[1065] Seltene Gäste [Adamo, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Der Brujah nickte stumm und wog im Kopf ab, was zu erwidern sei. Die Information von ihm könnte von Wert sein, allerdings wäre es durchaus möglich, dass er es bereits wusste. Außerdem wollte er niemanden verdächtigen.

„Nun ich selbst habe nichts zu diesen Vorfällen gehört und war, wie bereits erwähnt, lange Zeit nicht mehr in Syrakus. Jedoch wüsste ich eventuell jemanden, der zumindest Informationen haben könnte.“ er machte eine längere Pause und musterte den Toreador vor sich nur um dann unvermittelt scheinbar das Thema zu wechseln.

„Seit wann verweilt ihr in Genua? Und…welcher Tätigkeit geht ihr nach, wenn ich fragen dürfte?“ er deutete mit dem Finger sanft auf die stilisiert silberne Rose. Das vorangegangene Gespräch schien nicht ganz in den Hintergrund zu treten, schwang das Interesse doch immer noch mit, jedoch schien Gabriel vorher seinen Gegenüber noch ein wenig mehr kennenlernen zu wollen.

[Adamo Manacres]

Adamo ließ sich auf den Wechsel des Themas ein und schien nicht wirklich an der näheren Klärung der Umstände interessiert. Er ließ sich vom Plauderton des Gegenüber treiben, verfolgte aber das Gespräch und die Worte des Brujah mit ungeteilter Aufmerksamkeit.

" Ich selber verweile seit fast 20 Jahren in Genua und verdinge mich im Import, Export und Transport von Gütern zu Lande und zu Wasser, damit verbunden auch mit den beiden Märkten hier aus Genua und Nervi. Des Weiteren gehört mir das einzige Theater der Umgebung und damit verbunden auch die schönen Künste in dieser Stadt."

Er überlegte einen Moment.

" Ein Amt in unserer Gesellschaft bekleide ich nicht, was jedoch nicht bedeutet, dass ich keinerlei Ambitionen hätte, jedoch bin ich nun erst wieder einige Nächte in der Stadt und habe die alten Kontakte noch nicht wieder aufleben lassen. Ich habe beschlossen es langsam anzugehen und mir Zeit zu lassen, wenn ihr versteht. Ich möchte meine Künste nicht aus den Augen verlieren."

Er zwinkerte seinem Gegenüber zu.

[Gabriel Ducas]

Eine zunehmende Freude machte sich auf den Zügen des Brujah breit. Nahm er die Informationen bezüglich Imports und Export noch ruhig zur Kenntnis, erfreuten ihn die Worte bezüglich der Künste umso mehr.

„Die schönen Künste in dieser Stadt? Das trifft sich hervorragend, soll ich doch Kunst und Kultur in Genua für ihre höchst verehrte Majestät stärken. Ein Anliegen, dass sicher auch in eurem Interesse liegen mag?“ er verschränkte seine Finger, bevor er fortfuhr. „Vielleicht könnten wir uns in dieser Sache ergänzen und der Domäne gemeinsam zu Größerem verhelfen.“ die Stimme des Brujah bekam mehr Facetten als das Gespräch sich zunehmend vom eingangs erwähnten Konflikt entfernte.
„Ursprünglich sollte ich diese Aufgabe mit eurem werten Clansbruder Liviu Cosma erfüllen. Seine Ankunft aus Syrakus war wohl kurz vor, oder nach den von euch erwähnten Ereignissen. Allerdings gab es wohl Missverständnisse zwischen ihm und dem wohlwerten Herold Galeno Fiore, daher wurde ihm die Ehre einer anderen Aufgabe zuteil.

[Adamo Manacres]

"Missverständnisse", Adamo nickte verstehend.

" Es gibt immer wieder Missverständnisse in Genua. Es scheint fast so als würde Genua davon leben, das Dinge unbewusst oder bewusst missverstanden werden." Er schmunzelte kurz.

" Es war mir bisher noch nicht vergönnt, meinen Clansbruder kennen zu lernen, jedoch bin ich hocherfreut, dass sich nun ein Mitglied der Rose und ein weiterer Förderer der Künste in der Stadt aufhält. Gerne bin ich bereit, Euch in diesem Zusammenhang zu unterstützen. Habt ihr bereits eine Idee, wie ihr die Aufgabe angehen wollt", fragte Adamo interessiert und sichtlich erfreut über die Situation.

[Gabriel Ducas]

„Nun das Ausmaß des Missverständnisses ist mir leider nicht bekannt und ich hatte bislang noch nicht das Vergnügen mit ihm sprechen zu können. Daher kann ich euch auch leider nicht sagen, ob und wo ihr ihn direkt erreichen könnt.“ quittierte er die Anmerkung Adamos schlicht und abschließend. „Eine Unterstützung bei meiner Aufgabe käme mir allerdings sehr gelegen. Vielleicht können wir uns gegenseitig ergänzen. Ich muss jedoch zugeben von der Kunst des Theaters nur wenig Kenntnis zu haben. Jedoch würde ich bestehende Lücken diesbezüglich gern füllen. Ich hätte da bereits ein Anliegen, bei welchem wir uns sicher einigen können.“

Als das Gespräch sich langsam von der politischen Bühne der Nacht entfernte und es, zumindest für den Brujah, tatsächlich substanziell wurde, öffneten sich die Augen ein wenig weiter und ein freundliches, jedoch kaufmännisches Lächeln erschien auf Gabriels Lippen. Die Melancholie und Traurigkeit, die sonst in seinen Zügen lag, waren plötzlich wie verflogen.

„Sagt als Besitzer des einzigen Theaters der Stadt habt ihr sicher Einfluss auf die Auswahl der Stücke und der Schausteller, oder?“

[Adamo Manacres]

Adamo folgte gedanklich nur zu gerne dem Brujah beim Verlassen des politischen Themas und ließ sich von ihm auf die Bühne der Kunst führen. Ein von ihm hochgeschätztes und heissgeliebtes Gesprächsthema.

" Nun ja, das ist wohl wahr. Es ist in der Tat so, dass die Auswahl der Stücke und der Darsteller in letzter INstanz mir obliegt und ich mich auf diesem Gebiet frei entfalten und ausleben kann. Wenn ich nicht in der Stadt bin überlasse ich es meinen Dienern, das Theater in meinem Sinne zu führen."

Er beugte sich interessiert und aufmerksam seinem Gegenüber zu.

" Habt ihr etwas besonderes im Sinn? Kennt ihr Darsteller oder gar ein Stück, welches ihr aufgeführt sehen wollt ? Es wäre nicht das erste Mal, dass Bewohner der Domäne ein Stück Kunst im Theater aufführen."

Er grinste ein wenig verschlagen, anscheinend ist er bei seinen letzten Worten noch in der Erinnerung an das Stück verhaftet.

[Gabriel Ducas]

Gabriel schien hoch erfreut über die Worte des Toreador und lächelte breit und nickte interessiert. Offensichtlich hatte er tatsächlich Ideen für das Theater oder zumindest eine Bitte an die Rose und so setzte er an zu sprechen. „Fürwahr habe ich etwas besonderes im Sinn. Immerhin soll ich die kulturelle Bedeutung der Domäne stärken. Was euch sicher gelegen kommen würde, nicht wahr?“ Der Brujah schmunzelte leicht und man wurde das Gefühl nicht los sich bei einem Händler auf einem Marktplatz zu befinden. „Jedoch, wie bereits erwähnt, ist mein Verständnis dieser Kunst doch sehr gering. Daher würde ich gern erfahren, wie ein bescheidener Handwerker euch helfen könnte?“

Gabriel lächelte zwar freundlich aber bereits an der Kleidung würde jedem wohl auffallen, dass er wohl nie oder zumindest selten ein Theater von innen gesehen haben mochte. Nach einer kurzen Pause weitete er die Augen. „Bevor ihr fragt. Ich verstehe mich auf die Glasmalerei. Zeugnis meiner Kunst ist unter anderem die Kathedrale in Syrakus. Darüber hinaus verstehe ich mich auf die Herstellung von Mosaiken.“ er nickte Adamo abschließend zu und wartete, ob dieser wohl ein konkretes Anliegen hätte, bevor er seine Wünsche äußern würde.

[Adamo Manacres]

Adamo nickte zustimmend.

" Die kulturelle Bedeutung der Domäne stärken. Eine wahrlich wundervolle Idee. Das muss man sagen. Ich freue mich, dass man Euch diese Aufgabe übertragen hat, auch wenn ihr selber sagt, kein oder wenig Verständnis dieser Kunst zu haben."

Adamo rieb sich nachdenkend das Kinn. Er schien sorgsam zu überlegen, welche Worte er dem Gegenüber entgegnen wollte. Dann lächelte er und fuhr fort.

" Aber ich bitte euch, ein Handwerker hat keinen Grund bescheiden zu sein und daher sollten sie sich auch nicht so gebarden. Ich denke nicht, dass ihr euer Licht unter den Scheffel stellen müsst. Wir alle sind aus gewissen Gründen in dieser Stadt und dies, da bin ich mir sicher, werdet ihr euch erarbeitet und verdient haben. Glasmalerei, meines Wissens nach ein Handwerk, was wie viele andere Kunstfertigkeit, Geduld und Hingabe erfordert, um sich mit ihm den Unterhalt zu verdingen. Mosaike, sagt ihr. Das klingt durchaus interessant. "

Er beugte sich zu dem Brujah hinüber.

" Wollt ihr in der Stadt in diesem Handwerk tätig werden und einen Laden eröffnen oder wollt ihr lediglich malen und verkaufen, ohne selber auf dem Markt zu stehen?"

[Gabriel Ducas]

Auch Gabriel nickte und sah seinen Gegenüber freundlich lächelnd an.

„Ja. Fürwahr eine wundervolle Aufgabe. Jedoch ist dies nichts, dass man allein bewältigen mag. Es ist ein Thema, das alle betrifft und umso wichtiger ist es in Tagen, in denen Konflikt und Krieg Überhand nehmen.“ mit einem erfreuten Gesichtsausdruck antwortete er dem Toreador „Ich bin bereits in Genua tätig. Meine Kunden werden in einer bescheidenen Werkstatt in der Stadt empfangen. Es würde mich sehr freuen, wenn auch wir handelseinig werden können. Doch ich will nicht lange hinter dem Berg halten.“ Der Brujah faltete die Hände vor sich und schien sich einmal zu sammeln.

„Habt ihr ebenso Einfluss auf die Stücke der Wanderbühnen? Oder gar deren Genehmigung in Genua auftreten zu dürfen?“ sein Blick wandte sich direkt an die Rose und schien diese aufmerksam zu mustern.

[Adamo Manacres]

Adamo lauschte aufmerksam, was sein Gegenüber zu sagen hatte. Dann schüttelte er den Kopf.

" Leider nein, auf die Wanderbühnen an sich habe ich keinen EInfluss, dennoch spreche ich die Reisenden gerne an und biete ihnen die Möglichkeit, im Theater aufzutreten. Einige tun dies, einige nicht. "

Bedauern lag in seiner Stimme, als er die letzten Worte sprach.

" Damals, vor eurer Zeit in Genua, gab es eine Nosferatu. Sie hatte einen Einfluss in diese Dinge und umgab sich gerne mit dem fahrenden und darstellenden Volk. Ich habe sie seit bestimmt einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen und ich weiss nicht, ob die Nosferatu sich in diesem Fall den Einfluss bewahrt haben. Es scheint, als könnte ich euch in Bezug auf die Wanderbühnen nicht weiter helfen. Jedoch mit Sicherheit was das Theater und eure Geschäfte in Genua angeht."