[1066] Pläne und Gespräche [Benjamin, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

So so, Galeno war dabei diese Fähigkeit zu lernen und nach alle dem was Benjamin noch offenbarte war es also wirklich so, dass es folglich auch in ihrem Blut lag, dass es Teil des Lesens der Seele war. Erstaunlich.

Nachdem Benjamin weiter gesprochen hatte, schauten sie ihn jedoch zunächst irritiert an.
„Warum habt ihr das getan? Ihm bewusst ein Bild von Alain zeigen? Was hätte euch das gebracht außer tatsächlich unsere Blutskräfte an andere zu verraten...“ sie schauten nun tatsächlich verärgert aber auch immer noch verwirrt. „Und sagtet ihr nicht damals, dass ihr Alain nicht dabei gesehen habt was er mit Ottovani getan hat, nur gehört? An was ihr also in eurem Kopf gedacht habt, kann nicht tatsächlich geschehen sein?“ Das machte irgendwie keinen Sinn für sie.

Bis Benjamin nicht darauf geantwortet hatte, gingen sie nicht auf die anderen Fragen ein. Eines nach dem anderen.

[Benjamin]

Benjamin schaute lächelnd zu Toma. "Ich bin ungern vorhersehbar wohlwerte Toma. Die Nötigkeit unvorhersehbar zu sein hat sich mir erneut gezeigt als Ich versuchte den verehrten Ferrucio zu stürzen und dabei vorhersehbar war. Für meinen Gegner, für meinen Mitliktor und vermeintlichen Helfer. Sagen wir es so. Vielleicht bin Ich damals nicht gänzlich ehrlich mit euch gewesen. Vielleicht wollte Ich die Informationen mit höherem Gewinn weiterverwerten und vielleicht wollte Ich einem potentiellen Konkurrenten nicht ohne Gegenzahlung wertvolle Informationen über eine extrem machtvolle Blutskraft seines Blutes geben. Seid ehrlich zu euch selbst. In nahezu allen Fällen seid ihr euch selbst ebenso selbst am nächsten. Die Ausgangssituation hat sich aber mittlerweile verändert. Ich brauche zumindest einige mir nicht übel gesonnene Mitglieder der Domäne. Sollte die wohlwerte Harpyie, und die beiden verehrten Ancilla beschließen mich jetzt wo Ich am Boden liege, vollends auszuradieren. Deswegen teile Ich jetzt mehr mit euch und auch detailierter." er hatte abwägend zuerst die eine Hand gehoben, anschließend die andere.

"Warum habe Ich getan was Ich getan habe. Um die Möglichkeit zu schaffen, dass eintritt was eingetreten ist. Der verehrte Benedetto hat sich einen hochmütigen Fehler erlaubt. Auch weil ihm möglicherweise ein wenig die Nerven durchgegangen sind über das was Ich sonst noch über ihn wissen könnte, wenn Ich schon über das gezeigte Wissen verfüge. Er wollte mich einschüchtern, und euch indirekt als Waffe gegen mich nutzen. Dabei hat er aber zwei Fehler gemacht und Geheimnisse preisgegeben." er hielt zwei Finger ausgestreckt nach oben. "Erstens: Er hat bestätigt dass er eben jene Kraft besitzt dessen Nutzung Ich ihm unterstellt habe und ebenso hat er bestätigt, dass er sie zu diesem Zeitpunkt benutzt." ein Finger fuhr nach unten. "Zweitens: Die Fähigkeit bedarf keines Augenkontakts sondern nur örtlicher Nähe und Zeit. Was sie noch mächtiger macht als initial erwartet. Also schluckt euren Ärger auf mich herunter und erfreut euch über den klaren Weg den Ich euch gerade bereite, neue unentdeckte Potentiale in eurem Blut realisieren zu können." seine Stimme war zwar hart aber nicht provozierend in ihrem Ton.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma hatte die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete Benjamin kritisch, als könnte sich etwas entscheidendes an seiner Gestalt abzeichnen oder sie dachten einfach nach.

"Gut. Diese Information war tatsächlich sehr nützlich. Nun was das Öffnen des Brustraumes anbelangt:
Das käme darauf an ob ihr euer Tier das zulassen würde. Die Wahrscheinlichkeit einer Raserei ist hoch, aber wir haben bereits andere gesehen, die es ohne Kontrollverlust überstanden haben. In der Not müssten wir euch pflocken, was auch interessant wäre ob sich Auswirkungen einer Blutskraft dennoch zeigen. Von was für einer Blutskraft sprecht ihr die sich in euren Organen zeigen sollte? Wir nehmen mal an das es Herz oder die Lunge betrifft da ihr vom Brustkorb sprecht?"

"Was die Ventrue und Lasombra angeht: Es ist eben jene Kraft von der wir auch bei Benedetto sprachen."

[Benjamin]

Benjamin nickte nur auf Tomas letzte Aussage hin. Interessant. Ebenso hielt er Tomas Blick mit einem überraschend offenen und freundlichen Gesichtsausdruck stand. Irgendetwas hatte sich in dem Assamiten zusätzlich zu seinem Amt und seiner Hautfarbe verändert.

"Sollten wir es versuchen werde Ich bis dorthin mein bestes geben um meinen Willen zu stählen um das Tier im Zaum zu halten. Ich weiß leider sehr wenig über den Körper und seine Inneren Wirkweisen. Von dem her kann Ich euch leider nicht sagen nach was genau Ich suche. Doch Ich glaube Ich habe vor kurzem eine sehr interessante Eingebung gehabt. Unser Blut funktioniert auf die verschiedensten Weisen. Doch sobald unsere Blutskräfte eine körperliche Sphäre besitzen geschieht dies zumindest meines Wissens nach immer durch erhöhung der Konzentration des Blutes. Ich kann meinen Körper verstärken indem Ich die Konzentration des Blutes erhöhe wo Ich es benötige. Ich kann stärker werden indem Ich die Konzentration des Blutes erhöhe. Wie bei einem Sud oder einem Eintopf. Je länger man es einkochen lässt desto nahrhafter ist der übrig gebliebene Rest. Meist wird der Eintopf dabei auch komplett verkocht. Also Vitae unwiderbringlich verbraucht aber sie gibt dabei Kraft ab. Kraft die unsere Körper für Blutskräfte nutzen können. Mein Vorschlag wäre, Ihr öffnet was ihr öffnen müsst, beobachtet und notiert was ihr könnt während Ihr beobachtet wie Ich die Konzentration des Blutes in den einzelnen Regionen erhöhe. Wenn wir dann wissen welche Region für welche Auswirkung verantwortlich ist können wir vielleicht ungeahnte potentiale Ausschöpfen indem wir die Konzentration in den einzelnen Regionen noch einmal verstärken. Bis dahin müsste Ich jedoch mein Wissen über die Anatomie des Körpers erweitern um eure Notizen verstehen zu können. Hören sich meine Ausführungen plausibel an?" Benjamin wirkte in diesem Moment wie jemand der das Gefühl hatte einen Mechanismus verstanden zu haben, aber nicht das Vokabular sich präzise verständlich zu machen. Hoffend, dass Toma verstand was er sagen wollte schaute er diesen fragend an, würde der Drache mehr Licht ins dunkel bringen können?

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma runzelte nachdenklich die Stirn und wandte kurzzeitig den Blick während jener in die Ferne schweifte.

"Die Konzentration des Blutes sollte sich nicht verändern, denn das würde bedeuten, dass irgendwann eine dicke Masse nur noch übrig bleiben würde im Körper. jedoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich die Dicke des Blutes nicht ändert, egal wie viel wir getrunken haben. Wir glauben was ihr meint ist die Menge an Blut an einem Ort. Für gewöhnlich lagern wir unser getrunkenes Blut im Magen. Das sollte bei euch logischerweise auch so sein. Unsere Vitae lässt sich jedoch anders als menschliches Blut frei im Körper bewegen ohne dass ein Herz dafür pumpen muss. Als wäre es ein eigenes lebendiges Wesen. Unsere Seele, glauben wir. Wenn wir unser Blut verlieren, verlieren wir auch uns selbst. Aber zurück zur Vitae." winkten sie ab und kamen erst einmal wieder auf das eigentliche Thema zurück.

"Sie lässt sich in der Tat verbrauchen. Ähnlich wie Menschen Nahrung in ihren Mägen und Darm verändern und daraus irgendwie Kraft ziehen. Unsere Vitae dringt in Teile unseres Körpers und macht sie stärker oder wieder lebendiger. Sie gibt uns die Möglichkeit uns zu bewegen, obwohl unsere Körper auf gewisse Art tot sind. Die Organe und Muskeln werden mit neuem Leben gefüllt, wenn auch nur wenig, weniger als bei Menschen. Wir könnten wenn wir wöllten all unser Blut in eine Region schicken um einen Muskel zu stärken, doch das wäre eher selbstschädigend.
Wir haben unseren Körper schon unzählige Male geöffnet und die anderer Kainiten. Vitae verändert sich nicht. Außer es wäre bei euch eine Spezialität eures Blutes." So dachten sie zumindest nach allem was sie bisher gesehen und erforscht hatten.

[Benjamin]

Benjamin hörte Toma aufmerksam zu. Seine Stirn nachenklich gerunzelt ging er in die Hocke und verblieb dort während er einen einen kleinen Stock vom Waldboden aufnahm. Er wartete bis Toma fertig gesprochen hatte und fing dann an mit dem Stock die groben Umrisse eines menschlichen Körpers in den trockenen Waldboden zu kratzen.

"Ich nehme an mit Muskeln meint ihr nicht den allgemeinbenutzten Terminus für körperliche Kraft sondern einen Teil des Körpers unter der Haut? Und solange kein Blut an einen Ort transferiert wurde existiert dort auch keins?" fragte er interessiert nach. Er hatte wohl bereits darüber nachgedacht wie viel er preisgeben wollte denn die nächsten Worte kamen überraschend schnell. "Im Falle meines Blutes verändert sich Vitae, in gravierender Weise sogar." erklärte er. "Meine Frage bezog sich einerseits darauf ob man durch Untersuchungen herausfinden kann welche Körperareale für welchen Effekt zuständig sind. Und andererseits in welchem Areal mein Blut die Vitae verändert." er stand auf.

"Ich bin mir darüber bewusst dass es einen Unterschied macht ob Ich Blut an diesen Ort schicke."* Benjamins Haut bekam einen natürlichen Schimmer. Er ließ ein Paar Momente verstreichen. "Oder hierhin schicke."** würde Toma einen Unterschied erkennen können?

"Aber Ich würde die Örtlichen Unterschiede gerne präzisieren. Vielleicht könnte dieses Wissen Aufschlüsse darüber geben wieso manche Clans dazu fähig sind diese natürlichen Ressourcen über das Maß hinaus zu steigern dass anderen Clans möglich ist und mehr. Die Stärke der Brujah, die Resilienz der Gangrel, gerade gegen Feuer." die Geschwindigkeit seines Blutes lag im Subton ebenfalls in der Luft aber ganz so weit waren sie noch nicht, dass er sie direkt aussprach.

"Und eine weitere Frage hätte Ich... was ist ein Darm?" Benjamin musterte Toma interessiert, er schien sich nicht zu schade diesbezüglich zu seinen eigenen Unzulänglichkeiten im Bereich der Meidizin und Anatomie zu stehen.

Spoiler!

*+1KK **+1Widerstand

[Toma Ianos Navodeanu]

Sie nickten auf seine Nachfragen zu den Muskeln und Blut und schauten dann nachdenklich und interessiert als er weiter sprach und verdeutlichte worum es ihm bei dieser Forschung ging.

Wahrnehmung+BodyCraft
[10, 9, 9, 9, 9, 9, 8, 8, 6]

Wenn Toma von ein was Ahnung hatte dann vom menschlichen und kainitischen Körper. Sie hatten sie so oft untersucht und genau betrachtet, dass ihnen auch die kleinste Veränderung von Haut und Fleisch, Farbe oder Blutfluss nicht entgehen konnte.

"Gangrel sind resilient gegen Feuer?" fragten sie dann neugierig geworden.

"Ihr habt einen guten Gedanken aufgebracht. Ja es macht einen Unterschied wohin ihr Blut sendet, ob es sich aber auch je nach Ort verändert...nicht bei uns, aber vielleicht bei euch wenn ihr das so sagt. Also ja, wenn ihr es wollt, können wir euren Körper öffnen und nachsehen." Der Gedanke gefiel ihnen ehrlich gesagt auch ausgesprochen gut, was man an dem leichten Lächeln auf ihrem Gesicht auch deuten konnte.

[Benjamin]

Benjamin streckte darbietend die Hand aus. "Nun zumindest auf seiner Flucht aus San Donato nach ihm geworfene Fackeln hatten keinen Effekt, obwohl sie ein augenscheinlich materielles Ziel getroffen hatten. Genaueres kann Ich aber leider zu diesem Zeitpunkt nicht sagen." erklärte er und zuckte mit den Schultern.

Zu Tomas Einverständniß nickte Benjamin zufrieden. "Gut dann sein es so. Ihr öffnet meinen Körper und untersucht Flussrichtungen, Konzentration und Gestalt des Blutes, fertigt Notizen an und könnt euch anschließend eine Abschrift anfertigen so ihr versprecht das erlangte Wissen über Blutskräfte meines Clans nicht weiterzugeben. Ob ihr hierbei das Original oder die Abschrift behalten wollt ist erst einmal nebensächlich." Benjamin schaute fragend in Tomas Richtung ob er mit diesen Bedingungen einverstanden war. Nach dessen Antwort verkürzte die Distanz zwischen ihnen erneut, langsam um das Tier des Drachens so wenig wie möglich zu reizen aber doch schon ziemlich nahe.

"Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt. Wir beide wissen. Wissen ist Macht. Aber... nur weil man etwas versteht heißt das nicht das man das Wissen auch anwenden kann. Gehen wir davon aus Ich sage die Wahrheit über unsere höchst verehrte Majestät und den verehrten Chronisten. Und bei allem was mir lieb ist, Ich bin fest davon überzeugt dass Ich in diesem Punkt recht habe. Ist dann vielleicht auch alles was uns unsere Älteren über die heiligen Blutskräfte die niemals in die Hände anderer Clans geraten dürfen nicht möglicherweise auch bloß eine scheinheilige Geschichte um uns unter Kontrolle zu haben? Nachdem bei der Anhörung im Beisein ihrer höchst verehrten Majestät, des sehr verehrten Seneschalls, des verehrten Ferrucios, der wohlwerten Iulia Cornelia un dem wohlwerten Liutprand von allen Seiten und von jedem Einzelnen ein Exempel an mir statuiert wurde hatte Ich ein paar Einsichten. Ich habe einen Vorschlag für euch wohlwerte Toma..." der Rest ging im Knarzen der Bäume und dem Geraschell der Blätter unter so nah war Benjamin ihnen und so leise sprach er.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte einverstanden zu den Bedingungen der Körperöffnung die Benjamin diktierte. Damit hatten sie keine Probleme. Sie brauchten nicht einmal Aufzeichnungen, aber es würde auch nicht schaden welche anzufertigen.

"Einverstanden. Wir müssen für das Prozedere jedoch darauf bestehen, dass ihr ins Gesindehaus des Tarda Ora dafür kommt und möglichst hungrig. Im Zweifel könnten die Ketten euch halten, wenn ihr kein Blut nutzen könnt um eure Kraft zu verstärken. Blut selbst werdet ihr nicht sehen und riechen müssen."

Als Benjamin weiter sprach, beugten sie sich näher zu ihm hin um seine leise geflüsterten Worte zu verstehen und sprach ebenso leise welche zurück.

[Benjamin]

Benjamin nickte verstehend. Eine gute Idee, er hatte jedoch einen Einwand und eine Information die für das Durchführen von immanenter Wichtigkeit war.

"Ich werde Blut brauchen welches Ich verwenden kann. Komme Ich hungrig zu euch und bediene mich der Kräfte meines Blutes, so senkt sich zwar die Gefahr wenn Ich das Tier nicht kontrollieren kann, aber gleichwohl steigt die Gefahr einer Hungerraserei. Soll Ich selbst für ein oder zwei Eimer frischen Tierbluts sorgen welche Ich nach öffnen des Körpers trinken kann oder wollt ihr dies übernehmen?" er wartete die Antwort des Drachen ab dann fuhr er fort.

"Und eine weitere Sache noch... und prägt euch meine Worte gut ein, vergesst sie unter keinen Umständen!" er hielt kurz inne um die Wichtigkeit seiner folgenden Worte zu unterstreichen. Sein Stimmtonus war hart, ungewöhnlich hart für den ansonsten so jünglich wirkenden Assamiten. "Egal was passiert, sobald Ihr meinen Korpus geöffnet habt und Ich mich der Kräfte meines Blutes bedient habe. Was auch immer ihr darin seht, studiert es aus einer Entfernung von mindestens zehn Schritt, lieber fünfzehn wenn möglich! Und kommt auf keinen Fall in Kontakt damit!" er schaute Toma eindringlich und fragend an, hatten sie die Wichtigkeit seiner Worte verstanden?