[1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

[Dezember '21]
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Aurora
Salubri
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Re: [1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

Beitrag von Aurora »

Ihre Regung im Gesicht veränderte sich schlagartig. Nachdenkend, interessiert, womöglich sogar fasziniert ließen ihn ihre Augen keine Sekunde aus den Augen. Seine Reaktion auf die Vergangenheit hatte wiederum bei ihr etwas ausgelöst, als sähe ihn unter einem neuen Blickwinkel…
Sein Themenwechsel beendete bei ihr den Emotionssturm und sie begann abermals sachte zu lächeln. „Wie ich es euch sagte, ich suche mir keine Beute und habe mir keine auserkoren. Was ich mir heute Nacht suche sind wie wohl bei allen Gästen hier Gesprächspartner. Es sind viele Jahre ins Land gezogen und wie wir beide bereits festgestellt haben, gehen damit Veränderungen einher. Mal sind sie sichtbarer, mal liegen sie tiefer.“ Sie ließ ihren Blick noch eine Weile auf ihm ruhen, ehe sie den Kontakt wiederum abbrach.

„Eure Worte zeugen von weiser Voraussicht.“ Sie senkte abermals sachte den Kopf in einer Geste der Ehrerbietung. „Euren Vorschlag bezüglich der Dörfer nehme ich an, so wie er ist. Wenn euch etwas auffällt, begebe ich mich dorthin und sehe nach ihnen um mögliche ansteckende Krankheiten eindämmen zu können, um damit gleichzeitig die Herde ihrer höchst verehrten Majestät gesund zu halten. Vielleicht ist es auch möglich in naher Zukunft Personen, die in diesen Dörfern wohnen bei Interesse in gewissen Grundzügen auszubilden.
Gibt es aus der Vergangenheit von eurer Seite noch Kenntnisse welche Leiden besonders gehäuft auftraten? Abgesehen von der Hungersnot, die aber allgemein vor einigen Jahren zu vielen Problemen geführt hat. Ansonsten werde ich mich im Heilerhaus erkundigen."
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Arash
Gangrel
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Re: [1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

Beitrag von Arash »

"Gesprächspartner." wiederholte er ihr Wort leise. Dann schüttelte er leicht den Kopf. "Ihr und ich suchen Gesprächspartner und vielleicht Beute...aber die Meisten anderen..." er blickte sich um. Wieder ein leises Knurren, welches aus seiner Kehle entrann. "Ich denke die Meisten hier sind heute hier, um das System der hohen und niederen Clans zu vertiefen, indem sie sich selbst durch ihre Anwesenheit hier sich höher stellen, als die aus den niederen Clans, die nicht hier sind, oder die Einsamkeit der Wälder bevorzugen. Abseits von all diesen Intrigen und höfischem Gehabe."

Wer genau hinhörte konnte die leisen Nuancen der Verachtung in seiner Stimme hören. Oh er schien nicht die einzelnen Kainiten zu verabscheuen, sondern das System, welches die Hohen Clans wohl in seinen Augen hier aufbauten und diese theatralische Komödie die sie hier spielten.

"Aber letztendlich...können wir uns alle dem nicht entziehen." er schloss kurz die Augen. "Wir werden immer wieder in diesen Strudel gezogen...egal wie sehr wir versuchen uns ihm zu entziehen..." Sein Blick glitt in die Sterne. "Wisst ihr wie man auf hoher See einem Strudel entkommt? Indem man sich in ihn hineinziehen lässt, denn man kann nicht gegen seinen Sog ankämpfen." Er seufzte, dann schien sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die Salubri zu richten.

"Die meisten Verletzungen sind Unfälle bei der Arbeit, wie der Jagd oder dem Fischen. Gebrochene Knochen oder im Winter grassiert öfter das Fieber. Tatsächlich wurden die Dörfer wie Vottori deutlich weniger von der Hungersnot gebeutelt, als andere Teile der Domäne." ein leichtes Lächeln legte sich über seine Lippen. Ob der Gangrel wohl seinen Anteil daran hatte?
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Aurora
Salubri
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Re: [1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

Beitrag von Aurora »

„Dem ist so.“ pflichtete die Salubri ihm bei und seufzte leicht. „Doch bleiben wir gerne bei dieser Metapher. Wenn die Seeleute sich in den Strudel hineinziehen lassen…wie sind sie ihm dann doch entkommen, um euch diese Geschichte erzählen zu können? Kann es sein, dass der Sog zu Beginn stark ist, doch jeder der sich hineinziehen lässt, der erlebt das je weiter er vordringt, der Sog schwächer wird? Bis der Sog in der Tiefe irgendwann so schwach ist, dass man ihm doch entkommen kann? Aber nun bleibt die Frage, wie tief muss man sinken, ehe man sich befreit? Ist am Ende die Tiefe der sichere Tod?“
Aurora kniff die Augen kurz zusammen und die Lippen wurden schmaler. „Ich denke ihr und ich, wir stehen am Rande des Strudels und sind bereit dazu uns in den Sog hineinziehen zu lassen. Aber wo werden wir herauskommen, wenn wir erstmal begonnen haben, nicht dagegen anzuschwimmen?“ Sie betrachtete ihn diesmal konzentrierter, mühte sich seine Regungen ob ihrem Gesagtem zu erkennen, blinzelte einmal mehr. „Crede in Deum. Fatum tuum diriget.beendete sie dann das Thema, wechselte dabei aber in ein flüssiges klares Latein.

„Unfälle mit Knochenbrüchen durch die Arbeit, Fieber in den Wintermonaten. Nun mit diesen Informationen lässt sich schon etwas zusammenstellen. Habt ihr bereits Ansprechpartner in den Dörfern, wie die Ortsvorsteher? Oder nein, ich möchte euch hier nicht weiter damit belästigen. Es wird sich gewiss schon finden, wenn ihr mich benötigt.“


Sie blickte sich in ihrer unmittelbaren Umgebung um. Viele der anderen Gäste standen verteilt und unterhielten sich leise miteinander, ebenso wie es der Gangrel und die Salubri gerade taten. Ein paar wenige standen alleine, abwartend auf das nächste sich bietende Gespräch.

"Es sind viele Gesprächspartner hier, die nach mir kamen. Sagt ihr mir, ob ein weiteres Mitglied eures Clans heute Abend anwesend ist?"
WH+Emphathie gg8 (10 7 1 10 9 6 8) = 3 Erfolge
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Arash
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Re: [1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

Beitrag von Arash »

"Nimis multa religio te occidere." erwiderte der Gangrel, ebenfalls auf Latein. Nicht so flüssig und nicht so akzentfrei und perfekt in der Aussprache, wie Aurora, aber doch der Gangrel schien die Sprache nicht nur zu verstehen, sondern sie auch zu sprechen. Das Thema schien vorerst auch für abgeschlossen. "Quanto profundius vorago, hoc facilius effugium est."

Der Gangrel schien sich weiter entwickelt zu haben, seit dem ersten Treffen im Wald. War er doch nun nicht mehr so Tierhaft in seinem Verhalten. Dafür schien er sich äußerlich immer mehr dem Tier anzunähern. Die Hornansätze die durch die Haare stachen und das Fell am Hals des Gangrels, welches über den Rücken weiter unter seiner Kleidung auszubreiten schien, lies die naheliegen. Vielleicht hatte er nun eine bessere Kontrolle als damals? Schwer zu sagen. Unter dieser kontrollierten Fassade lauerte das Tier, frei, ohne irgendeine Leine oder einen Käfig. Keine Kette die es hielt, keine Grenzen die es hielten und doch sah es nur in die Augen der Salubri, versuchte nicht sie anzuspringen und zu zerreißen. Die Ruhe des Gangrels schien sich auf das Tier ausgebreitet zu haben. Es beobachtete, lernte vielleicht sogar.

Fasziniert schien der Gangrel von dem zu sein, was er aus ihren Augen und ihren Antworten zu lesen schien. Ja er fixierte sich mehr auf ihre Mimik und Gestik, als auf ihre Worte. Wie ein Tier, dass durch Körpersprache mehr kommunizierte, als durch Worte. Ja es schien beinahe so, als würde er viel ablesen und interpretieren. Auf seine Weise, schien dies aber wunderlicherweise zu funktionieren.

Diese Salubri war auf ihre eigene Art speziell. Nicht wie ihr Bruder Nicolo, sie hatte mehr den Naturbezug und das fesselte sein Interesse mehr, als ihre Heilerfähigkeiten es konnten. Sie musste früher bereits eine Kräuterkundige gewesen sein, bevor sie in die Nacht geholt wurde. Vielleicht war dies der Grund, weswegen es geschah.

Er seufzte und schüttelte dann den Kopf.
"Vielleicht sollten wir dieses Thema hier nicht mehr aufgreifen...an anderer Stelle vielleicht. Was aber eine Kontaktperson angeht, werde ich euch einen Namen nennen und wo ihr ihn finden könnt. Er wird euch führen, wenn es nötig ist. Ich bin recht stolz darauf kainitische Machenschaften von dem Dorf fern zu halten."

Immer noch war Ruhe und Konzentration in seiner Stimme vorherrschend, auch wenn immer ein unhörbares Knurren mitzuschwingen zu schien. Ein Knurren nicht auf akustischer Ebene, eher optisch durch den intensiven Blick der grünen Augen, der Aurora auch weiterhin fixiert hielt und sich erst nach ihrer letzten Frage anwandte, um seine Augen über die anwesenden Gäste schweifen zu lassen. Schließlich schüttelte aber noch einmal mit dem Kopf. "Nein, weder Davide noch Francesca sind heute Nacht hier. Aber, wenn ihr eine Gesprächspartnerin sucht kann ich euch noch die werte Giada empfehlen." Sein Kopf nickte leicht in Richtung der Lasombra. "Sie mag aus Mailand stammen aber sie hat ein Gefühl für die Freiheit der Wildnis, abseits der Mauern." Arash schien sie bereits besser zu kennen. Der Vorschlag erschien zumindest nicht sonderlich langes überlegen gebraucht zu haben.
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Arash
Gangrel
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Re: [1064] Einst trafen sich der Wolf und das Einhorn [Arash, Aurora] [Tratsch und Sachgeschichten]

Beitrag von Arash »



Aurora trifft Arash auf einem von Iulia veranstalteten Zusammentrefen im Elysium.
Da das letzte Zusammentreffen schon länger zurück liegt, bringen beide Kainiten sich mehr oder weniger auf den neusten Stand. Das Gespräch dreht sich um Wege, das Tier, den Abgrund aus dem dieses hervorkommt, aber auch das beide nicht für diese Art des Spiels am Hof gemacht waren und beide sich in ungewisse Tiefen wagten indem sie hier waren.

Man schließt auch einen Handel der den Dörflern im Westen der Domäne eine Art Krankenversorgung gewähren. Die Salubri würde sich in regelmäßigen Abständen den Verletzungen und Krankheiten der Bewohner insbesondere in Votori annehmen, während Arash Aurora mehr über das Leben und Überleben in der Wildnis beibringt. Desweiteren regt Arash eine Zusammenarbeit bei der Jagd nach den Baali zusammen mit Nicolo an.

Nachdem der Gangrel Aurora noch einige Gesprächspartner für den Abend empfohlen hat, trennen die beiden sich um weiter Gespräche zu führen.
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