[1067] Schach und matt [Iulia, offen]

[März '22]
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Benjamin
Assamit
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Benjamin »

Die Spielart Benjamins war offenkundig die im Arabischen Raum verbreitete. Ansonsten wäre die Mansube deutlich zu einfach zu lösen gewesen für die Worte mit denen er sie vorgestellt hatte. Ging man jedoch davon aus, dass es sich bei den zwei Damen um Fers handelte. Wesire wie sie im europäischen Sprachraum genannt wurden. Und ging man weiterhin davon aus, dass der Gewinn des Spiels mit einer vollständigen Beraubung der Spielsteine möglich war, sofern der Gegner dies nicht im direkt anschließenden Zug ebenfalls tun konnte hatte der Assamit keinesfalls untertrieben und es war keinesfalls unmöglich dass er bereits seit einem halben Centennium* an der Lösung der Mansube feilte.

Benjamin begrüßte die neu hinzugekommendes Giada mit einer Verneigung, die andeutete, dass sie über ihm stand. Jedoch neigte er den Kopf nicht ganz so weit wie er es eben noch bei Iulia getan hatte. An Iulia gewandt meinte er. "Ich verstehe, und ja es wäre mir eine Freude und Ehre wenn ihr die Mansube," seine Intonation und ein fast unmerkliches Nicken machte klar, dass Iulia das Wort im arabischen richtig ausgesprochen hatte. "bei der nächsten kainitischen Veranstaltung vorstellen würdet. Ob meine Fähigkeiten für ein Turnier ausreichen würden... Darüber bin Ich mir nicht sicher, doch sollten sich genügend Spieler finden so soll eine rege Teilnahme nicht an mir scheitern und Ich würde mich bereiterklären mitzuwirken."

Giada war klar, dass der Banu Haqim seine Fähigkeiten im Spiel definitiv unter Wert darbot. Alleine dass er solch eine Stellung wählte für ein strategisches Aufarbeiten deutete auf einen starken Spieler hin.

*
Spoiler!
Hatte Ich bei meinem letzten Post falsch geschrieben. Ein halbes Jahrhundert nicht ein halbes Jahrzehnt.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giadas Blick ging über das Brett und sie wollte ihn schon wieder für das Gespräch heben, dann ging er doch wieder zurück und heftete sich auf die Konstellation auf dem Brett. In ihren Augen glomm eine Art von Freude oder Interesse auf, die wohl sonst so nicht zu sehen war.
“Ha”, murmelte sie in sich hinein und ging einen Schritt wie um das Brett von einem anderen Winkel her zu sehen. “Weiß ist am Zug und gewinnt, sagt Ihr? Und die …fers sind schwach, denn sie können nur ein Feld weit ziehen?”

Sie schüttelte den Kopf und es kostete sie tatsächlich einen Moment, um sich von der Betrachtung des Bretts zu lösen. “Die Symmetrie ist bestechend. Man kann ahnen, dass darum gewinnen muss, wer am Zug ist, doch das ist nur Kalkulation, nicht Gewissheit.”
Damit sah sie zu Iulia Cornelia hin. “Es ist ein großes Geschenk, eine solche Mansube, die einen womöglich über lange Zeit begleiten kann.”

Sie sah zu Benjamin herüber und ihr einer Mundwinkel hob sich ein wenig. Ein Lächeln? Fast.
“Ein König, der ganz seines Hofes beraubt wurde, hat ebenso verloren als wäre er selbst geschlagen worden?”
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Es schien, als hörte Iulia zwar den Worten der Lasombra zu, vor allem bezüglich des Hinweises auf ihren Großerzeuger oder den Verbindungen zur Welt umher, doch wirkte sie in der heutigen Nacht deutlich unkonzentrierter als sonst oder es lag an etwas anderem, dass ihre Antwort bedeutend knapper ausfiel, als sie schlicht feststellte: „Interessant.“

Auf Benjamins Worte hin dagegen, nickte sie nur kurz. Offenkundig störte sie sich nicht daran, so er auf den kainitischen Veranstaltungen zugegen war. Gedankenverloren wanderten ihre Augen einen Moment später länger auf das Brett, bevor sie auf Giadas Aussage bezüglich des Geschenks hin, leicht den Blick hob in Richtung Benjamin.

Als Giada dann jedoch weiterfortfuhr und dem Assamiten eine Frage stellte, wandte sich ihre Aufmerksamkeit erneut ab, während sie stumm auf das Schachbrett blickte, ganz so als hinge sie ihren eigenen Gedanken nach. Offenbar waren jene jedoch nicht von der Lasombra geprägt, denn ihre außergewöhnlich hübschen Gesichtszüge blieben gleichgültig glatt, beinahe geradezu desinteressiert ob deren Rhetorik.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin neigte den Kopf kaum wahrnehmbar in Richtung Iulias, wahrscheinlich um ihr eigenes Nicken zu beantworten. Im Anschluss wandte er sich dann in Richtung Giadas. "Korrekt." erklärte er auf ihre letzte Annahme hin. Er nahm zwei kleine Schritte nach hinten sodass er nun sowohl Giada als auch Iulia in den Gesprächsrahmen einbezog. "Die Arabische Variante das Spiel zu spielen ist eine andere als sie hier praktiziert wird." erläuterte er. "Die großen Unterschiede bestehen darin, dass die Fers sich im Gegensatz zu den Jungfrauen, nur ein Feld diagonal bewegen können." er zeigte den Radius der Fers Figur mit einer kurzen Bewegung nach.

"Dass ein Sieg sowohl durch Beraubung aller Gegnerischer Figuren, sofern einem nicht im direkt anschließenden Zug dass selbe passiert, als auch durch eine Zwangsstellung ohne Ausweg erfolgen kann. Und dass eine gewisse Zugfolge namens Rochade in dem der König und der Streitwagen die Plätze auf ansonsten unzulässige Weise tauschen." Benjamin erkundigte sich dann fragend in die Runde. "Die wohlwerte Giada und Ich könnten eine Partie spielen in welcher wir unsere Züge in ihrer Grundstruktur erläutern, falls ihr daran Gefallen finden würdet wohlwerte Iulia? Und natürlich falls Ihr." meinte er in Richtung Giadas. "dazu bereit wäret?"
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die blaugrauen Augen der Harpyie blieben starr, beinahe abwesend, auf das Brett gerichtet, als Benjamin mit den Fingern den Radius aufzeigte. Fast wirkte es so, als würde sie dazu ansetzen wollen etwas zu sagen, als sie langsam einatmete und sich ihre Brust dabei zart anhob, doch schwieg sie im ersten Moment und ließ ihn ausreden. „Hm.“, näselte die Ventrue schließlich dann nur, bevor sie mit einer sanft abwinkenden Bewegung ausatmend erklärte: „Ja.“ Dann atmete sie spürbar verzögert wieder ein und ergänzte mit ausdrucksloser Stimme: „Warum nicht.“

Mit einer ruhigen Bewegung deutete die Ventrue anschließend auf die Lasombra, als sie auf diese sah und sich erkundigte: „So euch denn danach ist, in einen Wettkampf mit dem werten Benjamin zu treten, werte Giada?“ Fragend blickte sie dabei die mailändische Nachkommin an, bevor sie beiläufig hinzufügte: „Selbstverständlich dürftet ihr beginnen.“ Womit sie dem Schatten womöglich wissentlich oder auch unwissentlich die weißen Spielsteine zuordnete und auf ein Ja von ihr hin, galant einladend auf die Sitzgelegenheit zu ihrer rechten deutete, während sie Benjamin zu ihrer linken wies.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Es ist mir eine Freude”, antwortete Giada und das wirkte durchaus wahrhaftig. “Die Variante, welche der werte Benjamin beschreibt, ist nicht eben für mich gut eingeübt und gewöhnt, doch Herausforderungen auf diesem Spielbrett sind mir willkommen.”

Sie nahm auf Iulias Geste hin Platz und erläuterte: “Es ist eine Gewohnheit dieses Spiels, dass Weiß den ersten Zug macht und das Spiel eröffnet.” Sie nickte zu Benjamin hin. “Sonst entscheidet oft das Los, doch mir scheint sehr angemessen und ...treffend, dass die wohlwerte Iulia Cornelia diese Entscheidung für unser Spiel fällt.”
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Benjamin
Assamit
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin kam der leichten Weisung zur linken Iulias Platz zu nehmen nach und nickte nur bei der Entscheidung wer welche Figuren spielen würde. Dann erwiderte er aber an Giada. "Mir sind beide Varianten geläufig, und Ich denke, da wir auch in der Zukunft die hier vorherrschende spielen werden ist es nur billig dass wir Diese auch heute nutzen. Solltet ihr jedoch explizit wünschen, dass wir das arabische Schatrandsch spielen so komme Ich dem natürlich gerne nach. Im Zweifel wäre die Wahl eure, genauso wie die Wahl der Figuren." entspannt erwartete er Giadas Antwort und begann die schwarzen Figuren aufzustellen.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada begann auf ihrer Seite mit dem Aufbau der weißen Reihen. “Ah, dann sollten wir beginnen. Es mag sein, dass dies nur ein erstes von vielen Spielen zwischen uns ist. Mal lässt der Rahmen sich wählen, mal nicht. Ich nehme dies so an, wie Ihr es vorschlagt und mit der Seitenwahl der wohlwerten Iulia Cornelia..” Damit neigte sie knapp das Haupt vor Iulia.

Für einen Moment sah sie dann über die schwarzen und weißen Figuren und das Brett. Es war nicht das erste Mal, das sie an diesem Brett saß. Sie hatte hier Siege und Niederlagen gleichermaßen eingesteckt - vor allem aber hatte sie gelernt. Als sie nun Benjamin und auch Iulia in den Blick fasste, konnte sie diesen Sog des Wettstreits spüren. Ansporn, Vorfreude, der Wille zum Sieg - ha! Giada liebte diesen Moment direkt vor dem Spiel und diese Vorliebe war ihr auch anzusehen.

Behutsam hielt sie ihren Ärmel zurück, als sie dann die Hand hob und den ersten Zug machte. Die Eröffnung schien einfach zu sein, doch mittlerweile hatte sie sie vielfach erprobt - das gab ihr eine gewisse Sicherheit.


Schach: 8 2 2 1 7 8 -> 2 Erfolge
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die weichen Lippen der Ventrue hoben sich leicht, kaum merklich zu einem einseitigen Lächeln an, ob der Aussage der Lasombra, dass Weiß den ersten Zug mache, dennoch schien die Harpyie keineswegs Anstalten zu machen, ihre Entscheidung revidieren zu wollen. Stattdessen murmelte sie mit einer sanft gekräuselten Stirn nachdenklich: „Welch albern anmutende Gewohnheit, das Glück über den gesellschaftlichen Rang eines Spielers stellen zu wollen.“ Die Harpyie schüttelte nur sanft den Kopf, bevor sie sich etwas zurücklehnte und das Spiel der beiden Neugeborenen mit erneut glatter und unbewegterer Stirn betrachtete, während sie ihre Hände in ihren Schoss gelegt hatte.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1067] Schach und matt [Iulia, offen]

Beitrag von Benjamin »

Sobald sie saßen und Giada ihren ersten Zug gemacht hatte wirkte es so als ob der Assamit alles um sich herum ausblendete. Iulias Anmerkung ließ er so stehen und eröffnete seinerseits mit einem Gambit, tauschte Kontrolle des Zentrums gegen eine schnelle Entwicklung auf der Flanke und opferte sogar einen zweiten Bauern um diese Entwicklung zu forcieren. Als die ersten Paar Züge getan waren hatte er zwar sein Ziel erreicht, doch war durchaus leicht im Hintertreffen.* So schien es zumindest. Anschließend wandte er sich leicht in Iulias Richtung.

"Die wohlwerte Giada ist eine geschulte Spielerin, wohlwerte Iulia Cornelia. Ich habe auf ihre Eröffnung mit einem Zug reagiert welcher die Seiten des Brettes teilt, sollte sie meinen Bauerntausch annehmen, was sie tat. Sie erhält Kontrolle über das Zentrum und die von mir aus gesehene rechte Flanke, Ich über die linke. Dies wird als ein akzeptabler Tausch angesehen weil die schwarzen Figuren so schneller entwickelt werden können und diese auf der Flanke des weißen Königs entwickelt. Mein Bauernopfer jedoch war nicht nötig. Ich dachte Ich könnte ihre Stellung ins Ungleichgewicht bringen, hatte jedoch den Bewegungsradius ihres Seneschalls nicht mit einbezogen, ihre Stellung des Mittelbauerns ist somit ausreichend gesichert und er kann seinen Einfluss weiterhin entfalten." er nickte Giada anschließend angedeutet respektvoll zu. Doch da war für den Bruchteil eines Augenblicks der Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht zu sehen. War das gerade Absicht gewesen?**

Hatte er wirklich nicht erkannt dass sein Bauer zu weit vorgedrungen hatte und dessen Sicherheit überschätzt? Oder war genau das, und die darauf folgende Erklärung alles eiskalte Berechnung gewesen? Hatte er ihre Stellung durch ein zufälliges überziehen seines Bauern aufweichen wollen? Lief sie geradewegs in eine Falle wenn sie ihren Vorteil versuchte weiter auszubauen? Eines war der Lasombra jedoch bereits nach den ersten Zügen klar. Benjamin war ein risikobereiter und gerissener Gegner der offenbar kein Problem mit dem leichten Nachteil zu haben schien in dem er sich befand.


* /**
Spoiler!
Schach: Results: 3 10 1 1 8.+ Wk = 1 Erfolg
Psychologische Kriegsführung/Giada verunsichern: Results: 2 3 3 9 7 7 7. gg7 = 4 Erfolge
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