[1067] Schwarze See [Arash, Giada]

[März '22]
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Giada Salvaza Rossi
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[1067] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Diese Botschaft an Arash ging über das Elysium und auch durch Mariams Hände. Dementsprechend schlicht und kurz blieb sie gehalten, in sorgfältig neutralem Ton:

“An die Geißel Genuas, Arash, neugeboren im Blut Gangrels,

Die Frucht unseres Handels gedeiht wohl und zufriedenstellend. Ich will mich erneut mit Euch treffen. Nennt mir eine Zeit und einen Ort.

Giada Salvaza Rossi, als Gast Genuas, neugeboren im Clan der Nacht”
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Die Botschaft schien Arash einige Tage später erreicht zu haben und so erhielt Giada ebenfalls eine Antwort über das Elysium. Sie war genauso kurz gehalten und in neutralem Ton gehalten.

"Werte Giada Salvaza Rossi vom Clan der Nacht.

Ich freue mich das unser Handel Früchte trägt. Um weiteres zu besprechen, trefft mich in drei Nächten am Strand außerhalb der Stadt zwischen Genua und Sancto Pedro di Arena.

Arash Neugeborener vom Clan des Tieres, Geißel Genuas und Herr der Wälder."


In besagter Nacht lag der Strand in Dunkelheit gehüllt vor jedem Besucher. Keine Spur eines Gangrels. Kein Schiff. Nur das Rauschen der Brandung. Die dunklen Wellen, welches mit weißen Kronen an den Strand schwemmten und das blinken der Sterne am Firmament, welches von einem Sichelmond gekrönt wurde. Ein eisiger Wind durchschnitt die Nacht landeinwärts. Welche Geheimnisse würde die Dunkelheit heute Nacht enthüllen?
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Man konnte die tiefen Hufabdrücke eines Pferdes am Sandstrand entlang verfolgen. Das Tier musste schnell gewesen sein, so weit lagen die Hufabdrücke auseinander. An einer windgeschützten Stelle zwischen Dünen war es zum Stehen gekommen und suchte nun zwischen den Salzgräsern nach etwas Schmackhafterem.
Die Frau, zu der es gehörte, wartete dort. Es war nicht ganz leicht, sie dort auszumachen, zwischen Mondlicht und Dünenschatten. Wäre da nicht die Gestalt des Pferdes, so hätte man wohl nicht einmal länger dorthin gesehen, wo sie saß und wartete.
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Während die Frau dort wartete mischte sich ein weiteres Geräusch in das Rauschen der Wellen. Das Knarren von Takelage und das Platschen eines Bugs welcher die Wellen spaltet. Aus der Dunkelheit der See schälte sich dabei der Schatten eines Schiffes. Nicht riesig wie eine Galeere oder ähnlich, eher klein und unscheinbar. Ein Fischerboot vielleicht. Während es sich dem Strand näherte konnte man immer mehr Details erkennen. Der hochgezogene Bug endete im fein säuberlich geschnitzten Kopf eines Otters. Die Segel waren weiß, hatten aber schon einiges der Strahlkraft eingebüßt. Sie trugen weder ein Wappen, noch hatte das Schiff eine Flagge am Mast. Aber vermutlich brauchte ein Schiff dieser Größe das auch nicht unbedingt. Die niedrigere Reling zog sich zum Heck des Schiffes hin, wo dieses wieder Anstieg. Es schien zwar einen Bauch zu haben für den Fang, aber keine Kajüte oder ähnliches.

Man konnte zwei Gestalten auf dem Schiff erkennen. Eine von ihnen schien den Kopf eines Bären zu haben und erschien muskulös, mit breiten Schultern unter dem dunklen Umhang der seine Gestalt verhüllte. Die andere schien nur normale Kleidung zu tragen. Nicht besonderes. Seine Gestalt war schlank und drahtig, und wer genau hinsah konnte im schwachen Licht der Sterne Hornansätze aus seinen Haaren hervorsprießen sehen.

Das Schiff schien nicht tief im Wasser zu liegen und so hörte man erst kurz vor der Küste im flachen Wasser das knirschen des Rumpfes auf Sand. Geschickt sprangen die beiden Reisenden von Bord und begannen das Schiff etwas weiter den Strang hinaufzuziehen, bevor Arash seine grünen Augen über die dunkle Landschaft gleiten ließ, um nach seiner Verabredung ausschau zu halten.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Als Giada den Gangrel erkannte, erhob sie sich. Sie wandte sich für einen Moment zu dem Pferd, raunte dem Tier etwas zu und nahm ihm den ohnehin zwar weichen, aber in der Machart sehr einfachen Sattel und das Halfter ab. Beides ließ sie im Sand zurück als sie sich dann wieder dem Boot zuwandte, das mittlerweile auf Grund gelaufen war. Für ein paar Momente beobachtete sie die Lage, dann ging sie darauf zu.

“Schiff ho”, sagte sie laut als sie näherkam. Der Seewind riss an ihrem Mantel und der Reitkleidung und wieder wurde der Unterschied zu der Art deutlich, wie sie sich innerhalb der Stadt oder zu den gesellschaftlichen Anlässen gab - oder geben musste. Hier draußen fehlte das Korsett so vieler Notwendigkeiten, denen sie gehorchte. Nun, vielleicht fehlte es nicht, doch es waren andere, vielleicht ursprünglichere Notwendigkeiten, denen man selbst hier, so nahe einer großen Stadt, gehorchte.
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Arashs Blick erfasste die Frau, die aus der Dunkelheit heraustrat sofort. Schnell schien der Gangrel die Erscheinung Giadas zu erfassen und kurz zu nicken. Dann ein tieferes Nicken, aber kein lauter Ruf zu Antwort, bis die Lasombra näher gekommen war. "Seid gegrüßt werte Giada vom Clan der Schatten." erwiderte der Gangrel ruhig und gerade so laut, dass er das Geräusch der Brandung übertönte. "Ich freue mich unser Gespräch fortsetzen zu können. Aber nun sollten wir die Flut nutzen um auf die Hohe See zu kommen."

Mit einer einladenden Handbewegung in Richtung des Bootes trat er einen Schritt beiseite, um Giada den Vortritt zu lassen.

Währenddessen hatte der Mann mit der Bärenmaske, die im Dunkeln tatsächlich sehr realistisch aussah, mit einer leichten Verbeugung direkt am Boot gewartet.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Für einen Moment runzelte Giada die Stirn. Überraschungen waren nicht unbedingt etwas, das sie sonderlich schätzte. Sie waren auch nichts, das sie sich im Übermaß leisten konnte. Dies war ein Luxus, von dem sie nicht gedacht hatte, ihn überhaupt je wieder zu haben. Ein letztes Mal vielleicht?

So trat sie an Bord des kleinen Schiffes. An der Bärenmaske blieb ihr Blick eine Weile hängen, aber sie behielt ihre Gedanken dazu für sich.

“Ja, ein Mann wie Ihr muss wohl über ein Schiff oder Boot verfügen”, sagte sie zu Arash. “Ich grüße Euch in dieser Nacht und bin beeindruckt. Dies ist kühn.” Sie machte eine Geste, die ihn und sich, den maskierten Mann und das Boot mit einschloss.
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Ein Schmunzeln überzog das Gesicht des Gangrels, während er die Reaktion Giadas betrachete. Offenbar hatte die Lasombra nicht damit gerechnet, aber das machte die jetzige Situation nur noch köstlicher.

"Ich bin seit jeher Fischer." bestätigte er und folgte der Lasombra auf das Boot. "Sagt. Habt ihr je das Schwimmen erlernt?" bei diesen Worten begann der Gangrel geschickt auf der schmalen Reling entlang zu gehen, ohne sich irgendwo festhalten zu müssen. Sein Blick glitt zu seinem Begleiter hinüber und nickte ihm zu. Dieser schien zu verstehen und trat an das Schiff heran. Mit einem dumpfen Geräusch befreite er den Rumpf vom Sand und schob es in die Brandung hinaus.

Sofort nachdem das Schiff keinen Kontakt mehr mit dem Meeresboden hatte, begann es ein Spielzeug der Wellen zu werden. Der Rumpf begann sich zu heben und zu senken, im Takt der Brandung, was dem Gangrel auf der Reling nichts auszumachen schien. Im Gegenteil. Er schien die Bewegung zu nutzen, sich noch behänder zwischen den Seilen zu bewegen, die das Segel hielten.

Nun wo Giada an Bord war, konnte sie auch die Werkzeuge eines Fischers entdecken. Es gab Netze, Harpunen und eine Angel. Alles fein säuberlich an der Reling befestigt. Der Gangrel ging offenbar sehr sorgsam mit seinen Sachen um.

"Oder seit ihr schon einmal mit so einem kleinen Boot gefahren?" Der Gangrel sah nicht zu der Lasombra hinüber, während er die Fragen stellte. Er schien auf das Boot konzentriert zu sein. Er löste Taue und befestigte sie wieder und steuerte so langsam aus der Brandung hinaus aufs Meer.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich habe es mir selbst beigebracht.” Hinter der Antwort steckte mehr als der trockene Tonfall zunächst zeigen wollte. Stolz, vielleicht? Was bedeutete es für eine Frau von Stand, wenn sie sich selbst genügend Zeit und Freiheit erkämpft hatte, um sich selbst das Schwimmen bei zu bringen? Oder das Reiten? Wie eng wurden sonst die Grenzen für solche Frauen gezogen, hinter den Mauern von Palästen oder gar Klöstern?

Giada sah zu Arash auf der Reling hinauf. “Es ist im Tode vollständig anders als im Leben. Doch die Gesetze der See, Gezeiten und Winde, bleiben gleich. Werden wir rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang zurück sein?”
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Arash
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Re: [1064] Schwarze See [Arash, Giada]

Beitrag von Arash »

Ein anerkennendes Nicken erhielt die Lasombra von dem Gangrel, während er weiter feine Justierungen am Segel in den Tauen vornahm, die es hielten. Langsam entfernten sie sich vom Ufer. "Ja das ist es. Aber es ändert nichts an der Wohligkeit der Dunkelheit und der Stille unter Wasser." erwiderte er, bevor er ein weiteres Seil löste, es sich um die Hüfte schlang und sich dann mit dem ganzen Körper dem Meer entgegen lehnte, womit er nun beinahe Waagerecht zu Wasser an der Außenseite der Bordwand stand. Gehalten nur durch das Seil um seine Hüfte und die Spannung seines Körpers.

Die Reaktion des Schiffes lies nicht lange auf sich warten. Knarzend schwenkte das Segel herum und fing den Wind nun vollständig ein, was darin resultierte dass das Boot einen Satz nach Vorne machte. Erst als die Fahrt sich wieder beruhigt hatte zog der Gangrel sich wieder auf die Schmale Reling hinauf u band das tau wieder fest.

Sein Blick glitt wieder zu Giada, wie gut sie das Schaukeln des Schiffes und das Auf und Ab der Wellen unter Kontrolle hatte. Toma hatte sich die meiste Zeit am Mast festgehalten. Die Lasombra schien deutlich weniger Probleme zu haben.

"Wir werden vor Sonnenaufgang zurück sein." bestätigte er zuerst ihre Frage in der eine natürliche Angst jedes Kainiten mitschwang, welche er durchaus verstand. Er hatte allerdings nicht vor den Tag auf dem Fischerboot zu verbringen.

"Wo lebtet ihr, dass niemand es für nötig hielt euch Schwimmen beizubringen?"
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