[1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

[April '22]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Haus des Feindes der Götter...wussten Raben was Götter waren? oder wiederholte es einfach nur was Brimir gesagt hatte, oder wie es ihn verstanden hatte?
Nun sie würden keine Antwort darauf bekommen, so nickten sie einfach und gaben weiterhin krächzenden Laute von sich. Wenn irgendwer sie in diesem Moment beobachtet hätte, so hätten man Toma wohl für verrückt halten können.

"Gut. Werden da sein. Geh...flieg nun."

Sie dachten weiter über die “Worte” nach: Totenstätte bei einer Kirche war wohl ein Friedhof. Sie kannten sich dort gar nicht aus bei Votori, auch wenn sie ein, zweimal in der Nähe gewesen waren. Aber so etwas wie einen Friedhof und vor allem eine Kirche war nie schwer zu finden.

Nachdem die Raben davon geflogen waren, begab sich auch Toma zurück in das eigene Heim, begleitet von ihrem eigenen Schwarm Vögel.
Sie würden einiges vorbereiten müssen.

So war es Johann, der sich am zweiten Tage auf den Weg nach Sancto Pedro de Arena machte, um dort ein Zimmer in einem Gasthaus zu mieten. Zu welchem sich Toma in der darauffolgenden Nacht auf machte. Allein, (zumindest auf dem Boden) aber bewaffnet, wobei das Schwert mehr der Tarnung und Abschreckung wegen dabei war als wirklich benutzt zu werden.
Sie sahen anders aus als zuvor. Zwar hatten sie immer noch langes Haar, aber nicht mehr rot sondern hellbraun, zudem waren ihre Gesichtszüge erneut verändert und ein kurzer Bart zierte das Kinn.
Es dauerte schließlich wie angekündigt drei Nächte bis Toma in Votori ankam, wohin sie Johann wiederum am Tage weitergeschickt hatten, um dort eine Übertagungsmöglichkeit aufzutun. Auch dieser sah anders als zuvor, mit kurzem dunkelbraunem Haar, graublauen Augen und Dreitagebart.

Sie hatten nun nur noch drei Stunden dieser Nacht für das Treffen.
Sie schickten die Nachtigall los Munin zu suchen.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Munin war nicht schwer zu finden. Vielleicht hätte man den stolze Raben auf dem Dach der Kirche vermutet, doch stattdessen krächzte er auf dem Tor des Eingangs zum Friedhof vor sich hin, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei saß er mit dem Rücken zur Kirche - man konnte schon fast meinen angewidert. Vielleicht hatten auch einfach nur die Jahrhunderte mit dem Nordmann soviel Spuren auf den Verstand des Vogels hinterlassen.

Genau da wartete Munin noch, als die Nachtigall Toma abgeholt hatte. Der Friedhof lag auf dem Weg zu Brimirs Versteck. Als der Kainit in Spürweite kam, drehte Munin den Kopf und sprang vom Tor, um da den Kopf etwas zu senken.

Nach einer kurzen Begrüßung führte er Toma in den Wald nördlich von Votori, bis sie an eine Nebelsenke kamen. Der Rabe hüpfte da rein und wartete wohl mittendrin an einem alten, umgekippten Baumstamm. Er krächzte nochmal und erhob sich ins Dunkel.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma kam in einen Reisemantel gehült, mit einer Kapuze über den Kopf. Jedoch nicht so als würden sie sich verstecken wollen, sondern nur vor Wetter und Wind schützen. Toma grüßte den Raben mit einem kurzen Krächzen und folgte ihm schließlich tiefer in den Wald, gefolgt von ihrem eigenen Vogel, der sich auf einem Baum niederließ und die Szenerie von oben aus der Entfernung beobachtete.

Toma blieb vor der Nebelsenke stehen und schaute zum Boden.
Mit geschärften Sinnen nahmen sie den Untergrund und die schwachen Shiouletten war, denn trotz der übermenschlichen Befähigung war es ohne Licht einfach schwer wirklich zu sehen in der Dunkelheit. Sie fühlten jedoch den Boden unter den Füßen und die Klamm des Nebels.

Auch sie hatten gesehen, dass Brimir sich in Nebel aufgelöst hatte im alten Elysium. So absonderlich das war, es war nach allem was sie mittlerweile selbst erlebt hatten kaum noch überraschend, aber sie fragten sich ob dieser Nebel vielleicht Brimir war und ob sie hinein treten würden und ob er das fühlen könnte. Doch sie entschieden sich dagegen. Es konnte auch ganz gewöhnlicher Nebel sein, doch es war so oder so nicht klug in etwas hineinzugehen dass die eigene Sicht noch mehr behinderte, wenn man sich mit einem anderen Raubtier traf.

So warteten sie vor der Nebelsenke mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt.

"Wir wissen nicht ob ihr der Nebel seid oder nicht oder noch gar nicht da und wir nun mit der Luft reden...aber wir würden euch ungern mit Füßen treten sofern ersteres so wäre, verehrter Brimir." Sie kamen sich schon etwas blöd vor, aber sicher war sicher. Genauso gut konnte Brimir ein Vogel irgendwo oben in den Bäumen sein, wohin sie nun blickten und auf eine Antwort warteten.

Auspex 1
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit SW -3
[8, 7, 6, 6, 3, 2, 2, 1]
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Der Nebel lag vollkommen ruhig da. Nur für einen kurzen Moment schien er sich zu regen, nachdem Toma gesprochen hatte. Oder war es nur Einbildung? Nein. Der Nebel schien tatsächlich - kaum wahrnehmbar - zu reagieren... zu antworten?

Dann war er wieder vollkommen still. Lauerte da, wie ein Jäger, der seine Beute beobachtete. 5 Minuten... 10. 15... dann begann er sich zu bewegen, ganz deutlich. Er waberte auf Toma zu; erst langsam, dann immer schneller. Umrundete die Knöchel, die Beine... berührte den Former aber nicht fühlbar. Während der Nebel Toma immer weiter umhüllte - am Ende stand der Tzimisce ganz drin - leerte sich die Kuhle. Der Nebel komprimierte sich auf den Bereich, um Toma... gab ihn letztlich wieder frei, um sich vor dem Former in den Gangrel zu verwandeln.

Verändert hatte er sich seit ihrem letzten Treffen. Der Nordmann war kaum noch zu erkennen und glich mehr dem Tier, dass in ihnen hauste. Einzig die Kleidung und die Äxte zeugten davon, dass Brimir vor Toma stand. Und dann waren da die Augen... das Bernstein, dass seinen Gegenüber wie immer musterte. Wartend... lauernd... bereit einen Fehler... oder einen Hinterhalt... mit aller Wucht zu vergelten.


Bild

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Aufmerksamkeit + Wahrnehmung SK3
Results: 8 5 6 5 9 1 5
5 Erfolge
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie hatten zwar gesagt, dass sie Brimir nicht mit Füßen treten wollten, doch als er um sie herum waberte berührten sie ihn zumindest mit den Händen. Es war auch nicht so als hätten sie dem entgehen können, schließlich war er es der sie umwaberte.
Er war jedoch kaum zu fühlen. Mehr wie ein Lufthauch, der um sie her wirbelte.

Sie blieben dennoch ruhig stehen, wenn auch angespannt.

"Erstaunlich. Unfassbar.
Wie kann es nur sein, dass ihr euren Körper komplett auflösen könnt? In Nebel. In eine völlig unorganische Form?"

Es war ja schon schlimm genug, dass sich der Gangrel in ein Tier verwandeln konnte, aber nun das. Während sie fast ausschließlich an die Grenzen der Maßeverteilung gekoppelt waren.

Sie musterteten auch aufmerksam den neuen Körper Brimirs, der nun noch tierischer aussah als zuvor. Immerhin darüber hatte er kaum eine Wahl, wie er es mal gesagt hatte.

Sie verneigten sich vor dem Ancilla.
„Aber deswegen sind wir ja gar nicht hier.
Verehrter Brimir, Ancilla der Gangrel. Kind von Böggvir „Bärenklaue“ Olafsson, Ancilla der Gangrel.“
Erwiesen sie ihm die üblichen Höflichkeitsfloskeln.
„Wir wollen euch berichten was sich bisher ereignet hat und eine wichtige Frage stellen, wenn ihr erlaubt.“
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

"Nicht so erstaunlich, wie die Gabe de... eures Blutes, Toma. Aber sind es nicht die Dinge, die uns Fremd sind, die uns am meisten faszinieren?"

Die Stimme des Nordmannes hatte sich nicht geändert. Das Knurren war weiterhin markant und durchdringend.

Toma bekam ein Nicken, welches tiefer ging als es vielleicht ausgereicht hätte.

"Verzeih mein Auftreten... aber ich muss sicher sein, dass euch niemand verfolgt. Genua ist nah und seine Lakaien sind schon hier... ... oder vielmehr... noch hier."

Der Gangrel hob die Pranke und deutete der Tzimisce, dass sie frei sprechen durfte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"In der Tat und sie suchen euch, doch wie man sieht haben sie noch keinen Erfolg gehabt. Was aber diese Jagd betrifft. Ihr erinnert euch an die verehrte Charda?" antwortete Toma, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten.

Konnten sie wirklich sicher sein nicht verfolgt worden zu sein? Doch zumindest hatten auch die Tiere bisher nichts mitbekommen.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

"Ein Tier... ist immer am gefährlichsten, wenn es in die Ecke getrieben wird. Und auf der anderen Seite ist es erschreckend... wie ineffektiv Genua jagt."

Auf die Frage hin dachte Brimir einen Moment nach. Dann nickte er vorsichtig.

"Die Brujah, die sich an mir wegen ihrem Bruder rächen will."

Seine Augen entließen Toma kurz aus dem Blick, um die Umgebung zu mustern.

"Habt ihr meine Frage überbringen können, ob ihr die Rache an mir wirklich wichtiger ist, als denjenigen zu finden, der hinter der Vernichtung steckt?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie nickten.
„Die verehrte Charda möchte ein Treffen mit euch und uns.
Dies sollte keine Falle sein. Denn ihr und ihrer Erzeugerin ist wohlbewusst, dass nicht ihr allein Schuld an der Vernichtung tragt.
Wir können nicht unsere Hand für sie ins Feuer legen, doch wir sagten euch bereits welche Rolle die höchstverehrte Tarratia spielt. Charda könnte also eine Gelegenheit bieten. Doch Vorsicht ist natürlich immer geboten.“
Sie konnten schließlich doch einfach nur ein Spielball der Älteren sein.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Schon beim ersten Satz fixierten die Augen wieder den Former. Dieses Mal waren sie jedoch zu Schlitzen zusammen gepresst.

"Ein... Treffen... ", wiederholte er langsam, als wollte Brimir ganz sicher gehen, dass er das auch richtig verstanden hatte. Dann schwieg er wieder, wog die Möglichkeiten dieses Angebotes gegen die Gefahren ab. Seine Hand fuhr durch das Fell an seinem Kinn. Abschließend nickte Brimir wieder knapp.

"... ... an einem Ort meiner Wahl... zu meinen Bedingungen... sie kommt unbewaffnet... und alleine. Ansonsten wird es kein Treffen geben. Sollte ich auch nur den Verdacht hegen, dass sie mich hintergehen will, wird sie an eigener Haut erfahren, warum man die Blutjagd auf mich ausgerufen hat."
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