[1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

[März '22]
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Benjamin
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[1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

In einer bitterkalten Nacht kutz nach dem Jahreswechsel taucht wie aus dem Nichts ein Jüngling am Leuchtturm an Genuas Hafen auf. Er bittet die Wachen die Hausherrin informieren zu lassen, dass Benjamin hier wäre und um eine Unterredung bitte, sofern sie denn hier wäre. Er ist wie seit längerem in die Kleidung eines einfachen Bauenjungen gekleidet, trägt jedoch eine Schwertscheide auf dem Rücken, diese ist jedoch in Leder eingewickelt und könnte ebenso ein Stock sein.
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Angelique
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Angelique »

Natürlich war Angelique dort und sofort zu sprechen.

"Schiavo, Bruder in allem außer dem Blut!", begrüßte sie ihn.

Angesichts der Tatsache, dass Ferrucio noch ungesund und unmunter war, freute sie sich sehr, dass auch Benjamin noch unter den Unlebenden weilte.

Sie bedeutete ihm, in den Turm zu folgen und gab ihm Brot und Salz, wie es sich gehörte, selbst wenn er nicht davon kosten konnte.
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Benjamin
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin hatte in der Zeit das Schwert abgebunden und trug es in der Hand, übergab es aber einer der Wachen bevor er das Heim des Mondenkindes betrat. Er würde es hier nicht brauchen. Er lächelte als er das kleine Mondenkind die Treppe herunterkam und würde sie ins innere des Turmes begleiten.

"Und Gott sei mit dir Angelique. Wie du siehst komme Ich mit leeren Händen aber dafür um hunderundeine Erkenntnis reicher. Ich dachte die Wahrheit würde reichen um allen die Augen zu öffnen nur um erkennen zu müssen, dass das was Ich für die Wahrheit hielt gar nicht die Wahrheit war, die aber selbst wenn sie Wahrheit gewesen wäre, wohl niemanden in Genua zu interessieren scheint." es mochte sich wirr anhören was er erzählte aber er war sich sicher, dass Angelique mehr verstehen würde als jeder andere in Genua.

"Ich glaube Ich habe mich geirrt Angelique, was ihn betrifft. Ich habe mich außerdem auch in jemand anderem geirrt, aber zweimal substrahieren gibt in diesem Fall kein Plus." er lächelte gequält, aber es war ein ehrliches Lächeln. Sein Lächeln sagte schau mich Narr nur an, jetzt sitz Ich hier. Aber dafür wirkte er erstaunlich froh, so als würde ihm etwas anderes Kraft geben.

"Ich bin zwar kein Liktor mehr, aber wen interessieren schon Titel und Ehren, wenn Ich stattdessen auch ernsthaft die Sterblichen beschützen kann ohne das mir jemand sagt was Ich zu tun und zu lassen habe." er zuckte mit den Schultern. "Entschuldige meine Redeschwall. Ich hoffe dir ist es in den letzten Jahren gut ergangen?"
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Angelique
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Angelique »

Der Normanne nahm das Schwert entgegen und stellte es nicht weg, sondern steckte es in den Gürtel neben das seine. Ein Zeichen, dass er es mit seinem Leben bewahren würde.

Angelique stellte eigenhändig, als wäre sie eine kleine Hausherrin, einen Stuhl für den Gast im ersten Stock zurecht und setzte sich selbst auf das nahe Bett des Wachoffiziers.

Als sie allein waren, hörte sie sich aufmerksam die Worte Benjamins an. Sie lächelte milde und hob die schmalen Schultern.
"Nun, ich warnte davor, nicht wahr?
Aber ich bin froh, dass du nicht das Leben, sondern nur das alberne Amt verloren hast, das ohnehin nur Leute bindet, um sie von wichtigeren Dingen abzuhalten.
Aus Fehlern lernt man, wenn man sie denn überlebt. Wer weiß das besser als ich?"

Sie stand auf und ergriff seine Hand. "Ich bin froh, dass du noch lebst. Ich befürchtete schon das schlimmste!"
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Benjamin
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin ergreift Angeliques Hand und richtet sich auf um sie in die Arme zu schließen und ihr sachte durchs Haar zu streichen.
"Keine Angst, Unkraut vergeht nicht so einfach. Außerdem... wer würde denn dann aufpassen dass du nicht auch noch solche Dummheiten begehst wie Ich?" dann wurde seine Stimme noch leiser als er ihr die nächsten Worte ins Ohr flüsterte. Sie konnte sein Gesicht in diesem Moment nicht sehen aber sie hörte den Schmerz der dort zu sehen sein muss in seiner Stimme. Gleichzeitig hatte seine Art aber auch etwas gelassenes, eine neue gewonnene Einsicht. Eine Gewisseheit und Energie.

"Du hattest einmal gemeint dass ihr Kinder aus der Ferne wieder nach Genua geholt hättet. Wie würden wir so etwas angehen? Lass uns ihnen bald helfen und nicht erst in ein paar Dekaden!" er hatte gelernt, sie hatten zwar in der Theorie unendlich Zeit aber nicht immer in der Realität.
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Angelique
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Angelique »

Angelique war nicht im Geringsten überrascht über das, was Benjamin ihr erzählte. Es war immer so deprimierend zu sehen, wie andere das auf die harte Tour lernen mussten, was sie schon lange wusste.
In der Regel hörte niemand auf ihre Warnungen, bis es zu spät war. Glücklicherweise konnte dieses, ihr so teure Küken daraus lernen.

Sie flüsterte etwas zurück in sein Ohr. Es war fast wie Liebesgeflüster, selbst wenn es ernsten Hintergrund hatte.

Als es um gottgefälligere Dinge ging, hellte sich aber ihre Miene auf. "Ja, lass sofort damit. Schiffe haben wir. Sterbliche können wir als Geldgeber gewinnen und Kontakte nach Süden hast du auch.
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Benjamin
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin lauschte dem Geflüster und ein sachtes Lächeln trat auf sein Gesicht. Seine Lippen formten ein kaum hörbares "Danke..."

"Ich kann mittlerweile auch neue Schiffe bauen lassen. Cornelio Brigoris Familie steht unter meinem Schutz. Und Geld habe Ich auch einiges was Ich noch in die Waagschale werfen kann." er schaute mit einem spitzbübischen Grinsen zu Angelique die immer noch direkt vor ihm stehen dürfte und auf deren Schultern seine Hände lagen.

"Ich denke Dominic wird ebenso darüber erfreut sein wenn er sein Gewissen für die Zeit der Hungersnot erleichtern kann. Auch wenn wir es damals taten um das Leben der Kinder zu schützen." auch Benjamins Miene hatte sich aufgehellt.
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Angelique
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Angelique »

Angelique grinste. "Das ist die richtige Einstellung! Wenn das Leben dir Zitronen gibt, sag danke für diese wertvolle Frucht, selbst wenn sie sauer schmeckt."

Sie war natürlich sofort in ihrem Element und plapperte Ladelisten, Routenpläne, günstige Auslaufzeiten und die endlosen Möglichkeiten, Profit und gottgefällige Wohltaten zu verbinden, heraus.

Sie konnte noch so alt werden, kindlicher Überschwang und bedingungslose Begeisterung wurde sie nie los. Man konnte in ihrer Nähe nur selten melancholisch bleiben. Ihre Stimmungen waren bewusst oder unterbewusst sehr ansteckend.
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Benjamin
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Benjamin »

Und so gingen die Beiden mit einigem Elan an die Planung. Sie tüftelten, diskutierten, verwarfen und rejustierten Ideen um so viele Kinder, und auch erwachsene Christen, wie möglich aus der Sklaverei wieder zurück in ihre Heimat und ihren Familien bringen zu können. Nach einiger Zeit schneidet Benjamin dann aber nochmal ein anderes Thema an. "Du meintest damals in Sizilien dass du vielleicht lernen solltest dich besser zu verteidigen. Hegst du diesen Wunsch immer noch? Denn wenn ja, so kann Ich dir gerne beibringen was ich weiß. Ein Stil mit einem oder zwei Dolchen ist auch ohne besondere körperliche Kraftanstrengung möglich." er lächelte. Warum er gerade jetzt auf dieses Thema zu sprechen kam? Vielleicht wollte er sicherstellen, dass selbst wenn er nicht mehr da war, Angelique sich zumindest gegen mundane Angriffe zur Wehr setzen konnte.
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Angelique
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Re: [1067] Wenn auch die Hoffnung stirbt [Angelique, Benjamin]

Beitrag von Angelique »

Angelique war überrascht vom Themawechsel.
"Ja, ich bin zwar recht gut mit Messern, aber deine Kunstfertigkeit mit diesen neuen Dolchen, die dem alten Pugio so ähnlich sind, ist unübertroffen.
Ich würde das schon ganz gerne lernen. Ich gehe zwar seit Jahrzehnten Auseinandersetzung aus dem Weg, aber oft kann man sich das ja nicht aussuchen, wenn jemand Streit sucht."
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