[1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, Gabriel, Galeno]

[Dezember '21]
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die linke Hand der Ventrue presste sich geradezu schlagartig auf den Tisch, während sie sich zur vollen Größe aufbaute, als sie den inneren Kampf von Gabriel erkannte.* Mit einer beinahe eisigen Kälte und Härte in ihrer ansonsten milden, weichen und wohlwollenden Stimme, zischte sie Galeno regelrecht an, als sie dem Herold befahl „Raus!“ zu gehen, während sie mit der rechten Hand in einer Bestimmtheit in Richtung des Ausgangs der Casa deutete, offenkundig in diesem Augenblick keinerlei Widerworte duldend.

In jenem raren Moment spiegelte sich wider, dass dort eine Königin stand, die geboren und gezeugt worden war, um zu führen und zu herrschen. Eine Ventrue, die alles andere als ein zartes Püppchen war, für welches Andere sie allzu oft hielten oder auch missverstehen mochten. Stattdessen stand dort das erhabene Kind des Prinzen, dem Kappadozianer die Gefährlichkeit der gerade entstandenen oder auch entstehenden Situation mit einem „Sofort!“ verdeutlichend und unterstreichend, sofern sich denn Galeno noch nicht in Bewegung gesetzt hatte, um von sich selbst aus Distanz zwischen sich und Gabriel zu bringen.

Offenkundig hatte Iulia nicht vergessen, was ein wütender und außer Kontrolle geratener Brujah mit einem Kainiten binnen eines Wimpernschlages anstellen konnte, und deutlich erkennbar hatte die Harpyie keinerlei Interesse daran, Ilario als Hüter des Elysiums erklären zu müssen, weshalb dieses in Vitae oder womöglich schlimmer noch, Asche getränkt worden war, sofern der Brujah die Kontrolle über sein Tier womöglich verlieren würde. Entsprechend sorgte sie dafür, dass zumindest eine Quelle seines Ärgernisses verschwand. Letztlich konnte die Ventrue jedoch nur für Galeno hoffen, dass dieser seines Daseins nicht derart müde war, oder auch falschen Heldenmut beweisen wollte, während die Ventrue Gabriel weiter mit ihrem Blick fixierte.

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*Wahrnehmen und Einschätzen der Veränderungen bei Gabriel -> 4 Erfolge gegen SK 6
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Nubis
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Weniger schnell, als die Harpyie, aber immerhin, der Herold bekam ebenfalls die Veränderung in Gabriels Verhalten mit und zögerte tatsächlich nicht. Erfahrungen mit Raserei oder wie Brujah agieren können, wusste er schon. Er war kein Kämpfer, er war niemand, der Befehle brüllen konnte und damit auch das Tier zur Aufgabe treiben konnte. Iulia vielleicht eher. Auch diese Kraft kannte er schon...und so war es nicht verwunderlich, dass er Iulia zutraute, dies meistern zu können. Ohne dass er im Weg herum stand oder gar mehr Anreiz für das Tier bieten würde, denn irgendwie hatte es mit ihm und seinem Bild wohl zu tun.

Also nickte er Iulia zu und eilte hinaus, der Dienerin bestimmt noch den Befehl erteilend, ebenso zu folgen. Die Dame des Hüters sollte da auch nicht unbedingt involviert werden.
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Gabriel Ducas
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er beobachtete das Treiben mit knirschenden Zähnen. Die Anspannung war deutlich anzumerken und Gabriels Blick folgte dem Kappadozianer als dieser, auf Geheiß von Iulia den Raum verließ. Erst als er mit der Harpyie wieder allein im Raum war entspannten sich die Gesichtszüge allmählich und er ließ die Tischplatte langsam los. Noch einmal schloss der Brujah die Augen und verblieb einen Moment in dieser Position, ehe er langsam zu der nun stehenden Ventrue blickte. „Eine recht eigenwillige Interpretation.“ es klang wie das abschwellende Knurren eines Tieres. Gabriel wandte den Blick nicht noch einmal zu dem Deckenfresko und auch nicht in die Richtung in die Galeno verschwunden war. Erneut schloss er für einen Moment die Augen. „Verzeiht.“ entschuldigte er sich aufrichtig bei der vor ihm stehenden Dame. Langsam schlich sich wieder das milde, leicht melancholische Lächeln auf Gabriels Gesichtszüge, wenn auch das freudige Funkeln, welches er noch vor wenigen Wimpernschlägen, in den Augen hatte, einer tiefen Traurigkeit gewichen war. Vielleicht war sogar eben jenes Tier, der Grund dafür, dass in seinem Lächeln und seinen Augen konstant eine gewisse Trauer lag. Das Tier. Gabriel konnte sich noch gut daran erinnern als er das erste Mal hinter diesem roten Vorhang gefangen war. An all das Blut und die Toten, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Erst als sich der Brujah langsam wieder zu entspannen schien, entspannte sich auch die Haltung der Harpyie zunehmend, auch wenn sie ihr Gegenüber wohl noch einen Moment länger als womöglich nötig im Auge behielt, unterschätzte sie das Temperament des Gelehrten offenbar nicht. Anscheinend war Gabriel nicht der Erste seines Blutes, mit dem die Harpyie verkehrte, wirkte ihr Umgang mit ihm durchaus besonnen.

Nachdem der Brujah wieder etwas zur Ruhe gefunden hatte, ließ sie ihren Blick noch einmal länger, sowie sichtlich nachdenklich über das Kunstwerk des Kappadozianers in den Hallen des Schattens wandern. „Das ist es wohl.“, bestätigte diese schließlich, noch immer mit einer gewissen hörbaren Nachdenklichkeit in ihrer Stimme, nachdem ihr Blick wieder auf den Gelehrten gefunden hatte, ihn und dessen Traurigkeit einen Moment lang musternd.

„Ihr hattet euer Innerstes heute gut unter Kontrolle gehalten.“, stellte die Ventrue mit einer durchaus vernehmbaren Anerkennung in ihrer nunmehr geradezu milde und warm wirkenden Stimme, im Gegensatz zu ihrem vorherigen befehlsgewohnten kühlen Ton fest, bevor sie sich höflich bei ihm erkundigte: „Möchtet ihr noch etwas mit mir spazieren gehen? Ich hörte sanfte Bewegung und frische Luft helfen Körper und Geist zu entspannen.“ Ob sie diesbezüglich log, war schwer zu sagen, womöglich wollte die Harpyie auch schlicht freundlich sein, und dem Brujah nicht länger den Aufenhalt in der Casa zumuten.
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Nubis
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte sich vom Casa wegbegeben und es doch im Auge behalten. Beim Pavillon hatte er sich gesetzt und beobachtete den Eingang.
Was war da eben geschehen? Warum hatte der Brujah plötzlich solch eine Wut aufgebaut? An dem Gemälde war doch nichts Falsches. Hatte er irgendetwas gesagt? Nein...eigentlich nicht. Oder hatte des Künstlers Stolz zugeschlagen? Konnte er vielleicht nicht ertragen, wie meisterhaft es war?
Er würde es wohl in Erfahrung bringen müssen, aber wahrscheinlich nicht heute.
Heute wollte er nur sehen, ob Iulia da heil herauskommen würde.
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Gabriel Ducas
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel erhob sich langsam. „Ich denke ein kleiner Spaziergang sollte nicht zum Schaden sein. Vielleicht habe ich für heute auch vorerst genug. Ich kann selbstverständlich verstehen wenn ihr, aufgrund der Vorkommnisse, in eurem Gästehaus nun eher auf die Dienste, des euch bekannten, wohlwerten Herolds zurückgreifen wollt.“ Nachdem er aufgestanden war, musterte er die Ventrue und wartete auf einen Fingerzeig oder ein Nicken. Sie stand höher im Amt, so sollte sie die Richtung vorgeben. Hauptsache war, er konnte diesen Raum und dieses Bild vorerst hinter sich lassen. Wenigstens weißt du nun wo du stehst. kicherte etwas in ihm, schnaubend schob er den Gedanken beiseite und folgte der Harpyie und warf noch einen kurzen Blick zurück. Nicht auf das Bild. Vielmehr schien ihn zu interessieren, ob es andere Beobachter der Szenerie gegeben hatte. Ob wohl der Hüter des Elysiums und dessen Wächter etwas mitbekommen hatten.

Er schloss den verlorenen Schritt zur Harpyie auf und ging neben ihr her. „Wenn mir die Frage gestattet ist, wenn dem Hüter des Elysiums der Schutz des selbigen unterliegt. Wer kümmert sich um den Schutz der Stadt? Gibt es jemanden der die Stadtwachen als die seinen ansieht, die Geißel womöglich?“ Gabriels Stimme verriet durchaus Interesse an diesen Themen, wenn auch als Hauptgrund unschwer zu erkennen war, vom soeben geschehenen abzulenken. Allein der fehlende Enthusiasmus verriet deutlich das es eben nicht um das Handwerk ging.
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue hatte sich erhoben, den Umhang zu ihrer Linken aufgenommen und mit einer ruhigen Bewegung über ihren Arm drapiert, bevor sie ihr Kleid beiläufig glattstrich. Auf sein geäußertes Verständnis hin, neigte sich der Kopf der Harpyie leicht zur Seite, während sie ihn einen Moment eingehender zu mustern schien, bevor sie mit einer warmen Stimme zu verstehen gab: „Sagt mir, werter Gabriel, wie kommt ihr darauf, dass ich dies nicht bereits längst getan hätte, so mir danach gewesen wäre?“

Sie ließ die Frage einen Augenblick offen im Raum schweben, bevor sie ihrem Gegenüber zu verstehen gab: „Das Gästehaus hat weiße Wände in einer schwierig zu bemalenden Umgebung und wenn ich selbst nicht in den Süden reisen kann, um eure Werke dort zu bestaunen, weshalb sollte ich nicht die gute Gelegenheit nutzen, die sich mir bietet, den Zauber der Ferne in mein Heim zu holen?“

„So ihr also möchtet.“, erklärte die Harpyie ihn dazu einladend, aber gleichzeitig wohl auch zum Spaziergang. Auf dessen Frage hin erklärte sie: „Die Geißel ist wie in anderen Domänen auch, vornämlich zuständig für den Schutz der Grenzen der Domäne und der damit verbundenen Unterstützung in der zweiten Tradition, während die Liktoren sich der Wahrung der Stille und somit der Unterstützung in der sechsten Tradition annehmen. Die Hilfsliktoren unterstützen diese darin, doch haben sie im Gegensatz zu den Liktoren, nur die Pflichten nicht aber die Ehren des Amtes.“

„Ansonsten obliegt der Schutz der Stadt, wie wohl in jeder anderen Domäne auch, dem Prinzen sowie dessen geschworenen Vasallen.“, gab die Ventrue mit einem zarten Lächeln zu verstehen, bevor sie weiter ergänzte: „Seit nunmehr bald drei Jahrzehnten genießt die Domäne Genua zusätzlichen Schutz durch die Vasallität des Prinzen Aurore an Teja, Ahn des Clan Lasombra, Decano del Lago delle Ombre, Vescovo della notte, Gesicht des Ätnas.“

Ob Iulia seine Frage nach der Kontrolle über die Stadtwachen schlicht vergessen hatte, die Antwort nicht wusste oder gegenüber einem Fremden dessen Absichten sie nicht kannte höflich verbleibend keine Antwort gab, war nicht zu sagen, doch gab sie ihm so oder auch so, keine Antwort darauf.

Ihre Schritte aus der Casa heraus dagegen waren gleichmäßig gesetzt, während ihr Körper eine kerzengerade Haltung eingenommen hatte. Sie war offenkundig nicht in Eile, als sie langsam aus der Casa schritt mit Gabriel an ihrer Seite. Zwar wirkte sie entspannt, als sie mit dem Brujah plauderte und die wallenden Bewegungen ihres seidenen Kleides luden regelrecht dazu ein, den Blick auf ihr zu halten, auch wenn dieser durchaus die Gegend im Auge behielt, um nicht von der einen, gleich in die womöglich nächste Katastrophe zu schlittern.

So nicht, so sorgte doch die feingliedrige marmorfarbene Hand, die sich leicht gehoben hatte und ein charmantes Lächeln auf den Lippen dafür, dass die Harpyie doch etwas mehr Aufmerksamkeit von dem Gelehrten stahl, als sie den Brujah bat sie zu führen indem sie ihn fragte: „Erweist ihr mir die Freude?“ Offenkundig wusste sie nicht, welchen der beiden Eingänge der Gelehrte auf seinem Weg hierher genutzt hatte.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Als Gabriel sich selbst erhob lauschte er erneut den Worten der jungen Dame. Wie alt sie wohl sein mochte? Er schüttelte noch einmal den Kopf um seine Gedanken zu sortieren und wieder vernünftig zu denken. Auf gesellschaftlichen Anlässen mit einer Harpyie sollte man vorsichtig sein. Seinen Gedanken zu trotz erhob er etwas abwesend wirkend die Stimme. „Das ist höchst…“ plötzlich fing sich die Stimme wieder und die Stimmung hellte sich wieder auf. „erfreulich. Zu welcher Adresse kann ich einen meiner Mitarbeiter entsenden, damit er sich die Räumlichkeiten bei Tage beschaut? Ich betrachte es als Beitrag zur Wahrung der Stille, dass Räumlichkeiten auch am Tage unverfänglich wirken, doch ist mir eine solche Besichtigung, nicht möglich.“ erlaubte er sich einen kleinen Scherz.

Auf ihre Frage hin winkelte er die eigene Hand und streckte sie Iulia sanft seitlich entgegen, um ihr die Möglichkeit zu geben ihre eigene Hand über seinen Arm und seine Hand zu legen. Er hatte ihre Antwort, oder vielmehr ihr Schweigen offenbar bemerkt und setzte noch einmal entschuldigend an. „Es ist keine bloße Neugier die mich treibt, vielmehr praktische Fragen. Lieferungen, Kundenbesuche und sollte ich dereinst mal nachts noch Farbe benötigen, möchte ich ungern über die Dächer klettern.“ Gabriels Stimme klang nun wieder sehr geschäftstüchtig und er sah zu ihr herüber als er unter den hölzernen Bögen entlangschritt, über den sich bald die Rosen ranken würden.
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue wirkte äußerlich ewiglich jung geblieben und war von der Natur mit einer außergewöhnlichen Schönheit gezeichnet worden. Ein einzigartiger Blickfang, einmalig in Tausenden oder womöglich auch zehn Tausenden. Sie musste achtzehn, vielleicht maximal zwanzig Jahre alt gewesen sein, als ihr Erzeuger sie in die Nacht geholt hatte, während der vollen Blüte ihrer Jugend und Schönheit. Doch was vermochten Äußerlichkeiten in dieser ihrer Gesellschaft noch sagen über wahres Alter, oder aber auch der Macht des verfluchten Blutes, welches in und hinter ihrer aller Hüllen schlummerte?!

Die Harpyie war sich offenbar des Schütteln des Kopfes, aber auch dem Zögern des Brujahs gewahr. Auf seinen Scherz hin schmunzelte Iulia, was sie noch hübscher und irgendwie auch sympathischer wirken ließ, als sie freundlich versicherte: „Seid unbesorgt, ich hege keinerlei Interesse daran, dass ihr von der Sonne geküsst werdet, werter Gabriel. So ihr möchtet, könnt ihr euren Mitarbeiter in zehn Tagen in Richtung dem südlichen Leuchthaus nahe Quinto al Mare entsenden. Es gibt keinen befestigten Weg dorthin, so er aber dem Flusslauf einige Meter vor dem Dörfchen zum Meer hin folgt, wird er es finden. Das Gästehaus befindet sich am Fuße der Klippen, nahe des Flusses, nebst Gesindehaus und Stall. Auch ein Steg befindet sich dort, sollte er den Weg über die See wählen. Ich werde meinen Diener informieren, der ihn dort empfangen wird, so dass er sich die Räumlichkeit dann bei Tage in aller Ruhe ansehen kann.“

„So ihr möchtet, könnt ihr selbstverständlich bereits Nachts zuvor mit diesem anreisen, um euch selbst davon einen Eindruck zu verschaffen, euren Diener sich dann den Ort bei Tag noch einmal ansehen lassen und nachts darauf euch mit diesem abstimmen.“, zeigte sie dem Maler eine Alternative auf, während sie anbot: „So ihr dies möchtet, steht euch das Gästehaus in diesem Zeitraum selbstverständlich zur alleinigen Nutzung zur Verfügung, so ihr dort zu übertagen wünscht.“ Ruhig lag ihr Blick aus blaugrauen Augen in denen des Brujah, ohne zu blinzeln oder je einen unnötigen Atemzug zu machen, geduldig seine Entscheidung abwartend.

Die Hand der Harpyie, die sich wenig später geradezu sittsam auf den Arm des Brujah ablegte, wog kaum Gewicht bei, so sanft beinahe zärtlich berührte sie ihn. „Was eure Frage nach der Stadtwache anbelangt, so untersteht diese dem Capitano della Cita Dione. Dieser ist allerdings…“, begann die Ventrue, bevor sie nachdenklich die Stirn in Falten legte und meinte: „Zehn, vielleicht auch schon fünfzehn, Jahre bald verschwunden. Mein letzter Stand diesbezüglich war, dass der Senat begonnen hatte sich über den Nachfolger zu streiten, allerdings hätte ich nicht gehört, dass bisher ein neuer Capitano della Cita ernannt worden wäre.“

Die Ventrue zuckte beinahe entschuldigend mit den Schultern, bevor sie zu verstehen gab: „Solange ihr euch jedoch nicht nachts allein in Clavicula herumtreibt oder offenkundig bewaffnet in Broglio, solltet ihr euch verhältnismäßig sicher und frei in der Stadt bewegen können, abseits von einigen betrunkenen Matrosen, Bettlern und Hafenhuren in Platealonga vielleicht.“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er erwiderte den Blick und langsam kehrte mehr und mehr Ruhe in das Verhalten des Brujah ein. „Südliches Leuchthaus. Quinto al Mare. Flusslauf folgen. Gästehaus am Fuß der Klippen.“ Wie ein Kaufmann wiederholte er die Adresse eines Kunden und nickte im Anschluss. „In zehn Tagen. Ich denke mein Mitarbeiter wird an diesem Tage anreisen und sich ein Bild vor Ort machen, während ich am Abend folgen werde. Als dann werde ich mit ihm gemeinsam das Vorgehen besprechen und, so es eure Zeit erlaubt, im Anschluss noch einmal das Gespräch mit euch suchen. Habt Dank für die freundliche Einladung und gebotene Gastfreundschaft, über die ich leider erst im Anschluss entscheiden kann. So viele Faktoren sind zu berücksichtigen. Lichteinfall, Material, Oberflächen, Mobiliar, Windverhältnisse, ja sogar der umgebende Pflanzenbewuchs.“ Gabriel nickte und verlor sich fast in seinen handwerklichen Ausführungen. Beinahe so sehr, dass er fast vergaß ihr auf die weiteren Informationen zu danken und hastig nachsetzte. „Habt Dank für die Informationen bezüglich der Stadtwache. So werde ich mich umsehen müssen, um mein Kommen und Gehen in der Nacht so zu gestalten, dass die Wahrung der Stille bestmöglich gegeben ist. Ich möchte ungern der Grund für Sorgenfalten auf eurem wunderschönen Antlitz sein.“ Mit ruhigen Schritten ging Gabriel durch den Garten des Elysiums in Richtung des Ausgangs nach Mascharana. Vor dem Hinaustreten blieb er stehen und sah Iulia noch einmal lächelnd in die Augen. „Verzeiht wenn dieses Treffen nicht ganz so verlief wie eventuell vorgestellt. Ihre höchst verehrte Majestät hat große Weisheit mit eurer Ernennung bewiesen.“ Es war ein aufrichtiges Kompliment und erneut legte er seine Hand auf die Brust und senkte den Kopf tief. Offenbar konnte oder wollte er nur schwer den Respekt verbergen, den er gegenüber der Harpyie aufgebaut hatte.
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