete er ab, bis der Gangrel schlussendlich zu ihm kam und dann sogleich das Gespräch eröffnete.
Auch Galeno hatte sich sehr offensichtlich seit dem letzten Gespräch verändert. Das Aussehen kannte der Gangrel zwar schon, doch auch das Verhalten und seine Mimik waren mittlerweile noch einmal eine ganz andere. Distanzierter und doch nicht zu sehr. Eben geradewegs genug, um das Gespräch nicht zu beeinträchtigen. Von dem jungen Kappadozianer von einst war so gut wie nichts mehr vorhanden. Genua hatte ihn verändert.

"Ja, es ist etwas her und vieles hat sich seither ereignet. Teils Positives, aber auch einiges, das die Schattenseiten Genuas aufzuweisen pflegte und oftmals prägender gewesen ist, als die guten Dinge in unserem Unleben."

Er musterte den Gangrel und dessen äusserlichen Änderungen. Wie er wohl unter Menschen zurecht kam?
"Wie ich sehe, habt ihr euch verändert. Doch so offensichtlich das Äussere ist, so frage ich mich, wie es um eure Ziele und Ansichten bestellt ist."

Er lächelte knapp. "Die meinen sind gleich geblieben und da die alten Wege nicht funktionieren, schaffe ich mir neue. Wie steht es um euch, Genua und die höchst verehrte...und wie steht es um eure Gebiete. Hattet ihr nicht den Nordwesten im Blicke, Flussmund und umliegende Dörfer?"

Seine Worte waren ebenfalls ruhig und leise gesprochen, eben so, wie einer abseits gehaltenen Unterhaltung üblich, die nicht jeder im ferneren Umfeld sogleich verstehen sollte.

[Arash]

Ein Nicken Arash erwidert die Worte Galenos. "Veränderungen sind unumgänglich auch für uns." Sein Blick schien den Kappadozianer zu fixieren. Der Audruck der grünen Augen erschien härter, unnachgiebiger. Früher war er oft verträumt gewesen. Etwas hatte den Gangrel offensichtlich verändert. Nicht nur Äußerlich, eindeutig auch im Inneren.

"Ziele und Ambitionen verändern sich wie wir uns verändern. Ich gehe den Verpflichtungen meines Amtes nach und meinen Forschungen. Dies hat sich nicht groß geändert. Aber als Geißel bin ich für die gesamte Domäne zuständig, nicht nur für das Gebiet um Flussmund. Die Dörfer dort stehen allerdings unter meinem Schutz, wenn ihr das meint." kurz hielt er inne. "Wenn man von Pontedecimo absieht." fügte er noch an.

Dann legte er nachdenklich den Kopf schief. "Welche neuen Wege habt ihr euch geschaffen? Oder bexchreitet ihr einen ganz anderen Weg? Neue Wege können doch oft dazu führen, dass sich der Blickwinkel deutlich ändert. Nicht wahr?" War das eine verdeckte Anspielung? Hatte dr Gangrel dazugelernt? Es schien, als würde er mit Galeno versuchen Katz und Maus zu spielen. Nur nicht körperlich, sondern auf verbaler Ebene.

[Nubis]

"Es ehrt euch, dass ihr eurem Amt solch Sorgfalt zukommen lasst und es an erster Stelle benennt. Ist es doch wichtig in der Domäne eine Geissel zu wissen, die ihre Aufgabe auch auszufüllen gedenkt. Wenn doch gewisse Liktoren ähnlich denken würden..."

Er schüttelte leicht mit dem Kopf und die Enttäuschung war deutlich herauszuhören.

"Ihr betreibt auch Forschung? Ich denke, wir hatten uns nie darüber unterhalten, nicht wahr? Welcher Natur und Fragestellung? Wollt ihr mir einen kleinen Einblick gewähren?"

Forschend blickte er ihn an, denn natürlich war die Erwähnung einer Gemeinsamkeit und sei sie nur so winzig klein, etwas, womit sich arbeiten liess.

"Seht ihr Flussmund denn als euer Gebiet? Oder ist der Schutz allgemeiner Natur? Es liegt schon recht entfernt der Stadt und doch recht nah an anderen Gebieten. Gibt es dort Bemühungen der anderen Seite, uns Terretorium wegzunehmen? Ich meine der Stadt Genua und somit der höchst Verehrten?"


Nun schmunzelte er, als der Gangrel die Fragen nach Wegen stellte, in denen so viel mehr verborgen lag.
"Einige Wege sollten euch als Geissel bekannt sein, oder nicht? Doch manchem entzieht ihr euch sicherlich auch. Euch sieht man nicht so oft auf Veranstaltungen dieser Art. Lassen wir einmal das Pflichtprogramm bei Seite. Ich versuche dagegen so oft als Möglich solche Möglichkeiten wahr zu nehmen. Doch ist es, wie ihr schon sagt, das Amt zu beschreiten ist wichtig und ich halte dies für einen wichtigen Aspekt. Das Amt des Herolds ist schliesslich eines, bei dem der Kontakt zu unseresgleichen wichtig ist."

Sein Blick wanderte ein wenig zu Toma, dann aber wieder zurück zu Arash.
"Aber kommen wir doch zu Flussmund zurück und einem meiner Wege, die ich eingeschlagen habe. Was meint ihr? Ich habe dort eine Mühle gefunden, die ich auszubauen gedenke. Ergeben sich in irgendeiner Weise Schwierigkeiten durch Nachbarn, andere Kainiten oder gar euch? Oder würde man dies sogar zu schätzen wissen? Ausbildung, neue Arbeit...."

[Arash]

"Der Posten des Liktors war noch nie ein gern genommener." schmunzelte der Gangrel. Dabei vermutlich auf seine eigene Zeit in diesem Amt zurück blickend. "Ich habe damals dieses Amt auch nur angetreten, da ein direkter Sprung zu Geißel nicht möglich war. Da die höchst veehrte Aurore die Liktoren bestimmt hat und die Meisten nicht um dieses Amt gebeten haben, wundert mich die Untätigkeit bei Einigen von ihnen nicht." er zuckte mit den Schultern. Es schien ihn kaum zu belasten. Auch wenn dies mehr Arbeit für ihn zu bedeuten hatte.

Auf die Frage des Kappadozianers und den forschen Blick antwortete der Gangrel mit einem ernsten Nicken und erwiderte den Blick unnachgiebig. "Meine Forschungen beziehen sich auf die Abstammung meines Blutes und der Linie meiner Erzeugerin und damit zusammenhängend der Fluch meines Clans." dabei deutete er auf die Hörner, die unübersehbar aus dem schwarzen Haarschopf hervorstachen. "Welche Art der Forschung betreibt?"

Schließlich fletschte er kurz die Zähne, als Galeno auf Flussmund zu sprechen kam. "Die Bemühungen Der höchst verehrten Prinzessin und damit Genua ein Dorf streitig zu machen liegt schon länger zurück und bezog sich damals auf das entfernt gelegene Vottori. Die damalige Geißel Savonnas versuchte Einfluss zu nehmen. Dies war noch vor den 5 Tagen. Ich glaube wir sprachen bereits darüber. Was den Ausbau der Mühle anbelangt, würde sicher nichts dagegen sprechen. Derzeit beanspruche die Dörfer Vottori, Flussmund und Sancto Pedro di Arena als mein Gebiet. In dem Gebiet sind aber auch meine Clansgeschwister ansässig. Solange ihr nicht vorhabt in diesen Gebieten Einfluss zu nehmen abseits des Baus, so denke ich nicht, dass wir aneinander geraten würden."

Diese Worte lies der Gangrel kurz in der Luft hängen, bevor er weiter sprach. "Natürlich sind mir einige Wege bekannt und ihr habt recht, dass ich einige davon nicht verstehe, aber ich bin sicher euch geht es ebenso." sein Blick wurde dabei lauernder. "Was allerdings solche Veranstaltungen anbelangt, habe ich vor diese in Zukunft öfter zu besuchen. Nur lässt mein Amt als Geißel und dies schlicht nicht immer zu. Die Grenzen der Domäne sind weit und selbst ich kann meine Augen und Ohren nicht überall gleichzeitig haben." er machte eine kleine Handbewegung, die den Raum wohl einschließen würde. "Wie ihr schon sagt. Euer Amt hat einen anderen Fokus als das Meine. Aber ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass auch ich die Gesellschaft unseres Gleichen öfter suchen muss."

[Nubis]

"Mein Einfluss in Flussmund wäre nur ein Unterstützender, der Arbeit bringt und vielleicht auch ein paar Menschen mehr. Gut für euch und euren Clan also. Mein Gebiet, wenn man es denn so nennen mag, ist eher nahe der Stadt Genua gelegen und das wird es auch bleiben. Wer zu gross und breitgefächert seine Interessen säht oder nach Macht greift, läuft auch Gefahr, sich zu übernehmen und scheitert. Nein...ich werde euch sicher nicht eure Dörfer streitig machen wollen."

Er lächelte ein wenig, wirkte aber ehrlich und offen. Alles in allem wollte er dem Gangrel ein gutes Gefühl vermitteln und das nicht nur durch seine wohlklingende Stimme.

"Ahnenforschung. Hochinteressant. Lässt sich dies gut umsetzen? Müsst ihr dafür nicht erheblich viel auf Reisen gehen? Schliesslich dürften jene, die davon Bescheid wissen, recht verstreut leben...oder?"
Er wartete ein klein wenig, als müsse er Luft holen.
"Ich für meinen Teil interessiere mich zwar auch für Vergangenes, da man stets daraus gute Lehren ziehen kann, jedoch ist der Tod und seine vielen Fascetten ein so intensives Thema, sodass ich mich schon seit jeher mit Teilen davon befasse. So viele Mysterien, die es zu entschlüsseln gilt. Solltet ihr euch einmal fragen, wie jemand gestorben ist, kommt zu mir."
Sein Lächeln intensivierte sich noch etwas, die Aussage unterstützend.

"Nun, underer Gesellschaft fern zu bleiben, mag auch gefährlich sein. Wenigstens die Augen und Ohren sollte man doch stets in diese Richtungg offen halten. Und doch meinen viele, sie könnten sich dem entziehen."
Er schüttelte leicht mit dem Kopf.
"Ihr macht es recht. So zeigt ihr auch Präsenz. Auch das halte ich bei einer Geissel stets für wichtig....."
Er schien kurz einen Gedanken aufzuschnappen und sein Blick wurde wieder fragender.
"Sagt, habt ihr eigentlich noch einmal etwas über die sonderbaren Zeichen gehört oder gesehen? Jene, zu der ihr einst eine Karte hattet anfertigen lassen. Ich nehme an, der Ersteller hatte auch noch seine Lektion dabei gelernt..."

[Arash]

"Gut. Dann könnt ihr dies tun. Immerhin habe ich ja auch mehr Augen in Nord, als ihr glaubt." er schmunzelte, lies dies aber ansonsten unkommentiert. "Aber keine Sorge ich giere nicht nach Einfluss. Ich bin nur vorsichtig." Sein Kopf legte sich bei den weiteren Worten ein wenig schräg und er nickte.
"Ihr habt recht, dass Reisen ein großer Teil dessen ist. Aber ich habe erst vor kurzem eine lange Reise in meine Heimat hinter mich gebracht und ich habe dort einiges an Wissen geborgen." er schüttelte den Kopf. "Aber meine Forschung bezieht sich auf die Form meines Fluchs und das wird mir beim verstehen unserer Natur helfen. Es geht mir dabei aber mehr um meinen eigenen Körper und die Art wie er funktioniert." Dann stockte er und blickte Neugierig zu dem Kappadozianer.

"Benötigt ihr dafür einen Körper? Oder könnt ihr auch ohne etwas von demjenigen herausfinden wie es geschah?" Funktioniert es auch bei Kainiten? Oder seht ihr dort nur die Wandlung?" löcherte er Galeno mit leisen Fragen. Bei aller Neugier schien er nicht so außer Kontrolle zu geraten wie manche kleine Malkavianerinnen, wenn sie etwas neues lernen konnte.

Dann aber schüttelte er leicht den Kopf und senkte die Stimme noch etwas mehr. "Nein. Diese Zeichen habe ich bisher nicht wieder gesehen. Aber durch den werten Nicolo bin ich mir sicher, dass Phosoa immer wieder Genua frequentiert und sie ziemlich sicher dem Clan Baali angehört...was auch immer das für ein Clan von Dämonenanbetern sein soll." er zuckte mit den Schultern. "Sobald ich wieder Spuren von diesem Kainiten habe...geht die Jagd weiter."