[1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

[Dezember '21]
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Vergonzo Faro
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ohne eine Miene zu verziehen, lauschte er interessiert den Ausführungen Giadas.
Es war schwer auszumachen, wann er Wissen mit neuem Wissen verwob, wann Wissenslücken gefüllt wurden oder gar ob er all das wusste.
Als sie geendet hatte, ließ Vergonzo einige Zeit verstreichen, den Blick vage auf Giada gerichtet.

"Vielen Dank." war das Erste was seine wulstigen Lippen mit ehrlichem Tonfall verließ.
"Dass die Günstlinge von Genuas Hof in Mailand kaum mehr ein offenes Willkommen erfahren." wiederholte er redfertig, das Thema einleitend auf das er sich nun beziehen wollte. Denn ihre Ausführung beschrieb nur, wieso Günstlinge Genuas nicht aufgenommen werden, nicht aber die zuvor genannten Vertriebenen.
"Aber wieso werden ebenfalls keine Vertriebenen aus Genua mehr aufgenommen. Wenn Genua sich gegen Mailand entschieden hat, läge es dann nicht in Mailands Interesse eben genau die Aufzunehmen, die aus Genua fortgejagt wurden oder sogar laut dem, aus Mailands Sicht, vielleicht zweifelfhaften Urteil Genuas blutgejagt werden? All diese Vertriebenen hätten doch sicher viele Informationen über Genuas Kainiten, welche sie für den mächtigen Schutz Mailands mit freuden Preis geben würden."
Kurz dachte er daran, etwas übersehen oder überhört zu haben. Doch sah er nichts dergleichen.

Dann bezog er sich auf die anderen Themen.
"Das Unterfangen den Straßenbau durch zu bekommen, bestehen noch immer politische oder diplomatische Hindernisse bei denen ich vielleicht helfen kann?"

"Um den Weg der Soldtruppen genauer zu bestimmen, wäre es hilfreich zu wissen von wem sie in Venedig gesandt werden, welcher Ort genau ihr Ziel ist und wer sie in Empfang nimmt. Und wer versucht euren Blick auf Pisa zu wenden und wieso. Ich kann in jedwede Richtung Informationen einholen, Venedig, Pisa, Mailand oder in der Mitte Parma. Es wäre daher hilfreich etwas mehr zu erfahren, um nicht in jedem dieser Büsche stochern zu müssen und es würde etwas Zeit sparen."
Er schien offen für ihre Anfrage zu sein, doch um den Preis dafür genauer zu bestimmen, musste man die Ausmaße der Informationen besser kennen und was alles dafür zu tun war.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ah. Die Frage, wer wohl ein Günstling und wer ein Vertriebener sei, ist nicht immer leicht zu beantworten”, erläuterte Giada schlicht. “Allzu leicht kann auch auch einer, der ein Günstling ist, wie ein Vertriebener erscheinen, wenn er sich nur schlau anstellt. Es bedarf wohl eines wachen, listigen und argwöhnischen Verstandes, um das eine vom anderen zu trennen.” Giada hob die rechte Augenbraue und musterte Vergonzo als erwarte sie, dass dieser die beschriebene Zwickmühle durchaus verstehen müsste.

“Am Ende ist dies die Entscheidung des höchst verehrten Fürsten und man kann wohl davon ausgehen, dass Seneschall und Geißel ihren Teil tun, um die Dinge aufzuklären. Ich, hier in Genua, könnte wohl helfen, ein Bittgesuch gen Mailand zu senden, wenn mir dieses Gesuch wert und recht erscheint. Das könnte einem solchen Gesuch helfen, Gehör zu finden. So mag meine Anwesenheit hier in Genua durchaus einen Nutzen für jene Genuesen haben, welche nach Mailand reisen wollten.” Sie senkte die Hände wieder.

“Der Bau der Straße hat im Senat Zustimmung gefunden. Nun gilt es wohl, zu beginnen, was von Genua aus begonnen werden kann. Ebenso für Mailand, wo die Mühlen der Politik des Tages zwischen Herrschaft, Kaufleuten und denjenigen, welche auch tatsächlich Hand anlegen und eine Straße bauen sollen, ebenso langsam gehen wie hier. Pavia jedoch.. .”
Die Lasombra verzog einmal das Gesicht.

“Gewiss ist da die Möglichkeit, einen anderen Weg an Pavia vorbei zu nehmen, doch das betrifft dann weitere Länder und Domänen. So bleibt wohl zunächst zu sehen, ob all die Räuber und Wegelagerer auf der Ebene um Pavia her der Herrschaft dort ebenso ein Dorn im Auge sind wie allen, die gern eine gute Straße hätten… …oder ob es ihnen vielleicht sogar gefällt, dass die Verbindung zwischen Genua und Mailand schlecht ist.” Es war ein trockener Kommentar. Sie beide wussten, dass der Prinz von Pavia wahrscheinlich wenig Grund hatte, die Verbindung zwischen Mailand und Genua an der Küste zu stärken.

“Habt Ihr womöglich Einblicke darin, was sonst in Pavia vorgeht? Ein Machtwechsel geht niemals ganz ohne Reibung und Begehrlichkeiten vonstatten. Es könnte gut sein, dass der Straßenbau dort dennoch Unterstützer hätte, auch wenn sie nicht auf dem Prinzenthron sitzen.”
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Vergonzo Faro
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte zur Bestätigung das er die Zwickmühle erkannt und verstanden hatte.
War es doch beinahe immer so, dass man nur mit guter Menschenkenntnis und viel Glück wusste, wen man da grade vor sich hatte.
"Habt Dank für eure Auskunft und ich schätze sehr, dass ihr diesen Seiltanz auf der Grenze des Möglichen für mich getan habt." er neigte respektvoll das den klobigen Kopf, wodruch einige aschfahle Fransen seiner verloren gegangenen Haarpracht in die Stirn rutschten. Jene welche sich hartnäckig weigerten das sinkende Schiff der Kopfbehaarung zu verlassen.

Dann antwortete er auf das wesentliche.
"Die genauen Gewichtungen innerhalb der Domäne Pavia sind mir leider nicht bekannt. Daher kann ich nur raten, wie groß die Anzahl derer sind, die dem Bau der Straße wohlgesonnen sind. Vielleicht erreiche ich allerdings den ein oder anderen Vertrauten vor Ort, der mir einen groben Überblick über die dort herrschende Gesinnung geben kann, was dieses Thema anbelangt. Dennoch sollten wir auch ohne dieses Wissen, bereits mit allem beginnen das uns möglich ist um nicht zuviel Zeit zu verlieren und eventuelle Ressourcen abwandern."

Er dachte kurz nach.
"Möchtet ihr den heute Nacht geschlossenen Handel zwischen uns abschließend noch einmal zusammen fassen?" was lediglich dazu galt etwaige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, so dass jeder wusste woran er war.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada nickte knapp und begann: “Das erste ist wohl, dass es zwischen uns kein böses Blut gibt. Ihr seid nach wie vor ein gern gesehener Gast.” Sie machte eine knappe Geste zu der Hand hin, mit der Vergonzo den Ring genommen hatte - oder zu der Tasche hin, in die er ihn vielleicht gesteckt hatte.

“Unsere Zusammenarbeit hier in Genua und für die Straße zwischen meiner Heimat und hier bleibt bestehen. Wir haben wohl eine gewisse Klarheit erreicht, was dieses Unterfangen angeht. Es ist keine Sache, die sich mit Eile und Gewalt vollbringen lässt, sondern mit Geduld und steten Mühen. Pavia wird es uns wohl nicht gänzlich leicht machen.”

“Ich habe Euch darum gebeten, dass Ihr und vielleicht die Euren herausbringen, wo genau die Nachschublinien der venezianischen Söldner ins Stocken oder gar zum Erliegen kommen - und was oder wer genau die Ursache dafür sein mag. Dies könnten pisanische Kräfte sein, doch ich will den Blick nicht einfach einengen und hören, was Ihr herausbringen könntet.”
Sie schwieg nun und überließ Vergonzo den Raum dafür, noch weiteres anzubringen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Sitzend verneigte er sich, dankbar über ihre Worte, als er dann endgültig den Ring in der Kleidung verschwinden ließ.
Zuvor hatte er ihn lediglich gehalten, vielleicht unsicher ob sie ihn zurück fordern würde.
"Geschichten erzählen oft davon, wie zwei Personen ihr erstes Treffen mit Zorn und Ärgernis begannen, oft in Misverständnissen begründet, doch im Verlauf der Geschichte eben genau dadurch eine starke Verbindung entstand. Daran will ich festhalten und mich euch eben so würdig erweisen, wie ihr es mir gegenüber tatet."

Er machte eine kurze Pause um die Aufrichtigkeit dieser Worte zu verdeutlichen, ehe er weiter sprach.
"Richtig, der Bau der Straßen wird von uns stetig, strebsam und intensiv fortgeführt, so wie es den Umständen gerecht wird. Eure Bemühungen meine Fragen zu beantworten werden beachtet, wenn ich euer Anliegen an die Brut Genuas weiter trage und euch diesbezüglich Rückmeldung bringen werde."
Beendete er das Geschäftliche.

Kurz betrachtete er mutig ihr Antlitz und ihre Präsenz, schien ihre Aura der kalten Strenge zu genießen.
"Ich befürchte das es nun leider Zeit geworden ist, mich auf den Weg zu machen, so ihr nichts weiter habt dass es zu besprechen gibt vorausgesetzt."
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Vergonzo Faro
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Re: [1064] Amo la politica [Giada, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Da Giada nichts weiter thematisieren wollte, wie auch der Nosferatu, verabschiedete man sich.



Zusammenfassung:

Vergonzo trifft Giada und beide gehen in die Nähe des Hafens zu ihrem Haus zwischen den Häusern und Kontorsstuben reicher Händler.
Er erhofft sich von ihr mehr Informationen zur politischen Lage und kürzlichen Entscheidungen Mailands.
Nach einem kurzen Missverständnis, was Giada erzürnte, wurde die Fragestellung erörtert und so gut es der Lasombra möglich war beantwortet.
Sie erbittet im Gegenzug Informationen zu Störungen der Nachschublinien der venezianischen Söldner.
Ein Handel wurde geschlossen und man sicherte sich erneut zu weiter intensiv am Ausbau der Handelsstraße zu arbeiten.
Vergonzo erhielt einen Siegelring als Zeichen, wenn er Nachricht für Giada hatte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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