[1065] Seltene Gäste [Adamo, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Seine Besuche im Elysium waren deutlich zurückgegangen denn er hatte andere Verpflichtungen. Das Geschäft lief gut doch seine gestellte Aufgabe erforderte viel Aufmerksamkeit und Erfolge waren rar gesät. Für das Elysium trug er die dunkel gegerbte Lederhose und einen weißen Hosenrock, darüber eine lederne Weste und einen dunklen Umhang. An den Füßen einfaches Lederwerk und eine kleine lederne Umhängetasche an der Seite. Die Materialien des einfachen Volkes, ein unbedarfter Beobachter hätte ihn wohl für einen Handwerker gehalten, der wohl zur Taverne unterwegs oder eben von jener nach Hause lief. Auf dem Weg zum Elysium hatte er sich, wie immer, versucht so unauffällig wie möglich durch die Straßen zu bewegen. Bevor er die Tore zum Giardino della Rosa silenziosa durchschritt, blickte er umher, um sich zu versichern das sein Eintreten keine ungewollte Aufmerksamkeit erzeugte. Der Brujah betrat das Elysium von Mascharana aus, ging ruhigen Schrittes durch den Garten und näherte sich den Aushängen. Seine Augen suchten die Dienerin Mariam und so er sie fand grüßte er sie freundlich und bedeutete ihr, sich bei den Aushängen mit ihm zu treffen. Er kannte die Aushänge bereits und auch sonst wurde ihm keine Botschaft übergeben und so konnte er sich in aller Ruhe noch einmal umsehen.

[Adamo Manacres]

Adamo betrat in einer einfachen Gewandung eines Seemanns das Elysium. Zielsicher hatten ihn seine Schritte in den Garten geführt, wollte er doch nach den Neuigkeiten erkundigen, welche sich in seiner Abwesenheit ereignet hatten, auch wenn ihn seine Quellen gut auf dem Laufenden gehalten hatten.

So wunderte er sich nicht, als er durch den Garten wanderte, dass er auf ein neues Gesicht im Garten traf. Bereits von Weitem konnte er ihn an den Tafeln mit den Aushängen sehen, wie er mit der Dienerin sprach. So nutze er die Zeit, richtete seine Kleidung und verlangsamte seine Schritte, um dem anderen mehr Zeit an der Tafel und für das Gespräch mit der Dienerin zu geben.

Mitgebracht hatte er wie immer eine stilisierte Rose aus Silber von etwa einem Meter Länge, welche er gedankenverloren in der linken Hand trug, während er mit einem großen Stapel Papyrus unter dem Arm, welcher in eine lederne Mappe eingeschlagen war, in der rechten Hand trug. Offensichtlich wollte er den Garten nutzen, um sich mit einigen Unterlagen zu beschäftigen.

[Gabriel Ducas]

Gabriel hatte den Neuankömmling bemerkt und entließ alsbald die Dienerin mit einem freundlichen Wink. Er schätzte die Möglichkeiten des Hauses als auch ihre Gegenwart sehr. Bereits aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass er diesen hier noch nie gesehen hatte. Im Kopf ging er die Personen durch und versuchte so annähernd herauszufinden, mit wem er es zu tun haben könnte. Eine Rose? So einfach? Oder ist es nur ein Trick? Es gibt zumindest keinen Amtsträger, Ancilla oder gar Ahn der Rosen in Genua. Vorsichtig strich der Brujah, nachdem Mariam gegangen war, seine Kleider glatt und sah den Neuankömmling mit diesen sanften doch leicht traurigen Lächeln an und wartete ob dieser ihm wohl einen Hinweis geben würde ob er ein Gespräch suchte, oder lieber seine Unterlagen studieren wollte. Der Garten hier lud zum Lesen förmlich ein. Es war so friedlich hier, dass man beinahe vergessen konnte das er einer Gesellschaft von Monstern als Bühne diente.

So der Unbekannte ihm einen Hinweis zukommen ließ, würde Gabriel ohne Eile vortreten und sich nach einem freundlichen ersten Nicken als, „Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Kind von Xanthus dem Wissenden aus der Linie von Syphax von Karthago“ vorstellen und abschließend hinzufügen. „Es ist mir eine Freude.“

[Adamo Manacres]

Adamo hatte gesehen, wie der Unbekannte sein Gespräch beendete, machte dann deutlich, dass aus seiner Sicht einem Gespräch nichts im Wege stünde und näherte sich dann dem Umbekannten.

Geduldig lauschte er der Vorstellung seines Gegenübers, bevor auch er das Wort ergriff.
" Ich bin Adamo Manacres, Neugeborener vom Clan der Rose, Kind des Mnason, Ancilla vom Clan der Rose, Meister der Protokolle zu Syrakus. Es ist mir ebenfalls eine Freude eure Bekanntschaft zu machen und zu vernehmen, dass der Clan der Gelehrten in der Stadt wieder mit einer steigenden Zahl vertreten ist. "

Er lächelte freundlich und aufgeschlossen.

" Darf man fragen, wie lange ihr schon in der Stadt weilt? Ich bin erst kürzlich wieder aus Syrakus angereist."

[Gabriel Ducas]

Eine Rose aus der Heimat. Gabriel lächelte sanftmütig und beantwortete mit ruhiger und tiefer Stimme die Fragen seines Gegenübers. „Ich kam im Winter 1063 in die Domäne Genua und bin somit in meinem zweiten Jahr in dieser Stadt. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, die Anzahl der meinen als steigend zu bezeichnen, ist es doch nur meine bescheidene Person, die den Weg nach Genua gefunden hat.“ er schmunzelte leicht bei seinen Worten.

„Doch so sagt, wie steht es um Syrakus? Mein letzter Besuch ist lange her und man hört so wenig von der Heimat in Genua. Wie lange wart ihr Genua fern?“ aus der Stimme des Brujah konnte man deutliche Freude entnehmen und die Neugier der Fragen deuteten darauf hin, dass Gabriel längere Zeit die Domäne Genua nicht verlassen hatte. Mit seiner rechten Hand wies er auf eine Sitzgelegenheit. „Bitte, so es eure Zeit erlaubt, lasst uns setzen und uns ein wenig unterhalten.“

[Adamo Manacres]

Adamo folgte der gewiesenen Richtung und bewegte sich auf eine Sitzgelegenheit zu.

"Nun, es hat sich einiges getan in den vergangenen Jahren. Ich weiss nicht, ob es euch schon bekannt ist, dass in Syrakus Krieg herrscht?"

Adamo sprach in einem entspannten Plauderton, jedoch mit einer gewissen Kälte in der Stimme.

"Würdenträger der Domäne wurden angegriffen und einige Neugeborene wurden vernichtet in dem Kampf"

[Gabriel Ducas]

Gabriels ohnehin schon leicht melancholischen Züge, wandten sich nun zu ehrlicher Trauer als die Rose erwähnte in Syrakus herrsche Krieg.

„Es betrübt mich zu hören, dass der Krieg weiterhin Teil unserer Heimat ist. Es ist gut zu sehen das ihr wohlauf seid. Sind die Kämpfe nun eingestellt? Gab es Gründe für diesen Krieg? Ich hoffe inständig dieser Konflikt greift nicht auf andere Domänen über und die, die euch Nahe stehen sind unverletzt.“ die Worte des Brujah klangen aufrichtig betrübt und seine Fragen und Wünsche interessiert. Er nutzte die Sitzgelegenheit und ließ sich mit einer ruhigen Bewegung nieder.

„Der Krieg scheint ein konstanter Begleiter unserer Zeit zu sein. Ob im Leben oder im Unleben, man scheint ihm nicht zu entkommen.“ sprach er mit bedauern in der Stimme und seine Hände glitten sanft über die Tischplatte.

[Adamo Manacres]

" Da habt ihr wohl recht" antwortete Adamo, nachdem sein Gegenüber Platz genommen hatte.

" Ich hatte den Eindruck, dass es sich dabei um einen gezielten Anschlag aus politischen Gründen handelte. Meines Wissens nach wurde der Urenkel des Seelords Steches ermordet, ebenfalls ein junger Brujah und eine Gangrel, beide meines Wissens nach normannischer Herkunft."

Sein Blick zeigte ein Wechselspiel aus Anteilnahme, Sorge und Neugier.

" Kanntet ihr jemanden von diesen oder wüsstet ihr zu diesen einen Namen zu nennen, wo ihr doch ebenfalls aus der Gegend stammt ?"

[Gabriel Ducas]

Betrübt schüttelte Gabriel den Kopf als die Rose von den ermordeten Kainskindern sprach. Die Gesichtszüge des Brujah wurden noch ein wenig trauernder.

„Ich kenne leider keine Namen und versuche die Politik der Nacht weitestgehend zu meiden. Zwar komme ich von der wunderbaren Insel Sizilien, jedoch nicht aus Syrakus. Ich war lediglich einmal in der Stadt, um in der dortigen Kathedrale zu arbeiten. Dennoch betrübt mich der Tod immer wieder aufs Neue.“
Einen Moment sah Gabriel den Toreador mitfühlend an, ehe er seinen Kopf leicht wiegend offenbar über etwas nachdachte.

„So mir die Frage gestattet sei, die Vorfälle ereigneten sich nicht zufällig zum Jahreswechsel 1063 auf das Jahr 1064?“

[Adamo Manacres]

Adamo scheint lange Zeit zu überlegen.

" Gebt mir einen Moment, die Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen. Ich will mich nicht festlegen, dass es der Jahreswechsel war, aber es könnte auf jeden Fall in den Tagen davor oder danach gelegen sein. "

Er blickt den Brujah fragend an.

" Wieso fragt ihr ? Habt ihr näheres gehört ?"