[1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

[Dezember '21]
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit ruhiger Miene hatte Gabriel den Auftritt des Ventrue verfolgt. Hatten seine Dankesworte noch keine große Reaktion hervorgerufen hob er die rechte Augenbraue interessiert in die Höhe als die danach folgenden Worte Liutprands durch das Elysium hallten. Erster Liktor. Interessant.

Zwar schien der Zelot nicht wirklich Interesse an dem Angebot des Liktors zu haben, dennoch verzog er anerkennend die Mundwinkel ob der Rede und des Auftritts. Erster Liktor. Erster Herold. Auch wieder nur eigene Wahrnehmung? Oder diesmal tatsächlich? Seine Augen huschten einen Moment über die versammelte Menge und suchten Toma, ehe er wieder den Ventrue fixierte und dessen Worten lauschte. Wohl unmerklich nickte er anerkennend unterließ dies aber als er es selbst bemerkte und sah wieder interessiert drein. Sein Gesicht starr nur hier und da zuckte ein Muskel. Scheinbar nicht nur beeindruckt, sondern auch nachdenklich. Selbst nachdem der Liktor geendet hatte sah Gabriel noch einen Moment drein und schüttelte dann seinen Kopf. Nein. Es ist die Mühe nicht wert!
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada sah sich im Kreis der Neugeborenen um. Ihr Blick verfinsterte sich zunehmend so wie er sich auf einen nach dem anderen legte. Unverbindliches Nicken. Verhaltene Reaktionen. Abwartende Blicke. Blass. Farblos. Kraftlos. Sie schnaubte einmal als müsste sie über diesen Anblick lachen. Beinahe.

Dann hob sie beide Hände. Der Rosenkranz, der an ihrer Seite hing, klapperte leise von der weiten Bewegung. Und dann klatschte sie, laut über all dies Füßescharren und die verstohlenen Blicke hinweg. Das laute, harte Geräusch zog unweigerlich Blicke auf die Lasombra.

“In einer Zeit, in der die meisten wohl glauben, dass es einfacher sei, sich weg zu ducken und ab zu warten, tritt einer vor und nimmt die Dinge in die Hand, die getan werden müssen!” Ihre Worte hätten nach Beifall für Liutprand klingen können, doch stattdessen klangen sie wie ein kaltes Urteil für den Rest.

“Ich sehe viele Neugeborene ohne ein Amt. Und dieser Mann, der Erste Liktor Genuas, hat Pflichten, die uns alle angehen.” Ihr dunkler Blick glitt über die versammelten Neugeborenen. “Die Liktoren Genuas stützen und wahren eine unserer Heiligen Traditionen!”, grollte sie. “Wir alle sollten es nicht nur als eine Ehre sehen, ein solches Amt auszufüllen.” Zorn mischte sich langsam aber sicher in ihren Tonfall.

“Es ist eine verdammte Pflicht!”, fluchte sie dann. “Eine PFLICHT, die Stille zu wahren, sie zu hüten und jeden, der sie bricht, zu seiner gerechten Strafe zu treiben!” Ihr Blick blieb einen Augenblick an Gabriel hängen, dann wanderte er weiter zu Galeno, zu Macario, zu Vergonzo, Aurora, dann Liviu.
“Glaubt ihr etwa, ihr seid zu fein? Ihr seid für etwas “Besseres” berufen?” Wieder schnaubte sie. Dann trat sie mit ein paar entschlossenen Schritten an Liutprands Seite.

“...oder habt ihr die Traditionen vergessen, mit denen ihr überhaupt erst in diese Existenz treten durftet? Oder schlimmer noch… glaubt ihr etwa, dass diese Pflicht der Liktoren - die auch eure ist, in jeder verdammten Nacht eurer Existenz - nicht wichtig genug für euch ist?”
Ihre Stimme war leiser geworden, lauernder. Mittlerweile betrachtete sie die Anwesenden nicht nur mit Zorn sondern auch mit Argwohn.
“...oder fürchtet sich hier sogar jemand vor einer solchen Aufklärung?” Was das für so jemanden bedeuten mochte, blieb mit ihren Worten wie ein Schwert des Damokles über den versammelten Neugeborenen hängen.

[Wurf: Manipulation + Einschüchtern (Spezi) + WK: 3 10 9 8 10 1 7 3. -> 7 Erfolge]
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hatte dem ersten Liktor aufmerksam zugehört, doch die Worte bezüglich des Hafens waren für sie weit mehr interessant als der Aufruf zum Liktorenamt. Was natürlich auch damit zusammenhing, dass sie bereits ein Amt hatten und er ihnen auch nichts neues sagte. Wenn sie kein Amt besessen hätte, villeicht hätten sie sich sogar gemeldet, immerhin brachte das Amt auch einiges an Macht, wie sie selbst sehr gut durch Ajax erfahren hatten. Man war quasi mit dem Recht ausgestattet anderen hinterher zu spionieren und deren Geheimnisse zu erfahren, wenn man es gut genug als nötig für die Stille verkaufen konnte. Allein durch das Gesetz der Ghulmenge konnte man gut seine Nase in den Alltag jedes Kainiten stecken. Doch wer hier würde nach solch einer Macht greifen? Wer würde sie haben wollen.

Sie schauten von einem zum anderen, so wie Giada, nur mit anderen Gedanken dabei im Kopf.
Es gab nur zwei denen sie es zutrauen würde.

Giadas Rede, die in dieselbe Kerbe schlug wie Liutprands, aber deutlich aggressiver daher kam, kommentierten sie mit einem Hochziehen der Augenbrauen. Warum war ihr so sehr daran gelegen?
Und war es recht solche Worte zu verlauten von jemanden der selbst nicht antrat oder antreten konnte? Sie unterließen es jedoch ( oder trauten sie sich nicht?) etwas zu erwidern, bei dem Zorn den sie hier versprühte.
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Nubis
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Nubis »

Galenos Blick wurde finster, als Giada diese Worte an die Kainiten - besonders ohne Amt - richtete und ihn dabei mit einschloss. Sie hatte ihn in die Enge getrieben, doch er war keine kleine Maus, die die Flucht nach hinten wählte.
Er schloss die Augen für einen Moment und schüttelte sacht mit dem Kopf, so als wolle er ein paar Gedanken vertreiben und Platz für Neues schaffen oder als wäre er unzufrieden mit etwas.

Dann aber trat auch er nach vorne, aus seiner Position als Beobachter heraus, quasi ins Licht.

"Eine wundervolle Ansprache, wohlwerter erster Liktor und ebenfalls eine gute von euch."
Anerkennend nickte er Giada zu. Er war natürlich keine solch grosse Präsenz, wie Giada oder Liutprand. Doch wenn er dennoch nach vorn trat, obwohl er es sonst eher vermied, so mochte dies vielleicht auch Ausdruck seiner Prioritäten sein. Seines Engagements.

Mit abermals einem ernsten Blick auf Giada gerichtet, dann allerdings an die anderen, die wahrlich noch keine Ämter innehatten, sprach er in einem ruhigen Ton, mit fester Stimme und dem Wohlklang, den stets seine Worte umgaben, sodass man ihnen sogleich etwas zugetan war:

"Als ich nach Genua kam und meine Arbeit in die Dienste der höchst verehrten Aurore stellen wollte, war tatsächlich das Amt des Liktors jenes, welches ich gewählt hatte. Liktor bedeutet nicht unbedingt, wie es auch schon angesprochen wurde, dass man unbedingt kämpfen können muss. Es braucht auch Liktoren, die mentale Stärken aufzuweisen haben, denn die Kombination aus den Gaben unserer Gemeinschaft hilft uns zu schützen und Gefahren frühestmöglich zu erkennen und zu verhindern. Ich sah mich durchaus dazu berufen, denn es ist etwas Gutes.
Jedoch wurde mir das Amt des Herolds übertragen, dessen Pflichten ich nun gewissenhaft auf Wunsch der höchst verehrten Aurore nachgehe. Dies bedeutet allerdings nicht, dass ich damit die Unterstützung der Liktoren aufgegeben habe. Ich habe es lediglich in mein Amt übernommen, denn auch des Herolds Pflichten sind es, diese Stadt und ihre Bewohner zu schützen, euch eingeschlossen."

Er blickte zu Liutprand und nickte ihm zu.

"Der wohlwerte erste Liktor Genuas weiss um meine Unterstützung, dass er auf sie zählen kann. Gemeinsame Untersuchungen und auch den Hafen betreffend."

Jetzt aber fuhr sein Blick einmal im Halbkreis über all die anderen, besonders die neuen in der Stadt.
"Es wurde die Pflicht erwähnt, doch nebst einer Pflicht gibt es auch attraktive Möglichkeiten. Jene, die Gast in Genua sind, könnten als enthusiastische Liktoren ihren Wert für diese Stadt und ihre Gemeinschaft zeigen. Zeigt, dass euch die Sicherheit aller hier wichtig ist und ihr euch dafür einsetzen wollt und es wird euch sicherlich gedankt werden.
Jene, die neu für länger in dieser Stadt verweilen, für euch gilt dies auch. Einen Kainiten, der nur Nutzniesser ist, braucht Genua nicht. Hebt euch aus der Masse von Mitläufern hervor und zeigt, dass ihr etwas für Genua erreichen wollt. Werdet Liktor, helft beim Hafenausbau mit euren Ressourcen, Kontakten oder anderer Mittel."

Des Herolds Ansatz war hierbei allerdings weniger von grossen Worten geprägt, war auch nicht manipulativ zu verstehen, sondern war ein deutlicher und durchaus überzeugender Ausdruck seiner Gefühle zu dem ganzen, die er in den Saal durch seine Stimme transportierte. Seine Überzeugung zu den Pflichten und Möglichkeiten, seine Vorstellung zu den Ämtern. Seine Worte sollten die der anderen Beiden auch nicht übertünchen, sondern lediglich wie einen Sockel nochmals festigen. Ihnen noch mehr Substanz verleihen.
Spoiler!
2 Erfolge - Charisma + Ausdruck (Empathie gleicher Wert): 2 Erfolge - 3, wenn man rein theoretisch die wohlklingende Stimme irgendwie mit zurechnet..
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Giadas aufbrausende Rede ließ die Wachsamkeit des Nosferatu nochmals schärfer werden und er blickte durch die Reihen, als die Lasombra so zornig, fluchend ihre Rede hielt, aus welchen Gründen auch immer.
Er kannte ihren Zorn bereits, auch heute war er erneut zu Tage gekommen und nicht weniger beunruhigend wie das erste Mal.
Da er sich jedoch weder angesprochen noch betroffen fühlte von den Worten, studierte er die Reaktionen der anderen.
Für ihn traf keine der Beschreibungen auf ihn zu.

Als Galeno dann ebenfalls vortrat und sprach, war er noch irritierter.

Zwei traten nach der Einladung des Liktors vor, doch nicht um sich zu melden für ein neues oder weiteres Amt, nicht um Vorschläge dazu zu machen. Nur um entweder ebenfalls Anwesende zum Ergreifen eines Amtes zu drängen oder um sich selbst als Gönner im Ausbau des Hafens zu erwähnen.

Er grübelte schmunzelnd, denn würde ein jeder die Stille bewahren, Leben und Leben lassen beherzigen, wären dann einige Ämter unnötig?
Dazu die Frage, wie es überhaupt dazu kam das vor einiger Zeit die Stille gebrochen wurde. Waren es unbedarfte Neugeborene? Dumme Zufälle von Unbedachtheit oder Gleichgültigkeit? Oder lag der eigentliche Grund für diese Übertritte woanders? Bei anderen? Anderen die heute nicht hier waren?
Ein langer Atemzug alter Luft entfuhr dem Nosferatu,... es war immer das Gleiche, alles wiederholt sich.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Ilario
Lasombra
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Ilario »

Er hatte sich in die Schatten des Elysiums zurückgezogen und wen Begegnungen der Neugeborenen zugesehen, ganz in Gedanken hatte Ilario diese flatterhafte Spiel genossen. Dann jedoch hatte der Ventrue aus der Linie des Mithras gesprochen. Eine gute Rede, die auch inhaltlich des Hüters Meinung Recht gut traf. Luitprand wurde ein respektvolles und von großem Ernst getragenes Nicken zuteil.

Die eifernden Worte Giadas bewirkten, dass sich In llarios schlanke Gestalt straffte. Eine gewisse Anspannung war nicht zu verhehlen, einerseits weil er als Hüter bereit sein müsste notfalls einzugreifen... und andererseits weil es alte, halbvergessen Erinnerungen weckte. Diese direkte, furchtverspühende Art...ja Giada war ihres Großerzeugers Nachkommin.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Hatte der Gelehrte die Worte des Liktoren noch irgendwie verdaut, war die darauf folgende Drohung der Magistra offensichtlich der berühmte letzte Tropfen. Innerlich mit sich ringend wandte er sich bereits der Menge der Kainiten im Elysium zu und richtete sich erneut zu seiner vollen Größe auf. Sein Körper nahm Spannung an, doch diesmal nicht die, des gutmütigen väterlichen Königs sondern mehr die eines verärgerten Monarchen. Seine Augen überflogen die Menge und sahen traurig in Richtung der Harpyie ehe er mit seinem Blick, beinahe entschuldigend, in Richtung des Hüters dieses Ortes sah. Er verblieb an Ort und Stelle und wanderte mit seinem Blick nun langsam in Richtung der drei Personen in der Mitte der Versammlung.

„Verehrter Hüter dieses wunderschönen Ortes, wohlwerte Gastgeberin, wohlwerte und werte Anwesende. Ich möchte mich bereits jetzt entschuldigen, doch bin ich nicht gewillt, diesem Treiben weiterhin unwidersprochen zuzuhören.“ Gabriel machte eine kurze Pause um seine Begrüßung wirken zu lassen.
„Waren die Worte des wohlwerten Liktors…“ er presste die Worte förmlich hervor „…noch eine freundliche Aufforderung im Lichte der, von der wohlwerten Gastgeberin angesprochenen, Zusammenarbeit und ein Angebot zu eben jener. Möchte ich doch fragen mit welchem Recht ihr…“ er richtete nun seinen Blick auf Giada „…euch erdreistet auf dem Boden des Elysiums und auf der Veranstaltung der wohlwerten Harpyie den anderen Anwesenden Pflichtvergessenheit zu unterstellen und diesen vorwerft sie fühlten sich gar zu fein.“ sein Blick ruhte während seiner Worte weiterhin auf Giada. „Wart ihr es nicht, die uns vor wenigen Augenblicken an die Traditionen erinnerte? Ihr fragt ob wir die Traditionen vergessen haben mit denen wir überhaupt erst in diese Existenz treten durften?“ sein Blick ging über die anderen Anwesenden. „ICH habe die Traditionen NICHT vergessen. Insbesondere nicht die der Gastfreundschaft. ICH bin Gast in dieser Domäne, in diesen heiligen Hallen…“ er verneigte sich vor Ilario „…und auf dieser Veranstaltung.“ sein Blick glitt zu Iulia und Gabriel nickte dieser respektvoll zu und er machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr.

„So frage ich euch! Wie steht es um euch? Lehrte man euch Sitte und Anstand? Grundlegend und doch so wichtig! Wenn wir also von Zusammenarbeit sprechen, dann versucht nicht diese mit unverhohlenen Drohungen zu erzwingen. Wenn ihr euch berufen fühlt…“ Gabriel neigte ein wenig das Haupt. „...Bitte! Nehmt das Amt! Vielleicht lernt ihr so, dass man die Traditionen und insbesondere auch die Stille nicht mit lautem Säbelrasseln schützt.“ Mit diesen Worten verneigte sich Gabriel erneut vor dem Hüter und senkte respektvoll das Haupt vor der Gastgeberin und verblieb nun still in seiner Ecke.

Spoiler!
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Iulia Cornelia
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Harpyie schüttelte nur wie so oft an diesem Abend bereits ihr hübsches Haupt, ob des Ratens ihres Clansbruders hinsichtlich seines Standes innerhalb der genuesischen Gesellschaft. Doch sie beließ es vorerst dabei, unterbrach ihn nicht weiter, sondern hielt seinem Blick starr stand und senkte ihn keinen Millimeter vor ihm, während sie in ihrer aufrechten und selbstbewussten Haltung verblieb. Sein späteres Nicken vor ihr zwar zur Kenntnis nehmend, es jedoch nicht erwidernd.

Dass Liutprand trotz des eigentlichen Themas auch das Thema der Liktoren ansprach, schien die Ventrue nicht weiter zu stören. Stattdessen hörte sie seinem Vortrag offenbar interessiert zu, auch wenn sie sich selbst nicht davon angesprochen fühlte. Während ihr Blick über die Reaktionen der Anwesenden wanderte und diese verfolgte, fand ein entspanntes und durchaus respektzollendes Lächeln auf ihre Lippen, welches die Wertschätzung für ihren Blutsbruder, den sie trotz internen Krabbeleien wohl hegte, widerspiegeln mochte.

Als die Lasombra dann jedoch vortrat und ihre einschüchternden Worte sprach, verschränkte die Harpyie ihre Arme unter ihrer Brust und ihr Blick wurde bedeutend kühler, während sich ihr feines Näschen leicht rümpfte unter dem Gepolter, dass die selbst amtlose Mailänderin veranstaltete. Für einige Momente blickte sie diese starr und mit einer angespannteren Körperhaltung an, bevor sie sich jedoch offenbar jedoch entschieden hatte vorerst zu schweigen. Ihr hochgewachsener, schlanker Körper nahm vorerst eine geduldige Haltung ein, offenbar abwartend wie die anwesenden und angesprochenen Kainiten auf ein derartiges Benehmen wohl reagieren würden.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada hatte schon während ihrer Rede ihre Position neben Liutprand bezogen. Das allein war wohl eine Geste für sich und man könnte durchaus vermuten, dass sie seinem Aufruf nachgekommen war - oder dies tun würde.

Ihr Blick ruhte finster auf Gabriel mit seinen Worten und dessen Aufforderungen oder Andeutungen, insbesondere in seinen letzten Sätzen, ließen sie das Kinn heben. Ihr rechter Mundwinkel ging ein wenig nach oben - offenkundig gefiel ihr sogar, dass der Brujah hier nun offener sprach. Dass er ihr indirekt das Säbelrasseln vorwarf, das schien sie jedenfalls wirklich nicht zu bekümmern.

Vor allem aber behielt sie diesen Standpunkt an Liutprands Seite bei und das war wohl auch der Grund, weshalb sie nicht direkt zu einer Gegenrede ansetzte.
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Liutprand
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Re: [1064] Tratsch und Sachgeschichten [Iulia, offen] [Veranstaltung]

Beitrag von Liutprand »

Er hatte nach seiner Rede das Nicken der versammelten Neugeborenen registriert und seine Miene verriet zunächst nichts, was er davon hielt. Einzig die Reaktion des Nosferatu Vergonzo vermochte es, dass der Blick des Ventrue einen Augenblick länger auf jenem lag und ihm ein dankendes Lächeln zukommen ließ.

Als jedoch Giada vortrat und das Wort ergriff trat er zunächst einen Schritt zurück, ob der Bedrohung, die sie in ihre Worte legte und er versteifte sich etwas. Er zog seine Stirn in Falten und blinzelte etwas verwirrt, da er die Intention zunächst nicht zuordnen konnte. Doch löste sich die erste Anspannung wieder, als er merkte, dass der Zorn der Lasombra nicht ihm galt. Als sie sich schließlich zu ihm gesellte und sowohl symbolisch wie auch faktisch an seine Seite trat, nickte er ihr anerkennend zu und betrachtete die Reaktion der übrigen.

Auch als Galeno vortrat und sich zumindest verbal ebenfalls an seine Seite stellte nickte Liutprand eben diesem zu. Tatsächlich wusste er um seine Unterstützung und brachte dieser auch Wertschätzung entgegen.

Und für alle, die es bemerkten und sehen wollten, formierte sich dort mitten im Elysium angesehene Kainiten um den ersten Liktor. Und wie um den Beistand der Lasombra zu belohnen war es Liutprand der den Vorwürfen des Brujah entgegentrat. Ebenso bedeutungsschwanger wie ihre Positionierung an seine Seite zuvor.


"Manchmal bedarf es harscher und scharf formulierter Worte um den Finger in eine Wunde zu legen, die schon seit längerer Zeit schwelt, werter Gabriel. Es mag vielleicht nicht besonders höflich gewesen sein, doch bin ich mir sicher, dass Ihr, werte Gadia..." und damit wandte er sich kurz an sie. "... Euch darüber im klaren seit und es vermögt die Kritik diesbezüglich auch aus zu halten. Aber es zeigt doch eines, dass es Gesprächsbedarf darüber gibt. Dadurch wird eine Diskussion entfacht. Und wo ist es angebrachter und effektiver als hier vor all den Versammelten?"

Er schloss mit einer Geste die Versammelten mit ein.

"Eine Tradition der Gastfreundschaft gibt es nicht...die Tatsache, dass Ihr ein Gast seid verrät uns lediglich, dass Ihr gemäß der Tradition der Domäne von ihrer höchstverehrten Majestät noch nicht als Mitglied ihrer Domäne willkommen geheißen wurdet und lediglich ein vorläufiges Gastrecht besitzt verliehen durch einen der werten Herolde. Aus meiner Sicht ist dies aber kein Hindernis sich um die Sicherheit der Domäne verdient zu machen. Ihr könnt dadurch Lorbeeren sammeln, die vielleicht ihre höchst verehrte Majestät gewogen stimmen Euch in ihre Domäne aufzunehmen...oder es bringt euch die ein oder andere Fürsprache ein, die ihr benötig um eben jenes zu erhalten."

Er machte eine Pause.

"Und selbst wenn Ihr das Amt des Liktors nicht anstrebt, so ist doch das, was der werte Herold Galeno zuvor sagte, auch richtig. Jeder, ob Gast oder Mitglied der Domäne, hat die Pflicht die Traditionen zu befolgen und aktiv die Stille des Blutes zu bewahren. Euer Status als Gast befreit Euch nicht von dieser Pflicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihr diesen Eindruck nicht erwecken wolltet."
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