[1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, Gabriel, Galeno]

[Dezember '21]
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Iulia Cornelia
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[1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, Gabriel, Galeno]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Jahreswechsel hatte sich kaum vollzogen, da die Harpyie ihren regelmäßigen Weg ins Elysium angetreten hatte. Gekleidet in einem weißen, bodenlangen Kleid aus zarter weißer Seide, welches sanft über ihren hochgewachsenen, schlanken Körper floss und ihre natürliche Schönheit weiter betonte, sowie einem Tuch aus dem gleichen Material, welche ihre Haare vollständig und ähnlich züchtig wie ihr Kleid bedeckte, stand sie nachdenklich vor dem Anschlagbrett in der Casa. Die Säume ihrer Kleidung waren mit feinen Silberfäden dezent verzieht und ihre Füße steckten in hellen warmen Schuhen aus Leder, während sie über ihren linken Arm, ihren langen grauen Umhang mit weißem Lammfellbesatz ordentlich drapiert hatte. Im Moment war die Harpyie allein zugegen und schien Niemanden zu erwarten, denn ihr Blick war nicht auf den Eingangsbereich gerichtet. Dennoch mochte es schwerfallen, sich ungehört zu bewegen, so man sich auf dem spiegelnden und glatten Boden innerhalb des Elysiums bewegen wollte.
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Gabriel Ducas
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Ein weiterer Gast betrat später an diesem Abend das Elysium. Gekleidet in Unterhemd und Unterhose aus ungefärbtem Leinenstoff, der darüberliegende Kittel war blau und der wollene Rechteckstoff des Umhangs nachtschwarz gefärbt. Schuhe aus leichtem Leder vervollständigten das Bild eines einfachen Mannes mit einem gewissen Auskommen. Er schien etwas oder jemanden zu suchen, denn sein Blick durchmaß das gesamte Elysium, verharrte jedoch an der weiteren Anwesenden. Ein kurzes auf und ab gleiten der Augen zeigte deutlich, dass er die betreffende Person noch nie gesehen hatte. Eine Dame? Nun bislang waren all meine Gesprächspartner männlich. Der Kleidungsstil zeigt zumindest ein gewisses Vermögen und das Gesicht ist deutlich angenehmer als das des Herolds.

Da die Dame nicht beschäftigt schien entschied er sich den Winkel anständig zu verändern und auf die Dame zuzutreten. Schließlich näherte man sich einem Gesprächspartner nicht von hinten und er wollte sie, so sie in Gedanken war, nicht erschrecken. Mit ruhigen Schritten näherte er sich und räusperte sich kurz und wartete einen Moment auf eine Reaktion. So die Dame kein Interesse an einem Gespräch haben würde, würde er sie nicht weiter belästigen und seinen Weg fortsetzen andernfalls mit einem kurzen freundlichen Nicken vortreten und sich, so sie ihm das Wort zur Eröffnung ließ, als „Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Kind von Xanthus dem Wissenden aus der Linie von Syphax von Karthago. “ vorstellen. „Dürfte ich, mit aller Bescheidenheit, erfahren mit wem ich das Vergnügen habe?“
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Harpyie hatte den Neuankömmling offenkundig bemerkt, denn auf sein diskretes Räuspern hin, drehte sie sich zu ihm, ihren Blick aus blaugrauen Augen für einen Moment ruhig, aber durchaus interessiert über ihn gleiten lassend. In einer gewissen Weise abschätzend, womöglich musternd. Vielleicht sogar prüfend?!

Dann lächelte sie jedoch zart, was sie noch hübscher zu machen schien, sowie auf eine geradezu natürlich wirkende Art und Weise ungemein sympathisch, während sie ihm mit ihrer freien feingliedrigen rechten Hand ein wohlwollend wirkendes Zeichen gab, doch näherzutreten, sowie sich vorzustellen.

Der Blick aus den milden Augen der hochgewachsenen Schönheit wurde sichtbar ernster, als Catania fiel und auch die Erwähnung seiner Linie schien sie nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen. Offenkundig war ihr beides ein Begriff. Dennoch war die Stimme, die aus ihren Lippen erklang, angenehm weich und höflich verbleibend, als sie nickte und versicherte: „Aber sicher. Natürlich doch.“ Sie lächelte erneut zart, als sie sich vorstellte: „Mein Name ist Iulia Cornelia, Harpyie von Genua, Neugeborener vom Blut der Könige.“

Als wüsste sie nur zu gut, dass einige Neugeborene Gäste bereits an diesem Punkt einen gewissen Schrecken durchlebten, ließ sie ihm den Bruchteil eines Momentes Zeit, um diese Information zu verarbeiten, bevor sie weiter fortfuhr: „Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters.“ Ihre Linie war nicht nur daher gesagt, sondern wirkte von tiefem Respekt durchzogen und so, als würde jeder dieser Namen ihr selbst etwas bedeuten.

„Schön euch kennen zu lernen.“, attestierte die Harpyie, während sie ihm im Anschluss genügend Zeit ließ, so er noch etwas sagen oder tun wollte, bevor sie dezent in Richtung einer der Sitzgelegenheiten deutete. Offenkundig war sie durchaus an einem Gespräch interessiert und erweckte nicht den Eindruck, als würde sie hier ein Nein akzeptieren, während sie sich bereits in diese Richtung aufmachte.

„Es ist lange her, seid ein Nachkomme von Syphax den Fuß auf genuesischen Boden setzte.“, erzählte sie in einer angenehmen und melodischen Stimme, die es einem leichtmachen mochte, ihr Stundenlang zuzuhören. „Sagt, was ist es, was euch hierher führt? Seid ihr auf der Suche nach Spuren über eure Clansgeschwister? Oder ist euer Erzeuger interessiert daran herauszufinden, wie sich der sanguigno cacciatore di Catania in Genua schlägt?“, erkundigte die Harpyie, als sie an dem Tisch angekommen waren. Während sie ihren Umhang auf den Stuhl zu ihrer rechten ablegte, fragte sie interessiert: „Oder ist es gar etwas gänzlich anderes?“ Ihre rechte Hand rückte sich den Stuhl für sich selbst zurecht, auf welchen sie sich niederließ, während ihre linke Gabriele sanft andeutete, es sich ihr gegenüber doch bequem zu machen.
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Gabriel Ducas
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Blick verriet deutlich das ihm der ernste Ausdruck in den Augen der Harpyie nicht entgangen war. Dennoch lächelte er weiter und lauschte der Vorstellung der Ventrue aufmerksam. Sobald diese mit Status, Ämtern und Ahnenlinie geendet hatte, legte er sanft die Hand auf die Brust und neigte den Kopf so tief es ihm eben möglich war. Mit ruhigen Schritten folgte er dem Fingerzeig und nahm den ihm zugewiesenen Platz gegenüber ein, während er weiterhin der melodischen Stimme lauschte. Eine Unterbrechung wäre zutiefst unhöflich gewesen, so wartete er und ergriff im Anschluss erneut das Wort.

„Habt vielen Dank und bitte verzeiht meine Unwissenheit, ich hatte ja keine Ahnung, ein Kind der höchst verehrten Majestät Prinz Aurore persönlich in dieser Nacht anzutreffen.“ Erneut legte er die Hand auf die Brust und senkte sein Haupt tief bevor er weitersprach. „Es ist mir eine große Ehre euch kennenzulernen wohlwerte Iulia Cornelia.“ Er hob den Kopf erneut und saß nun seiner Gesprächspartnerin aufrecht gegenüber. Ein Kind des Prinzen. Die Harpyie. Aus der Ahnenreihe Alexandre de Paris. Auch wenn sie freundlich scheint und klingen mag. Diese Gewässer boten wahrlich Gefahren. Eine gewisse Unsicherheit war ihm sichtlich anzumerken, war er sich der Bedeutung der Person, der er gegenüber saß, durchaus bewusst.

„Gedankt sei euch ebenso das Interesse an mir, als bescheidenem Gast der Domäne eurer höchst verehrten Erzeugerin. Wie ich bereits dem wohlwerten Herold Toma Ianos Navodeanu bei meiner Ankunft mitteilte, bin ich ein Suchender. Ich suche nach Inspiration, um meine Handwerkskünste zu verfeinern und mich weiterzuentwickeln.“ er legte eine kurze Pause ein und schien kurz nachzudenken. Dabei legte er nachdenklich einen Finger an seine Lippen und ließ ihn dann wieder sinken. „Aber nun da ihr es ansprecht, die Kunde über vermisste Clansgeschwister ist auch bis nach Catania gedrungen und, mit Verlaub, ich will mich nicht in, sicher, laufende Nachforschungen einmischen, doch sei die Frage gestattet, gibt es hier bereits Erkenntnisse die zu teilen gestattet sind?“ Gabriel lehnte sich nun etwas nach vorn, sah sich um und fuhr mit ernsterer Stimme fort. „Ich bin ein friedfertiger Reisender und möchte ungern in eine unbekannte Gefahr laufen.“ Nun lächelte er erneut freundlich, lehnt sich wieder zurück und sagte. „Schließlich möchte ich ein produktiver, verlässlicher und beständiger Teil der Domäne Genuas werden, so es mir denn gestattet wird.“
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Nun, ob es euch gestattet wird, hängt zu einem großen Teil mit davon ab, wie gut es euch gelingen mag, euch in die kainitische Gesellschaft Genuas zu integrieren.“, stellte die Harpyie milde fest, während ihre zarte Hand offen ihre Worte untermalte, als sie weiter erklärte: „Fürsprecher für eure Person zu finden, aber auch eurer zugewiesenen Aufgabe zum Wohle der Domäne nachzukommen.“

Mit einer ruhigen Bewegung fanden ihre Hände auf ihre Oberschenkel zurück, auf denen sie geradezu züchtig zu liegen kamen, während sie in einer kerzengeraden Position dasaß. Ihre blaugrauen Augen musterten erneut kurz, aber durchaus interessiert ihr Gegenüber. „Ihr erwähntet ihr seid ein Handwerker?! Ein Handwerker benötigt sicher doch nicht nur Inspirationen, sondern bestimmt auch Übung, um sein Handwerk zu verbessern, nicht wahr? Womöglich hätte ich ja Arbeit für euch.“, stellte sie dem Brujah unverbindlich in Aussicht.

„Was derweil eure Blutsgeschwister anbelangt.“, begann die Harpyie, bevor sie sich erkundigte: „Von wem hörtet ihr denn bereits in Catania? Und was ist dort über sie und ihren Verbleib bekannt?“ Offenkundig war die Harpyie nicht grundsätzlich abgeneigt, über dieses Thema zu sprechen, während ihre Hand eine beiläufige Geste beschrieb, als sie ergänzte: „Schließlich will ich euch nicht unnötig mit Dingen langweilen, die ihr bereits selbst wisst. Dafür wäre mir eure wie auch meine Zeit zu schade.“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Lächeln erstarb langsam und ein wenig Enttäuschung mischte sich in seine Gesichtszüge, als es um die Integration in die kainitische Gesellschaft ging. Es schien jedoch nichts Genua spezifisches. Vielmehr schien er andere Hoffnungen zu hegen. Er war sich bewusst, dass es unumgänglich war, doch die Tatsache das es zuerst angesprochen wurde, deutete darauf hin, dass es wichtiger war als ihm lieb war. Er bewegte kurz seinen Oberkörper vor und zurück, rückte kaum merklich auf dem Stuhl hin und her und antwortete mit einem weit weniger fröhlichen Lächeln.

„Die Kainitische Gesellschaft. Integration. Natürlich.“ Die Worte des Brujah klangen traurig und ganz so als wäre er in Gedanken. „Mit Verlaub, kainitische Politik ist meine Sache nicht. Zwar kann ich nicht ausschließen, dass sich ein Interesse mit der Zeit entwickeln kann. Doch es gibt doch so viel mehr als das. Daher kann ich euch auch aus Catania nur erzählen, dass die kurzweilige Verweildauer und das Verschwinden meiner Clansgeschwister aufgefallen sind.“ Gabriel schüttelte kurz den Kopf und die Fröhlichkeit und der Enthusiasmus kehrten langsam zurück in sein Lächeln als er Iulia wieder direkt ansah und mit seiner Hand auf sie deutete um das Thema, für ihn, abzuschließen. „Ich meine, ich sehe mich um und sehe eine funktionierende Domäne. Die Ämter besetzt mit kompetenten Personen. Eine Integration, nun gern. Aber ich sollte mich nicht in Dinge einmischen, die mich nichts angehen. Noch dazu als Neuankömmling.“ kurz öffnete er die Augen weiter, ganz so als wäre ihm noch etwas eingefallen. „Oh und um eure Frage noch zu beantworten ich kann verneinen in irgendeiner Weise den sehr verehrten sanguigno cacciatore di Catania beurteilen oder gar überprüfen zu wollen. So etwas stünde weder mir noch meiner Erzeugerin zu.“

Er entspannte sich etwas und verfiel wieder, in den freundlichen Plauderton, ganz so als hätte er damit alles gesagt, was es zu sagen gab. Die Freude sich endlich über ein anderes Thema austauschen zu können war ihm deutlich anzusehen als er erklärte. „Mein Handwerk ist die Malerei. Seit Generationen fertigt meine Familie kunstfertige Malerarbeiten in und um Catania. Zeugnisse der Kunstfertigkeit meiner Familie finden sich unter anderem in der Kathedrale von Syrakus. Dürfte ich erfahren ob es eures Wissens nach, andere Mitglieder der Domäne gibt, die sich mit diesem Handwerk beschäftigen. Ein Gespräch unter Kollegen wäre sicher fruchtbar.“ Gabriels Stimme erstarkte förmlich, wenn es um das Handwerk ging. Die Augen glitzerten als würde er von etwas unbeschreiblich majestätischen Sprechen. „Doch, so sagt, könnte dieser bescheidene Handwerker, euch behilflich sein?“
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Es war ein mildes Lächeln, welches über die Lippen der Ventrue tänzelte, als sie den Brujah so von der Malerei sprechen hörte, bevor sie selbst mit einem entspannten Plauderton erzählte: „Galeno Fiore, Herold von Genua, Neugeborener vom Clan des Todes ist soweit ich dies mit meinem laienhaften Verständnis von Kunst beurteilen kann, ein ganz hervorragender Maler. Ich hatte bereits das Vergnügen seine Werke betrachten zu dürfen und war entzückt davon. Sowohl mein Erzeuger wie auch ich selbst wurden von ihm bereits mit einem seiner Kunstwerke bedacht.“

„Was derweil die Kunstfertigkeit eurer eigenen Familie anbelangt, so würde es mich sehr freuen, so ich diese eines Nachts mit eigenen Augen bestaunen dürfte.“, erklärte die Harpyie weiter, bevor sie mit einem nachdenklicheren Gesicht ergänzte: „Doch fehlen mir hierfür bisher bedeutend bessere Kontakte in den Süden.“ Nachdenklich musterte sie ihr Gegenüber, bevor sie ergänzte: „Davon ab solltet ihr euer eigenes Licht sicher nicht zu sehr unter den Schemel stellen, denn so eines über das Blut der Gelehrten bekannt ist, dann wohl doch, dass so sie die Leidenschaft für etwas besitzen, sogar manch Rose gegen verblasst.“ Die Ventrue ließ die charmante Äußerung für einen Moment so stehen, während sie sanft lächelte.

Dann griff sie geschickt das Thema wieder auf: „Doch um auf eure Frage zurückzukommen.“ Und es mit dem anderen verband, als sie weiter sprach: „Womöglich, könnt ihr mir behilflich sein. Und womöglich ich euch ebenso.“ Die Harpyie schwieg einen Augenblick, bevor sie meinte: „Seht, dass kainitische Politik bisher angeblich nicht eure Sache war, wird nichts daran ändern, dass sie dies bald sein wird. Der Seneschall ist kein Narr und er wird sicher interessiert daran sein, wessen Nachkomme es nach Genua verschlagen hat, sofern es nicht ohnehin sein Ruf war, dem ihr direkt oder indirekt hierher gefolgt seid, denn Genua mag zwar für vieles bekannt sein, wohl aber nicht für ihre zahlreichen Künstler in der Malerei.“ Ein sanftes Schmunzeln lag auf ihren Lippen, bevor sie sanft abwinkte und ihre gepflegten Hände adrett auf ihrem Schoß zurücklegte, während sie hiermit abschloss: „Seid jedoch unbesorgt, ich respektiere euer Nein in dieser Angelegenheit.“

„Was derweil euer Kunsthandwerk anbelangt, so besitze ich ein Gästehaus, dessen Wände derzeit schlicht weiß verkalk sind.“, begann die Ventrue grob zu berichten, bevor sie detaillierter wurde und zu verstehen gab: „Es befindet sich eine kleine Therme im Inneren und ich würde mir eine wohlgefällige Wandgestaltung hierfür wünschen. Etwas, was den Blick erfreut und zum Entspannen einlädt, während man die wohltuende Wärme genießt. Ob nun als Gemälde direkt auf die Wand selbst aufgebracht oder als Fließen wäre für mich nicht weiter von Relevanz, solange die Kunst die Jahrzehnte überdauert.“
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Gabriel Ducas
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Galeno Fiore.“ er nickte „Ich hörte bereits von ihm. Der wohlwerte erste Herold Toma Ianos Navodeanu erwähnte bereits das der wohlwerte zweite er betonte das Wort fragend Herold Galeno Fiore ebenfalls der Malerei zugetan sei und sprach von seinen Werken in den Elysien Genuas und Pisas. Es verwundert nicht, dass Galeno Fiore sich euch ebenfalls als Inspiration genommen hat. Ist es doch nicht allein der Austausch zwischen Gleichgesinnten, der den Sinn für Großes schärft, sondern vielmehr auch die Schönheit der Dinge, die uns umgeben.“ bei diesem Kompliment lächelte Gabriel freundlich und aufrichtig. Seufzend fuhr er fort.

„So ich denn denken würde, der sehr verehrte Seneschall wäre ein Narr, so wäre ich ein viel größerer Narr als der, der ich ohnehin schon bin.“ Die Lippen des Brujah verzogen sich zum einem amüsierten Grinsen. „Doch als der Narr, der ich nun einmal bin, kann ich nicht ausschließen auf irgendjemandes Geheiß in Genua zu sein.“ Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck setzte er, mehr zu sich selbst hinterher „Vielleicht ist nur der vollendete Narr frei von allem. Denn wären nicht alle anderen die Narren, den Narr für ihre Zwecke nutzen zu wollen, so sie doch nicht um seine nächste Narrheit wüssten.“ Gabriels Blick richtete sich für einen Augenblick in die ferne, ehe er den Kopf schüttelte und Iulia wieder ansah. Mit seinem milden und leicht melancholischen Lächeln fuhr er fort. „Was euer Verständnis von Kunst angeht, bin ich mir sicher euer Kunstverständnis ist weit größer als ihr behauptet. Denn es ist ebenso interessant und schwer, etwas gut und schön zu sagen, wie es gut und schön zu malen ist. Aber es wäre mir natürlich eine Freude, euch bei der Gestaltung zu helfen, so der wohlwerte Galeno Fiore hieran keinen Anstoß nehmen würde.“
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Nubis
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Wie es der Zufall so wollte, schien wohl in dieser Nacht das Elysium nicht nur zwei Personen zu gefallen, sondern eine dritte trat hinzu, indem sich die Türen öffneten und die Sicht auf jene Person frei gaben.

In edlen Leinengewändern, dunkel, doch von blauer Farbe, zeigte sich ein älterer Herr mit grau meliertem Haar, welches gepflegt gekämmt worden war. Sein Bart war ebenfalls gekonnt gestutzt worden. An den Fingern trug er Ringe und der gute Gürtel hielt eine Geldbörse und die Scheide eines Messers. Zudem trug er ein mit Holzdeckeln versehenes Buch mit kräftigen Schliessen aus Metall, um welches allerdings noch einmal Leder gewunden war, um es vor Regen schützen zu können.

Seine Haltung zeugte von einer gewissen Erfahrung, wirkte wie ein Gelehrter, der seiner Sache sicher war. Ein festes Auftreten, aufrecht und den Blick geradeaus.
Jedoch war ihm auch anzumerken, dass er in seinem Leben wohl einige Entbehrungen hatte erdulden müssen. Sein Körper wirkte schmal, das Gesicht knochig und abgemagert, die Augen lagen tief in ihren Höhlen, als hätte er länger schon keinen Schlaf mehr gefunden.

Er hatte den Blick wohl vorerst eher auf die Aushänge richten wollen und somit auch seine Schritte, doch änderte sich dies schlagartig, als er tatsächlich des Inneren des Elysiums gewahr wurde und auch Iulia Cornelia und ihren Gast dort sitzen sah.
Da sie im Gespräch vertieft waren, wollte er natürlich nicht sogleich stören und nickte ihr zu. Das Nicken war deutlich tiefer, als zu anderen Neugeborenen, auch wenn dies wahrscheinlich nur sie einzuschätzen vermochte.
Auch ihm gegenüber zeigte er ein Nicken, wenn auch mit einem Blick teils auf die Harpyie gerichtet, ob dies wohl recht sei, oder jener höher stehen würde und er eine Korrektur einfliessen lassen konnte.
So blieb nun seine Aufmerksamkeit erst einmal auf jene beiden gerichtet, der Aushang vorerst nicht so wichtig. Es könnte möglich sein, dass sie ihn vorstellen wollen würde oder auch nicht. Vielleicht war es auch ein sehr privates Gespräch und er müsste später noch einmal hier her kommen.
Er würde dementsprechend darauf reagieren und hielt sich vorerst zurück, nahe des Eingangs stehend, aber leicht zu ihnen gewandt, sodass es nicht zu aufdringlich wirkte.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Diplomatische Feinheiten [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue lächelte erfreut auf das schöne Kompliment des Brujah hin und nahm dieses mit einem höflichen Nicken auf, bevor sie ihm weiter zuhörte. Nachdem er geendet hatte, umspielte erneut ein zartes Lächeln die Lippen der Harpyie, als sie ihrem Gegenüber zu verstehen gab: „Nun, die Kunst daran kein völliger Narr zu sein, ist wohl zu wissen, dass wir alle die wir dereinst freigesprochen wurden, auch in irgendwelchen Diensten stehen oder auf irgendjemandes Geheiß Dinge tun.“

Ihre Hand beschrieb eine feine, leichte, beinahe unbeschwerte Geste, als sie attestierte: „Sicherlich bleiben manch Dinge die wir tun, besser im Verborgenen. Andere jedoch benötigen die Unterstützung anderer. Ein kluger Kainit weiß das eine von dem anderen zu unterscheiden. So ihr also etwas benötigt, wobei ihr denkt, dass die Harpyie Genuas euch behilflich sein kann, lasst es mich gerne wissen.“ Ihr Blick wanderte kurz auf den Kappadozianer, der zwischenzeitlich den Raum betreten hatte, erwiderte dessen Nicken, höflich und durchaus respektvoll, aber etwas weniger tief, als dieser ihr gegenüber, bevor sie jedoch sich zuerst dem Brujah weiter widmete, als sie ihm erklärte: „Ihr erreicht mich über das Leuchthaus zwischen Genua und Quinto al Mare.“ Ihre Hand derweil signalisierte dem Kappadozianer, dass dieser gerne näher treten dürfe und sich dem Gespräch anschließen könne, während sie wie beiläufig ihren Umhang von ihrer rechten Seite nahm, um ihn auf die Sitzgelegenheit zu ihrer linken zu legen, Galeno so den freigewordenen Platz dezent offerierend.

„Was derweil eure Aussage von Toma anbelangt bezüglich Galeno Fiore wäre der zweite Herold.“, sprach die Harpyie nicht sonderlich leise, den Blick noch immer auf Gabriel haltend, jedoch den Herold nicht aus den Augenwinkeln lassend, während sie ihrem Gegenüber weiter zu verstehen gab: „So scheint ihr heute Glück zu haben, könnt ihr ihn anscheinend selbst zu seiner Haltung diesbezüglich fragen.“ Ihre blaugrauen Augen wanderten auf den Kappadozianer, dem sie einen ernsten Blick zuwarf, als wollte sie ihm sagen „Ich hatte es euch ja gesagt“, bevor dieser weicher wurde und sie ihm ein ehrliches Lächeln schenkte, während sie an ihn gerichtet sprach: „Ich wünsche einen wunderschönen guten Abend, werter Herold. Ich hoffe ihr seid wohl auf. Darf ich euch mit einem neuen Gast der Domäne bekanntmachen, der bisher nur das Vergnügen hatte, einen der beiden Herolde Genuas kennenzulernen?“

Die Ventrue ließ genügend Zeit auf ihre rhetorische Frage verstreichen, doch schien sie nicht mehr als ein Nicken oder auch den Austausch von Freundlichkeiten zu erwarten, bevor sie ihm erklärte: „Dies ist der werte Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Kind von Xanthus dem Wissenden aus der Linie von Syphax von Karthago.“ Sie deutete zart auf den Brujah, der ihr gegenüber saß, bevor sie auf diesen sah, auf den Herold nun deutete und dem Gast vermittelte: „Werter Gabriel, darf ich euch vorstellen, der werte Galeno Fiore, Herold von Genua, Neugeborener des Clans des Todes, Kind von Bruder Martinus, Ancilla des Clans des Todes.“

Die Ventrue ließ den beiden Kainiten genügend Zeit zum Austausch von Freundlichkeiten und Höflichkeiten, bevor sie an Galeno gerichtet bat: „Setzt euch doch gerne zu uns. Wir hatten uns gerade über die Ansichten eures Amtskollegen über eure gesellschaftliche Position unterhalten, aber auch über euer beeindruckendes Talent als Maler. Einem Handwerk, welches der werte Gabriel hier ebenso zu meistern sucht. Eines, für welches ich wohl kaum Talent besitze, auch wenn ich glaube mich zu erinnern, wir wollten es noch auf einen Versuch ankommen lassen, nicht wahr?!“

Die Harpyie schmunzelte sichtlich leicht amüsiert. Die Art wie sie mit dem Herold sprach, war höflich und respektvoll, hatte aber doch auch etwas Vertrautes inne. Anscheinend hatten die Beiden in der Vergangenheit bereits öfters miteinander gesprochen.
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