[1063] Ein später Gast [Gabriel, Toma]

[Gabriel Ducas]

Ein kurzes erfreutes Funkeln war in Gabriels Augen wahrnehmbar als der Tzimisce vom zweiten Herold der Domäne und dessen handwerklichem Interesse sprach. Fast schon wollte er hier beginnen zu sprechen, besann sich aber eines Besseren schwieg dereinst und lauschte stoisch den monotonen Schilderungen. Bis zum Ende der Erläuterungen gab er nickend zu verstehen, dass er den Regularien soweit folgen konnte. Auch wenn sich etwas fragendes in den Blick mischte als man eröffnete, Gabriel dürfe in Genua zunächst nicht jagen. Nicht in der Stadt jagen? War das eine Prüfung? Nicht jeder konnte in Dörfern oder gar der Wildnis so unbehelligt jagen, wie in Städten. Aber nun ja. Regeln des Prinzen, sind Regeln die es einzuhalten gilt. Bei seinen Gedanken wog er den Kopf nachdenklich hin und her, zuckte anschließend mit den Schulter und nickte erneut. Nachdem der Herold geendet hatte, ließ Gabriel die Worte noch etwas im Raum stehen und legte sich seinerseits die Worte zurecht.

„Habt meinen großen Dank für diese Ausführungen und dieses Angebot – welches ich aktuell leider ausschlagen muss. Doch sagt gibt es darüber hinaus Besonderheiten, die zu berücksichtigen sind? Spezifische Regularien die Domäne Genua betreffend?“ es lohnte sich nachzufragen Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Besonders nicht in der Nacht! Die Worte seiner Erzeugerin hallten wie ein Echo durch seine Erinnerungen. Gabriel legte noch einmal kurz den Kopf schräg so als würde er nachdenken und schwenkte dann seinen Zeigefinger kurz. „Oh und ihr wisst nicht zufällig ob der wohlwerte zweite Herold eher der Portrait- oder der Freskenmalerei zugetan ist?“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Keine anderen als wir euch so eben genannt haben. Es gibt noch eine Reihe sterbliche Gesetze die euch tangieren könnten, darüber kann euch aber später unser Diener informieren." (siehe OT: https://forum.genua-bei-nacht.de/viewtopic.php?t=199)

"Der werte Galeno widmet sich in jedem Fall der Freskenmalerei und Buchillustration, ob er auch Portraits anfertigt, können wir nicht sagen. Doch wenn er malen kann, warum nicht auch das? Seine Werke zieren das hiesige und das pisanische Elysium, wenn ihr euch etwas von seinen Werken ansehen wollt. Die unsrigen standen früher im ehemaligen Elysium, wurden aber fast alle zerstört, ein paar wenige besitzt nun eine der Harpyien Genuas, das Kind des Prinzen, Iulia Cornelia. Ebenfalls besitzt der Prinz Pisas eine unserer Statuen."

"Sind eure Werke in der kainitischen Gesellschaft bekannt oder bisher nur Gemeinschaftsarbeiten eurer sterblichen Familie?"
Ganz offensichtlich legte der Herold wert darauf ein gewisses Prestige zu besitzen und dieses auch zu zeigen.

[Gabriel Ducas]

Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Brujah. Keine weiteren kainitischen Regularien. Das sind gute Neuigkeiten. Er schien erleichtert, als hätte er befürchtet sich auf weitere Fallstricke einstellen zu müssen. „Nun mit den weltlichen Regularien befasse ich mich bereits. Vielen Dank. Gibt es weitere, darüber hinaus gehende Informationen, die ihr mir zukommen lassen möchtet?“ Gabriels Wissensdurst wurde deutlich und auch wenn seine vielen Fragen und Nachfragen lästig erscheinen mochten, zeichneten sie doch deutlich das Bild eines Mannes, der sich friedlich integrieren und nicht unangenehm auffallen wollte. So mag dies auch eine passende Erklärung dafür sein, dass er weiter nachsetzte. „Sollte auch das nicht der Fall sein, so sei mir noch die Frage gestattet, wie es um die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Genua bestellt ist?“ er lächelte etwas entschuldigend und fügte hinzu. „Ich stamme von Sizilien und bin aufgewachsen zwischen Byzantinern, Sarazenen, Normannen, Römern. Zwischen Muselmanen, Juden und sowohl westkirchlichen als auch ostkirchlichen Christen. Gibt es diese Durchmischung auch in Genua? Und welche Kainiten kümmern sich um das Seelenheil der jeweiligen Gruppierungen?“ Hier sprach ein wenig Erfahrung, denn war es doch ziemlich sicher, dass die jeweiligen Glaubensgemeinschaften selten lange ohne Einfluss aus dem Dunkel heraus blieben.

„Was eure Informationen zum zweiten Herold angeht, bin ich euch erneut zum Dank verpflichtet. Es ist wahrlich schön jemand zu finden, mit dem sich ein fachlicher Austausch im Bereich der Malerei als fruchtbar herausstellen könnte. Meine eigenen Werke sind in der kainitischen Gesellschaft wahrscheinlich unbekannt. In den letzten Jahren habe ich mich eher mit der Kunst der Glasmalerei beschäftigt und war nicht selbst tätig. Ich werde wohl, zu gegebener Zeit, mit dem wohlwerten Galeno Fiore in den Austausch treten.“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Verzeiht wir haben eine Regularie vergessen zu erwähnen. Als vom Blute Brujah stammend sind euch nur drei Blutsdiener erlaubt. Dies rührt daher dass es bereits Probleme mit freien Guhlen gab deren Herren vernichtet worden oder anderweitig verschwunden sind und dann uns gejagt und verraten haben. Achtet also auf jene die von eurem Blut abhängig sind." mussten sie dann doch noch einmal auf das Thema zurückkommen. Es war ihnen ganz entfallen und doch so wichtig.

"Weitere wichtige Informationen sind für euch, dass ihr eine Aufgabe für die Domäne erbringen müsst. So ihr euch gut anstellt wird der Prinz wohlwollender über eure volle Aufnahme entscheiden. Zudem benötigt ihr zwei Fürsprecher, hierbei kann einer davon auch ein Kainit außerhalb Genuas sein der oder die zur See der Schatten gehört."

Sie nickten ihm sodann zu, dass sie auch seine Frage beantworten würden:
"In Genua gibt es alle diese Glaubensrichtungen. Am meisten natürlich Christen, aber auch andere kommen durch den Handel oft herein. Jedoch gibt es nur Kirchen als Gotteshäuser hier. Welch ein Gläubiger seid ihr?" fragten sie nach.

[Gabriel Ducas]

Gut das du nachgefragt hast. lobte er sich in Gedanken selbst. „Nun meine Glaube gilt der Liebe zu allen Kindern Gottes. So glaube ich wohl, ja.“ beantwortete er zunächst die Frage des Herolds ehe er diesen erneut ansah, seine Hände auf die Oberschenkel legte und imaginäre Falten wegstrich. „Diese Einschränkung betrifft lediglich den Clan den Gelehrten?“ er sah den Herold fragend und etwas verständnislos an. Seine Clansgeschwister waren nie lange in dieser Domäne. Warum also eine Einschränkung nur für einen Clan, der sich nicht in Genua etablieren konnte – aus welchen Gründen auch immer. Langsam legte er seine Hände flach auf die Oberschenkel und setzte nach mit Frage. „Wer entscheidet über meine Aufgabe? Wie viel Zeit bleibt mir und vor allem, was ist meine Aufgabe?“

[Toma Ianos Navodeanu]

"Nein, dies ist keine Regel die nur euren Clan betrifft. Ein jeder von uns muss sich an diese Beschränkung halten, dabei ist die erlaubte Anzahl je nach Clan unterschiedlich. Die hohen über den niederen und die Herrschenden über den übrigen, kurz gesagt. Die Aufgabe werden wir euch heute übergeben, jedoch haben wir erst einmal versucht ein Bild von euch zu bekommen, wofür ihr überhaupt geeignet seid." antwortete Toma auf die Fragen des Brujah.

"Diese Aufgabe wird euch so lange begleiten wie es nötig ist. Manche Aufgaben lassen sich in ein paar Jahren erfüllen, andere sind ein stetiger Aufwand.
Da ihr ein Künstler seid, werden wir euch die Aufgabe geben Kunst nach Genua zu bringen. Genuas kulturelles Ansehen stärken. Ein junger Toreador, der sich ebenfalls zur Vorstellung bei dem werten Galeno eingefunden hat wird eine ähnliche Aufgabe erhalten. Es wäre effizient wenn ihr euch unterstützen würdet. Unseren Informationen nach stammt er aus Syrakus, eine Stadt die ihr ja ebenfalls gut kennt. Sein Name ist Liviu."

"Was euren Glauben angeht." kamen sie noch einmal auf das vorherige Thema zurück. "An welchen Gott glaubt ihr also wenn ihr von ihm sprecht?" Sie hatten sich nie mit den anderen Religionen beschäftigt. Glaubten sie überhaupt an andere Götter oder denselben aber in anderer Auslegung und Interpretation, mit anderen Regeln?

[Gabriel Ducas]

Zusammenarbeit? Mit einer Rose? Das Schicksal meint es wahrlich nicht gut mit mir. Wie soll ich mit einem Toreador über Kunst zu einer Einigung gelangen? Da eher einige ich mich mit der Sonne nicht mehr aufzugehen. Doch ich urteile vorschnell. Es wird wohl auch für ihn eine Prüfung mit meinem Temperament. Bei seinen Überlegungen wechselte der Gesichtsausdruck des Brujah erst von Skepsis hinzu einem mildem Lächeln. „Wohlan denn. Ich werde sehen, wie ich der Domäne nützlich sein kann.“

Erst nach diesen Worten, ging er auf die Nachfrage bezüglich seines Glaubens ein. „Nun ist es noch Glauben, wenn ich weiß das Gott existiert? War er es nicht, der unser aller Vater mit dem Mal belegte?“ er entspannte sichtlich bei diesen Worten, liebte er doch die philosophischen Diskussionen, die er auch mit seiner Erzeugerin häufiger geführt hatte. „Sofern eure Frage darauf abzielt, kann ich euch sagen, ich bin nach meiner Geburt christlich getauft. So mir die Frage gestattet sei, wie steht es um euch?“

[Toma Ianos Navodeanu]

So Toma die Reaktion des Brujah ob der Zusammenarbeit mit dem Toreador bemerkt hatte, so zeigten sie es jedoch nicht ob es sie kümmerte. Die Aufgabe war auferlegt und es war nicht ihre Sache ob es dem Brujah damit Wohl war.

"Nun ja unsere Frage zielte tatsächlich nicht darauf ab zu diskutieren ob Gott existiert oder nicht. Dessen sind wir uns durchaus bewusst. Wir wollten wissen ob ihr euch nach menschlichen Richtlinien richtet. Ob den christlichen, muslimischen oder jüdischen. Warum wolltet ihr sonst wissen welche Glaubesnrichtungen es hier gibt?" Es wäre ja gut möglich, dass der Brujah ähnlich wie Ferruccio oder Angelique besonderen Wert auf seinen Glauben legte.

"Wir selbst wurden als Mensch getauft und als Christ erzogen, ja und wir wissen um den Allmächtigen der uns alle erschuf. Jedoch gehen wir schon lange nicht mehr einher mit den Geboten die den Menschen gegeben waren oder den Richtlinien die die christliche Kirche ihnen auferlegt. Wir sind keine Menschen. Unsere Wege sind andere."

[Gabriel Ducas]

„Mein Interesse bezüglich der Glaubensrichtungen hat erneut eher praktische und handwerkliche Gründe. Auch wenn Christen, Juden und Muslime und gar noch andere, sich nicht immer freundlich gesinnt sind, würde es meine eigenen Ziele, die Mehrung und Aneignung von Wissen im Bereich der Malerei, doch erheblich verkomplizieren, wenn eine der genannten Gruppierungen in der Domäne kein Aufenthaltsrecht hätte. Ebenso möchte ich ungern in die Geschicke einer Gruppierung eingreifen, die gegebenenfalls, bereits durch ein anderes Mitglied der Domäne beansprucht wird.“ er lächelte freundlich und nickte dem Herold zu. Sein Körper spannte sich etwas als er hiernach erneut das Wort ergriff.

„Bitte missversteht meine Nachfragen nicht falsch, doch ist die Kunde über die kurze Verweildauer meiner Clansgeschwister in Genua bereits bis Catania gedrungen. Daher möchte ich etwaige vergangene Fehltritte nicht wiederholen.“ Gabriels Stimme blieb im gesagten neutral, lediglich ein leicht fragender Unterton war zu vernehmen.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Kurze Verweildauer? Nun ja ein paar Brujah blieben nicht lange, andere jedoch viele Jahre bevor sie vernichtet wurden oder verschwanden. So spricht man also in Catania darüber als wäre es ein Besonderheit?" Das wunderte sie, doch vielleicht war es wie bei den Toreador, je mehr starben desto gefährlicher oder feindseeliger schien die Domäne für sie.

"Nun, wie dem auch sei, habt ihr noch andere Fragen an uns bezüglich der Domäne oder Kainiten? Wir wären ansonsten mit allem durch. In fünf Jahren wird von euch erwartet eure Fürsprecher nennen zu können. Meldet diese dann uns, dem werten Galeno oder dem höchstverehrten Prinzen."