[1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

[Dezember '21]
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Iulia Cornelia
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[1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Mehrere silberne Windlichter umringten die junge Frau in ihren weißen Gewändern, die in dessen Mitte am Strand zwischen Burgus und Genua saß. Der Wind spielte sanft in ihrem offenen hellen Haar, welches ihr bis zur Hüfte ging. Ihr Blick aus blaugrauen Augen war in die Ferne gerichtet und ihre unbedeckten Zehen spielten gedankenverloren mit dem Sand, in dem sie saß. Das helle Mondlicht ließ ihren Teint noch weißer als sonst wirken, während das Leuchten des Feuers ihr dennoch eine gewisse Wärme verlieh. Sie wirkte spürbar nahbarer als sonst, womöglich sogar menschlicher und die Zeilen, die sie an den Kainiten geschrieben hatte, den sie in der heutigen Nacht erwartete, waren freundlich und zuvorkommend gewesen.

Iulia hatte ihn hier her eingeladen, an einen Ort fernab der Öffentlichkeit, aber auch der eigenen Sicherheit, die das Elysium ihr geboten hätte, doch sie wirkte sich ihrer selbst sicher und bewusst. Ihre langen Beine waren angezogen, während sie sich nach hinten auf ihre Hände gestützt hatte, ganz so, als würde sie sich in dem Mondlicht sonnen, während sie womöglich daran zurückdachte, wie es einst wohl war, die Wärme des Tages durch den mit einem seidenen Kleid bedeckten Körper zu spüren und dabei dem beruhigenden Rauschen des blauen Meeres vor Genua zu zuzusehen. Eine kleine Gruppe Männer saß abseits und entfernt des Weges, der zum Strand führte. Sie hielten einen wachen Blick auf sie, jedoch waren sie zu weit entfernt, als dass ihre Unterhaltungen gegen das Geräusch des Wassers angekommen wären.
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Macario
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario war allein unterwegs und folgte der Einladung der Ventrue. Mondlicht beschien seinen Weg, der ihn zum Strand zwischen Burgus und Genua führte. Seine bloßen Füßen hinterließen Abdrücke im Sand.

Sie wußte um seine Erschwernis dieser Nächte. Wollte Sie darüber mit ihm sprechen? War es ihre Neugierde als Harpyie, die sie antrieb? Wollte Sie ihm eine Aufgabe aufoktroyieren, seinen Dienst fordern oder Informationen erlangen? Diese Nacht würde es offenbaren.

Er ignorierte die Gruppe, die dort abseits des Weges hockte und Wache hielt. Stattdessen schritt er geradlinig auf die Szenerie zu, die Iulia Cornelia ihm am Strand bereitet hatte.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Das leichte Nicken der Ventrue war gutmütig, als sie Macario erblickte, doch machte sie keinerlei Anstalten sich zu erheben, sondern wartete ab, bis er näher bei ihr war, bevor sie sich an ihn wandte. „Ich wünsche einen guten Abend. Schön, dass ihr die Zeit und hierher hergefunden habt. Ich hoffe ihr seid weitestgehend wohlauf.“, richtete die Ventrue ihre angenehm warme Stimme an den Lasombra, diesen einen Moment stumm von oben bis unten musternd. Dann deutete ihre Hand sanft außerhalb des Kreises an ihre Seite, als sie höflich bat: „Setzt euch.“ Trotz der Sanftheit hatte ihre Stimme einen ernsteren Unterton, der dieses Gespräch begleiten sollte, bevor sie weiter an ihn gerichtet erklärte: „Es gibt Dinge, die wir zu besprechen haben.“ Geduldig wartete Iulia ab, bis Macario sich niedergelassen hatte, bevor sie keine Zeit verlor, sondern sie sich freundlich erkundigte: „Erzählt mir, was hat es bezüglich dieser Geschichte mit Galeno auf sich?“
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Macario
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Mönch erfasste die Situation; blickte sich zudem um und vergewisserte sich, ob weitere Personen anwesend wären.*

Daraufhin trat er noch ein Stück näher und vollzog ein tiefes Neigen seines Kopfes in Richtung der Sitzenden, wie es wohl Sitte und Tradition unter ihnen verlangten, als er sich in ihrer Gegenwart einfand.

Macario antwortete ihr mit leiserer, höflicher Stimme:
"Bonum Vesperum, Wohlwerteste, wie könnte es sein, dass keine Zeit für Euer Wohlwollen verbliebe... verkehrte Welt. Habt Dank für diese Einladung, denn auch ich möchte mit Euch sprechen."

Ihrer Aufforderung leistete er Folge und setzte sich außerhalb des durch die Windlichter bezeichneten Kreises in den Sand.
Sie schien es, eilig zu haben... oder war er ihr nicht ganz geheuer?

"Worüber gibt es eine Geschichte, die man sich erzählt, die es bedarf, dass wir hier darüber sprechen?", entfuhr es dem Magister in fast entrüsteter Art und Weise.

"Der wohlwerte Galeno Fiore...", flüsterte er, wie zu sich selbst gewandt. Verwunderung und echte Überraschung lagen in der Stimme des Mönches.

*
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Wahrnehmung + Gewahrsein (Heute 12:38) (2 Erfolge)
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Zenon von Kition
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia behielt Macario im Auge oder zumindest im Augenwinkel. Ob sie ihm vertraute war schwer zu sagen, aber anscheinend genug, dass sie ihre Männer von ihm fernhielt. Oder diente es mehr ihrem eigenen Schutz?! Was auch immer es war, die Ventrue wirkte in sich ruhend und fürchtete den Schatten nicht mehr als andere seiner Art. Tatsache war jedoch, dass sie allein mit ihm hier war. Oder zumindest war ihr diesbezüglich nichts anderweitiges bekannt.

„Ja, der wohlwerte Galeno Fiore für euch in seiner Gegenwart.“, bestätigte die Harpyie und nickte, bevor sie abwinkte und meinte: „Aber ihr müsst mir in seiner Abwesenheit nicht seinen Status unter die Nase reiben, ganz so als ob ich als Harpyie nicht sehr genau wüsste, wo er und im Gegensatz dazu ihr steht. Dagegen jedoch solltet ihr euch durchaus in meiner Anwesenheit angewöhnen, wie es der Respekt gebietet, mich meinem gesellschaftlichen Rang entsprechend mit wohlwerte gefolgt von meinem Amt oder meinem Namen anzusprechen. Anderenfalls endet dieses Gespräch womöglich schneller, als es euch lieb ist, denn ich bin nicht hier, um mich von euch beleidigen zu lassen, oder aber mir Ausreden anzuhören, sondern um euch aus der prekären Lage zu helfen, in die ihr euch manövriert habt.“

Die Stille, die nur vom Rauschen des Meeres durchbrochen wurde, zog sich. Offenkundig scherzte die Harpyie in dieser Angelegenheit nicht. Dann klopfte sie ihre Hände seitlich betont vom Sand ab, während sie sich in eine aufrechtere Position setzte und mit ihren blaugrauen Augen Macario fixierte. Offenkundig war die Ventrue nicht in der Laune, den Lasombra noch ein drittes Mal zu bitten, als sie Macario erneut betont höflich aufforderte: „Also, erzählt mir doch was passiert ist, dass Galeno meinte mich konsultieren zu müssen, da ihr angeblich erneut schlechtes Benehmen gegenüber einem Amtsträger gezeigt habt.“
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Macario
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

"Ohh,... wohlwerte Harpyie. Ihr werdet keine Ausreden von mir hören. Ich habe verstanden. Es liegt mir fern Höhergestellte zu beleidigen.", entgegnete Macario in ebenso ernster Manier. Eine kurze Redepause unterstrich seine Aussage.

"Darf ich erfragen zu welchem Anlass der wohlwerte Herold sich durch mein Betragen herabgesetzt sah? Erneut? So gab es zwei Vorfälle dieser Art? Eine mögliche Situation mag ich mir selbst herleiten. Wohlwerte Harpyie, klärt mich auf, so ich erwägen kann, wie schwer mein Fehl gewesen ist und wie ich dem wohlwerten Herold Genugtuung antragen kann. Womöglich gebiert Euch eine Idee dazu, wohlwerte Harpyie?", führte der Magister nüchtern fort. Macario blickte nun zu der Harpyie herüber.

Sicherlich gab es diese Absprache zwischen der Ventrue und dem Kappadozianer, wie es Macario bereits im Jahres des Herrn 1057 vermutet hatte, als er Galeno gegenüberstand und dieser mit Ablehnung auf sein Bestreben reagiert hatte.
Hier nun wurde der Handel dieser Beiden bezeugt. Der Handel dessen Inhalt Macario selbst war... ein erzwungener Gefallen, wie einfach.


"Zur Sache. Ich traf den wohlwerten Herold zuletzt vor nun sieben Jahren. Er kam auf meine Einladung in die Kirche San Genesio. Es mag sein, dass ich dort nicht in jeder folgenden Anrede Amt und Status gleichermaßen berücksichtigte, da es zuweilen doch persönlichere Themen gab... es mag sein, dass diese persönlichen Nuancen ihn später hin nun... störten. Ich werde die persönliche Anrede an den wohlwerten Herold unterlassen. Diese Nähe steht mir offensichtlich nicht zu, wie mir heute zu Teil wurde... es lag keine Niedertracht in meinem Tun. Noch zweifele ich an der Stellung des wohlwerten Herolds. Ich habe eine Grenze überschritten und bereue dies...
ich hoffe inständig, dass Ihr, wohlwerte Iulia Cornelia, Harpyie von Genua, Neugeborener vom Blut der Könige, Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters... mir dies nachsehen mögt...
"*, so erklärte der Lasombra es der Ventrue in für ihn ungewohnt unsicherer Stimmlage.

Wie würde die Ventrue auf Macarios Reue-Bezeugung reagieren? Würde sie ihm folgen in seiner Argumentation? Oder aber ihn durchschauen?

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Manipulation + Empathie (Spezi) +WK (Heute 9:40 Uhr) 7 8 8 7 7 9 (6 Erfolge)
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Zenon von Kition
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ihr wollt mir gerade also weißmachen, der Herold der Domäne Genua, käme zur Harpyie auf ihrer öffentlichen Veranstaltung im Elysium in eurer Abwesenheit und in Anwesenheit von fast einem Dutzend genuesischer Kainiten und nutze die Gelegenheit, um sich dort gegen euch auszusprechen, einzig weil ihr ihn versehentlich privater angesprochen hattet, anstatt mit wohlwerter Herold, wohlwerter Galeno oder wohlwerter Galeno Fiore anzusprechen, wie es sich in seiner Anwesenheit für euch gehört und gehören sollte?!“, erkundigte sich die Harpyie rhetorisch, doch mit einem hörbar betonten Ernst in ihrer Stimme, während ihre freien Hände jedes ihrer Worte zu untermalen schienen und ihre blaugrauen Augen die des Lasombra in einer beinahe unangenehmen Art fixierten ohne auch nur einen Moment zu blinzeln, ganz so als könnte sie, so sie es denn wollte, tief in seine Seele blicken.

„So kleinlich behauptet ihr also sei der Herold, nachdem er euch trotz allem eine Fristverlängerung von fünf Jahren gewährte?!“, fragte die Ventrue weiter rhetorisch nach, bevor sie ernst weiter meinte: „Schlimmer noch, der Herold gab mir dort zu verstehen, er hätte euch angewiesen Nachhilfe in Etikette bei mir zu nehmen, was er an diese Gnade gebunden hatte und ihr saht es nicht einmal als notwendig an, mich bezüglich dieser Anweisung in auch nur einem einzigen Ton zu informieren oder in Kenntnis zu setzen?!“ Schweigend blickte sie auf den Schatten, bevor sie beinahe resigniert den Kopf schüttelte.
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

"Ich verzichtete auf die Fürsprache des wohlwerten Herolds. Damit entsagt sind seine Bedingungen daran."
So antwortete Macario zuerst recht knapp und nüchtern.

Er besann sich einen Moment und führte seine Rede weiter aus:
"Über meinen Status innert der Domäne wurde unlängst entschieden auf Gnade des höchstverehrten Prinzen in Eurer Anwesenheit, wohlwerte Harpyie. Eine Fristverlängerung der Hospitio ist damit obsolet geworden. Dennoch anzunehmen, dass vielmehr mein Tun innert der Domäne die Grundlage der Entscheidung zur Verlängerung für den wohlwerten Herold wohl gewesen, als pure Großzügigkeit... doch dies vermag ich nicht zu ermessen."

Abschließend zeigte der Magister sich einsichtig:
"Was den wohlwerten Herold derart beleidigte, was ich tat oder sagte, kann ich nicht mehr bestimmen. Ihr fragt den Falschen, wohlwerte Harpyie, feststeht: Ich beging einen Fehler.
Ich bin bereit, dem wohlwerten Herold die Genugtuung zu leisten und werde mit dem wohlwerten Herold darüber ins Gespräch gehen. Aus freiem Willen heraus erkenne ich auch an, dass mir offensichtlich wesentliches entgangen ist und wäre hocherfreut und zu Dank verpflichtet über eine Unterweisung in Etikette durch die wohlwerte Harpyie, um zukünftig solche Fehler meinerseits auszuschließen...
"

Macario neigte sein Haupt für einen Moment in Richtung der Ventrue.
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue schwieg einen Moment, indem sie ihr Gegenüber stumm betrachtete. „So ihr aus eigenem Interesse heraus Unterweisung sucht, werde ich euch hierbei gerne helfen.“, erklärte die Harpyie bereitwillig und durchaus wohlwollend gestimmt. „Was derweil den Herold anbelangt, so meinte er mir gegenüber er erwarte keine Entschuldigung. Ihm genüge, so sich euer Verhalten verbessere.“

Sie pausierte einen Augenblick bevor sie sanfter, aber durchaus einfordernd meinte: „Und mir soll es genügen, so ihr mich künftig über derartige Dinge im Vorfeld informiert, damit ich mir nicht aus den Fingern saugen muss, wie es wohl sein kann, dass ihr damals tatsächlich noch unter Galeno standet, dies inzwischen jedoch nicht mehr tut. Vor allem so ich eure Haltung, wie ihr dazu steht und wie offen ihr damit umgehen möchtet, nicht kenne, denn ich würde euch nur sehr ungerne den sprichwörtlichen Dolch in den Rücken rammen, sofern ich es nicht muss.“

Die Haltung der ewig jungen Frau entspannte sich langsam wieder, als sie sich in ihre nach hinten gestützte Haltung zurücksinken ließ. „Vor allem, nachdem ihr euch in den vergangenen Jahren in Genua derart verdient gemacht hattet.“, stellte die Harpyie das Offensichtliche noch einmal dar, bevor sie dem Lasombra zu verstehen gab: „Etwas, was Galeno durchaus ebenfalls aufgefallen ist, auch wenn ihm vermutlich die gesamte Tragweite des Ganzen noch nicht klar ist.“ Was sie selbst von der Situation halten mochte, dazu sagte sie nichts.

Stattdessen machte sie dem Lasombra weiter klar: „Es wird entsprechend an euch sein, wie offen und direkt ihr das werte künftig auf ihn oder auch andere Neugeborene, mit oder auch ohne Amt anwendet. Aber auch, wen ihr künftig damit herausfordern werdet, gibt es derzeit schließlich nur noch zwei Neugeborene in Genua, die über euch stehen.“ Eine davon war offenkundig sie selbst, denn ihr Blick aus blaugrauen Augen senkte sich vor ihm nicht, wer jedoch der oder die andere war, darüber schwieg sie sich in diesem Moment aus. Dennoch machte sie damit klar, sie würde in ihrem Amt als Harpyie einen Blick auf das gesellschaftliche Betragen des Lasombra halten.

„Da wir es gerade noch von Etikette hatten, ein Rat am Rande.“, fuhr Iulia mach einem Augenblick weiter fort, dem Kainiten an ihrer Seite mit sanfter Stimme dennoch eindringlich zu verstehen gebend: „So ihr künftig einen Höherrangigen um einen Gefallen bittet und er oder sie bereit ist euch diesen zu gewähren, dann zeigt euch dankbar, einerlei ob dieser euch nun schmeckt oder nicht. Niemand, und ich meine damit wirklich absolut Niemand, in unserer kainitischen Gesellschaft interessiert sich dafür, ob ihr nicht wollt, könnt oder gar Probleme mit dessen Bedingungen und der Umsetzung habt. So ihr nicht dazu bereit seid eine Schuld, einerlei wie sie lauten mag, bei eurem Gegenüber zu begleichen, dann wendet euch besser erst gar nicht an diesen, denn derlei Dinge lassen letztlich nur euch in einem schlechten Licht dastehen.“

Wie auf das Thema Licht angesprochen, wanderten die blaugrauen Augen der Harpyie über den Schatten diesen nachdenklich betrachtend, bevor sie zu Macarios Augen zurück fanden und sie sich durchaus interessiert, sowie beinahe mitfühlend erkundigte: „Wie geht es euch sonst? Seid ihr wohlauf? Ihr erwähntet, ihr wolltet auch mit mir sprechen?“
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Macario
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Re: [1064] Wir müssen miteinander sprechen [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Mönch hatte schweigsam zugehört, während die Harpyie ihm diesen Weg aufzeigte. Er nickte ein- oder zweimal in bestätigender Art und Weise. Dann richtete er seinen Blick auf die junge Ventrue und gab ihr zur Antwort:

"Ihr sprecht wohl, wohlwerte Iulia Cornelia. Ich werde Euren guten Rat befolgen und ich merke schon jetzt, wie hilfreich Euer Consilium für mich sein wird. Euer gutes Wort lässt mich weiterhin meinen Fokus auf das richten, was ich selbst Gutes für Genua zu tun vermag und ich habe mir einiges vorgenommen. Ich danke Euch."

Eine Zäsur.

Macario sprach nun mit etwas leiserer, vertraulicherer Stimme:

"Wohlwerte Harpyie, wo Licht, da auch Schatten... es gibt etwas, persönlicherer Natur, dass ich Euch in diesem Behufe anvertrauen muss. Der Höchstverehrte Prinz ist darüber in Kenntnis. Seit einigen Jahren gebietet es ein Umstand, dass ich die Gesellschaft der Nacht meide. Ihr habt meine Abwesenheit bemerkt. Denn mein ureigener Schatten ist durch mein Blut zu einem Eigenleben erwacht... es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass von diesem belebten Schatten keine ernste reale Gefahr auszugehen scheint. Jedoch mag es Dritte verstören: nachstellend, nachäffend oder gar attackierend. Es geschieht... sporadisch. Willkürlich."

Er ließ das Gesagte bei der Ventrue erst einmal sacken und wartete ab, ob es eine Nachfrage dazu geben würde.
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