[1064] Ein Gelehrter im Mondschein [Angelique, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Gabriel wirkte überrascht über die doch sehr offen zur Schau gestellte Abneigung gegenüber dem Ancilla des Mondes.* Ist es nur eine Scharade? Was weiß ich schon über die Gepflogenheiten des Clans des Mondes? Er wollte sie jedoch offenbar nicht allzu lang auf eine Antwort warten lassen daher antwortete er ihr rasch und mit fester Stimme. „Nun ihr seid des Lesens und Schreibens mächtig und beschäftigt euch mit Dingen von denen andere, mich eingeschlossen, nicht einmal gehört haben. Somit ist Dummheit wohl keine Eigenschaft, die euch beschreiben sollte.“ In der Stimme des Brujah klang deutliche Anerkennung mit.

„Scheinbar haben wir eine Gemeinsamkeit und könnten uns daher sicher ergänzen. Ich möchte Genuas kulturellen Ruf stärken. Vielleicht bieten sich da Gelegenheiten für uns beide? Die Erfüllung meines Wunsches könnte euch helfen, euren Wissensdurst zu stillen.“ er lächelte aufrichtig und ließ ihr Zeit über seine Worte nachzudenken.

Spoiler!

* Wahrnehmung+Empathie gg. 7 (4 Erfolge) Gabriel Ducas (Karsten) Roll: [10, 10, 9, 8, 6, 4]

[Angelique]

Das Mädchen wirkte ehrlich sauer auf Ferrucio und ihre Selbstbezichtigungen waren purer Sarkasmus. Sie wusste wohl sehr wohl über ihre eigenen Stärken Bescheid und war stolz darauf. Es verletzte sie wohl, dass der untote Prediger mehr Achtung auf diesem Gebiet erfuhr als sie. Sie hielt nichts von dessen Kenntnissen und verachtete offensichtlich dessen vorgebliche Gläubigkeit, war wohl selber tief gläubig, wie die seltsame Betonung des Wortes "GOtt" bewies.

Dem Gabriel aber schien sie wohlwollend gegenüber zu sein, selbst wenn ein Anflug an Paranoia zu spüren war.

"Nun, ich bin immer bereit zur Zusammenarbeit." Das klang sehr aufrichtig und auch bitter, als sei diese Zusammenarbeit oft abgelehnt oder gar missbraucht worden.

[Gabriel Ducas]

Der Brujah nickte wissend. Offenbar kannte auch er das Gefühl das die Zusammenarbeit zwischen Kindern Kains ausgenutzt oder einfach ausgeschlagen wurde. Aber er lächelte freundlich und milde und schien ehrlich interessiert an der Zusammenarbeit mit der Malkavianerin. Völlig losgelöst von ihrem kindlichen Äußeren, ihrer zur Schau gestellten Wut auf den Hofgelehrten oder auch dem Gedanken von niederem Clan oder sonstigen Gerüchten über die Monde. Er überlegte einen Moment und kramte aus seinen Erinnerungen etwas was er selbst, vor nicht allzu langer Zeit gehört hatte.

„Um euren Wissensdurst zu stillen und Genua zur Blüte zu verhelfen muss wohl auch die Kirche erstarken. Schrifthallen und Klöster müssen sich füllen und die gute Lehre muss Eingang in das Leben finden. Gibt es da etwas, dass ihr tun könnt?“ er klang nicht nur ehrlich interessiert, sondern sogar überzeugt, dass eine Zusammenarbeit der beiden gelingen konnte. „Ich werde meinen handwerklichen Teil beisteuern um das Leben in Kirchen, Schrifthallen und Klöstern mit meiner Hände Arbeit im Lichte der Kunst stattfinden zu lassen und mich baldigst mit dem Hüter dieses Ortes treffen um die Möglichkeit einer Bibliothek auszuloten.“ Enthusiasmus und Eifer hatte die Stimme Gabriels erfasst.

[Angelique]

"Die Zeit läuft ab, in der Wissen und Bücher in Klöstern fort geschlossen wurde", meinte die Kleine mit Eifer.
"Immer mehr Gemeine und Adlige erlernen die Kunst zu lesen und verlangen nach mehr als Handels- und Steuerlisten.
Schulen sind es, die Genua in Zukunft brauchen wird. So wie die Sarazenen sie haben.
Jedes Buch, das Genua erreicht, sollte per Gesetz kopiert werden müssen, wie es die Hellenen in den Diadochenreichen nach Alexander praktizierten.
So etwas sollten wir fördern. Bildung für alle! Jeder sollte die Bibel lesen können!"

[Gabriel Ducas]

Wie bereits einige Male während des Gesprächs überraschte der Eifer des Kindes Gabriel und er wäre beinahe einen Schritt zurückgewichen. Schulen. Nun auf Sizilien wusste er, um Bestrebungen der Sarazenen Schulen einzurichten. Doch er hatte dies nicht genauer verfolgt und ging davon aus, dass diese zugunsten der Bedürfnisse des Krieges entweder zurückgestellt wurden oder gar Opfer des Krieges geworden waren. Die Worte machten ihn nachdenklich. Ganz offensichtlich hatte er sich nicht sonderlich mit dem Thema Bildung für das gemeine Volk auseinandergesetzt, mal von seiner eigenen Bildung abgesehen. Nachdenklich strich er sich durch den Bart.

„Jedes Buch kopieren…Gesetz…jeder sollte die Bibel lesen können…“ murmelte er in Gedanken vor sich hin. Schließlich sah er das Kind des Mondes wieder an. „Nun als Gast der Domäne steht mir eine Beeinflussung der hiesigen Gesetzgebung nicht zu. Ein solches Verhalten wäre zutiefst ungehörig und gegen die guten Sitten. Jedoch könnten wir gemeinsam, so ihr die passenden Verbindungen habt, einen Plan entwerfen. Ich bin bereit, so die Stadt ein solches Vorhaben billigt, mich finanziell und handwerklich an der Errichtung einer Schule zu beteiligen.“

[Angelique]

"Prächtig. Ich kenne einen Baumeister der Unseren, der den Bau einer Schule planen und umsetzen könnte, wenn sich einflussreiche Fürsprecher dafür fänden.

Wenn man den verehrten Ilario fragen, was er davon hält, wäre schon mal ein guter Anfang gemacht."

[Gabriel Ducas]

Einen kurzen Moment wog Gabriel abschätzend den Kopf und schien über den Vorschlag der Malkavianerin bezüglich eines Baumeisters nachzudenken. Schließlich nickte er und schien damit einverstanden das dieses Geschäft an jemand anderen ging, als er offenbar im Kopf hatte.

„Nun ich denke wir werden ausreichend Fürsprecher finden. So wird dieses Anliegen doch allen Kindern Kains ebenso einen Mehrwert schaffen, wie es bei den Kindern Seths geschehen wird. Wollen wir schauen, ob der verehrte Hüter einen Moment seiner Zeit erübrigen kann?“

Die Möglichkeit ein solches Projekt gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Domäne anzugehen, schien in ihm einen ähnlichen Eifer zu wecken, wie in dem kleinen Mädchen vor ihm, der Eifer zur Mehrung ihres Wissens brannte.

[Angelique]

"Dann lasst uns ihn sogleich suchen gehen!", rief Angelique aus und hüpfte auf die Beine.

Mit kindlichem Übereifer begann sie sofort, Ilario zu suchen oder einen seiner Lakaien. Sie wartete in ihrem Überschwang kaum ab, ob der überraschte Gabriel ihr folgte.

[Gabriel Ducas]

Das plötzliche Aufspringen des Kindes und der erneute Eifer überraschten Gabriel zum wiederholten Male in diesem Gespräch. Ungleich langsamer kam der Brujah auf die Beine und folgte Angelique, da diese sich hier offenbar viel besser auskannte als er und noch dazu, nach eigener Aussage, ein wohl annähernd freundschaftliches Verhältnis zum Hüter des Elysiums pflegte.

„Ihr seid euch sicher der verehrte Ilario wird über eine solche Spontanität nicht verärgert sein? stammelte er fragend.

[Angelique]

"Es gibt nur eine Methode, das herauszufinden. Wir fragen ihn."

Und so suchte Angelique nach dem Ilario und versuchte eine Audienz zu erwirken.

Aber das war wohl eine Geschichte für eine andere Nacht.