[1064] Gelegenheiten ergreifen, wo sie sich zeigen [Giada, Liviu] [Tratsch und Sachgeschichten]

[Giada Salvaza Rossi]

[Kommt hierher]

Während einer ruhigeren Zeit des gesellschaftlichen Abends im Elysium trat Giada auf Liviu Cosma zu. Vielleicht war dies nichts weiter als das Interesse an einem noch Fremden? In jedem Falle hielt sie bei ihm an, neigte einmal das Haupt und machte eine Handgeste wie um ein Gespräch zu eröffnen. Es blieb damit bei Liviu, über das Ob und Wie zu entscheiden.

[Liviu Cosma]

Er erwiderte ihre Geste mit einem tiefen Nicken und stellt sich vor“Erfreut sie kennen zu lernen. Sie erlauben das ich mich Vorstelle. Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clans der Rose. Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clans der Rose. Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems.

[Giada Salvaza Rossi]

Zunächst war all dies nichts Ungewöhnliches: Zwei Neugeborene, die einander fremd waren und sich auf einem gesellschaftlichen Abend einander vorstellten. Solcherlei folgte eben einer gewissen Etikette und allzu Aufregendes war dabei meist nicht zu erwarten.

Doch Liviu - und wohl auch Umstehende ebenso - konnte im Verlauf seiner Vorstellung wohl feststellen, dass sich die Haltung seiner Gegenüber versteifte. Ihre Miene wirkte mit einem Male nicht nur ernsthaft sondern geradeheraus schroff und da lag eine gewisse Härte in ihrem Blick.

Und dennoch gehorchte auch Giada den Gesetzmäßigkeiten einer solchen Vorstellung und erwiderte, wenn auch etwas steif und ohne sonderliche Geschmeidigkeiten: “Ich bin Giada Salvaza Rossi, neugeboren in den Clan der Nacht als Tochter im Blute der Santa Noellina, Ancilla im Clan der Nacht, Tochter im Blute des Ahnen Totila, Fürst von Mailand, Herr der Lombardei, Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung.”

Nichts daran ließ unbedingt erkennen, was der Grund für die harte Miene war, bis die Lasombra nach einer knappen Pause hinzusetzte:
“Eure Freude ist mir eine Überraschung. Ich habe bislang einen schlechten Eindruck der Neugeborenen unter den Toreador von Syrakus gewonnen. Doch auf der anderen Hand begann auch die Bekanntschaft mit Adamo Manacres, welchen Ihr aufgrund Eurer Herkunft wohl kennen könnt, mit einem freundlichen Grußwort.”

[Liviu Cosma]

Seine diplomatische Freundlichkeit wandelt sich in eine sehr interessierte und wachsame Mine.
„Ich bin Adamo Manacres selbst nicht persönlich begegnet, aber habe von ihm gehört und kenne seine Erzeuger, der verehrter Mnason, Ancilla vom Clan der Rose, Meister der Protokolle zu Syrakus. Etwas ähnliche hat der wohlwerter Herold Galeno Fiore schon erwähnt. Leider hat er nur eine Reihe von Andeutungen verlauten lassen, aus denen ich keine wirklichen Schlüsse ziehen konnte, was man Adamo Manacres und vor allem meinen Clan in Genua vorwirft. Ich finde es sehr bedauerlich auf Ressentiment gegenüber meinem Clan in Genua zu stoßen. „

Er versucht bei seinen Worten die Mine seines gegenüber zu lesen.
„Dieses werde ich sicherlich nicht durch Worte wieder gut machen zu sein, aber mein Angebot war ernst gemeint einen bescheidenen Beitrag zum Wohl der Gemeinde leisten zu wollen. “

[Giada Salvaza Rossi]

Die Lasombra schnaubte einmal, doch sie nickte dann. “Ich will Euch nicht für das Betragen eines anderen aus Eurer Heimat und Eures Blutes vorzeitig aburteilen.” Es klang zu hart als dass es wirklich versöhnlich sein könnte - was auch immer vorgefallen war, hatte die Magistra ernstlich verärgert.
“Wollt Ihr wahrhaftig, dass ich die Sache für Euch wiederhole, in einer Nacht wie dieser? Immerhin habe ich selbst den werten Adamo angewiesen, zunächst zurück in seine Heimat zu reisen und vor seinen Erzeuger zu treten, um dort mit einer Abbitte zu beginnen. Offenbar hat er dies entweder noch nicht getan oder es blieb unbemerkt von Euch.”
Natürlich gab es noch wenigstens eine dritte Möglichkeit und diese war wohl der Grund, weshalb Giada nun ihren Gegenüber und dessen Reaktion scharf beobachtete.

[Liviu Cosma]

„Da ich anscheinend der Einzige bin, der nichts darüber weiß und es außer den werten Adamo noch eine weitere Reihe von Vorfällen von anderen Mitgliedern meines Clans mit ähnlichen Geschichten gibt wäre es Angenehm einmal die Fakten zu hören. Aber ihr habt recht, ein anderer Ort und eine andere Zeit wäre angemessener dafür. Auch wenn ich gestehen muss, neugierig bin, wie es zu dieser Missbilligung des Clans der Rose gekommen ist. Dennoch können wir das auf gerne zu einem späteren Zeitpunkt verlegen und uns wieder ganz dem gesellschaftlichen Abend widmen.“

[Giada Salvaza Rossi]

Giada nickte knapp. “Ihr werdet keine zu großen Schwierigkeiten haben, dies aufzudecken. Es war auf seiner eigenen Einladung, auf welcher ich die Sache vor den werten Adamo brachte und dieser mit einem Kniefall um Verzeihung bat. Genug Zeugen gab es allemal und ich will die Sache ruhen lassen und sehen, ob, wann und wie er zurückkehrt und sie bereinigt oder ob er seine persönliche Schande stehen lässt.” Sie schnaubte einmal, machte dann jedoch eine Geste wie um das unerfreuliche Thema hier auch ab zu schneiden.
“Wie ich sagte: Ich will Euch trotz der gemeinsamen Heimat nicht blindlings mit ihm gleichsetzen. Erzählt mir von Euch und vielleicht auch von dieser Heimat, dass ich ein besseres Bild von beidem bekomme.”
Die Lasombra war offenkundig über den Vorfall mit Adamo verärgert, schien aber tatsächlich zu versuchen, eine Art Brückenschlag darüber hinweg zu machen. Alles in allem wirkte das ein wenig steif, doch sie schien von sich aus auch alles andere als leichtherzig zu sein.

[Liviu Cosma]

„Nun ich komme aus einer Händler Familie aus Salerno. Meine Schwester war sehr krank und so bin ich den Benediktiner beigetreten in der Hoffnung einen Weg zu finden ihr zu helfen. Leider hat Gott sie dennoch zu sich gerufen und sie wurde viel zu früh von uns gerissen.“

Er hält kurz inne und es folgt eine kurze Schluck Bewegung, als ob er versucht den Schmerz herunterzuschlucken.

„Später bin dann in den Gefolge von Marie-Françoise Clermont-Tonnerre aufgenommen worden. Es war eine sehr interessante Zeit und die letzten Jahre haben wir in Syrakus verbracht. Dort konnte ich meine Studien des antiken und arabischen Wissens in Bereich der Heilung vertiefen. Es gibt einige Bemerkenswerte Bücher in Arabisch und griechischer Schrift über das Thema“

Seine Augen strahlen vor Begeisterung bei seinen Worten über seine Zeit im Gefolge seiner Erzeugerin und der Zeit in Syrakus.

„Ich hoffe meine Kunst als Heiler auch in dieser Stadt einbringen zu dürfen. Im Moment versuche ich mich aber erst einmal zurecht zu finden und einzuleben. Ich vermisse etwas den Austausch mit meine Clans Brüder und Schwestern. Wie lange verweilt ihr schon in dieser Domäne und gibt es noch andere Mitglieder eures Clans in Genua?“

[Giada Salvaza Rossi]

Zunächst hob Giada einfach die Augenbrauen. Der Moment zog sich in die Länge und die Miene der Lasombra blieb bis auf diese eine Sache unbewegt.
Als sie dann letztlich doch antwortete, sprach sie leise und mit einem eigenartig förmlichen Ernst. Vielleicht war dies einfach ihre Art, vielleicht hatte Liviu sie auch überrascht. Es war schwer festzustellen.

“Wenige unserer Art sind Heiler. Euer Ansinnen ist barmherzig und das Streben nach gelehrten Wissen ehrenwert. Darin wenigstens haben wir vielleicht eine Gemeinsamkeit.” Sie neigte den Kopf einmal wie um ihre Worte zu unterstreichen.
“Ich hörte, dass es in der Domäne bereits Heiler aus der Nacht gibt - vom Blut Saulots wohl. Es mag sein, dass sie Euer Ansinnen begrüßen und willkommen heißen würden.”
Damit legte sie die Hände ineinander. Sie war niemand, die häufig lächelte, doch ihre Worte wirkten zumindest wohlwollend.

“Sicherlich wisst Ihr selbst, dass es in dieser Domäne weitere meines Blutes gibt, wenngleich wohl Politik und Ansinnen uns nicht eben geschwisterlich zusammenschweißen. Der hoch verehrte Seneschall dieser Domäne ist vom Clan der Schatten, ebenso wie der sehr verehrte Hüter der Elysien, welchen Ihr auch dort vorne sehen könnt.” Sie machte eine knappe Geste in die entsprechende Richtung, in der Ilario gerade zu sehen war. Die Reihenfolge der Nennungen, die Wortwahl und Art der Weise sprachen für sich.
“Dort hinten könnt Ihr auch den werten Pater Macario sehen, welcher ebenso von Lasombras Blut ist. Er ist, wie Ihr und der hoch verehrte Seneschall, ein Mann aus der See der Schatten.”

Ihr Blick ruhte nun wieder unbewegt auf Liviu. Es wirkte prüfend, als sie schließlich fragte: “Erzähle ich Euch mit alledem tatsächlich etwas Neues?”

[Liviu Cosma]

Er wird kurz etwas steif und antwortet leise und in einem recht neutralen Ton

„Der Herold Galeno Fiore hat mich in seiner persönlichen Art und Weise über die Ämter und ihre Besetzung informiert.“

Dennoch scheint er seine Körper nicht ganz unter der Kontrolle zu haben und sein Blick verfinstert sich bei den Worten über den Herold leicht. Um dann wieder freundlich und gut zu verstehend fortzufahren.

„Das Streben nach Wissen ist eine hohes Gut, was man fördern und verteidigen sollte. In früheren Zeiten wurde versucht sogar die Heilkunst zu unterdrücken und zu behaupten, dass sie grundsätzlich gegen das Werk Gottes verstoße. Wenn ich mir dann Werke in Griechischer oder Arabischer Schrift anschaue, bin regelrecht fasziniert über das Wissen darin. Ich bin aber auch etwas traurig darüber, wie viel davon bei uns anscheinend verloren gegangen ist. Ich hoffe mich bald wieder meine Studien widmen zu dürfen."

"Im Moment versuche ich aber die Stadt und die Mitglieder unsere Gemeinde kennen zu lernen und meine Unterstützung anzubieten.“