[1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Das Archiv speziell für nicht-Kanon-Relikte. Alles was "discontinued" oder "retconned" wurde.
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Liutprand
Ventrue
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[1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Über die zwischen den beiden Liktoren vereinbarten Kanäle erreicht Benjamin ein Schreiben von Liutprand. Auf einem offenbar gebrauchten Pergament, die Tusche der Schrift, die vorher darauf geschrieben wurde, war sorgfältig abgekratzt worden und nicht mehr zu entziffern.
An Benjamin,
Neugeborener des Blutes der Jäger,
Liktor von Genua

Um die Zusammenarbeit in unseren Pflichten als Liktoren zu vertiefen bitte ich Euch um ein Treffen. Wahl des Ortes und der Zeit überlasse ich Euch mit der Einschränkung, dass unsere Gespräche nicht für sterbliche Ohren bestimmt seien werden.

Es ist einige Jahre her, seit unserem letzten Treffen vergangen und einige Ereignisse bedürfen der gemeinsamen Erörterung und Diskussion.

Liutprand,
Neugeborener des Blutes der Könige,
Nachfahre des Mithras, dem Herrn der Sonne,
Liktor von Genua
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Benjamin
Assamit
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Benjamin »

Benjamins Antwort lies mit anderen Situationen vergleichsweise lange auf sich warten. Sie bestätigte jedoch ein Treffen und schlug als Treffpunkt eine Taverne in Ravecca jedoch an der Grenze zu Clavicula vor. Zum Kommenden Neumond was noch ungefähr drei Wochen Zeit ließ.

In besagter Nacht hing eine einsame Laterne an besagtem Gasthaus beleuchtet da und ein bewaffneter Mann stand etwas im Schatten an eine Wand gelehnt. Sollte Liutprand jedoch auf diesen zulaufen so würde er sich schnellstmöglich aufrichten und dem Ventrue die Tür aufmachen. Worte würden nicht gesprochen werden. Lediglich eine tiefe Verbeugung in Richtung Liutprands war zu erkennen.

Falls er das Haus betreten würde, würde er Benjamin an einem einsamen Tisch sehen, beleuchtet nur von zwei Öllaternen die darüber hingen.

Benjamin war aufgestanden als Liutprand hineingekommen war und hatte auf die Tischseite ihm Gegenüber gedeutet, hatte jedoch erst einmal geschwiegen und würde Liutprand den Vortritt lassen.
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Liutprand
Ventrue
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand trug seinen Ledergambeson mit Fellbesatz über dunkelgrauer Tunika und Beinkleider. Seine Füße steckten in weichen Lederschuhen. Er hatte seinen Gladius gegürtet an einem mit Nieten verzierten Gürtel. Das ganze war in einem weiten Umhang von geschwärzter Wolle verhüllt, dessen Kapuze er in das Gesicht gezogen hatte.

Dem bewaffneten Mann hatte er nur eines flüchtigen Blickes gewürdigt. Als der Ventrue eintrat blieb er zunächst erst einmal stehen und sah sich in dem Raum kurz um, während er den Umhang öffnete und von der Schulter zog, zusammen legte und über die Lehne eines der Stühle hing, die an dem Tisch standen. Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck musterte er Benjamin, so als müsste er jetzt wo er hier war noch ein wenig darüber nachdenken, wie er anfangen würde.


"Guten Abend, Benjamin, es ist eine Weile her...ich bedanke mich für die Einladung."

Der Ventrue schien die Begrüßung zunächst erst einmal abwarten zu wollen, bevor er sich setzte.
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Benjamin
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin neigte leicht den Kopf. „Die Nacht zum Gruße. Ja es ist lange her. Was ist es dass uns am heutigen Abend zusammenführt was ihr gerne ansprechen wollen würdet?“ er schien reserviert, ebenfalls abwartend. Er trug keine offensichtliche Bewaffnung und insgesamt bot er eher das Bild eines Straßenjungen denn eines Känpfers doch der Schein konnte wir so oft trügen.
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Liutprand
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Schließlich setzte sich Liutprand an den Tisch und wartete bis auch Benjamin sich gesetzt hatte. Mit ruhiger Miene lag sein Blick in den Augen des Assamiten und er forschte in der Miene seines Gegenübers nach Zeichen einer Gefühlsregung. Seine Stimme klang geschäftsmäßg und höflich.

"Da Ich Euch gegenüber, im Gegensatz zu den Hilfsliktoren, nicht weisungsbefugt bin und von Euch nicht verlangen kann mir regelmäßig Bericht zu erstatten, wollte ich heute Nacht versuchen mich diesbezüglich ins Bilde zu setzen, so Ihr bereit seid, mir von Eurer Arbeit zu berichten. Des Weiteren will ich nochmals das Angebot unterbreiten, uns in unseren Aktionen oder Projekten dem Schutz der Domäne betreffend zu koordinieren, Informationen auszutauschen."

Er machte eine kurze Pause bevor er noch einmal das Wort ergriff.

"Oder seid Ihr lieber als Einzelkämpfer unterwegs?"
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Benjamin
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Benjamin »

Als Liutprand mit seinem Blick in den Augen Benjamins nach etwaigen Gefühlsregungen forschen wollte bemerkte er, dass dieser den Augenkontakt bewusst vermied. Er schaute stattdessen gen Boden, hob den Kopf nur leicht an, und behielt diese Haltung auch während ihrem Gespräch bei.

"Euer Angebot ehrt euch wohlwerter Liutprand und mir ist bewusst dass ihr nicht Teil der Handlungen Anderer seid, dennoch kann Ich die Tatsache, dass eure Blutsschwester nachdem Ich ihr von der Möglichkeit des Raubes der Blutskräfte eures Clans erzählt hatte den Inhalt des Gesprächs umgehend an den verehrten Benedetto ohne Umwege weitergegeben hat, nicht außer Acht lassen. Könnt ihr mir garantieren, dass unsere Informationen zu ihrer höchst verehrten Majestät, und nur zu dieser, finden werden. Und könnt ihr mir ebenso garantieren, dass von mir geteiltes nicht gegen mich verwendet wird in verunstalteter oder missgedeuteter Form wie es auf der Anhörung des verehrten Ferrucio und mir passiert ist?" seine Stimmfarbe hatte nichts aggressives, und es war klar, dass Benjamin die Probleme die er seit einiger Zeit mit der Harpyie zu haben schien nicht auf Liutprand projezierte, sondern, je nach Blickwinkel, mehr oder minder berechtigte Zweifel äußerte wie ihre Zusammenarbeit gesehen werden würde.

"Ich verstehe dass meine Handlungen bei unserer gemeinsamen Koordination bezüglich Pisas nicht dazu beigetragen hat Brücken zu bauen und Vorurteile zu überwinden. Ich hoffe ihr glaubt mir wenn ich sage, dass dies nicht meine Absicht war. Möglicherweise könntet ihr durch dieses Eingeständniß und dem Versprechen, dass Ich in Zukunft meine Zunge im Zaum halten werde, eure Schwester im Blute davon überzeugen dass Großmut und Nicht Unerbittlichkeit gegenüber Untergebenen ihrer höchst verehrten Erzeugerin, Loyalität und Respekt fördert anstatt Resentiment zu erzeugen. Ein fähiger Herrscher regiert mit harter Hand und führt seine Untergebenen an den richtigen Ort. Ein großartiger Herrscher hat die Weitsicht in seinen Untergebenen das Verlangen zu schüren sich selbst und die ihnen anvertrauten an den richtigen Ort zu bringen und macht von seinem Recht der harten Hand nur Gebrauch wenn es nötig ist. Ich will niemandem vorschreiben wie er oder sie zu handeln habe, sondern versuche einen entsprechenden Impuls zu setzen. Vielleicht haben eure Worte eine andere Wirkung als die meinen und werden in einem anderen Licht gesehen. Eine Vermittlung könnte für den Einfluss ihrer höchst verehrten Majestät und dem voranbringen Genuas als Ganzem sicher nur dienlich sein." Benjamins Worte klingen wahr und ernst gemeint, zumindest scheint er selbst davon überzeugt. Wie auch bei Liutprands Vermittlung zwischen Benjamin und Arash sucht man vergebens nach so etwas wie Reue, zusätzlich erschwert durch das aktive Vermeiden von Blickkontakt das Benjamin praktiziert, jedoch wirkt er bereit eizulenken und Diskrepanzen der Vergangenheit aus dem Weg zu räumen.

"Was meine momentanen Aktionen als Liktor anbelangt, so wurde mir kürzlich berichtet, dass sich in einer Grotte im Grenzgebiet zu Rapallo, so richtig scheint die Gegend dort sowohl von Genua als auch Rapallo noch nich beansprucht worden zu sein, eine Gruppe Schmuggler oder etwas in die Richtung angesiedelt hat. Möglicherweise auch ein Außenposten einer anderen Domäne in einem Domänenlosen Gebiet. Ich werde mir die Lage dort in Kürze genauer anschauen und wenn nötig Militärische Schritte einleiten. Ebenso konnte Ich herausfinden, dass sich der Traditionsbrecher und Blutgejagte verehrte Brimir Bögvisson aller Wahrscheinlichkeit nach in Savonna aufhält und dort das Amt des Blutvogts innehat. Eine Aktion gegen diesen auf fremdem Domänengebiet gestaltet sich aber als schwierig und muss unumgänglicherweise in enger Absprache mit der höchst verehrten Majestät geschehen, da es eine Vielzahl ans Konsequenzen mit sich ziehen wird." er schaut unter seinen Wimpern von unten nun doch Litprand für ein paar Momente direkt an so als wollte er unterstreichen, dass die Entscheidung nicht kurzfristig getroffen werden durfte, und dass er mit ihrer höchst verehrten Majestät darüber sprechen würde. Möglicherweise wollte der Ventrue ja ebenfalls dabei sein?

"Wie steht es um eure Anstrengungen wohlwerter Liutprand?"
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Liutprand
Ventrue
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand hatte mit unbewegter aber interessierter Miene den Ausführungen Benjamins gelauscht, langsam strich er sich dabei nachdenklich über das Kinn, dass auf Grund der Stoppeln ein leises Kratzgeräusch erzeugte.

"Vielleicht diskutieren wir zunächst Euer anliegen bezüglich meiner werten Clanschwester aus, bevor wir zu viele Themen vermischen"

Offenbar war der Konflikt zwischen Benjamin und Iulia für den Assamiten ein drängenderes Problem und mit der Fokussierung auf das Thema versuchte Liutprand zu signalisieren, dass er auf Benjamin eingehen wollte.

"Ich habe Euren Konflikt mit der werten Harpyie durchaus bemerkt und ich will versuchen Euch einen Rat diesbezüglich zu geben. Ich glaube verstanden zu haben, was Euer Ziel ist, wenn ich Eure konfrontativen Aktionen in der Vergangenheit betrachte. Ihr wollt gesellschaftlich aufsteigen."

Dies ließ er zunächst eine Weile so stehen um kurz seine Reaktion zu beobachten.

"Das ist ein verständliches Ziel. Doch werdet Ihr das nicht ohne meine werte Clanschwester schaffen, geschweige denn gegen sie. Ihr mögt der Meinung sein, dass sie auf Grund der Tatsache, erst vor Kurzem freigesprochen worden und noch jung an Jahren zu sein, in der Gesellschaft von unten Anfangen musste. Doch ist das Alter nur ein Faktor von vielen, in denen gesellschaftlicher Status bemessen wird, auch wenn er für Euch möglicherweise der entscheidende ist. Aber für sie sprechen aus meiner Sicht ihr hohes Blut, ihre höchstverehrte Erzeugerin, ihre ehrwürdige Blutlinie und nicht zu Letzt, dass sie es in kürzester Zeit geschafft hat die meisten Neugeborenen und viele der verehrten Ancillae der Domäne von sich zu überzeugen. Erleichternd für die werte Harpyie kommt natürlich noch ihr Amt, mit dem sie in der Lage ist den gesellschaftlichen Status maßgeblich zu beeinflussen. Und ob es Euch gefällt oder nicht, wie auch im sterblichen Teil der Welt gibt es unter den Kainiten eine Hierarchie der Clans und im speziellen in dieser Domäne. In anderen Städten, in denen andere Clans die Prinzen stellen, mag das anders sein. Und auch Eurem Blut wird in diesem Teil der Welt einiges nachgesagt und das führt dazu, dass Euer Blut zu den Niederen gezählt wird. Das bedeutet nicht, dass Ihr gesellschaftlich nicht aufsteigen könnt, doch wird das stets eine zusätzliche Hürde auf Eurem Weg des Aufstiegs sein."

Eine kurze Pause. Man merkte an seiner Stimme, dass er sich bemühte nicht belehrend zu wirken, auch wenn vieles von dem was er sage es vermuten lies.

"Ihr habt zwei Möglichkeiten. Entweder Ihr akzeptiert das System und versucht Euch darin zu bewegen oder ihr macht weiter wie bisher. Doch wird das dazu führen, dass sich auch andere Augen auf Euch richten, die befürchten müssen, dass Ihr das System überwinden wollt. Und wenn es Euch tatsächlich damit ernst ist, dann möchte ich Euch den Rat geben, dass Ihr der werten Harpyie die Ehrbezeichnung 'wohlwert' nicht weiter vorenthaltet, wenn Ihr mit dritten über sie sprecht. Schon gar nicht in meiner Gegenwart. Für Euch mag das eine Kleinigkeit sein...doch das ist es ganz und gar nicht."

Während seinen Worten versuchte er in der Miene des Assamiten zu lesen (*)

*
Spoiler!
Liutprand (Stefan) Roll: [10, 8, 7, 7, 7] Result: 39 Wahrnehmung + Empathie
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Benjamin
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin schaute den Ventrue mit entgeistertem Blick an, versuchte erst gar nicht es zu verstecken. „Habe Ich auf euch tatsächlich den Eindruck gemacht das gesellschaftlicher Aufstieg etwas ist nach dem Ich strebe?“ sein Gesicht verzog sich zu einer nachdenklich konzentrierten Miene. Offensichtlich schien diese Aussage eine Überraschung für ihn zu sein.

„Ich achte euch als kompetent und fähig und respektiere euch auf einer persönlichen Ebene, deswegen werde Ich davon absehen euch ohne Umschweife wieder auf die Straße zu setzen, auch wenn eure Worte mehr als nur ein bisschen anmaßend sind. Ich werde euch meine Beweggründe schildern und ihr könnt dann entscheiden wie ihr damit umgehen wollt. Doch gefallen werden sie euch nicht, soviel schonmal vorweg.“ Benjamin wirft einen Blick durch den Raum sein Blick auf nichts fokussiert. Er denkt einige Sekunden nach und wendet sich dann wieder dem Gespräch zu.

„Ich will kein Gesellschaftliches Ansehen. Zumindest nicht wenn es bedeutet die Grundsätze meines Weges mit Füßen zu treten. Wenn Ich eure Schwester mit wohlwert ansprechen würde, dann wäre es so als würde ein König einen Schwur brechen oder ein Heiliger dem Herrn abschwören. Meine Via lehrt dass man nur jene als Höherstehend anerkennen kann die fähig in dem sind was sie tun." diesen Punkt ließ er erstmal so stehen um auch die Implikation davon einsickern zu lassen, seine Stimme war ruhig und gefasst. Der Assamit musste in den letzten Jahren viel von seinem wertegeleiteten, hitzigeren Gemüt gelassen haben.

"Ich tötete im Auftrag der höchstverehrten Majestät zahllose Egel, ohne Hilfe. Ich wollte keinen Dank, keine Ehren, lediglich ein wenig Respekt vor dem was Ich für ihre höchstverehrte Majestät, die Genuesische Gesellschaft und genauso auch für eure Blutsschwester getan habe. Stattdessen spuckte sie mir ins Gesicht, nannte mein Blut ehrlose Mörder, gab meine Informationen bezüglich des Blutraubes an eurem Blut umgehend an den verehrten Benedetto weiter und ließ keinerlei Gelegenheit mir nochmals den Dolch in den Rücken zu rammen. Sie besitzt keinerlei Fingerspitzengefühl, was durchaus den ein oder anderen vor den Kopf gestoßen hat allen voran den sehr verehrten Lydiadas, der sogar soweit ging ihr eine unheilvolle Zukunft zu prophezeien. Erst kürzlich machte sie bei ihrer Einladung zur Soirre im Elysium eklatante Fehler, was Ich hätte ausnutzen können um sie gesellschaftlich zu deklassieren, Ich habe es aber bei einer freundlichen Erinnerung belassen. Ich kenne ebenso keine Harpyie die auf eine Bemerkung wie die meine bei der Pisa Besprechung keine Antwort gehabt hätte. Die Harpyien die Ich kennenlernen durfte hätten mich ungespitzt in den Boden gerammt und mir für meine amateurhafte Vorlage gedankt. Bis mich eure Blutsschwester, oder zum Beispiel der werte Herold Galeno nicht von ihrer Befähigung überzeugt haben werde Ich sie unter keinen Umständen als mir ebenbürtig oder gar überlegen anerkennen. Außer ihrer Blutlinie hat eure Blutsschwester in meinen Augen nichts vorzuweisen." man konnte so etwas wie Resignation in seiner Stimme erkennen.

"Ihr wart Teil einer militärischen Einheit. Wie lange haben jene Heerführer ausgehalten die keinerlei Ahnung von Kriegsführung hatten?" Benjamin bleibt weiterhin ruhig und sachlich, vermeidet aber den direkten Blickkontakt und auch Liutprand frontal ins Gesicht zu schauen. So ist es schwer aus seiner Mimik etwas zu schließen, seine Stimmfarbe klingt jedoch ehrlich. Sowohl bei seiner Aussage er wolle nicht aufsteigen, als auch bei den aufgezählten Gründen.

"Ihr seht also, Ich habe gar keine Wahl als so weiter zu machen wie bisher. Über die Konsequenzen bin Ich mir durchaus bewusst. Wenn sich andere Augen dadurch auf mich legen..." er zuckt mit den Schultern "dann ist dem wohl so. Das ist ein Risiko was Ich bereit bin zu akzeptieren. Wenn es euch nichts ausmachen würde, können wir auch zu den Liktorentätigkeiten übergehen. Ich glaube nicht das wir zu einem Mittelweg kommen werden." seine Stimme hatte etwas abschließendes, so als ob er dem Thema mehr und mehr müde werden würde.
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand begegnete dem entgeisterten Blick mit ruhiger Miene, auch wenn sich im laufe dessen, was der Banu Haqim sagte, seine Stirn in nachdenkliche Falten legte und sich schließlich zum Ende hin eine Augenbraue zweifelnd hob.

"Anmaßend..."

Wiederholte er das Wort des Assamiten so, als müsse er darüber nachdenken...dann schüttelte er leicht den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Nun es war Eure Bitte, für Euch ein gutes Wort bei der werten Harpyie einzulegen. Doch Ihr liefert mir keine Argumentation, die sie dazu veranlassen würde, ihr Haltung Euch gegenüber zu überdenken. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass Euer Argument, dass Ihr sie für unfähig haltet und auf Grund dessen und auf Grund der Dogmen Eures Weges unter keinen Umständen auch nur als ebenbürtig anseht, nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen wird."

Er schmunzelte leicht, als er sich selbst vorstellte, das wirklich versuchen zu wollen.

"Wisst Ihr ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass die Dolche von denen Ihr sprecht, dass sie Euch andere in den Rücken stoßen, in Wahrheit Eure eigenen sind in die Ihr reinstolpert."

Nur für einen kurzen Augenblick, ließ er seine These im Raum stehen, bevor er zur Erklärung wieder das Wort ergriff.

"Ihr habt Egel getötet...viele Egel getötet. Ihr habt Euch persönlich dafür eingesetzt und Euren Teil dazu beigetragen, die Stille des Blutes wieder einigermaßen herzustellen. Dafür verdient Ihr Anerkennung. Eure Belohnung habt ihr in der Nacht des Tophet von ihrer höchstverehrten Majestät erhalten. Sie hat Euch nicht bestraft, auch wenn sie allen Grund dazu hatte. Ihr hattet Euch bis zu dieser Nacht geweigert oder es versäumt bei ihrem verehrten Hofgelehrten Ferrucio die befohlene Beichte abzulegen. Ich habe Prinzen gekannt, die Euch dafür mit einer Blutjagd aus der Domäne geworfen hätten...und auch nur dann, wenn sie eine gnädige Nacht hatten. Doch Ihre höchstverehrte Majestät sagte sogar, dass Ihr quit seid, wenn Ihr denn den Befehl befolgt und beichtet. Und ich frage mich tatsächlich, was oder wie Ihr erwartet respektiert zu werden, wenn ihr Euch auch diesem Befehl so lange verweigert habt."

Offenbar schien er den Wunsch nach dem Themawechsel des Assamiten zunächst zu ignorieren.
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Re: [1064] Lictores officium [Benjamin, Liutprand]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin lächelte und stand langsam auf und wies mit der offenen Handfläche auf die Tür. „Raus hier wohlwerter Liutprand! Ich wünsch euch noch eine angenehme Nacht.“ seine Worte hatten etwas finales waren aber genauso wie seine Bewegungen vorher langsam und präzise ausgesprochen. Dennoch war sein Körper angespannt und sein Unterkiefer mahlte.
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