[1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

[März '22]
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Adamo Manacres
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[1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die Nacht war leidlich voran geschritten. Mitternacht war kurz vergangenen und im Theater brannten noch die Lichter. Die Besucher hatten das Haus vor einiger Zeit verlassen und es war Ruhe eingekehrt auf dem Platz. Die einzige Aktivität, die sich bisher zeigte, was eine schöne, schwarzhaarige Frau, die sich daran machte, den Dreck den die Gäste in das Theater getragen hatten, aus der Tür zu kehren. Sie trug ein gewagte, aber nicht unmodisches Kleid, mit seidlichen Schnitten, so dass man ihre langen Beine erahnen konnte. Die Haare waren offen und vielen bis weit über die Schultern, als sie ihre Arbeit in dieser Nacht vollendete und wieder in das Haus hinein ging.

Die Tür zum Theater verschloss sie noch nicht, war ihr Herr doch noch im Hause und es war ein Gast angekündigt worden, von dem man nicht wusste, wann und wie er anreisen würde. Somit setzte sich die Frau an einen kleinen Tisch, nahm eine Schiefertafel zur Hand und begann, die offiziellen Einnahmen des heutigen Abends zu zählen.
Ihr Blick war dabei auf das Geld vor ihr gerichtet, sie machte sich einige Notizen auf der Tafel, jedoch schaute sie immer mal wieder hoch in Richtung Eingang. Offensichtlich wollte sie den Gast nicht verpassen.
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Liviu Cosma
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu schritt durch die Gassen. Er hat sich für eine unauffällige Kleidung entschieden und nur bei näherer Betrachtung viel sein gepflegtes Aussehen auf. Seine Haare, sein Bart waren frisch gestutzt. Er hatte frisch gebadet und ein leichter Duft nach Rosen hafte ihn an. Seine Kleidung war in dunklen Farben und mit einem Gürtel versehen. Als Schmuck trug ein einzelnes Rind an seinem Finger.

Er erreichte den Eingang des Theaters und klopfte. Eine Frau erschien und er stellte sich kurz mit seinem Namen vor und das er zu dem wohlwerten Adamo möchte.
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Adamo Manacres
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die Frau, offensichtlich eine Dienerin Adamos, begrüßte Liviu herzlich, brachte ihn durch die Räume des Theaters in den weitläufigen Theatersaal, welcher nur spärlich beleuchtet wurde. Ein junger Mann, in einfache Kleidung gewandet, stand dort, mit einem Reisigbesen in der Hand, und fegte den Raum. Er grüßte höflich und unterwürfig, machte aber kein Anstalten, seine Arbeit aufzugeben. Die Frau führte Liviu hinter die Bühne, eine Schräge hinab in den unteren Bereich des Theaters. Hier lagerten Requisiten und andere Dinge, denen es bedurfte, aber auch Wein und Lebensmittel zur Verköstigung der Besucher.

Hier fanden sich auch zwei Türen. Die eine Tür wurde Liviu geöffnet und es erschloss sich ihm ein aufwändig gestalteter Raum, angenehm beleuchtet, mit kunstvoll gewebten Teppichen an der Wand, einem großen Tisch mit mehreren hölzernen Stühlen, einem Schrank und einem Schreibtisch mit Papyri, aber auch Schiefertafeln.
An diesem Schreibtisch saß Adamo, welcher gerade aufsah, als er mitbekam, dass die Türe geöffnet wurde.

Liviu wurde vorgelassen und die sanfte und wohlklingende Stimme der Frau kündigte Liviu dem Herrn des Hauses an.

Adamo stand auf und ging freudig auf den Gast zu.

" WIllkommen willkommen im Theater, werter Clansbruder. Es ist mir eine Freude, euch in diesem Hause der Kunst willkommen heissen zu dürfen."
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Liviu Cosma
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu trat auf Adamo zu und verbeugte sich respektvoll vor seinem Clan Bruder. Sein Gesicht strahlt freudig bei dem herzlichen Empfang und antwortet ihm mit einer respektvollen und freundlichen Stimme

„Es freut mich euch endlich persönlich begegnen zu dürfen und ich danke euch für den herzlichen Empfang. Diese lässt die Stadt gleich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Ich muss euch mit bedauern mitteilen, dass ich gerade am Anfang auf einigen Argwohn gegenüber unserem Clan gestoßen bin.“

„Bevor wir aber zu diesen Punkte kommen, möchte ich mich natürlich bei euch persönlich Vorstellen Ich bin Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clans der Rose. Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clans der Rose. Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems.“

„Ich bin ein Heiler und Gelehrter aus dem Benediktiner Orden von Salerno. Ich bin mit einer Erzeugerin und ihrem Gefolge gereist, bevor ich in unseren Kreis aufgenommen worden bin. Eigentlich hatte ich gehofft meine Tätigkeit und meine Studien als Heiler und Gelehrter in Genua fortfahren zu dürfen, aber bisher bin ich leider noch nicht wirklich dazu gekommen.“
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Adamo Manacres
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo verbeugte sich ebenfalls respektvoll und nahm danach die Förmlichkeit wieder auf.

" Adamo Manacres, Neugeborener vom Clan der Rose, Kind des Mnason, Ancilla des Clans der Rose, Meister der Protokolle zu Syrakus; ebenfalls freigesprochen von Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems"

Dann deutete er auf einen Stuhl. " Bitte nehmt doch Platz. Möchtet ihr etwas zu euch nehmen, werter Liviu?"

Er wartete geduldig, bis sein Gegenüber sich gesetzt und geantworttet hatte. Dann erst nahm er selber Platz.

" Ja, diese Ablehnung in der Stadt ist mir nicht unbekannt. Ich durfte sie selber ebenfalls erleben. Es sind die Lasombra und die Ventrue, die in der Stadt um die Macht und den Einfluss streiten und auch ich bin schon in diese Mühlen geraten, wie so viele andere zuvor. Wortbruch ist hierbei nur ein Aspekt, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Konntet ihr das Elysium bereits besuchen? Ich hoffe es hat euch gefallen, denn es wurde von einer Clansschwester von uns als das entworfen, was es ist, bevor man ihr das Amt der Hüterin nahm und den verehrten Hüter aus dem Clan der Lasombra einsetzte. "

Er rieb sich das Kinn.

"Aber lasse wir dies erst einmal. Ich will Euch nicht zu Anfang unseres Kennenlernens mit solcherlei Dingen verschrecken. Lasst uns ersteinmal schauen, wie wir euch zu einem guten Stand in Genua verhelfen können. Heiler und Gelehrter sagtet ihr. Interessant. Konntet ihr bereits andere Bürger der Domäne kennen lernen? Den werten Gabriel vom Clan der Gelehrten vielleicht? Oder ein Mitglied des Clans der Heiler ?"
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Liviu Cosma
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ich bin vom wohlwerten Herold Galeno Fiore begrüßt worden und hatte in den letzten Jahren schon die Möglichkeit mich mit Toma Ianos Navodean, Giada Salvaza Rossi, Vergonzo Faro, Aurora, Liutprand, Iulia Cornelia, Macario und Arash austauschen.“

“Offene Vorbehalte und Seitenhiebe gab es bisher nur von Seiten des Herolds und der Harpyie. Daher kann ich euch nur zur Vorsicht bei dem Umgang mit den werten Gabriel raten. Ich sollte zuerst eine Aufgabe mit ihm zusammen ausführen und eine einfache Nachfrage über seine Person und zu der Aufgabe führte dazu, dass diese mir entzogen hat. Mit ist außerdem untersagt worden mich damit beschäftigen zu dürfen.“

„Er wird vom Herold protegiert und bei meinem Gespräch mit der Harpyie fielen im Grunde dieselben Worte, auch wenn sie wesentlich freundlicher gefallen sind. Die Art und Weise wie der Herold die Vorbehalte vortrug ließen aber darauf schließen, dass diese nicht unbedingt seiner persönlichen Meinung entspricht.“

„Eine Möglichkeit als Heiler oder Gelehrter für die Stadt und ihre Bewohner tätig zu werden, hat sich bisher noch nicht ergeben. Aber in den Dörfer in der Nähe der Stadt wird dringend Unterstützung gebraucht. Daher bin ich gerade dabei meine Mittelpunkt dorthin zu verlegen.“
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Adamo Manacres
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo schien einen langen Moment nachzudenken, als der Toreador geendet hatte. Kurz bevor die Stille unangenehm werden konnte nahm Adamo das Gespräch wieder auf.

" Ich wurde ebenfalls vom wohlwerten Galeno in der Stadt begrüßt und hatte von ihm einen sehr positiven Eindruck. Er ist ein sehr bedachter Mann, der sein Handeln genau evaluiert und sich auf sein Gegenüber einstellt. Er hat vielfältige Interessen und Fertigkeiten, die auch innerhalb der Kunst nicht zu verachten sind. Ich hatte immer den Eindruck, dass er vorsichtig ist und sich mit Kritik ein wenig im Hintergrund hält. Vorbehalte hat er mit Sicherheit, dies liegt aber denke ich auch an unseren Vorgängern in der Domäne, welche vielfach Fehler begangen haben, oder einfach Pech hatten. Das mag man sehen wie man will."

Es war ihm anzusehen, dass er noch nicht geendet hatte, jedoch trat wieder ein Moment der Stille ein.

"Ja, die Harpye. Ein altes Leiden meinerseits. Ich hatte ein angenehmes Gespräch mit ihr, als ich in die Domäne kam, jedoch hatte später den Eindruck, dass sie mir gegenüber zweimal wortbrüchig geworden ist und Absprachen nicht eingehalten hat, oder aber, dass sie so ausgelastet ist in ihrer Aufgabe, dass sie erst nach mehreren Jahrzehnten die Gelegenheit findet, mich hohen Persönlichkeiten der Domäne vorzustellen. Ich hatte mitlerweile die Gelegenheit, dies selber für mich zu arrangieren und nicht mehr auf diese Gefälligkeit angewiesen zu sein. Aber das sind Dinge, die neben ihrem Amt als Harpye stehen. Sie macht ihre Aufgabe der Amtsausübung zumindest vielversprechend."

Er beugte sich nach vorne bevor er fortfuhr.

Was eure Möglichkeiten als Heiler und Gelehrter angeht, so kann ich euch Nervi ans Herz legen. Seitdem ich die Stadt in der Hungersnot vor der Auslöschung rettete wächst sie ständig und ist nur eine halbe Tagesreise entfernt und liegt nicht zu weit im Umland. Ihr hättet dort vermutlich ein wenig Ruhe und vielleicht auch einige interessante Fälle, die Eure Fähigkeiten fördern und fordern. "
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Liviu Cosma
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Der Herold begrüßte mich mit einer Reihe von Andeutungen über das Fehlverhalten von Mitgliedern unseres Clans und erst bei dem Gespräch mit der Harpyie wurde diese Andeutungen konkretisiert und eurer Namen und der Name anderer Mitglieder unseres Clans folgten mit einer Auflistung der Verfehlungen. Ihre Worte mögen freundlich klingen, aber ihr Vorgehen gleicht einer Sirene, die ihre Opfer zu einem Riffen locken möchte.“

„Die erste Aufgabe war Zerstreuung für die Bürger Genuas zu sorgen. Zusammen mit den werten Gabriel für einen kulturellen Aufschwung zu sorgen. Nachdem ich mich, nach dem dafür bereitstehen Zeitrahmen und nach Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten erkundigte wurde mir die Aufgabe entzogen.“

„Stattdessen wurde mir ein Gefallen vom Herold angerechnet und ich soll nach Ghule und Blutdiener in der Stadt zu suchen. Dabei solle ich vor allem nach freien und ohne Herren in Genua suchen und den Herold darüber informieren. Fragen von meiner Seite dazu wurden nicht zugelassen.“

„Die ersten Jahren war ein Alptraum. Keine Spuren oder Hinweise und die Aufgabe nah mich mehr und mehr in Mitleidenschaft. Das Elend der Menschen ist in einigen Stadtteilen allgegenwärtig. Die Bedingungen in Clavicula sind fürchterlich und das Einzige was man dort nicht auf der Straße findet sind Leichen. Es wimmelt von allerlei Krankheiten und Gebrechen. Platealonga und Broglio dagegen sind zwar dreckige Ort, aber in einem besseren Zustand als Clavicula. Nur Mascharana ist in einen guten Zustand und ein Lichtblick in der Stadt. Dabei gehört es zu den Pflichten eines Heilers nicht nur die Kranken zu pflegen, sondern auch für den Erhalt der Gesundheit zu sorgen. Wohlgetan ist es die Gesunden sorgfältig zu führen, damit sie nicht krank werden."

„Die Bilder, der Geruch haben mich damals unentwegt begleitet. Das Ganze sorgte dafür, dass ich fast einen knappen Monat vollständig erblindet und eine Zeitlang unter Gleichgewichtsstörungen gelitten habe. Dazu das Verbot des Herold bezüglich der ersten Aufgabe und der fehlenden Möglichkeiten meine Fähigkeiten einsetzten zu dürfen.“
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Adamo Manacres
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo zuckte ein wenig mit den Schultern und es war unklar, ob ihm die Äusserung Livius in Bezug auf das Fallen seines Namens etwas bedeutete oder nicht.

" Ah, bei mir hatte es damals noch einige Zeit gedauert, bis es anfing. Aber man konnte damals schon die, nun nennen wir es einmal, unterkühlte Stimmung gegenüber den Rosen spüren. Die Vorbehalte und alles was damit einher ging. Dies hat allerdings weniger mit einzelnen Rosen zu tun. Aus meiner Sicht resultiert dies in der politischen Situation. Seit Jahrzehnten kämpfen die Lasombra und die Ventrue um die Vormachtstellung in der Domäne und ziehen damit immer mehr die anderen Bürger in ihren Bann und in dieses Spiel mit hinein. "

Adamo nickte bedächtig, als er den Ausführungen Livius folgte.

" Ich bin gerne bereit, euch in eurem Kampf gegen das Siechtum zu unterstützen, gleichgültig ob persönlich oder finanziell. Daran soll es nicht liegen. Ich kenne die Situation in vielen der Stadtteilen, hatte jedoch von seiten der wohlwerten Iulia Cornelia damals den Handel, dass ich mich um die Stadt Nervi kümmere und diese während der Hungersnot am Leben erhalte. Ich erhielt diesen Handel über viele Jahre hin aufrecht und kümmerte mich auch weiterhin um das Wohlergehen der Stadt und habe immer noch ein sorgsames Auge hierauf, jedoch wurde der Handel von Seiten Iulia Cornelia noch nicht beendet, da sie derzeit sehr eingebunden mit ihren Aufgaben in der Domäne ist."
Die Enttäuschung ist ihm bei seinen letzten Worten deutlich anzusehen.
" Aber wie man so schön sagt, soll mir dies eine Lehre sein."

Er wischte seine Enttäuschung und Traurigkeit mit einer Geste beiseite.

" Nun sagt, wie kann ich meinem Clansbruder in der Stadt helfen? Was würde euch ein wenig der Sorgen und Nöte nehmen, die auf euren Schultern lasten?"
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Liviu Cosma
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Re: [1067] Die Rosen im Theater [Liviu, Adamo]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Euer Angebot ehrt euch, aber es ist nicht erwünscht das ich mich in der Stadt als Heiler oder als Mitglied unseres Clans betätige. Ich werde mich außerhalb der Stadt niederlassen und auf meine Gelegenheit wart.“

„Wichtiger ist das die Lage unseren Clan zu verbessern und das sich nie wieder ein Mitglied unseres Clans diese aufhören Anschuldigungen von einem Herold oder anderen Würdenträger anhören muss. Ich würde vorschlagen das wir versuchen den Urheber dieser Missgunst zu finden und nach meinen bisherigen Gesprächen scheint einiges für die Harpyie zu sprechen.“
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