[1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

[Januar '22]
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Iulia Cornelia
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[1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ein hochwertiges Pergament verschlossen mit einem weißen Siegel ohne jedwedes Emblem war im Elysium für den neuen Toreador der Stadt abgegeben worden. Darin stand in silberfarbener Tinte neben ihrer vollständigen Anrede auch die seine, die er ihr genannt hatte. Sie schrieb mit höflichen Worten, dass sie sich darüber freuen würde, ihn widerzusehen und nannte ihm entsprechend die Nacht an dem sich der Toreador eine Stunde nach Mitternacht am Leuchthaus zwischen Genua und Quinto al Mare einfinden möge, bevor sie ihm abschließend bis dahin allzeit sicherer Wege wünschte.

Den ganzen Tag über hatte ein emsiges Treiben in dem von außen mit Kränzen geschmückten Gebäude geherrscht, welches sich eine gute halbe Stunde von der genuesischen Stadtmauer in Richtung Quinto al Mare befand. Kein gepflasterter Weg führte an einen Ort wie diesen und doch wies das Feuer, welches nun da sich die Nacht über das Land gelegt hatte und gut sichtbar an der Spitze des hier gebauten Turmes brannte, den Weg entlang der scharffelsig zum Meer hin abbrechenden Klippen. Von der Straße her war der Schein durch die gut einen Kilometer bewaldete Gegend nur gedämpft zu erahnen.

Hier draußen an den Klippen war es bei Nacht inzwischen ruhiger geworden. Einzig das wiederkehrende Brechen der Wellen an der Steilküste und das entfernte Prasseln des Leuchtfeuers gut zehn bis fünfzehn Meter über der Erde vermischte sich zu einem ruhigen miteinander. Das Gebäude, welches hier stand, war entgegen den Erwartungen kein klassischer Leuchtturm. Stattdessen erinnerte es entfernt an eine Kirche, denn aus dem wohngebäudeähnlichem Korpus, wuchs ein viereckiger Turm in die Höhe ohne einen offensichtlichen Zugang, auf dem eben jenes Feuer hell brannte. Die Konturen von drei Personen, die darüber wachten, war entfernt in der Dunkelheit auszumachen. Ansonsten wirkte die flache Umgebung, abseits der Geräusche der Natur ruhig.

Das dort alleinstehende Gebäude hatte zwei Fenster an der Giebelseite, die mit Holzläden verschlossen und mit Kränzen aus Blumen verziert waren. Auch die beiden Fenster an den Seiten wiesen eine solche Verzierung auf, während auf dem steinernen Boden, welches das Gebäude umgab, vereinzelte Schalen mit blühenden Veilchen standen. Der Eingang ins Gebäude befand sich auf der Seite mit den zwei Fenstern gen Osten in Richtung des Waldes und wurde von einer hölzernen Tür verschlossen, vor welcher eine einzelne hochgewachsene Gestalt stand.

Der Mann war mit einem grauen Umhang sowie Kettenhemd bekleidet, während sich ein Schild auf dessen Rücken befand. Ein Speer lag in seiner Hand, während seine blauen Augen ruhig in die Dunkelheit gingen. Offenkundig von dort Jemanden erwartend. Seinem Gesicht mit den markanten Wangenknochen und den kurzen braunen Haaren nach, mochte er wohl an die dreißig Jahre alt sein und wirkte gepflegt, ganz so wie der Rest seiner Kleidung.
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Liviu Cosma
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Liviu Cosma »

Schon einige Nächte vor dem Treffen mit der Harpyie probiert Liviu seine Kleider in der unterschiedlichsten Zusammenstellung aus. Am Ende blieb es bei einem gepflegten, aber ehr unauffälligen Auftreten. Seine Haare, sein Bart frisch gestutzt. Frisch gebadet und mit dem Duft der Rosen behaftet. Die Kleidung in dunklen Farben und mit einem Gürtel mit einem kleinen Geldbeutel. Als Schmuck ein einzelnes Rind an seinem Finger.

Auf dem Weg zum Treffpunkt versucht er sein mulmiges Gefühl zu unterdrücken und Trift am Ende auf eine Wache. Bei diesem stellt er sich kurz vor und teilt seine Begehren mit
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Iulia Cornelia
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Wache nickte und verneigte sich auf die Nennung seines Namens hin, klopfte kurz und bestimmt an, bevor sie ihm die Tür aufschob, so dass dieser durchtreten konnte, bevor er sie hinter ihm erneut zuzog. Der Toreador fand sich entsprechend wenig später in einem offen gehaltenen Raum wieder, an dessen Ende der einzige Zugang, in den von außen sichtbaren Turm des Hauses führte.

Der zarte Geruch von Lorbeer, Wachholder und Veilchen vermischte sich hier mit dem etwas kräftigerem nach frisch gebackenem Brot und Weihrauch. Ein nieder gehaltenes Feuer im Herd spendete angenehme Wärme und einen sanften Lichtschein, der durch einzelne Lampen an den Wänden verstärkt wurde. Zwei Sträuße weißer Lilien standen links und rechts in einer silberfarbenen Vase daneben, sowie jeweils eine ebenso farbige Schale, die einen Duft nach Weihrauch verströmte.

Bereits auf den ersten Blick stach die weiße Statue, die von mehreren kleinen Feuerschalen hell erleuchtet wurde, neben dem Weg zur Turmspitze am anderen Ende des Raums hervor. Eine Schönheit regungslos in Marmor gemeißelt, neben der die Gastgeberin kaum lebendiger wirken mochte als diese, hätte sie nicht eben ihr Haupt zu ihrem Gast umgewandt. Die Statue neben ihr derweil schaute stolz und erhaben, während lange eingemeißelte Kleider in weißem Glanz bis zum Boden flossen. ((beide Erscheinungsbild 4, sowie 7 Erfolge Kunstwerk Statue)) Auch hier stand ein Strauß weißer Lilien und eine Rauchschale.

Driftete der Blick ab, so fand man sich einem beinahe Sammelsurium entgegen, von welchem man im ersten Moment angenommen hätte, dass es nicht miteinander passen könnte und doch fügte es sich hier beinahe harmonisch zusammen. Byzantinische Gefäße standen neben der arabisch anmutenden Sitzgelegenheit in der Ecke, die einen guten Blick sowohl auf die Statue wie auch die Tür frei gab.

Zentraler im Raum und dennoch in der Nähe dagegen befanden sich zwei römisch anmutende Liegen gegenüber dem Herdfeuer, in deren Mitte ein nordisch anmutender kleinerer Tisch stand. An der längeren Seite des Raumes standen links und rechts des Feuers zwei weitere Sitzgelegenheiten, die genuesisch anmuteten und wohl von einem hiesigen Schreiner stammten. Auf ihnen standen kleine Schalen aus fränkischen Gegenden mit blühenden weißen Veilchen. Trotz der kalten, steinernen Mauern im Inneren, strahlte das Gebäude eine gewisse wohnliche Wärme und geradezu Heimeligkeit aus, auf Grund der eher ungewöhnlichen und dennoch stilvollen Art und Weise wie es dekoriert und eingerichtet worden war.

Ruhig lag dagegen der Blick der Harpyie auf ihrem Gast, zu welchem sie sich inzwischen vollständig umgewandt hatte. Ihre hellen Haare waren unbedeckt und kunstvoll eingeflochten, mit kleinen Perlen und Silberspangen als Zierde. Ein Kleid aus weißer Seide floss sanft über ihren Körper, während weiße Fäden kunstvolle Muster an den Rändern ihres Saums formten. Barfuß stand Iulia so dar und betrachtete den Gast stumm, bevor sie ihm mit einem Lächeln und einer zarten Geste ihrer Hand erlaubte näherzutreten.
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Liviu Cosma
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er holte noch einmal tief Luft, fokussierte seine Gedanken auf das Treffen und langsam und vorsichtig trat er durch den Zugang. Der ganz Raum, die Dekoration, der Geruch überflutet kurz seine Sinne. Alles war sehr sorgsam ausgewählt und platziert.

Zum Überfluss wurde das ganze aber noch von einer Statur und vor allem von der Schönheit der Gastgeberin übertroffen. Er kann ähnliche Arrangements von seiner Erzeugerin, er und seine Schwestern im Blute haben schon oft erlebt wie unvorbereitet Gäste so dem Scharm der Gärtnerin erlagen oder sich in den Details verfingen wie Fliegen im dem Netz einer Spinne.

Seine Blicke fiel auf die Statur und versuchte sich ihre Gesicht, ihrem Gewand zu merken und auch die Details an ihr zu erkennen.

Selbstbeherrschung Statur: Liviu Cosma (Tobias) Roll: [8, 8, 7, 5] Result: 28

Selbstbeherrschung Julia: Liviu Cosma (Tobias) Roll: [9, 6, 4, 3] Result: 22

Wahrnehmung-Aufmerksamkeit: Liviu Cosma (Tobias) Roll: [9, 8, 4, 4] Result: 25

Dann fielen seine Blicke auf die Gastgeberin und im Kopf verglich er ihre Gesichtszüge mit der Statur. Handelt es sich um dieselbe Person?

Er ging in die Knie und verbeugt sich vor der Gastgeberin und ihrer Anmut

„Wohlwerte Iulia Cornelia, Harpyie von Genua, Neugeborener vom Blut der Könige, Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters.“

Es folgt eine kurze Pause - „Ich danke euch für eure Güte mich zu empfangen und überbringen euch die Besten Grüßen aus Syrakus und meiner Erzeugerin Maria di Caltagirone, Anchilla des Clan der Rose“

Seine Blick senkt sich wieder etwas und er wartet auf die Reaktion seiner Gastgeberin.
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Iulia Cornelia
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Zwar wiesen beide Frauen eine markantere Wangen und Kinnpartie auf, und auch der Schwung ihrer Augenbrauen ähnelte sich, doch endeten hier die Gemeinsamkeiten. Die Statue war bedeutend kleiner, als die hochgewachsene Ventrue und hatte im Gegensatz zu ihr eine längere und feinere Nase, die mehr nach unten gebogen war. Ihre Augen waren größer und auch ihre Lippen voller als die von Iulia. Ebenso wirkte die Statue älter und deutlich unberührbarer in ihrem Ausdruck als die Harpyie, die ihrem Gast noch immer ein freundliches und warmes Lächeln schenkte.

Womöglich waren die Beiden entfernt verwandt, aber es handelte sich bei der Statue offenkundig nicht um die Ventrue selbst, doch ob Liviu das Gesicht der in Marmor gemeißelten schon einmal gesehen hatte, war schwer zu sagen. Wenn, dann vermutlich nicht in Genua.

„Seid willkommen, werter Liviu Cosma, Neugeborener und Gelehrter des Clan Toreador, erschaffen von Maria di Caltagirone, Ancilla des Clan Toreador.“, begann die Ventrue die Begrüßung, als sie ihm ein respektvolles Nicken schenkte, bevor sie weiter sprach: „Ich danke euch vielmals für die besten Grüße eurer Erzeugerin. Ich fühle mich geehrt und geschmeichelt, diese von ihr zu erhalten. Bitte übermittelt ihr meine aufrichtige Freude und meinen tiefsten Dank hierüber, wie auch meine ergebensten Grüße an sie.“

„Aber bitte.“, meinte die Harpyie einen Moment später, als sie in Richtung der Sitzgelegenheiten deutete und ihm zu verstehen gab: „Lasst es uns doch bequemer machen. Bevorzugt ihr es denn zu liegen oder zu sitzen?“ Erkundigte sie sich nach den Vorlieben des Gastes, sich nach diesen richtend und diesem offen lassend, ob er es sich lieber auf der Liege oder auf den Kissen auf dem Boden bequem machen wollte. Offenbar war ihr beides gleichermaßen recht. Auch so er Tisch und Stühle bevorzugen würde.

Nachdem sie sich gesetzt hatten, meinte Iulia weiter: „Nun, ich hatte euer Schreiben gebannt verfolgt.“ Ihre feingliedrige Hand beschrieb eine sanfte Geste als sie sich erkundigte: „Aber möchtet ihr mir vielleicht nicht selbst erzählen, was euch heute genau zu mir führte? Was ist es, das ich für euch oder auch eure Erzeugerin tun kann?“
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Liviu Cosma
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Liviu Cosma »

Ihr seht heute atemberaubend aus und euer Antlitz strahlt mit den Sternen um die Wette.

„Wenn ihr es gestattet, bevorzuge ich es zu sitzen“

„Ich komme als Büßer und ich bin untröstlich über die Missverständnisse bei meiner Ankunft. Sie belasten meine Seele und ich habe die Befürchtung, dass diese meine Bemühungen einen Platz in dieser Gemeinde zu finden und meinen bescheiden Beitrag zum Wohl der Stadt zu leisten noch lange trüben wird. Der wohlwerter Herold Galeno Fiore wird euch darüber informiert haben. Ich würde das gerne aus der Welt schaffen um mich ungetrübt um eine Platz in Genua bemühen zu können.

„Außerdem hat der wohlwerter Herold Galeno Fiore eine Reihe von Vorfällen angedeutet, die sich Mitglieder meines Clans zu Schulden kommen haben lassen. Er sprach von sozialem Fehlverhalten, Hinrichtungen bis hin zur Missachtung unseres Handels mit Gefallen. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ich darüber näheres Erfahren könnte und was das für mich und meine Clan in Genua für Auswirkungen hat.“
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte die Wahl des Toreadors freundlich ab, bevor sie einladend in die entsprechende Richtung deutete und wenig später sitzend seinen Schilderungen aufmerksam zuhörte, ihn während seinen Worten, stumm musternd. „Womöglich möchtet ihr mir eure Sicht der Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Herold schildern?“, erkundigte sich die Harpyie auf das Missverständnis mit Galeno hin, bevor sie mit einer milden und warmen Stimme meinte: „Es ist immer gut beide Seiten der Geschichte zu kennen, aber auch was zu dem Missverständnis geführt haben mag.“

„Was derweil andere Vorfälle betrifft.“, sprach die Ventrue nach einem Augenblick des nachdenklichen Schweigens und erläuterte weiter: „So ist es schwer zu sagen, inwiefern dies auf euch oder gar euren Clan per se Auswirkungen haben mag. Denn selbst wenn zwei Kainiten aus derselben Domäne stammen mögen, heißt es ja nicht, dass sie auch dieselbe Erziehung genossen haben müssen. Es wäre entsprechend also nicht nur voreilig, sondern auch unüberlegt, sie über denselben Kamm scheren zu wollen.“ Sie schenkte ihm noch einmal ein beinahe aufmunternd wirkendes Lächeln, bevor ihre Haltung und ihr Blick ernster wurde.

„Dennoch ja, es gab eine Reihe von interessanten Entscheidungen, die Mitglieder eures Clans in Genua gefällt hatten. So hatte einer eurer Clansgeschwister einen großen Gefallen für ein Schiff, sowie achtundzwanzig Gefallen für eine handverlesene Mannschaft aus der genuesischen Marine gewährt bekommen, sowie zwei weitere Gefallen für Fürsprecher. Allesamt schuldig bei Mitgliedern der See der Schatten.“, begann die Harpyie zu aufzuzählen, bevor sie erklärte: „Als er allerdings öffentlich dazu aufgefordert wurde diese zu begleichen, verweigerte er sich.“ Ein längeres Schweigen der Gastgeberin folgte.

„Er wurde auf Grund des Bruchs der Stille einige Jahre später dem Tophet überführt.“, fügte die Harpyie letztlich ohne große Gefühlsregung an, bevor sie weiter berichtete: „Ansonsten verweigerte sich eure Clansschwester überhaupt einen Gefallenhandel mit dem Seneschall der Domäne Genua einzugehen, was man als eine bedenkliche Entscheidung sehen mag, welche womöglich mit dazu beigetragen hat, dass sie nicht länger hier verweilt. Schließlich gefällt es keinem Ahnen, so ein Neugeborener glaubt sich dessen Wünschen verweigern zu müssen.“ Die Ventrue zuckte nur sanft mit den Schultern, konnte sie eine solche Entscheidung offenbar nicht nachvollziehen.

„Davon ab hatte einer eurer Clansgeschwister einen politischen Zwischenfall mit einer anderen Domäne ausgelöst und verscherzte es sich zudem nicht nur mit hochrangigen Neugeborenen sondern auch mit zwei angesehen Ancillae Genuas.“, sprach die Harpyie mit einer distanziert wirkenden Stimme. Offenkundig hatte sie nicht sonderlich viel für Jenen übrig, als sie ergänzte: „Von seinem sonstigem gesellschaftlich unangemessenen und ungebührlichem Betragen mit dem er nicht nur sich, sondern auch seinen hochangesehenen Erzeuger, in Verlegenheit gebracht hatte einmal ganz zu schweigen.“ Ruhig musterte sie nachdem sie geendet hatte, noch einmal den Toreador der vor ihr saß, als sie sich erkundigte: „Aber sagt, gibt es etwas, was euch konkret über eines eurer Clansgeschwister interessiert? So sehr ich es genieße zu plaudern, so begrenzt mag doch auch die Nacht und deren Zeit sein.“
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Liviu Cosma
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er folgt ihr und setze sich auf seine zugewiesenen Platz. Er wirkt noch etwas verlege und fäng langsam an zu erzählen.

„Ich danke euch vielmals und berichte euch gerne.“

„Der wohlwerter Herold Galeno Fiore begrüßte mich in Genua und teilte mir mit, über meine Aufenthaltsrecht als Gast zu entscheiden. Ich sollte mich erst einmal vorstellen und reagierte auf Vorschläge die Atmosphäre und das Gespräch etwas aufzulockern sehr ablehnend. Ein Partie Schach oder Fragen zu anderen Themen wurden im Keim erstickt."

„Bei der ersten Erwähnung meiner Herkunft aus Syrakus wurde das Gespräch vom Herold auf den verehrten Mnason, Ancilla vom Clan der Rose, Meister der Protokolle und seinem Child den wohlwerten Adamo Manacres gelenkt. Es folgt eine Reihe von Andeutungen über das Fehlverhalten von Mitglieder meines Clans.“

„Aus der erst sehr sachlichen und kühlen Atmosphäre wurde eine gefühlte Anklagebank, aus denen dann die ersten kleineren Missverständnisse entstanden. Diese versuchte ich vorsichtig zu korrigieren.“

„Es folgt die Frage nach meine Hang zur Kunst vom Herold und meiner Frage zu den Örtlichkeiten und der Möglichkeit sich innerhalb der Stadt eine Unterkunft zu suchen. Diese wurden in knappen Worten beantwortet. Rückfragen wurden mit Kopfschütteln und Unverständnis honoriert.“

„Das Gespräche lud sich immer mehr auf, während der wohlwerter Herold Galeno Fiore mit den Verboten und Regeln für Gäste fortfuhr. Er informierte mich über die Amtsträger und reagierte auf Fragen immer ungehaltener. Er schien die Rückfragen als Kritik an seine Person und die Form seiner Amtsausführung zu verstehen und präsentierte mir die erste Aufgabe.“

„Diese wurde mir aber nach Rückfragen zur Aufgabe und zu Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Kind von Xanthus dem Wissenden aus der Linie von Syphax von Karthago wieder entrissen.“

„Meine Versuche beschwichtigend einzuwirken, blieben erfolglos und der Herold teilte mir mit, dass ich ihm eine Gefallen schulden und nun eine andere Aufgabe zu erfüllen habe. Meine Versuche bei der ersten Aufgabe zu bleiben, blieben genauso wie Rückfragen unbeantwortete. Ich sollte einfach meine Beobachtungsgabe und Verstand einsetzten. Danach wurde das Gespräch beendet und seitdem habe ich leider nicht mehr die Gelegenheit gehabt mit ihm persönlich darüber zu sprechen.“

„Ich patrouilliere in den Straße, aber ich habe noch keinem Ghule oder Blutdiener angetroffen. Bisher bin ich nur hin und wieder eine Reihe von Taschendieben und anderem Gesindel begegnet.“

„Ich bin erfreut zu hören, dass daraus keine generellen Bann für meine Mitglieder meines Clans entstanden ist. Wenn es erlaubt ist, würde ich gerne ihre Namen, in welchen Zeitraum sie in Genua waren und in welchen Kreisen und Gebieten sie sich aufgehalten haben erfahren. Vielleicht habe sie noch Diener oder andere Untergebene zurückgelassen."
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Iulia Cornelia
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Nun, Mareno di Piave wurde 1041 anno Domini zur Vollstreckung von Benjamin in den Süden überführt. Ich nehme an, dass der Liktor sich entsprechend bereits auf Geheiß des Prinzen oder auch des Seneschalls etwaigen Zurückgebliebenen angenommen hatte.“, antwortete die Harpyie kühl auf die Frage des Toreadors hin, bevor sie weiter erklärte: „Was Avelina di Braida anbelangt, so reiste sie bereits vor 1041 anno Domini in den Norden zurück. Auf Grund der Differenzen nehme ich an, sie hat ihre Diener allesamt mitgenommen.“

„Ob sich Adamo Manacres noch in Genua befindet, ist mir derzeit nicht bekannt. Er war weder 1060 noch 1064 anno Domini meiner Einladung gefolgt.“, stellte die Harpyie wenig erfreut ob dieser Tatsache fest, bevor sie mit den Schultern zuckte und meinte: „Andererseits gab es wohl einige politische Zerwürfnisse, die ihn womöglich in den Süden zurückführten. So er noch in Genua verweilt, findet ihr ihn oder auch einen seiner Diener womöglich an seinem Theater in Nord.“

„Adamo Manacres war 1041 anno Domini in die Domäne gekommen. Womöglich auch ein oder zwei Jahre früher. Wann Mareno di Piave oder auch Avelina di Braida in die Domäne eingereist sind ist mir derzeit nicht bekannt. Sie waren beide bereits vor mir hier. Doch ich kann mich erkundigen, sofern dies für euch von Relevanz ist.“, bot Iulia freundlich an, bevor sie ergänzte: „Auch darüber in welchen Kreisen oder Gebieten sie sich aufgehalten hatten.“

„Ich selbst hatte keinen großen Kontakt zu Avelina di Braida gepflegt, entsprechend hatte ich nicht viel mehr von ihr mitbekommen, als dass sie als damalige Hüterin im Elysium saß und Lieder für ihr Instrument schrieb, beziehungsweise auf diesem spielte.“, sprach Iulia mit einem gleichbleibend neutralem Ton, bevor sie mit ernster Stimme berichtete: „Mareno di Piave begegnete ich dagegen nur ein einziges Mal persönlich. Er war ein Seefahrer, der es sich unglücklicherweise wohl sowohl mit den Tedeschi als auch mit der See der Schatten verscherzt hatte. Erste hatte er bestohlen, zweiteren die Gefallen verweigert.“

„Was derweil euch selbst anbelangt, so nimmt Galeno sein Amt und die ihm damit übertragenen Pflichten ernst.“, erklärte sie die ernstere Haltung des Herolds, nachdem sie ihm zuvor aufmerksam zugehört hatte und sie ihm zu verstehen gab: „Er muss euch grundsätzlich informieren, allerdings keine Fragen beantworten, woher wohl dieses grundlegende Missverständnis rühren mag, auch wenn man es sicher wohl als guten Ton ansehen könnte, dies dennoch zu tun. Schließlich sind es unausgesprochene Gefallen, die er euch damit erweist und auf dessen Rückzahlung er sich eines Nachts berufen könnte.“

Ein zartes Lächeln umspielte die Lippen der Harpyie, als sie eine darreichende Geste mit ihrer Hand beschrieb und sie meinte: „Im Gegensatz zu ihm, nehme ich mir allerdings durchaus gerne die Zeit. So ihr also Fragen zu anderen Themen habt oder es noch Dinge gibt, die aus dem Gespräch offenblieben, dürft ihr euch gerne an mich wenden. Auch kann ich mich gerne einmal mit ihm unterhalten, um zu versuchen die Situation zu klären. So ihr dies möchtet.“
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Liviu Cosma
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Re: [1065] Rosen aus Syrakus [Liviu, Iulia]

Beitrag von Liviu Cosma »

Bei seinen Worten merkt man wie er enttäuscht er vom Treffen mit dem Herold noch immer ist.

"Seine Pflichterfüllung steht außer Frage, aber etwas mehr Verständnis für einen Neuankömmling wäre wünschenswert. Vor allem die Aufzählung der Verfehlungen meines Clans im Rahmen der Begrüßung kann schnell zu den falschen Rückschlüssen führen."

"Ich befürchte aber seine Meinung wird sich nicht ändern und statt die Künste zu fördern, werde ich weiterhin in den Straßen patrouillieren. Entschuldigt meine offenen Worte, aber ich verstehe nicht warum mir diese Aufgabe entzogen worden ist. Könnt ihr mir vielleicht ein Ansprechpartner nennen, um einen guten Leibwächter und Führer für die Stadt zu finden."

"Ich danke euch für eure Auskunft zu meine Clans Brüdern und Schwestern und Ich bedaure ihre Taten zutiefst. Das wird meine Start in Genua leider nicht einfacher machen, aber ihr seht ich gebe nicht auf. Ich habe meine Angebot meinen bescheidenen Beitrag zum Wohl der Gemeinde zu leisten und den Wunsch ein vollwertiger Bürger Genuas zu werden sehr ernst gemeint."

"Gibt es denn andere Mitglieder oder Gäste, die erst vor kurzer Zeit verschwunden sind und wo man die Chance hat eine Ghule oder Blutdiener zu finden?"
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