[1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

[August '21]
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Nubis
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Nubis »

Er nickte knapp auf ihre ersten Worte. Es würde sicherlich Möglichkeiten geben, dies zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort weiter auszuführen. "Ein andermal vielleicht", bestätigte er ihr den Wunsch, darüber vielleicht doch noch einmal später Worte darüber wechseln zu können.

Ihren Blick zum Garten hin folgte er zwar, aber das war ein Ding vor allem zwischen ihr und ihnen, also folgte keine weitere Reaktion darauf. Doch beim Thema Macario nickte er dann wieder und führte fort:

"Nun, die Nachricht war aussagekräftig genug und weitere Nachfragen dazu hatte ich durchaus erwartet. Möglicherweise auch von ihm selbst, doch er fragte nie nach."
Er schüttelte mit dem Kopf. "Dabei hatte ich deutlich gemacht, dass ich durch sein Verhalten nicht amüsiert gewesen war."
Noch einmal schüttelte er enttäuscht mit dem Kopf. Er trat etwas näher an die Harpyie heran und dämpfte seine Worte etwas.

"Macario hat sich mit mir schon einige Male mehr getroffen und sollte von den letzten Malen gelernt haben, was mich beeindrucken könnte und was mich erbost. Beim ersten Treffen wandt er eine Kraft gegenüber mir an. Ich ermahnte ihn. Auch zeigte ich ihm deutlich, dass ich es nicht leiden kann, wenn man Höflichkeiten im übermässigen Sinne übertreibt und so wirkt, wie eine läufige Hündin vor einem Rüden..."

Er räusperte sich...ja, das Verhalten kam dem schon beinahe hin.

"Ich schätze Ehrlichkeit .. zumindest in einem gewissen Grad, der in unserer Gesellschaft möglich ist. Und ich empfand sein Verhalten als boshaft übertrieben, beinahe in Lächerliche gezogen. Dazu noch seine übereifrigen Zitate der Bibel, die für jemanden meiner Herkunft zudem überaus erschreckend sind. Man sollte mit Glaube nicht so um sich werfen, ausser der Stand möge unserem Hofgelehrten gleich kommen oder gar höher liegen. Er dagegen brüstet sich mit seinem Glaube, als ..." Erneut schüttelte er mit dem Kopf, dieses Mal beinahe fassungslos wirkend.

"Auch dies wusste er...und so kam es zum erneuten Gespräch und er bat um meine Fürsprache, ohne auch nur ein wenig auf mich zuzukommen und zu beweisen, dass er sich zumindest mir gegenüber angemessener verhalten kann. Lediglich der Einsatz seiner Kräfte war dieses Mal aus geblieben. Ich gab ihm meine Fürsprache nicht und teilte ihm mit, er habe sich bei euch zu melden, damit er sich um Etikette und somit um ein angemessenes Verhalten gegenüber Gesprächspartnern bemühen sollte. Zudem war ich so gnädig, da seine Frist der fünf Jahre am Auslaufen war, ihm die Frist zu erweitern, allerdings eben für den Fall, er nehme bei euch Unterricht. Zudem erwähnte ich, dass die Frist natürlich jederzeit vom höchst verehrten Prinzen ausgesetzt oder auch erweitert werden kann, denn letzte Instanz ist schliesslich immer sie."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ja, das ist sie.“, stimmte Iulia mit einer bedeutungsschweren Stimme Galenos Worten zu. Sie schwieg für einen Moment und es schien, als würde sich die Ventrue etwas recken, während sie langsam tief einatmete und schließlich dem Kappadozianer zu verstehen gab: „Allerdings ist es gut möglich, dass Macario als Lasombra, anstatt dankbar für eure gezeigte Gnade zu sein, sich unter dem Schutz des Seneschalls gestellt hat und entsprechend die Fürsprache der Seinen genießt.“ Iulia zuckte leicht mit den Schultern.

Dann gab sie ihrem Gegenüber zu verstehen: „Zumindest wäre mir derzeit nicht bekannt, dass Macario der Domäne verwiesen wurde. Womöglich fand er auch andere Fürsprecher innerhalb der gebotenen Frist?!“ Ihre blaugrauen Augen ruhten fragend auf dem Herold, bevor sie dezent zu Toma wanderten und sie weiter meinte: „Und teilte diese womöglich einem anderen mit?!“ Wieder blickte sie zu Galeno zurück, bevor sie ihm versicherte: „Nun, ich denke, Ich sollte mich einmal umhören. Ich werde euch dann Bescheid geben.“

„Aber ja, in einem habt ihr sicher recht, seine Infragestellung eurer Position ist bedenklich.“, erklärte sie weiter. „Oder aber auch die Anwendung einer Kraft gegenüber euch.“, ergänzte sie leise und mit einer gewissen Nachdenklichkeit in ihrem Tonfall. „Dass seine Erziehung für einen Nachfahren aus hohem Blut verbesserungsfähig ist, wurde mir selbst bereits mehrfach gewahr. Vor allem was seine mannigfachen Zitate aus der Bibel anbelangt und seinen damit verbundenen, ausweichenden Antworten.“, gab sie Kopfschüttelnd zu verstehen.

„Es ist sicher nicht clever, einen anderen Kainiten auf diese Art zu ermüden oder gar zu verärgern. Vor allem nicht Jemanden wie euch. Aber sagt, wie denkt ihr könnte man dieses Problem des mangelnden Respekts besser in den Griff bekommen?“, erkundigte sich die Ventrue, während sie interessiert auf ihr Gegenüber blickte. Offenkundig war dies ein Thema, welches sie als Harpyie durchaus beschäftigte und sie schien nicht abgeneigt, hierüber zu sprechen, als sie ihm zu verstehen gab: „Schließlich habe ich kaum die Zeit, einen Jeden in angemessener Etikette zu unterweisen. Vor allem so Derjenige kein Interesse von sich aus daran hegt.“
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Nubis
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Nubis »

"Womöglich fand er sie. Und wenn bei der See der Schatten, dann ist dem eben so. Doch ich konnte ihm die meine nicht geben." Er sah zu Toma herüber. "Ich weiss nicht, wie man dem Herr werden soll, wenn es wenig bis gar nicht vorgelebt wird und sich keine Konsequenzen daraus ergeben. Ich meine.. in Macarios Fall...seine Aufgabe ist durchaus eine Wichtige für die Domäne und er scheint gut damit zurecht zu kommen. Ich hätte ihm möglicherweise meine Zusagen sogar gegeben, aber dieser Mangel an Respekt hat mich diese Überlegung zurückziehen lassen. Und ich muss wirklich gestehen, dass es mir im Moment noch an Mitteln und Möglichkeiten mangelt, entsprechend anders oder....mit eindrucksvollerer Konsequenz etwas durchzusetzen. Mir fehlt dafür die nötige Erfahrung in derlei Belang. Die Strafen im Kloster zu Lebzeiten höchstens im Gedächtnis, ist meine Erfahrung mit Rängen und Titeln noch nicht ausgereift genug, als auch Ratschläge darin zu geben. Als jemand, der vorwiegend forscht, sind dies doch noch recht fremde ... wenn auch nicht unwichtige Probleme. Denen aber irgendwie Einhalt geboten werden sollte."

Es schüttelte sacht mit dem Kopf.
"Doch meine Meinung ist auch, dass jener, der wenig Respekt zeigt, sich auch selbst ein Grab schaufelt. Respektlosigkeit führt dazu, dass auch die eigene Person in ein schlechtes Licht gerückt wird. Und will man dann doch etwas bei jenem erreichen, dem man zuvor respektlos gegenüber trat, so wird dieser weniger gern eine Leistung erbringen."

Sein Blick wanderte für einen Moment zu dem dicken Mönch im Raum.
"Etwas, das jeder wohl auch lernen muss..."
Er blickte sie ernst an. "Macario wird es schwer haben, wenn er in den nächsten Jahren etwas von mir möchte. Mag sein, dass er nie meine Unterstützung in irgendeiner Form brauchen wird, doch vielleicht wird die Zeit einmal kommen."
Seine Brauen zogen sich noch etwas mehr zusammen. "Oder aber er schafft es anderweitig, sich anderweitig einen Namen zu machen und dann ist es an mir, ihm Respekt zu zollen, doch noch sind wir nicht dort angekommen."

Er blickte kurz zu Toma, dann wieder zu Iulia.
"Vielleicht müssten wir uns einmal noch wegen etwas unterhalten. Es ginge dabei um meinen Stand innert der Domäne und ..."
Er setzte kurz ab, überlegte... führte dann etwas leiser, aber mit einer recht festen Stimme fort:
"... worin oder woran es mangelt. Ich bin ratlos und da ihr der höchst verehrten Majestät doch am nächsten seid, könnt ihr womöglich helfen."
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Harpyie zeigte sich durchaus interessiert an den Worten des Kappadozianers und folgte ihnen, sowie seinen Blicken dezent. „Sicher, wir können uns gerne über derartiges unterhalten, schließlich wart ihr dereinst auch für mich da, als ich ratlos war.“, gab sie ihrem Gegenüber charmant und mit einem zarten Lächeln zu verstehen, welches ihr daran zurück erinnert werdend, nicht leicht zu fallen schien, während sie ihm mitteilte, womit sie gedachte etwas Derartiges aufzuwiegen.

Iulia machte eine kleine Sprechpause, während sie dezent kurz den Raum überblickte, bevor sie sich zurück zu Galeno wandte und ihm mit ernsterem Gesicht zu verstehen gab: „Ihr seid Herold, werter Galeno Fiore, und somit für viele Neuankömmlinge der erste Kontakt mit und in dieser Domäne. Euer persönliches Betragen und eure eigene Versiertheit in Etikette spiegeln für sie unmittelbar wider, welches Verhalten innerhalb der Grenzen Genuas toleriert werden wird.“ Die Ventrue pausierte einen halben Wimpernschlag lang, bevor sie ergänzte: „Oder auch nicht. Ihr seid entsprechend unmittelbare Richtschnur und gleichzeitig eine Art von Zünglein an der Waage, denn euer Wort kann für Neuankömmlinge bedeuten, dass sie der Domäne verwiesen werden.“

Ihre marmorfarbene Hand untermalte ihre ruhigen Worte, als sie weiter meinte: „Sicherlich gilt es dabei immer wieder gewisse Konventionen zu beachten und Fingerspitzengefühl zu beweisen, um keinen politischen Eklat auszulösen. Vorzuschieben, man würde vorwiegend forschen, kann und darf hier jedoch kein Vorwand sein, die Etikette schleifen zu lassen, denn gerade in eurem Amt fällt mangelnde Erfahrung negativ auf. Insbesondere, so nicht die Forschung hinter die Pflichten des Amtes gestellt wird, denn dies würde unweigerlich bedeuten, dass die falschen Prioritäten gesetzt und gepflegt werden.“

Ihre blaugrauen Augen lagen in denen ihres Gegenübers, bevor sie abschließend sanfter erklärte: „Ich werde jedoch sehen, dass ich ein paar Worte mit Macario bezüglich des Missverständnisses mit euch wechseln werde, sobald ich ihn treffe. Womöglich ließe sich etwas finden, was euch als aufrichtige Entschuldigung seinerseits angemessen erscheinen mag, sofern er sein Verhalten wahrhaftig bedauern würde?“
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Nubis
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Nubis »

Galeno nickte ruhig, harkte aber nicht nach. Der Verlust mochte möglicherweise noch schwer auf der Seele liegen und er war niemand, der das ausnutzen würde.

"Das weiss ich, wohlwerte Iulia. Ein Grund, warum die Forschung oftmals brach liegt und anderen Aufgaben weichen muss. Ein Grund, warum ich nicht sein kann, was ich einst war. Ein Grund für das Beschreiten neuer Wege...bis hin zum Erlenen dessen, dass in der Vergangenheit fremd und sonderbar war."

Er setzte kurz ab und wirkte ernst in seinem Blick, der auf Iulia lag.
"Meine Prioritäten liegen zumindest klar bei Genua und dabei spielt es auch eine Rolle, als Herold eine gute Figur zu machen, sein Amt entsprechend zu meistern. Doch aktuell ist noch viel Nachholbedarf. Und Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt, werden entsprechend die Fähigkeiten ausgebaut."

Abermals nickte er ihr zu und strich sich leicht über den Bart, wirkte nachdenklich. "Wir sollten uns noch einmal in privaterer Atmosphäre treffen, um Genaueres zu besprechen. Was Macario anbelangt, so benötige ich keine Entschuldigung. Mir reicht es, wenn er es einsehen würde und entsprechend sein Verhalten anpasst. Dies dient ihm, wie mir. Eine Entschuldigung dagegen dient eigentlich keinem wirklich, wenn sich sonst nichts ändert."
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Harpyie nickte das Treffen in privaterer Atmosphäre nur dezent ab, sagte hierzu jedoch nichts weiter. „Deshalb sprach ich von einer aufrichten Entschuldigung, werter Galeno. Eine, die Differenzen zwischen zwei Partien tatsächlich beschwichtigen mag.“, erklärte die Ventrue stattdessen mit einem charmanten Lächeln. „Von blanken Lippenbekenntnissen halte ich dagegen nichts.“, meinte sie einem ernsteren Blick weiter, bevor sie mit hörbar abfälliger Stimme sprach: „Davon hatte ich in der Vergangenheit bei Leibe bereits mehr als zu genüge gesehen.“ Ihr Blick aus blaugrauen Augen wanderte kurz über die Anwesenden, bevor sie sich freundlich bei ihrem Gegenüber erkundigte: „Habt ihr sonst noch ein Anliegen in der heutigen Nacht?“
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Nubis
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Re: [1060] Etikette, eine wichtige Tugend [Iulia, Galeno] [elysisches Hofgeflüster]

Beitrag von Nubis »

Nun war es an ihm das Gesagte abzunicken. Auch hierzu bedurfte es keiner verbalen Äusserung mehr.
"Ich möchte eure Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, als unbedingt nötig, auch wenn eure Gesellschaft sehr angenehm ist. Möglich, dass ihr noch anderen Gästen eure Aufwartung machen wollt, oder sie euch."

Er senkte sein Haupt und den Körper etwas, eine verabschiedende Geste. "Habt Dank für dies Gespräch, ich werde mich bei euch Zwecks des besprochenen noch einmal später melden. Gehabt euch wohl, wohlwerte Iulia."

Und so verabschiedeten sich die beiden Kainiten voneinander und gesellten sich zu anderen Teilnehmern dieser Veranstaltung.



Zusammenfassung:

Galeno spricht mit Iulia über Etikette und lernt dabei auch einiges bei ihr. Einige Informationen werden dadurch ausgetauscht, die die kainitische Gesellschaft betrifft und den Mangel an Respekt gegenüber Amtsträgern. Galeno machte dabei deutlich, dass er einer der Kainiten sei, die ebenfalls Wert auf gute Umgangsformen legen würde und dies selbst weiter für sich im Auge behalten will, aber auch bei anderen fordern wird. Man möchte sich später noch einmal genauer über einige der Punkte besprechen. Iulia will zudem versuchen mit Macario über den Vorfall mit Galeno zu sprechen, um eventuell eine ehrliche Entschuldigung zu erwirken.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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