[1061] Vitae ist dicker als Wasser [Vergonzo, Tankred]

[Tankred Drengot]

Ein drittes Treffen war in den Augen des Normannen nötig geworden. Das Blut der verbogenen war nicht geeint. Wie sollten sie so die Fährnisse der zu kommenden Ereignisse überstehen? Weswegen hatte ihr Blut seid so langen bestand? Sicher nicht dadurch, dass Zwietracht zwischen de Consanguinei lag. Auch wenn ihm die Kugel nicht zu sehr behagte, war sie ein Teil der Brut; kein unwesentlicher. Mag Ghiotto Vergonzo gekränkt haben und die Traditionen gebeugt sehen, sollte eine Zergliederung keine Lösung sein.
Tankred war etwas mulmig zu mute, dem verehrten erstem Baumeister Ratschläge erteilen zu wollen, doch erschien es ihm als der einzig gangbare Weg. Der Krieger hoffte durchdringen zu können.
Er war auf dem Weg zu seinem Clansbruder.

[Vergonzo Faro]

Der Baumeister hatte dieser Nächte, wie die Jahrzehnte zuvor, viel zu tun.
Daher wurde seinem neuen Bruder mitgeteilt, Vergonzo an der Baustelle zur neuen Stadtmauer zu treffen, wo dieser die Arbeiten der letzten Tage begutachtete.
Als dieser dort ankam, lag die Arbeitsstätte still dar im fahlen Mondlicht, lediglich das sanfte Plätschern des Flusses Bisagno war hören.
Aus dem Schatten eines steinernen Vorsprunges des halbfertigen Mauerbereiches erklang rasselnd die Stimme Vergonzos.

"Sei gegrüßt Bruder. Was führt dich heute Nacht zu mir, dass du mich sprechen wolltest?" fragte er dann mit geschäftigem Tonfall, als würde er beiläufig Plaudern. Nachdem die Stille der Nacht hier draußen ein gutes Stück außerhalb der Stadt gebrochen war, hörte man ein scharren, werkeln und arbeiten als der Baumeister die Steinverbindungen weiter prüfte.
"Hattest du Probleme die Stadt Nachts zu verlassen? Die Wachen kommen manchmal durchaus ihrer Pflicht nach und sind aufmerksam." er kichterte knapp.

[Tankred Drengot]

"Sei gegrüßt lieber Bruder" erwiderte Tankred angestrengt.
"Ich habe drei oder vier Dinge mit dir zu besprechen."
"Ad Primum" Er holte ein Säckchen hervor. "Du weisst, ich hege die Absicht Vasall in Genua zu werden. Du hast mir bereits deine Unterstützung zugesagt, egal ob ich meinen Worte Taten Folge leisten und die mit den Gebäuden helfe. Hier!" Er reichte ihm das Säckechen, welches bei der Übergabe klirrte. Tankred hatte bereits ein paar Goldtaler beigesteuert. Dies schien mehr zu sein.
"Es ist nicht meine Sache ein Beneficium ohne Antwort zu belassen."

[Vergonzo Faro]

Etwas mühselig wandte er sich nach unten zu Tankred um und erhob sich.
Die klobige Gestalt des Buckligen zeichnete sich halbdunkel vor der grauen Fassade der Mauer ab, ehe er wankend und etwas unbehände* zu seinem Bruder hinab stieg.
Anders als er es von sich und seiner Kletterkunst kannte.Wurde er alt??

Ächzend mit einer gespielten Anstrengung kam er unten an und übernahm das Säckchen.
"Hab dank, ich werde es nicht vergessen und an richtiger Stelle erwähnen. Deine Bemühungen ehren dich und deine Worte." er nickte ihm respektvoll zu über diese Handlung.
"Setz dich." er deutete auf einen Felsquader der noch nicht in die Mauer integriert wurde.
"Was kann ich für dich tun?"

[Tankred Drengot]

Tankred taxierte sein Gegenüber. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, ihn bestechen zu wollen. Er hoffte, dass Vergonzo, den Inhalt des Beutel (1x Ressourcen 2) nicht so auffasste. Es kamen noch ein paar Punkte, un der eine oder ander war viellicht etwas heikel.

"Lieber Vergonzo, ich habe etwas nachegforscht hinischtlich des verschwindens von Anchilla. Die Bastieri sollen etwas damit zu tun haben. Ein *Menschenfresser* soll diesen vorstehen. Ich habe sie nun einen Mond beobachtet und müsste, wenn ich Erfolge eringen möchte, direktere Wege gehen.
Ich möchte aber jicht in ein Wespennest stoßen. Kannst du mir mehr zu diesen bereichten oder jemanden benennen, der tiefere Einblicke hat. Finden wir diesen Menschenfresser, finden wir sicher auch Antworten zu dem Verbleib unserer Schwester."

Tankred blickte voller Anteil auf den Baumeister.

[Vergonzo Faro]

Lange blickte der bucklige Baumeister Tankred an ohne eine Regung zu zeigen.
"Wer hat dir gesagt, es wäre gut mehr über das Verschwinden Achillas zu wissen?" fragte er dann nach dieser Pause mit neutralem Tonfall.

"Die Bastieri. Nun dann sage ich dir was ich weiß, wie es unter den unsrigen üblich ist. Sie sind eine recht einflussreiche Bande in Clavicula, aber nicht unsere wie es scheint. Auch den Hof der Wunder behelligten sie bereits. Dieser Menschenfresser könnte in den Diensten eines Kainiten, wenn man den Erfolg betrachtet. Ich weiß das unser Bruder Jacques sich ebenfalls dafür interessiert hat. Vielleicht sprichst du auch mit ihm. Ansonsten könnte Il Ghiotto dir sicher mehr über das Ganze verraten."
berichtete er dann von dem was er wusste.
Dann blickte er ihn freundlicher an und war gespannt, was sein Bruder noch auf dem toten kalten Herz trug.

[Tankred Drengot]

Tankred war überrascht über die ersten Worte, die der Baumeister verlor. Zusammenhalt zwischen den Nosferatu war stets der Garant des Überlebens der Verborgenen gewesen. Mögen die anderen Geblüter untereinander sich eifersüchtig belauern und missgünstig begegnen, gingen die Nosferatu einen anderen Weg.
Er hob seine rasselnde Stimme an und erläuterte mit gewisser Verve. (I rolled 6d10 for you which resulted in 39.
Results: 5 9 9 6 2 8.)

"Niemand hat mir gesagt, es wäre gut oder nötig, mehr zu wissen. Das war nicht nötig. Ich bin mein eigener Auftraggeber in der Frage.
Wer sollte Respekt vor uns haben, beschützten wir nicht die unseren? Wenn sie glauben sollten, wir lassen zu, dass sie ohne Folgen Hand an uns legen können, werden sie weiter machen. Dann ist keiner mehr von uns sicher. Wir müssen jeden, auch den Niedersten von uns, verteidigen, wollen wir bestehen. Ich bin bereit für jeden von uns in den Krieg zu ziehen, wenn dies dafür sorgt, unser Blutrechte anderen Gegenüber in die Erinnerung zu rufen. Sie müssen wissen, dass wir da sein werden, bedrängen sie auch nur einen von uns."

Tankred musterte sein Gegenüber und versuchte dessen Gefühle zu erfassen.
(I rolled 3d10 for you which resulted in 15.
Results: 5 3 7.)

Der Krieger machte eine kurze Pause und ließ den Moment verhallen. Er hoffte, er bat innerlich, sein Consanguineus sähe das ähnlich. Vielleicht empfand er die Worte auch nur pathetisch, anmaßend oder lachhaft. Ganz gleich. Tankred stand zu diesem und wirkte in dem, was er sagte, entschlossen.

Zu meinem weiteren Anliegen. Es geht hierbei um die Möglichkeit der Erweiterung meiner blutgegebenen Gaben.
Ich verfüge, wie die meisten von uns, über die Möglichkeit, mich der Aufmerksamkeit anderer Kainiten zu entziehen. ich vermag es sogar anderen so zu erscheinen, dass sie mich nicht als einen von uns ausmachen können. Mein Erzeuger hat mir berichtet, dass es die Möglichkeit gibt andere vergessen zu machen, dass man anwesend war. Stimmt diese Kunde? Leider kamen wir nicht mehr dazu, diese Möglichkeiten zu vertiefen.

Tankred blickt Vergonzo verschämt an. Es war ihm nicht zu angenehm, einen solchen gefallen zu erbitten.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo lauschte genau den Worten seines Bruders, schien es doch so, als würde ihm der Grund dafür wichtig sein.*
Ob dies in der Sorge um die Brut, Angst selber zu verschwinden oder etwas anderes begründet war, war nicht ersichtlich.
Dennoch war der Baumeister wohl interessiert an diesem Thema.

"Ich verstehe. Schutz und Gerechtigkeit. Vorbeugen ist besser als auf die Füße kotzen. Ehrenhafte Dinge aus deinem Inneren, dein Weg für dich das Tier in dir gefügig zu machen." bei dem Wort gefügig rümpfte er etwas die Nase, war er doch anderer Ansicht, was den Umgang mit dem Tier anging.

Dann legte er den Kopf schief über die Bitte des Bruders und sah ihn musternd an.
"Diese Kraft von der du sprichst, sie ist schwer zu meistern und gefährlich sollte sie fehlerhaft angewendet werden, auch wenn sie der letzte Ausweg sein kann. Solche Informationen zu den unergrüdnlichen und widernatürlichen Kräften der Alten haben stets ihren Preis. Ich werde dir helfen, doch brauche ich einige Nächte um die Höhe festzulegen." er sah ihn an um zu sehen, ob er bereit war dafür.

Gefühle verbergen:
I rolled 6d10 for you which resulted in 22.
Results: 2 1 5 7 2 5.

[Tankred Drengot]

Der Normanne war erleichtert, dass der Baumeister ihn nicht auslachte. Er war es gewohnt, dass viele der Verborgenen, seinen Weg nicht verstanden, Tankred dafür bisweilen belächelten. Ritter Misero war ein Spitzname, den er bereits zu Lebzeiten hatte.
Seine menschlichen Brüder hatten ihn so genannt, da ihm am Ende nichts geblieben war, aus das ihn umgebende Elend.
Er hatte alles verloren, doch er hatte Wort gehalten, er erfüllte seinen Eid und behielt seine Ehre und seinen persönlichen Stolz. Tankred musste kurz lächeln.

"Habt Dank Bruder", antworte der Krieger wacker. "Ich werde meine Pflichten erfüllen."
Tankred stellte den Kopf schief. Er erwog, ob er Vergonzo fragen sollte, was an Schutz und Gerechtigkeit so falsch sein konnte. Er verstand nicht, wie sein Freund ohne diese Werte auskommen konnte.
Der Normanne selber hatte die Ahnung, dass er genau dafür geschaffen wurde. Der Verborgene sollte ein Verteidiger des Blutes sein und dafür Sorge tragen, dass die anderen Geblüter nicht ohne Rücksicht, wider die Verborgenen handelten.
Der Nordmann entschloss, dass dieses Thema bestand eines vierten oder fünften Treffens werden sollte. Jetzt gab es noch etwas anderes anzusprechen. Tankred biss sich voller Unruhe auf die Lippen.

"Wohlwerter Vergonzo, das kommende Thema behagt mir nicht. Ich kenne Euch und unsere hiesige Brut sehr kurz und es steht mir nicht allzu gut zu Gesicht. Dennoch erachte ich es als notwendig und als meine Pflicht, als Angehöriger unserer Familie, nicht zu schweigen."Tankred drückte sein Kreuz durch und stand nun noch gerade da als vorher. Wäre er ein Mensch gewesen, atmete er an dieser Stelle kräftig durch, um sich Mut zu verschaffen.
Er schloss kurz die Augen, dann blickte er Vergonzo durchdringend an und sprach mit Verve: (I rolled 6d10 for you which resulted in 37.
Results: 10 2 10 7 5 3.)

"Bruder, ich möchte Dir keinen Sand in die Augen streuen und eine Posse vortragen. Du weißt selbst um die möglichen Auswirkungen des Haders, den die Kugel und Du miteinander haben. Ich möchte Dich dahingehend nicht belehren. Ich möchte Dich allerdings bitten, zum Wohle des Clans, Deine Position zu bedenken.
Meine Person sprach mit Ghiotto über das Geschehene. Er bedauert, Dich nicht über die Vorhaben der Seniora informiert zu haben. Heute handelte er anders. Über seine Bitte um Verzeihung hinaus, bietet er dir Unterstützung bei Deinen Bauvorhaben an, als Zeichen, dass er es ernst mit seinen Worten meint.
Bitte sieh mich nicht als seinen Lakaien an, so betrachte ich mich selbst nicht. Mir ist es wichtig, dass wir hier in dieser Domäne geeint stehen. Dafür ist es meines Dafürhaltens Eure Concordia wichtig. Ich verlange nicht von Dir, dass Du seine Bitte um Verzeihung hier und jetzt annimmst; ich bitte Dich darum, dass Du darüber nachdenkst und Dich dem Versuch eines Ausgleiches nicht versperrst."

Tankred hatte zu Ende gesprochen. Er versuchte seine Aufregung zu verbergen. Er war erst kurz hier und maßregelte die Person, die er am ehesten als so etwas wie einen Freund, zumindest aber als Verbündeten betrachtete. Der Krieger hoffte auf das Verständnis Vergonzos.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo hatte den aufkommenden Mut des Bruders gesehen und gespürt, was einerseits ein Zeichen der inneren Kraft war, andererseits aber auch ein Zeichen des Ursprungs dieser Kraft. Ebenso konnte er dadruch aber auch erfahren wie Tankred den Baumeister sah, da er für schwierige Themen aus seinem inneren Mut schöpfen musste.
Nichts desto trotz war es nicht unbeeindruckend.

Vergonzo lachte auf, wobei es klang als würde ein mit Wasser gefüllter Lederschlauch platzen. Doch so plötzlich wie das Lachen kam verschwand es auch wieder und wurde durch ein ernstes Gesicht, beinahe bösartiges Gesicht ersetzt, welche jedoch nicht auf Tanked blickte, sondern an ihm vorbei ins Dunkel der sie umgebenden Nacht.
"Mein Freund," sprach er ruhig, beinahe zu ruhig, mit einem knurrenden Unterton des Raubtieres," zuerst möchte ich dir Nahe legen ihn nicht die Kugel zu nennen."
Nahm er Ghiotto jetzt auch noch in Schutz?
"Du sprichst, wie dir selber bewusst ist, ein heikles Thema an, ein ernstes Thema. Daher sollte Il Ghiotto der ernste Respekt gezollt werden, der ihm und diesem Thema zusteht, auch wenn er nicht zugegen ist. Das er der Gierige ist, ist selbsterklärend. Doch auch ihn traf der Fluch des Blutes so hart, wie es beinahe allen von uns erging. Il Ghiotto hat aber schon oft seinen Wert bewiesen."
Auch wenn er vielleicht mit dem ältesten Bruder im Streit lag, hatte er den Respekt für ihn nie verloren. Im Gegenteil, erst jemand von Wert kam überhaupt erst in die Situation in einen Konflikt mit dem Buckligen zu geraten.

"Die möglichen Auswirkungen, wenn wir uneins sind, uns Dinge verheimlichen und die Prinzipien unseres Blutes missachten, sind längst Geschehen. Allerdings ist der Lauf der Zeit und des Daseins darin begründet das Vertrauen wachsen muss und geschenktes Vertrauen bedeutet Vernichtung. Nichts wird geschenkt in dieser Welt. Allerdings habe ich mich nicht gesperrt, sondern mit nötigem Abstand, den Lauf der Dinge und des Wachstums beobachtet, ohne ihn im Keim zu ersticken. Es dauert so lange es dauert."

Dann legte er den Kopf schief, die Bösartigkeit war gewichen und er fand milde Worte, als er weiter sprach.
"Du bist kein Lakai, wie du sagst, siehst dich nicht so, aber dennoch stehst du hier nach einem Gespräch mit Il Ghiotto und sprichst in seinem Namen mit seinen Worten, mein Bruder, nur um in seinem Namen die Wogen zu glätten? Wie würdest du solch eine Person bezeichnen? Bote? Handlanger?
Hast du dich nicht gefragt, wieso er nicht selbst mit mir spricht? Wieso er keinen direkt Versuch unternommen hat nach einiger Zeit, das Gespräch mit mir persönlich zu suchen? Stattdessen bist du nun hier, anstatt seiner."
Eine kurze Pause folgte.
"Ich schulde Il Ghiotto einiges, nichts davon ist vergessen. Dann werde ich der Klügere sein, nachgeben und auf Ihn zugehen und die Möglichkeit eines Gespräches singalisieren. Noch bin ich nicht so ein Arsch und trage meine Kämpfe auf dem Rücken der jungen aus. Dir schenke ich hiermit die Gewissheit einen Erfolg errungen zu haben in dem Versuch eine diplomatische Vermittlung zu bereiten."