[1064] Ein Abend unter neuen Gesichtern [Vergonzo, Liviu] [Tratsch und Sachgeschichten]

[Liviu Cosma]

Liviu erfasste die Blicke und die Geste des ihm bisher unbekannten alten und buckligen Gast und bewegte sich zu ihm.

Er begrüßte ihn mit einem tiefen Nicken “Erfreut euch kennen zu lernen.“

Livius lächelt seinem Gegenüber an „Erlaubt mich euch vorstellen zu dürfen. Ich bin Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clans der Rose. Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clans der Rose. Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems“

Eine kurze Pause folgt „Mit wenn habe ich das Vergnügen?“

[Vergonzo Faro]

Der Nosferatu verfolgte die Bewegungen des Fremden und setzte ein freundlich schiefes Grinsen auf, welches durch sein deformiertes Gesicht jeden Menschen die Furcht Satans in die Knochen fahren lassen würde.
Der wulstige Schädel mit ein paar Fransen darauf, die einst vielleicht rotbräunlich gewesen waren, war nur der Anfang der entsetzlich schönen und abgrundtiefen Hässlichkeit des Buckligen.
Die Wangenknochen saßen unterschiedlich hoch im Gesicht, getrennt von einer krummen dicken Nase unter der die entgegengesetzt schiefen Mundwinkel ein dicklippiges offenes Lächeln zeigten. Darum zu sehen waren klobige Zähne mit etlichen Lücken und die blassgrüne ungesunde Gesichtsfarbe rahmte das entstellte Gesamtkunstwerk ein.
Lediglich die unterschiedlich weit innenliegenden Augen zeigten eine klare hellblaue Färbung und sahen den Neuen wach und aufgeweckt an.
Alles in allem, in alten ehemals recht teurem dunklen Stoff gehüllt, wirkte der Nosferatu alt, kräftig und sicher, Roch nach trockenen Stein und Meer.

Er legte die Hände hinter dem Rücken ineinander und hob den Kopf zu Liviu als dieser sich vorstellte, beinahe so als hätte er Geburtstag und bekäme grad ein Ständchen vorgetragen.
"Die Nacht zum Gruße Liviu Cosma vom Clan der Rose aus Syrakus. Ich hoffe eure Reise aus Sizilien in die Perle am ligurischen Meer war nicht allzu schwierig. Ich bin Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Überlebender des Pharmakos und vom Blute der Verborgenen, wie ihr sicher bemerkt habt." er schmunzelte ledernd.
"Es freut mich endlich wieder jemanden von eurem Blute hier im geliebten Genua zu sehen. Bisher kamen eure Geschwister und ich sehr gut miteinander aus, auch wenn sie leider nur kurz zugegen waren."

[Liviu Cosma]

"Die Nacht zum Gruße Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Überlebender des Pharmakos und vom Blute der Verborgenen“

„Ich danke euch für eure freundlichen Worte und ich bedaure es sehr, bei der Ankunft niemand meines Clans angetroffen zu haben. Ich hoffe natürlich das ich für länger bleiben darf, aber wie ich bei der Begrüßung schon feststellen durfte, sind noch einige Hürden zu überwinden.“

Es folgt eine kurze Pause

„Weilt ihr schon lange in Genua? Ich bin erst seid kurzen hier angekommen und fühle mich noch recht fremd bei meinen Spaziergängen durch die Stadt!“

„Erlaubt mir die Frage, wer ist der Ancilla der vor wenigen Minuten durch das Verneigen der meisten Gäste begrüßt wurde? Ich kenne leider nur sehr wenige Anwohner von Genua persönlich und hoffe das nach und nach ändern zu können. Ich würde auch gerne andere Mitglieder ihres Blutes kennen lernen, wenn ich darf. Vielleicht wäre es euch möglich meine Grüße zu übermitteln.“

Liviu lächelt bei diesen Worten seinem Gegenüber freundlich an

[Vergonzo Faro]

Als Liviu die fehlenden Rosen erwähnte, nickte er mit bedauern.
"Ja, das ist leider wahr. Blüht eine Rose so zeigt sie uns Schönheit, vergeht sie jedoch lehrt sie uns Hoffnung. Letzteres haben uns eure Geschwister oft gelehrt aber da seid ihr nun angekommen.
Genua ohne das Blut der Toreador, erscheint mir wie ein Kleid, an welchem eine Naht offen ist. Ich hoffe sehr, dass Genua euch nicht verzehrt und euer Aufenthalt lange währt. Welche Aufgaben zur Aufnahme in die Domäne hat man euch gestellt?" fragte er dann nach.

Noch erfreuter schien er über einen anderen Umstand zu sein, denn es blitzte kurz in seinen klaren Augen auf.
"Oh, ein Spaziergänger. Mir schien Jahrzehnte lang, als wäre ich der einzige der sich die Zeit für Spaziergänge nimmt um die Aura Genuas zu genießen. Aber um eure Frage zu beantworten, ich bin schon seid sehr langer Zeit Gast dieser Stadt. Und so unsere sehr verehrte Herrscherin will, noch länger."

Er blickte sich um und sah zu Ilario.
"Ihr meint den schmalgewachsenen und erhabenen Ancilla in dunklem Gewand? Das ist der verehrte Ilario Contarini, Hüter der genuesischen Elysien, Zeichner der Wege, Ancilla im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten."
Er lächelte Liviu weiter an als er weitersprach:"...ich bin mir sicher ihr werdet euch wohlwollend daran zurück erinnern, das ich euch über den hiesigen Ancilla der Schatten einen Informationsvorschuss gegeben habe."
Eine kurze Pause entstand.
"Was meine Schwestern und Brüder angeht, so richte ich gerne eure Grüße aus. Wenn ihr mir verratet wo man euch in Genua erreicht, gebe ich auch dies weiter. Unsereins ist eher unregelmäßig zu sehen, daher wäre es einfacher ich gebe dies weiter und man kontaktiert euch. Das ist weniger Aufwand für euch." sprach er freundlich und machte eine einladende Geste, die vielleicht weitere Treffen oder Geschäfte andeutete.

[Liviu Cosma]

„Das ist vortrefflich gesprochen und erfüllt mein Herz mit Freude, leider sehen das nicht alle Mitglieder von Genua so und es gab bedauerlicherweise eine Reihe von Missverständnissen bei meiner Ankunft.“

Sein Blick und sein Ausdruck wirkt etwas niedergeschlagen

„Um die Aufgabe die Künste zu fördern mit einem Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten darf ich mich nicht kümmern. Es fällt mir nicht leicht über diesen Abend zu reden und ich muss das Ganze noch verarbeiten. Zu tief sitzt die Scham und das Bedauern über den Gesprächsverlauf.“

Seine Miene erhellt sich wieder etwas und erwidert freundlich

„Selbstverständlich und bitte sprecht es offen aus, wenn ich euch oder euren Brüdern und Schwestern behilflich sein kann. Es wäre mir eine Freude und vielleicht ergibt sich die Gelegenheit gemeinsam durch Stadt zu gehen.“

„Leider ist es mir noch nicht gelungen eine adäquate Bleibe für mich zu finden und nutze noch immer das Elysium im Garten von Ravecca für Briefe. Der Garten ist eine ganz besondere Pracht.“

[Vergonzo Faro]

Der Nosferatu lauschte interessiert den Worten des Toreador und legte den Kopf etwas schief, scheinbar um genauer hinzuhören.
"Nun als Vertreter eures Clans werdet ihr vielleicht ebenso mit Vorurteilen konfrontiert, wie der ein oder andere Clan." kurz lächelte er sanft, kannte er es doch selber sehr gut.

"Ihr hattet also ein harte Landung in Genua. Aber ich versichere euch, das geht vorbei. Genua ist durchaus manchmal eine eigensinnige Liebschaft, aber eine von Dauer so man genug davon in sich trägt. Ihr wisst außerdem sicher wie es ist, .... die Sünden der Väter und so weiter. Leider wird dies noch zu häufig praktiziert. Auch wird es euch nicht überraschen, dass grade ich euch nun mitteile das man am ehesten zu etwas kommt, indem man das Spiel des Gefallensystems mit spielt. Anfangs könnte dies sicherlich dazu führen einige Vorhaben in die Länge ziehen zu müssen, aber wenn der Rubel einmal rollt..." er ließ den Satz grinsend offen stehen.

"Nun, es wird sich sicher etwas finden lassen, wo man eure Talente und Stärken einbringen kann. Sagt, mögt ihr mir erzählen welcher Grund euch herbrachte und welche Talente ihr in euch vereint? Ich bin guter Dinge das wir übereinkommen könnten. Ich verweile schon lange in dieser Domäne. Eine Hand wäscht die Andere. Mir ist in solchen Dingen durchaus daran gelegen, diese Dinge nicht auf die lange Planke zu schieben."
Interessiert musterte er Liviu freundlich. Was würde diese Rose anbieten? Was war ihr Talent? Und was konnte sie brauchen, suchte sie?

[Liviu Cosma]

„Ja die Ankunft könnte man als holprig bezeichnen und ich bevorzuge es, dass man Personen nicht über eine Kamm schert. Das ist aber ein Thema, das wir vielleicht wo anders fortfahren sollte.“

Er schaut sich nach den Worten etwas nervös um und hoffe, dass sie niemand großartig bemerkt hat.

„Nun ich bin ein Heiler und Gelehrter aus dem Orden der Benediktiner und durch meine Zeit in Syrakus habe ich viel über die arabischen Traditionen der Heilung gelernt. Bis vor meiner Ankunft hätte ich mich auch als diplomatische bezeichnet.

Eine kurze Pause -

„Natürlich verfüge ich auch über die Fähigkeiten meines Clans und hoffe das ich mich in der ein oder anderen Weise in der Stadt einbringen kann“

[Vergonzo Faro]

"Einem Spaziergang in einer kommenden Nacht zum vertiefen eurer Ansichten wäre ich nicht abgeneigt." gab der Nosferatu in freundlich ruhigem Ton zu verstehen.
"Ich würde euch über das Elysium eine Nachricht zukommen lassen."

Nachdenklich hörte er dann die Profession seines Gegenübers und legte den Kopf neugierig etwas schief.
"Ein Heiler und Gelehrter der Medizin, mit Erfahrungen aus Arabien sowie Diplomat. Nun dann könnt ihr euch sicher mit eurer Erfahrung in Genua einbringen. Ist die Medizin in Arabien gut?" stellte er dann eine Frage auf der eine weitere folgte,"und welche Fähigkeiten eures Clans könnt ihr für die Stadt anbieten?"

[Liviu Cosma]

„Ich danke euch und werde eure Nachricht mit Freuden erwarten“. Er lächelt sehr zugetan seinem gegenüber zu.

„Zu zweit fühlt man sich gleich sicherer und vielleicht könntet ihr mir bei der Gelegenheit zeigen, wo das Theater des werten Adamo Manacres liegt.“

Seine Augen fangen an zu strahlen als er von Medizin spricht „Unsere, die byzantinische und die arabischen Traditionen haben alle ihren Ursprung in den Lehren von Hippokrates von Kos und Galenos von Pergamo. Leider gingen viele der alten Schriften aus dem Griechischen bei uns verloren und komme zum Glück nun über die anderen beiden Traditionen wieder zurück. Dazu ihre Erfahrungen mit Materialen, die aus dem arabischen und indischen Raum stammen. Einfach bemerkenswert ! ! Mein Vater würde sich freuen zu hören das ich mich mit Kampfer, Moschus, Ambra, Gewürznelken und Muskatnuss beschäftige.“

Seine Stimme wird zu einem flüstern „Unsere Nähe zu den Menschen und sicherlich noch einiges mehr, aber ein paar Geheimnisse sollte sie mir schon lassen“

Seine Stimme wird wieder lauter “Was aber meisten übersehen wird, das außer der Heilung von Kranken auch die Erhaltung der Gesundheit zu den Aufgaben eines Heilers gehören. Wohlgetan ist es die Gesunden sorgfältig zu führen, damit sie nicht krank werden.“

[Vergonzo Faro]

"Ich zeige euch gerne wo wir das Theater errichtet haben. Womit wir bereits jetzt einen weiteren Grund haben, einen Spaziergang durch Genua zu machen." sprach er freundlich, mit einem Unterton der davon sprach, dass der Nosferatu sicher noch mehr davon erhoffte.

"Nun ihr ward zu Lebzeiten bereits ein Heiler? Was mich auch zu der Frage führt, wen ihr in Genua bereits gesprochen habt." plauderte er neugierig, vielleicht einen Tick zu leichtfüßig, weiter.
Fehlte es in Genua vielleicht daran, dass sie die Heiler zu einer Zunft oder Gemeinschaft zusammen taten um sich auszutauschen?

Er lächelte sanftmütig über seine Antwort bezüglich seiner Talente und Fähigkeiten.
"Sehr gut, werter Liviu. Das klingt interessant. Kann man etwas tun, das die Gesundheit von Menschen stärkt, so dass sie widerstandsfähiger werden? Oder meint ihr damit, sie zu füttern?"
Wobei letzteres sich wohl auf das Vitae der Kainiten bezog.