[1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

[Februar '22]
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Langsam löste er seinen Blick von dem schwarzen Bauern in seiner Hand und setzte diesen, wie er es schon zuvor mit einer anderen Figur getan hatte, in die Mitte des Spielbretts, um im Anschluss wieder den Blick auf die Magistra zu richten.

„Nun wir sprachen bereits beim letzten Mal über die Möglichkeiten der gegenseitigen Gefälligkeiten. Bevor ich daher ein paar Dinge über die verehrte Ancilla verraten mag, würde ich gern erfahren…“ er deutete mit einem Finger auf den Rosenkranz und das Kreuz der Magistra. „Wie steht es, um eure Möglichkeit mich in Glaubensfragen zu unterstützen? Es würde mich sehr erfreuen, wenn euer Wort im Klerus Gehör finden könnte.“

Abwartend lehnte er sich erneut zurück und ließ Giada Zeit und Raum auf seine Fragen zu antworten.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich habe naturgemäß ein paar Beziehungen in diese Richtung”, sagte Giada unumwunden. “Es käme auf die Art Eures Anliegens an. Ein Mann wie der werte Macario, der selbst Teil des Klerus ist, hat eine andere und sicherlich auch engere Verbindung in die Kirche hinein. Ein Mann wie der verehrte Hofgelehrte Ferrucio mit dem wahren Feuer seines Glaubens und seinen langen Jahren hier in Genua könnte Euch Einblicke und Inspirationen geben wie ich sie nicht zu geben habe. Doch zu beiden könnte ich Euch empfehlen, was erneut Eure Wege vielleicht ein wenig leichter macht.”

Sie neigte den Kopf ein wenig. “Wenn es allein um den guten Leumund geht, um das Ansehen eines Handwerkers oder eine Empfehlung für Eure Kunst, so kann ich Euch sicherlich weiterhelfen. Gewiss würde ich dazu aber auch Handwerk und Kunst sehen wollen, denn blindlings sollten solche Empfehlungen nicht sein.”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Mhhh. Ein wahres Feuer des Glaubens…“ sprach er nachdenklich und fuhr sich mit der Hand durch den Bart an seinem Kinn. „…Teil des Klerus…“ gingen seine Gedanken nun offenbar in Richtung von Macario. Schließlich riss er sich von seinen Gedanken los und blickte wieder zu ihr auf.

„Nun ich hatte noch nicht die Gelegenheit den verehrten Hofgelehrten kennenlernen zu dürfen und was euren Wohlwerten…“ er lächelte etwas „…Clansbruder Macario angeht. Er bevorzugt diese Anrede seit er ihrer höchst verehrten Majestät den Vasalleneid schwor.“ schob er beiläufig ein. „Ich bin mir sicher seine Pflichten als Diener der höchst verehrten Aurore nehmen ihn sehr ein.“

Der Brujah schien nachdenklich zu werden. Offenbar war ein Leumund nicht das, was er suchte. Mit seinem kaufmännischsten Lächeln startete er einen etwas konkreteren Anlauf. „Wie steht es um den Eifer der Prediger? Wäret ihr in der Lage diesen zu bremsen? Oder eventuell in eine andere Richtung zu lenken? Oder müsste ich mich hierfür ebenfalls an die von euch genannten wenden?“ fragte er unumwunden.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Die Aufmerksamkeit und der Eifer der allermeisten Prediger lässt sich wohl auch durch die natürlichen Gegebenheiten ihrer Umwelt lenken”, meinte Giada da recht lapidar und nickte. Es war tatsächlich nicht unüblich, dass dieser oder jener Adlige, reiche Händler oder politischer Einfluss sich auch auf das ausbreiten, was in Predigten zur Rede gebracht wurde.

“Indes nähme ich von derlei Abstand, wenn es eben um Prediger aus den Gotteshäusern geht, welchen sich diese beiden verbunden zeigen. Ein solcher Eingriff wäre eine grobe Unhöflichkeit, die ich keinem der beiden genannten zugedenke - und ein so heraufbeschworener Ärger wäre Eurer Sache auch sicherlich nicht nützlich.”

Sie hob eine Augenbraue. “Während wir bereits über solcherlei sprechen, möchte ich auch etwas anfügen: Ich habe eine Auftragsarbeit im Sinn, bei welcher gut möglich sein kann, dass Ihr sie vollbringen könntet. Und es wäre tatsächlich nützlich, wenn jemand sie tut, der bereits in der Nacht steht. Nehmt Ihr Aufträge an?”
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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Ihre Worte vermochten offenbar nicht, die Nachdenklichkeit des Brujah zu mindern, und dieser schaute für einen Moment einfach nur stumm auf das Spielbrett. War das Spiel also schon vorüber?. Ohne aufzublicken bestätigte Gabriel der Magistra, dass auch er kein Interesse daran hegen würde Ärger mit den genannten Personen heraufzubeschwören.

„Ein solcher Ärger würde meiner Sache eher zuwiderlaufen. Jedoch höre ich aus euren Worten, dass es wohl Kirchen gibt, in den euer Wort dennoch Gehör finden würde. Darüber hinaus, denke ich, der Klerus wird sich sicher ebenfalls außerhalb der Messen unterhalten. Jedoch würde mich vorerst interessieren welch Werk euch im Sinn steht.“ mit einem deutlich freundlicheren Lächeln sah er nun wieder zu der Lasombra. Das Thema Handwerk schien ihm deutlich mehr zu behagen als das Schachern um Gefälligkeiten.

„Ich bin durchaus interessiert daran Aufträge anzunehmen. Noch dazu von euch. So lasst mich hören, was ich für euch tun kann.“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Das Spiel war nicht vorüber. Es begann gerade erst. Giada setzte die Figuren in ihre Aufstellung zurück, Weiß vor sich, Schwarz vor Gabriel. Und dann machte sie den ersten Zug, eine Öffnung in der Reihe der Bauern - oder Neonaten, wie sie sie beschrieben hatte.

“Wir beginnen”, erklärte sie ihm simpel. “Einige Dinge lernen sich besser in der Tat. Ihr seid ein Mann des Werkes.” Sie deutete auf seine Neonaten. “Von ihrem Heim aus - und nur von dort - können sie zwei Felder nach vorne ziehen. Oder eines, wenn die List es gebietet. Eine andere Figur schlagen sie jedoch nie mit direkter Gewalt. Sie sind zu schwach für derlei. Daher schlagen sie schräg, mit List. So arbeiten sie sich langsam vor. Sollte es jemals einem von ihnen gelingen, in die hinterste Reihe zu gelangen, kann er sich in jede beliebige andere Figur wandeln außer dem Prinzen selbst. Doch dies ist nur eine hohle Hoffnung, die ihnen vorgehängt wird wie man einem Esel eine Karotte vorhält. Es ist selten, doch die Möglichkeit allein lässt sie immer vorwärts streben. Darum gehen sie auch niemals zurück, nur vor.”

Es war eine bittere, kleine Erläuterung, auch wenn es aus ihrem Munde gelassen klang. Sie fuhr dann fort: “Ich will ein Werk anfertigen lassen, für die Weiße Prinzessin. Es soll nicht allein ein Kunstwerk sein sondern es hat auch einen Zweck, dient der Anschauung. Es soll ein Modell sein oder eine Karte, doch kunstvoll gefügt. Ich hatte an ein Mosaik gedacht oder etwas ähnliches, gemacht aus verschiedenen Materialien. Was denkt Ihr?”


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Gabriel Ducas
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel lauschte ihren Worten und besah sich die Spielfiguren auf seiner Seite. Nach einigem Zögern griff er sich den Neonaten am rechten Rand und führte ihn zwei Felder nach vorn. Sein Interesse galt jedoch nur bedingt dem Spiel, sondern vielmehr dem möglichen Arbeitsauftrag, blickte er doch sofort vom Spielfeld auf.

„Bei einem Mosaik stellt sich die Frage, wo sollte dies erstellt werden? Ich wäre durchaus interessiert die Aufgaben auszuführen. Ich nehme an das Motiv möchtet ihr selbst wählen?“

Das Gespräch über das mögliche Kunstwerk überschattete selbst das vorherige Gespräch und den möglichen Informationsaustausch. Handwerk stand offenbar über allem, auch oder vielleicht sogar insbesondere, irgendwelchen nächtlichen Intrigenspielchen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ihr würdet das Mosaik so weit vorbereiten wie es geht und es dann in der Tat an einem ausgewählten Ort fertigen”, erklärte Giada langsam.
“In der Villa Illuminata, wohl auch unter dem wachsamen Blick Il Omnivoros. Ich würde Euch einen kundigen Mann zur Seite stellen, der Euch mit dem Motiv stets als Ratgeber zur Seite stehen kann.”

Sie ließ diese Worte einen Augenblick lang so stehen und wirken. Es war genug Zeit, um allerlei darin hinein zu denken.

“Ich bitte Euch, über dieses Vorhaben zumindest vorerst zu schweigen. Vor dem Gespräch heute Nacht zwischen uns hatte ich Euch als denjenigen, der dies vollbringen könnte, noch nicht in Betracht gezogen und so auch nie ins Gespräch gebracht. In dieser Sache soll alles mit Maß und Schritt für Schritt gehen.”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Villa Illuminata? Der Sitz des Prinzen. Natürlich. Wo auch sonst? Mit fast schon unruhiger Begeisterung ließ Gabriel die Magistra ausreden ehe er fröhlich fragte „Ein Ratgeber für das Motiv und einen Aufpasser? So tragt ihr bereits seit geraumer Zeit den Gedanken an ein solches Geschenk mit euch? Welch Motiv schwebt euch denn vor und warum die wachsamen Augen?“

Erst langsam beruhigte sich die Stimme des Brujah, doch dies mochte das Feuer sein, welches seinem Clan wohl nachgesagt wurde. „Natürlich werde ich dies Anliegen, bis zu seiner Fertigstellung für mich behalten. Doch ich bin neugierig. Wer sonst hätte wohl ein solches Werk vollbringen können?“ der Zelot klang nicht gekränkt, vielmehr war da die indirekte Frage nach jemand, mit dem er sich wohl austauschen könnte? Jemand von dem er lernen könnte?
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1066] Regentropfen und Gesprächsfetzen [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Eine Karte.” Das war die erste, wortkarge Erläuterung Giadas.

“So wäre Euch weniger ein Aufpasser an die Seite gegeben als vielmehr einer, der sich seit Jahren schon mit Land und Strecken, Flüssen und Gebirgspässen, Maß von Weiten und Höhen befasst. In diesen Ländern ist Kartenwerk oft mehr Fantasterei als gelehrtes Werk.”
Sie verzog ein wenig schmerzlich das Gesicht. Es wirkte ganz so als habe sie in der Tat viel mit diesen Dingen gekämpft und zu tun gehabt.

“Eine Karte kann auf mehr als eine Weise gefertigt werden. Doch als Ihr mir Euer Handwerk und Eure Kunst nanntet, schien dies wie eine Einladung zu sein. Euer Können könnte diesem Vorhaben mehr Substanz verleihen als Papier, Pergament und selbst die kostbarsten Tinten und Farben. Ihr könntet für das Werk das Gestein der Landstriche verwenden, die abgebildet werden. Die Farben und Materialien könnten aus dem Land geschaffen werden, so dass sich diese Karte nicht allein mit den Augen sondern auch mit allen Sinnen, dem Verstand und sogar der heimatverbundenen Seele lesen ließe.”
Giada ballte die Hand zur Faust und legte sie über ihr Herz. “Die Lombardei ist meine Heimat. Viel ist in ihr verworren und entzweit, es gibt das Ringen um Macht, es gibt Kämpfe, Intrigen, sogar Kriege. Doch sie ist meine Heimat und ich lasse eine Straße zwischen Genua und Mailand bauen, durch allerlei Unwägbarkeiten hindurch. Und dies alles will ich in jener Karte zeigen.”

“Mir scheint es wie eine Fügung des Schicksals, wie ein Segen, dass Ihr hier seid und Eure Hände dieses Werk tun könnten.”
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