[1067] Schwarze See [Arash, Giada]

[März '22]
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das werde ich.” Für einen Moment blieb sie so, kostete den Moment aus, die gefährliche Nähe des anderen. Doch nichts in dieser Welt währte ewig und das Auf und Ab des Bootes machte dies nur zu deutlich.
Sie wandte sich zur Reling und so musste auch Arash sich mit ihr wenden, wenn er nahe bleiben wollte.

“Die Schatten sind überall. Das Gefüge der Macht endet nicht mit Stadtmauern und anderen Grenzen, die die Menschen und wir uns einbilden.” Sie nickte hinaus, auf die Schwarze See.
“Ich liebe diesen Moment, in dem diese Einbildung bricht. In dem die dünne Fassade der Stadt, der gefügten Ordnung, bricht. Der Moment, in dem sich die Wahrheit zeigt, durch Stärke und mit Macht gefügt.”

Sie lachte leise. “Es ist ein schrecklicher Augenblick. Einer, der zu fürchten ist, weil in ihm nicht nur falsche Fassaden, Einbildungen und Traumtänzerin brechen sondern auch Blut fließt, Köpfe rollen, Existenzen endgültig enden. Ich finde ihn befreiend, diesen Moment, obwohl ausgerechnet ich ewig wachsam für ihn sein muss. Und ich sehe Euch als einen, der ihn aus tiefster Seele heraus kennt.”
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Ein kaum sichtbares Lächeln überzog sein Gesicht, bis dieser Ausdruck sich in Überraschung wandelte, da Giada sich zur Reling drehte und dabei nicht los lies. Instinktiv drehte er sich daher mit ihr, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nur der kleine Zug Giadas reichte aus, um seinen Körper reagieren zu lassen. Geschmeidig wie der einer Katze stand er ihr nun weiterhin gegenüber. Sein Hände waren bei herabgerutscht und hielt nun die Hüften der Lasombra umschlungen. Sein Rücken wurde gegen die Reling gedrückt und noch immer war sein Blick auf sie gerichtet. Er schien kaum über die Bewegung seines Körper nachgedacht zu haben, aber diese Position lies die beiden Körper noch näher zusammen rücken.

Ein amüsiertes Schnauben erklang, als Giada die Worte sprach, die Selan so oder so ähnlich bereits verwendet hatte. "Dieser wunderbare Moment war lange mein Ziel. Mögen die Städte und Mauern zu Staub und Asche werden. Ich werde überleben. Ich werde da sein und mit der Asche im Wind tanzen." wiederholte er Selans Worte, die sie ihm zum Abschied gelassen hatte. Egal wie sehr sie ihm sagte der Weg der Freiheit war für ihn verloren. Sie mochte unrecht haben. Die Jagd und die Freiheit schlossen sich nicht aus. So blieb ein Teil von ihm immer auf dem Weg den Sie ihm gezeigt hatte.

"Ich kenne ihn, habe ihn gesehen, erlebt...überlebt. Oft, so oft bereits. Habt ihr manchmal das Gefühl diesen Moment jede Nacht erneut zu erleben? Das brechen der dünnen Fassaden? Die Zertrümmerung der Lügengebilde. Die Wahrheit hinter all den Schichten der Täuschung?" flüsterte er in ihr Ohr. Sah dabei über ihre Schulter hinweg.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ja.” Das klang hart und bitter. “Und jedes Mal aufs Neue sehe ich neue dahinter. Und dahinter. Und dahinter.”
“Es kann gut sein, dass dies nur eine eitle Träumerei ist, die wir beide teilen. Nur eine weitere Windung der Kette um unsere Glieder.”

“Dies war lange, lange Zeit meine größte Furcht. Furcht, Ehrfurcht, sogar auch Hoffnung, denn all diese Mauern sind nicht allein schlecht - oder doch?” Sie schnaubte, als sie so das ewige Abwägen wiedergab. Dann wischte sie es mit einer Handgeste fort. Er konnte die Bewegung direkt spüren, so eng wie sie beide standen, Körper an Körper.

“Und dann wieder der Bruch, der Fall und Zerfall. Und auch dies habe ich schon oft durchlebt. Es gibt diesen Spruch: ‘Ich kann nicht tiefer fallen als in die offene Hand Gottes.’ - Und für einige Jahrzehnte war dies meine Hoffnung, meine Erlösung und meine Zuversicht.”
Und erneut wischte sie diese Worte mit einer harten Geste ihrer Hand fort. Auch sie waren alt geworden, auch sie waren zerbrochen.

“Doch wenn ich den Blick voran wende, durch all diese dünnen Schichten hindurch, auf was blicke ich dann?” Diese Worte sprach sie leise und eine düstere, schreckliche Ahnung lag darin. Sie sah zur Seite und hinauf, zu Arash.

“Was geschieht, wenn alles eingerissen wurde?”, fragte sie ihn.
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Ein Schmunzeln schlich sich auf Arashs Lippen, während Giada die fast verzweifelten Worte sagte. Dieses ewige Zerbrechen und die Furcht, der Zerfall, die Ahnung von Freiheit, nur um doch wieder zu erkennen, dass es nur andere Ketten waren die einen doch noch hielten, die man aber bisher nicht gespürt hatte. Er kannte all das. Er kannte es nur zu gut. Der Blick seiner grünen Augen suchte den Ihren.

Hinter den tiefen Seen, die seine Augen darzustellen schienen erwachte das Tier und drängt in den Vordergrund. Veränderten sich die Pupillen zu Schlitzen? Wurde das Grün durch einen rötlichen Ton dunkler? Schwer zu sagen hier auf dem Meer, inmitten der Wellen und mit dem Mond als einzige Lichtquelle.

"Ja was finden wir dort? Ich weiß nicht was ihr dort finden werdet." flüsterte ihr ins Ohr. Ich kann euch nur zeigen was ich dort fand und euch helfen eine weitere Schicht zum Einsturz zu bringen." Wieder fand sein Blick den Ihren und diesmal entließ er sie nicht mehr. Das Tier trat in den Augen deutlich in den Vordergrund. verdrängte das Grün beinahe vollständig. Dann kam sein Gesicht dem ihren Näher und der Strudel in seinen Augen wurde noch intensiver. Schließlich ergriff eine Hand Giadas Hinterkopf und die Lippen Arashs legte sich auf die der Lasombra. Ein Kuss inmitten der windumtosten See, auf einem auf und ab wiegenden Fischerboot. Seine Hand verkrallte sich in ihrem Schwarzen Haar und er genoss den Geschmack des Salzes auf den kühlen Lippen Giadas. Das Tier rumorte, aber er schien nicht die Kontrolle zu verlieren.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Kontrolle und Macht, Lust und Hingabe - eines niemals ohne die anderen. Arashs Hand auf ihrem Hinterkopf peitschte ihr einen Schauer über den Rücken, kälter als die schwarze See. Sie ließ ihn gewähren, weil ihre eigene Hand auf seinem Rücken lag. Dort, wo sein totes Herz ruhte, gut geborgen im Brustkorb. Kaum eine Handbreit weiter, sein Rückrat. Ein Handspann höher, sein Genick. Ihr gefiel, was sie spürte. Ihr gefiel, dass er wagte, was alle anderen fürchteten.

Sie erwiderte seinen Kuss. Kontrolle: Die Freiheit im gesetzten Rahmen. Selbstkontrolle: Die Freiheit, den Rahmen zu setzen. Ihr Lächeln war spürbar, die scharfen Fänge ebenso.


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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Verlangen, Gier, Kontrollverlust, das Tier, alles war miteinander verknüpft und doch war dieser Moment so zerbrechlich, wie er nur sein konnte. Ihre Hand an seinem Rücken, die Nägel die über seinen Rücken kratzten. Seine Fänge kratzten, wie die Ihren über Lippen. Seine Hand verkrallte sich in ihrem Haar, während er den Kuss nicht sofort wieder löste, war doch das Spiel mit dem Tier etwas, was er beherrschte, genoss, noch mehr fast, als den Kuss, der dunklen vollen Lippen der Lasombra.

Wie weit konnte er es treiben? Wie weit gehen? Ein Spiel mit dem Tier, dem Abgrund, der Lust, der Extase des Augenblicks...etwas wobei man sich fast lebendig fühlte.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Der alte Zorn regte sich wie Glut, die unter kalter Asche bloßgelegt worden war. Giadas Feinde, die sie aus der Heimat vertrieben hatten, in der sie ihre Wurzeln geschlagen hatte, in der sie jetzt als Ancilla gestanden hätte!
Sie waren nicht hier, doch der alte Zorn war da. Sie wollte jemanden zerschmettern, etwas, die Schuldigen.
Arash war kein Feind, doch er war …eine Herausforderung. Arash konnte spüren, wie Giadas Körper sich anspannte.

Doch Giada kannte mittlerweile die Antwort auf ihre eigene Frage von zuvor. Sie wusste, was geschieht, wenn alles eingerissen würde. Sie wusste, was bereits geschehen war. Und so stemmte sie sich gegen den Sog, gegen den eigenen Zorn, gegen die Herausforderung.

Doch es war schwer, unendlich schwer. Zu schwer...


Frenzy: 4 1 2
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Da war es. Die Bestie. Sie regte sich auch in der Lasombra. Er spürte die Angespanntheit in ihrem Körper. Spürte die unter Spannung stehenden Muskeln. Das Zittern der Glieder, während sie sich gegen die Kontrolle des Tieres stemmte. Oh wie oft hatte er diesen Kampf vor langer noch geführt. Wie oft hatte er gewonnen, wie oft verloren. Er kannte das Gefühl nur zu gut und doch wollte er jetzt nicht von ihr lassen.

Seine Fänge kratzten ein letztes Mal über ihre Lippen, dann löste er den Kuss, hielt aber weiter fest ihren Körper umklammert, während unter ihnen das Boot auf den Wellen tanzte. Über ihnen erleuchtete der Mond die Szenerie und so blickte er in die Augen der Lasombra und beobachtete ihren Kampf. Würde sie verlieren? Würde sie sich dem Biest hingeben, oder behielt sie die Kontrolle. Die rechte Hand krallte sich immer noch in ihre Haare und hielt so den Kopf fest. Ihre Hand hatte seinen Rücken nicht verlassen.

Seine andere Hand hielt noch immer ihren anderen Arm umklammert, der Griff verstärkte sich noch. War er doch nicht sicher, ob sie ihn nicht anfallen würden. Er liebte die Herausforderung. Wie gefährlich war das Blut der Schatten wirklich? Sein Kopf senkte sich wieder und er nahm ihren Geruch tief in sich auf. Wie ein Raubtier, dass seine Beute genau da hatte wo es sie haben wollte.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Rot.
Wenn man darüber nachdenkt, ist es überall, dicht unter der allzu dünnen Haut dieser zerbrechlichen Welt. Kratz sie auf, reiß sie ein, brech ihre Knochen bis sie bersten und durch die Oberfläche brechen! Und dann? Rot.


Giada packt den Mann vor ihr. Begehren, Hunger, Wut. Was davon ist stärker?
Für sie? Immer der Zorn! Heimat, Angreifer, Blut und Rache: Fetzen von Bildern ziehen an ihrem inneren Auge vorbei. Gesichter, Gier, Besitz. Ein lächelnder Alter, greiser Ehemann, der leer ausging. Keiner hält sie einfach fest!

Giada schreit dem anderen diesen Zorn entgegen, zugleich spannt sich ihr Körper an, Muskeln hart wie Stein. Toter Körper, unmenschliche Gewalt. Kraft gegen Kraft beginnt sie, Arashs Griff aufzubiegen. Ihre Hände halten ihn dabei gepackt, Arm gegen Arm, ihre Schulter gegen seinen Leib.


frenzy!
Arashs Griff aufbiegen (Handgemenge, -1 BP für automatische Erfolge mit Stärke): 7 Erfolge
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Arash
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Re: [1067] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Überrascht über die Kraft die Giada plötzlich zeigte, versuchte Arash dagegen zu halten, hatte aber gegen die rohe Gewalt der Arme keine Chance. Seine Position war nicht die Beste. Das Tier in Giadas Augen brach sich Bahn. Es kam hervor, brüllte ihn an. Hatte er das Spiel zu weit getrieben? Ja der Käfig war gebrochen. Die Ketten gesprengt. Die Kraft der Bestie war eisern, um seine Arme und seinen Körper gelegt, aber auch seine Bestie war da.

Ein bestialisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Lasst es frei." flüsterte er, bevor er seine Position nutze, um den Griff der Lasombra zu sprengen. Es war keine reine Kraft, sondern eine Mischung aus Kraft und Hebelwirkung, die er gelernt hatte um sich aus der Umklammerung des Bären zu befreien. Es war ein einziger Impuls der den Griff lockerte und dann eine explosive Bewegung des Körpers.

Ein guturales Knurren erklang, als seine Körper sich nach hinten beugte und der Schwung der Bewegung ihn in die Höhe katapultierte. Nur um Haaresbreite verfehlten seine Füße dabei den Körper der Lasombra, bevor der sein Körper in den dunklen Fluten der schwarzen See verschwand. Die Lasombra dabei brüllend und knurrend an der Reling zurück lassend.

Unter Wasser lies Arash sich sinken. Es war nicht nötig und auch keine gute Idee sofort wieder aufzutauchen. Das Meer begann an seinem Körper zu zerren. Die Strömung nahm ihn mit, wie einen alten Freund, der nach langer Zeit wieder zu besuch kam. Die Dynamik der See umschlang ihn wie eine Geliebte und er lies es zu. Trudelte immer tiefer in die Dunkelheit, bevor er sich fing und wieder begann der Oberfläche entgegen zu streben. Dort wo immer noch eine wütende Frau wartete und sein Boot.
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