[1066] Rose im Zeichen des Wolfsmonds [Liviu, Arash]

[Arash]

In dieser Vollmondnacht lag der Hafen beinahe still hier. Die Matrosen waren bis auf eine Wachmannschaft von den Schiffen geströmt um ihre Heuer in den Hafenkneipen und Hurenhäusern zu verprassen. Die wenigen Laternen, welche die Decks der übrigen Schiffe erleuchteten erreichten Pier vier nicht, welcher in Dunkelheit getaucht, ohne ein Schiff einsam dalag. Da hier kein Schiff vertäut lag, war der volle Mond das was den Hafen in dieser Nacht in sein fahles Licht tauchte. Vereinzelt hallte das Johlen der Gäste aus einer der Kneipen über das ansonsten stille Wasser, während hoch am Himmel vereinzelte Wolkenfetzen die Sterne verdeckten.

Auf dem Pier war niemand zu sehen. Niemand wartete auf die Rose aus Syrakus. Aber vielleicht war er zu früh?

[Liviu Cosma]

Im Hafen angekommen schritt Liviu zur Pier. Er hatte sehr unauffällige Kleidung in dunklen Farben ausgewählt. Er trug einem Gürtel mit einem kleinen Geldbeutel und als Schmuck nur einen einzelnen Ring an seinem Finger. Beim Gehen stützt er sich an einem Stock ab, da er noch immer von den letzten Nächten geschwächt war und er verfluchte im Gedanken Galeno Fiore, den Herold der Stadt Genuas.

Bei seinen ersten Versuchen seine Sinne gezielter bei der Suche einzusetzen, baute sich eine Welle aus Dreck, Gestank und anderen Sachen vor ihm auf und drohte ihn mitzureißen und zu verschlingen. Noch Wochen später hatte er den Gestank immer noch in der Nase. Später erblindet er für einen knappen Monat fast vollständig begleitet von einer Gleichgewichtsstörung.
So konnte es auf keinen Fall weiter gehen und zur Not musste er Genua verlassen, wenn man ihm nicht hier haben wollte.

Er konzentrierte sich wieder auf die Verabredung und schaut zum anderen Ender der Pier.

[Arash]

Ein wenig musste sich der Toreador noch gedulden, dann aber tauchte eine Gestalt, gekleidet in einen dunklen Kapuzenumhang aus den dunklen Gassen auf und bewegte sich auf den entsprechenden Pier zu. Über der Schulter der Gestalt hing ein langer dünner Stab. Sie bewegte sich lautlos durch die Nacht, beinahe gespenstisch. War doch selbst im Licht des Mondes, dass Gesicht zu erkennen.

Die Gestalt Schritt auf die Rose zu und ohne Furcht an diesem vorbei den Pier entlang. Offenbar war das Ziel der Gestalt das Ende des Piers. Folgte der Blick Livius dem Fremden, so konnte er eine Handbewegung erkennen, die ihn dazu aufforderte zu folgen. Am Ende des Piers, nahe der Kante blieb der Mann schließlich stehen.

Er wartete bis der Toreador neben ihn getreten war. "Ihr habt um dieses Treffen geben, um euch vorzustellen." erhob sich die Stimme der Geißel. dann. Leise, beinahe ging sie im Plätschern der Wellen unter. Den Blick hatte der Gangrel wohl immer noch in die Ferne, hinaus aufs Wasser gerichtet. "Hier bin ich nun werter Liviu Cosma vom Clan der Rose. Was könnt ihr mir von euch erzählen, dass ich noch nicht weiß?"

Die Frage schien auf den ersten Blick harmlos, doch etwas lauerndes lag in der Stimme des Kainiten.

[Liviu Cosma]

Er nickte seinem gegenüber respektvoll und tief zu.

„Wohlwerter Arash, Neugeborener vom Clan des Tiers und Geissel der Stadt Genua. Ich danke euch für eure Zeit und wollte mich euch und eurem Clan persönlich vorstellen!“

„Ich bin Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clans der Rose. Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clans der Rose. Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems.“

"Ich hoffe mit meinen Fähigkeiten und Erfahrungen als Heiler und Gelehrter Genua und ihre Mitglieder unterstützen zu können und selbst eines Tages ein Mitglied der Domäne zu werden.“

[Arash]

Arash nickte und wandte dem Toreador nun den Blick zu. Die grünen Augen fixierten den Gelehrten schnell und der Blick hatte eine gewisse Intensität, allerdings keinerlei Aggression. "Also sucht ihr nach Einfluss, Macht, einem Amt in der Domäne?" Er nickte. "Viele streben danach und viele erhalten ein Amt, aber wenige schaffen es das Amt zu halten und es auch zu erfüllen."

Der Gangrel nahm die Stange von seiner Schulter und begann eine Schnur und einen Haken daran zu befestigen. Offenbar hatte er eine Angel mitgebracht. "Sind eure Fähigkeiten nur in der Heilung gelegen? Falls das euer Spezialgebiet ist, solltet ihr mit dem werten Nicolo und der werten Aurora reden. Beide sind Heiler, wenn auch mit unterschiedlichen Herangehensweisen."

Dann legte er den Kopf schief und griff unter den Umhang, um einen sich windenden Wurm hervorzuholen und diesen aufzuspießen. "Oder wollt ihr Liktor werden?" die letzten Worte schien er nicht ernst zu meinen, was das amüsierte Schnauben danach noch unterstrich.

[Liviu Cosma]

„Ich weiß nicht wie andere empfangen werden, aber mir hat man direkt die bisherigen Vergehen meiner Clans Brüder und Schwestern vorgehalten. Als ich es gewagt habe zu meiner Aufgabe eine kleine Frage zu stellen, ist mir diese entzogen worden. Die neue Aufgabe ist wesentlich gefährlicher und ist völliges Neuland für mich.“

„Aufgrund der neuen Aufgabe brauche ich zurzeit den Stock und war fast einen gesamten Monat blind. Daher sind Dinge wie Einfluss, Macht und Ämter nichts anderes als Sterne in unendlicher Entfernung für mich. Selbst die Aufnahme als Mitglied der Domäne wird keine Selbstverständlichkeit sein.“

„Ich habe auch schon versucht mit den beiden Kontakten aufzunehmen und hoffe endlich mal wieder als Heiler oder Gelehrter tätig werden zu dürfen. Ich spreche 5 Sprachen und kenne mich mit der Buchkunst aus. Dennoch wandere ich durch die Straße der Stadt und suche nach der Nadel im Heuhaufen.“

Als der die Worte hört wirkt es etwas geschockt und verwirrt.

„Entschuldigt, aber ich kann euch in dem letzten Punkt nicht ganz folgen und kann darauf nur entschlossen nein antworten.“

[Arash]

Arash schmunzelte. "Oh. Eure Clansgeschwister waren bis auf die frühere Hüterin des Elysiums ziemlich...schwierig. Wobei der werte Adamo noch in der Domäne weilt. Ob Mareno di Pavia noch in der Domäne weilt, kann ich derzeit tatsächlich nicht sagen. Wobei beide Seefahrer sind oder waren. Somit sind sie ohnehin nicht immer hier."

Mit diesen Worten warf er die Angel aus und in der Dunkelheit durchstieß der Köder die Wasseroberfläche. Während der Gangrel sich entspannt auf dem Pier niederlies. "Ihr scheint euch mit dem werten Toma fantastisch verstanden zu haben. So ging es mir ebenso, bei unserem ersten Treffen. Wir gingen aufeinander los." leicht schüttelte die Geißel den Kopf. "Man weiß nie wie sie reagieren. Aber um auf eure Aussage zurück zu kommen. Welche Aufgabe hat euch Blind gemacht und euch an den Stock verbannt?"

Bei den folgenden Worten schien der Toreador wiederum das Interesse der Geißel mehr geweckt zu haben. "Wenn ihr so bewandert seit in all diesen Künsten, kann ich euch sicher zumindest bei einer davon behilflich sein. Es gibt außerhalb der Stadt in den Dörfern kaum medizinische Versorgung. Die Menschen dort haben ein einfaches Leben und Verletzungen und Krankheiten häufen sich insbesondere in den Wintermonaten. Falls ihr also Arbeit sucht..." er lies den Satz unvollendet.

Der Blick Arash fixierte schließlich wohl den Köder im schwarzen Hafenbecken. "Viele Neuankömmlinge werden Liktoren, um sich zu beweisen. Und da sich eure beiden männlichen Vorgänger nicht mit Ruhm bekleckert haben, wäre es eine Möglichkeit. Aber andererseits sind eure Fähigkeiten im Amt des Hofgelehrten vielleicht deutlich besser aufgehoben. Allerdings entscheidet allein die höchstverehrte Aurore über dieses Amt."

[Liviu Cosma]

"Der wohlwerter Herold Galeno Fiore hat mich empfangen und bedauerlicherweise nicht die wohlwerter Toma Ianos Navodeanu. Er hat mir aufgetragen nach herrenlose Ghule und Blutsdiener zu suchen und ihn über den Verlauf meiner Aufgabe auf dem Laufenden zu halten."

"Da ich keine Hinweise hatte war ich gezwungen meine Kräfte einzusetzen und das ist bedauerlicherweise nach hinten los gegangen."

"Wenn ich helfen kann, gerne! An wen kann ich mich in den Dörfern wenden. Es ist am einfachsten, wenn ich die Möglichkeit hätte auf ein Haus oder ein anderes Gebäude für die Untersuchungen und Behandlungen vorbereiten könnte. Ich kann mit eurer Unterstützung in den Dörfern zählen?"

[Arash]

Wieder hob die Geißel eine Augenbraue. Wohl überrascht, als der Toreador den Namen des Herolds aussprach. "In diesem Fall ist also nicht der Herold, oder die euch übertragene Aufgabe an eurer Verfassung, sondern eure eigene Unfähigkeit eure Kräfte zu nutzen." Er schüttelte den Kopf. "Vielleicht wollte der Herold euren Nutzen für die Domäne eluieren. Offenbar ist dieser noch nicht auf seinem Zenit angekommen." ein Schnauben ertönte. Mochte es abfällig sein? Schwer zu sagen.

"Welches war die eigentliche Aufgabe, die euch der Werte Galeno übertragen wollte? Und mit welcher Frage habt ihr ihn so sehr verärgert, dass er die Aufgabe anpasste?" In die Stimme des Gangrels hatte sich ein amüsantes Schmunzeln gemischt. Schließlich wurde er aber wieder ernst.

"In den westlichen Dörfern könnt ihr das. Allerdings nicht in den östlichen. Hier ist mein Einfluss eher beobachtender Natur. In Votori und Sancto Pedro di Arena hingegen, kann ich euch Ansprechpartner geben."

[Liviu Cosma]

„Ich sollte zusammen mit Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten Zerstreuung für die Bürger Genuas schaffen und für kulturellen Aufschwung sorgen. Nach meiner Nachfrage nach dem Zeitfenster und nach der Berufung von Gabriel Ducas, um die Zusammenarbeit besser zu koordinieren wurde mir diese entzogen. Der Herold wünscht nicht das ich mich damit befasse."

"Was die Dörfer angeht, klingt das doch sehr vielversprechend und meine Diener würden sich bei euren Ansprechpartner melden um einen entsprechen Platz dafür zu finden. Erstes Personal, Material und das Wissen um den Umgang mit Krankheiten kann ich gerne mit einbringen."

"Eine Reihe von Heilpflanzen könnten man für später vor Ort in einem Garten anpflanzen oder in der Umgebung sammeln lassen. Gibt es was wichtiges was bei den Dörfern und ihren Bewohnern zu beachten wäre und was könntet ihr mit einbringen, um den Aufbau zu beschleunigen und die Versorgung zu sichern?"