[1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

[Februar '22]
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Il Cavaliere
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Bluthexe, ja so nennen mich manche und das nicht ganz zu Unrecht. Einerlei ob es diffamieren soll, beispielsweise in christlichem oder muslimischen Kontext, liegt Wahrheit darin. Okkulte Lehren, Wissen um die geheimen Zusammenhänge dieser Welt, wie auch die Gaben Lilliths und des Dunklen Vaters sind mein Unlebenselixier. Manche mögen dies Hexerei nennen." Sie schmunzelte, dies Lächeln sprach von einer gewissen Freude an Dingen die gewöhnliche Geistern in kalten Schweiß ausbrechen oder ergrauen lassen würden. "Es gibt mehr Geheimnisse auf dieser Welt als wir ahnen, hinter jedem Schleier den wir durchblicken warten weitere. Wenn ihr aufmerksam durch die Nacht geht und die Augen offen haltet, werdet ihr hie und da einen Blick erhaschen können... auf die Andeutung ihrer Geheimnisse."

Sie lief langsam weiter und behielt dabei die Umgebung im Auge. Es schien als wäre die Ancilla in steter Erwartung eines Hinterhalts, als bewege sie sich durch feindliches Territorium. Es war ein Gemisch aus Gelassenheit und Wachsamkeit, darunter Kraft und gebändigte Wut, das die Körpersprache Chardas zeichnete.
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel versuchte nicht einmal sein Interesse und seine Neugier zu verbergen. Mit großen Augen ging er neben ihr her und war, im Gegensatz zu ihr, nicht offensichtlich angespannt. Sicher er hielt Ausschau und war wachsam, doch fehlte es ihm womöglich am Wissen der älteren Clansschwester.

„Ich selbst habe solch Begrifflichkeit, im Zusammenhang mit euch, verehrte Charda, nie genutzt.“ sprach er ehrfürchtig und nickte ihr noch einmal zu. Die Stimme des Neugeborenen wurde etwas schneller und würde er noch Atmen wäre ihm die Aufregung sicher noch deutlicher anzusehen. „Ich…“ ihm stockte etwas der Atem als er noch einmal ansetzte. „…Ich würde gern mehr darüber erfahren. Wäre es möglich…“ erneut setzte er ab. Seine anfängliche Souveränität war verfolgen als er sich immer wieder leicht verhaspelte. „Wäre es möglich, dass ihr mich in diese Lehren und Zusammenhänge der Welt einweiht?“ rasch senkte er die Augen und schwieg als ihm die Unverfrorenheit seines Wunsches bewusstwurde und sagte noch hastig. „Verzeiht die Dummheit und Offenheit eines unerfahrenen Neugeborenen.“
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Il Cavaliere
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Ganz langsam nickte sie, so dass er leises Rascheln von Stoff vernehmbar war. "Quid pro quo, wie die Lateiner sagen. Helf mir das Verbrechen an meinem Bruder im Blute aufzuklären und Gerechtigkeit walten zu lassen, dann werde ich meine Geheimnisse mit euch teilen." Einige langsame Schritte später fuhr Charda fort. "Bis dahin gebe ich euch mit auf den Weg auf das Unscheinbare zu achten, wie verhalten sich die allgegenwärtigen Tiere der Stadt, was sprechen die alten, weisen Männer und Frauen im Hinterland, beobachtet den Vogelflug und die Gezeiten. Alles ist miteinander verbunden und mag dem Eingeweihten Hinweise geben die anderen verborgen bleiben."

Während sie weiter gen Hafen liefen und langsam die dort liegenden Schiffe in Sicht kamen, warf Charda einen langen Blick in den Nachthimmel und sog erneut die Luft ein. "Jede Stadt, jeder Landstrich und jedes Viertel reicht und schmeckt anders. Und wiederum von Jahr zu Jahr, Mond zu Mond, ja Nacht zu Nacht leicht verändert. Veränderung, das ist etwas das viele von uns nicht verstehen. Nicht mehr verstehen."
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Augen leuchteten förmlich als die Ancilla ihm diese Möglichkeit eröffnete. Jedoch verzog sich sein Gesicht anschließend etwas fragend als er ihren weiteren Worten lauschte. Ich bin mir nicht sicher wohin das führen soll. Aber er nickte und sagte. „Ich werde euren Rat befolgen. Was euren Wunsch angeht, stellt sich mir die Frage, wie ihr euch meine Hilfe vorstellt?“ nach einer kurzen Überlegung fuhr ein leichtes Lächeln über seine Lippen, ehe er hinzufügte „Es ist euch sicher bereits bewusst, dass die Enkelin Totilas ein gesteigertes Interesse an den Gründen eurer Anwesenheit zeigt.“ er schwieg einen Moment und ließ ihr die Zeit, bevor er ergänzte. „Dies ist insofern interessant, da mir zugetragen wurde euer Bruder im Blute, kämpfte auf der Seite Mailands gegen Genua. Ich kann die Ereignisse von damals nicht kommentieren, dennoch zeigen einige Spuren, neben Genua und Savonna, auch nach Mailand.“

Schweigend lief er nun neben ihr her und wartet was sie zu seinen Informationen zu sagen hatte.
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Il Cavaliere
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Hat sie das?" Kommentierte Charda das Interesse der mailänder Lasombra. "Nun, dann glaube ich man will euch täuschen. Oder auf eine falsche Fährte locken, denn Tarek kämpfte ziemlich sicher nicht für Mailand. Spuren... können wie gesagt gelegt sein, absichtlich oder unbeabsichtigt. Was ich hörte, deutete eher an, dass mein Bruder, Tarek, mit jener Flotte kam die unter Lydiadas Kommando in Genua plünderte als Mailänder und Genuesen sich in der Feldschlacht maßen. Mag aber auch sein, dass das so nicht völlig stimmt. Wer weiß das schon der nicht dabei war?"

Neugierig sah ihn die Ältere an, sie interessierte offenbar wie Gabriel mit dem, sich teils widersprechenden, Informationsgemenge umgehen würde und welche Schlüsse er zog.
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Bei den neuen Informationen zog Gabriel die Augenbrauen nachdenklich zusammen und sah einen Moment ins Leere. Es war wie ein Mosaikstein. Vorsichtig nahm er den neuen Stein und drehte ihn, um diesen in das Bild einzusetzen. Doch egal wie oft er ihn drehte. Er passte nicht. Langsam sah er sich die Ancilla noch einmal genauer an, als könnten ihre Bewegungen allein Erleuchtung schenken. Kaum merklich schüttelte er den Kopf senkte den Blick etwas. Das ergibt keinen Sinn.

„Mit Verlaub das ergibt für mich ebenso wenig Sinn, wie der Kampf auf Seiten Mailands. Wenn er auf Seiten Totilas gekämpft haben sollte, warum sollte er dann hingerichtet werden? Man hätte ihn im Kampf sofort vernichten können oder als Kriegsgefangenen eintauschen können. Wenn er aber mit der plündernden Flotte unter Lydiadas Kommando in die Stadt kam und sich vorher nicht angemeldet hätte, hätte er gegen die Traditionen verstoßen. Dann gäbe es am Grund der Vernichtung nichts aufzuklären, jedoch hätte man ihn auch hier eintauschen können.“ er zuckte erneut mit den Schultern und seufzte etwas.

„Wenn ich mich in einem Konflikt zwischen Ahnen der Schatten befinde. Warum möchte ich einen weiteren Konfliktherd mit eurer höchstverehrten Erzeugerin?“ Gabriels Augen wurden etwas größer als er hektisch fragte „Wessen Vasall ist Savona?“
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Sie schmunzelte als Gabriel seine Gedankengänge darlegte. "Richtig, damit hätte meine Bruder im Blute zusammen mit dem sehr verehrten Lydiadas gegen die Tradition der Domäne verstoßen. Wenn man auch anmerken könnte, dass unsicher ist ob Genua zu jener Zeit einen Prinzen hatte... Und mit Recht merkt ihr an, dass man ihn hätte als Pfand eintauschen können. Im allgemeinen vernichten Ältere die Kinder von anderen Ahnen nicht ohne guten Grund, schließlich mag man sich erbitterte Feindschaften schaffen durch solches Tun. Was war es also, das die höchstverehrte Aurore bewog Tarek hinzurichten zu lassen? Wie geriet er in Gefangenschaft? Auch ein Gangrel wie Brimir hätte ihn, einen kämpferische begabten Brujah, nicht so einfach zur Strecke bringen können. Ohne Aufsehen zu erregen scheint mit das ein Meisterstück und wenn dem so war, wieso prahlte Brimir nicht damit? Wo es doch Sitte unter Nordmännern ist und noch mehr unter den Tieren?"

Charda nickte bestärkend zu seinen abschließenden Fragen, als würde Gabriel schon in die richtige Richtung denken. "Der Konflikt war einer zwischen Mailand und Genua, andere Mächte wie die Etrusker spielten wohl mit hinein, aber die Piraten unter Lydiadas waren definitiv ein Schlag den dieser gegen die Weiße Prinzessin führte. Die Stadt wurde geplündert und ward besetzt. Die Genuesen allein hätten sie nicht vertreiben können, doch nach ihrem Kniefall führte die höchstverehrte Aurore Mailänder und Genuesen in die Stadt und verjagte die Plünderer." Zuletzt zuckte sie mit den Schultern. "Mir ist nicht ganz klar welchem Ventruefürsten Luitprand von Savona Treue schuldet, aber nachdem Genua Teil der See wurde bekannte sich Savona zu den Tedesci."
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel wog nachdenklich den Kopf hin und her. Kein Stein passt auf den anderen. Etwas an dieser Erkenntnis ließ die Haltung des jüngeren Brujah etwas zusammensinken. „Das wirft umso mehr Fragen auf. Ich hatte bereits vermutet, dass diese Sache weitaus verworrener ist als die Rechtsprechung der weißen Prinzessin glauben machen möchte.“ er machte eine kurze kreisende Bewegung mit der Hand. „Warum er nicht prahlt?“ Gabriel zuckte mit den Schultern. „Ist es nicht viel interessanter, wo er sich befindet? Er sucht nicht in der See der Schatten Unterschlupf, allerdings auch nicht in den Armen des vormaligen Lehnsherrn Mailand. Auch weit in den Norden reist er als Nordmann nicht. Nein. Er bleibt! Vor der Nase Totilas, Aurores und Lydiadas setzt er sich in die Nachbarschaft und versteckt sich nicht einmal.“ er schüttelte einen Moment den Kopf. „Drei Jahrzehnte ist das Urteil nun alt. Sagt, hat das Kind des Prinzen bereits mit eurer sehr verehrten Erzeugerin gesprochen? Sie sucht offenbar Kontakt zu den Erzeugern der damals verurteilten.“ Beinahe schon beiläufig änderte er den Fokus des Gesprächs von dem ehemaligen Blutvogt auf die aktuelle Harpyie Genuas. „Da sie nicht nach der sehr verehrten Tarratia von Utica fragte, gehe ich davon aus, sie hat bereits mit eurer Erzeugerin gesprochen? Andernfalls frage ich mich, warum sie ausschließlich nach den Erzeugern der anderen beiden hingerichteten Brujah suchen mag?“
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Interessant, ihr stellt die richtigen Fragen. Passt nur auf wem ihr sie stellt."Sie lächelte schmal und lief gemächlich weiter. "Ich weiss nicht um alles was meine sehr verehrte Erzeugerin betrifft, vermute aber stark Iulia Cornelia war nicht bei ihr. Das wäre ziemlich gefährlich, was sich Iulia und ihre Herrin wohl denken können. Es wäre ein törichtes Wagnis, und die Ventrue gehen nur sehr ungern Risiken ein." Während die Brujah lief vollführte sie eine kurze Geste mit der Linken, berührte in schneller Abfolge mit dem Daumen andere Fingerkuppen. "Wenn ihr etwas mitbekommt von Iulias Versuchen die anderen Erzeuger zu kontaktieren, dann informiert mich. Und passt auf euch auf, ich bin mir zwar nicht sicher warum, aber es fielen verdächtig viele unseres Clans in Genua. Vielleicht tragen die Weiße Prinzessin und ihre Linie uns irgendetwas nach von dem wir nichts wissen."
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Spaziergang der Gelehrten [Gabriel, Charda (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Immer wieder unterbrach er seinen Gang für einen Wimpernschlag, um sich auf die Richtungswechsel der Ancilla anzupassen. Ihre Worte zeigten Wirkung, zogen sich doch inzwischen Sorgenfalten über Gabriels Gesicht. „Es ehrt mich das ihr meine Fragen als richtige einschätzt. Ich werde versuchen euren Rat zu beherzigen.“ sagte er mit ruhiger und leiser Stimme und senkte dabei sowohl den Blick als auch sein Haupt einen Moment.

„Die wohlwerte Iulia Cornelia hat bereits den Versuch unternommen über meine Person Kontakt zu den Erzeugern der beiden herzustellen. Sie versprach ihre große Dankbarkeit, so ich ihr einen Austausch mit diesen ermöglichen würde.“ seine Augen huschten einen Moment zum Gesicht der Älteren, ehe er ergänzte „Entgegen meiner sonstigen Neutralität könnte ich ihr diesen Wunsch zwar erfüllen, jedoch nicht ohne die Hintergründe zu kennen. Ich möchte ungern weiteres Blut unseres Clans vergossen sehen.“ neben Trauer mischte sich auch ein deutliches kehliges Knurren in seine letzten Worte.

„Ich werde weiterhin Vorsicht walten lassen. Zumal der ehemalige Liktor Benjamin mir bereits bei meiner Ankunft zu verstehen gab, dass Nachforschungen zu den Schicksalen unserer Clansgeschwister ein gefährliches Unterfangen sind. Von ihm stammt auch die Aussage Tarek hätte auf Seiten Mailands gekämpft. Darüber hinaus gibt es, nach Aussage der Harpyie, wohl ein Kainskind der Domäne das nach Nachfahren von Syphax sucht. Auch dies kann eine falsche Spur sein. Jedoch möchte ich offen und ehrlich euch gegenüber sein und meinen bescheidenen Anteil leisten.“
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