[1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

[April '22]
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Toma Ianos Navodeanu
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[1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Eine stattliche Nachtigall saß in den dichten Wäldern, weit entfernt der Stadt, die sie sonst ihr zuhause nannte. Sie zwitscherte ein Lied in den frühen Abendstunden als sich die Dunkelheit erst sanft noch über die Welt legte und begann alles Licht zu verschlucken. Ihr Klang, der ihrer Art, war lieblich und würde daher aus gutem Grund in allen Jahrzehnten von den Menschen besungen und beschrieben werden.
Doch so war es nur für jene, die die Sprache der Tiere nicht verstanden und für die wenigen, die es taten, würde die wahre Bedeutung der „Worte“ auch nur jenen offenbaren die um den Zustand, die Geschichte und die Bewohner der nächtlichen Domäne wussten.

Die Nachtigall sang nicht, sie rief in die Nacht und lauschte auf eine Antwort.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Die Antwort kam. Doch etwas an dem Gesang dieser Nachtigall passte nicht in das harmonische Bild der Natur. Ihr Gesang hatte etwas finsteres... eine dunkle Präsenz. Dabei war Botschaft nur, dass er Zeit zur Vorbereitung braucht, in einigen Tagen eine Nachricht von ihm kommen würde und die Nachtigall nun gehen dürfe. Der Wald und sein Herr hatten gesprochen.

In den Tagen darauf kamen sie. Unheilsboten wurden sie mancherorts genannt. Raben, die mit ihrem Krächzten am frühen Abend auf sich Aufmerksam machten und nach Toma oder einem anderen Ziel suchten.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Scharr schwärmte aus, suchten an allen bekannten Orten, wartete mehrere Nächte drohend auf den Bäumen und Hausdächern und riefen und suchten nach den kleinen Vögeln oder Eidechsen? bis sich in Broglio eine große Nachtigall neben einen der Raben setzte, eben jene von zuvor und zwitscherte: "Folg." Dann flog sie über die Dächer der noch schlafenden Stadt hinweg, über die alte Stadtmauer und ließ sich auf einem Stück der neuen Mauer nieder, die nun die Straße von Staglieno nach Kreuzdorf trennte. "Warte."
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Der Rabe neben dem sich der Singvogel setzte war der größte aus der Scharr. Viel größer als so ein Rabe normalerweise wurde. Und er schaute die Nachtigall mit wachen, alten Augen an, drehte den Kopf, als sie zwitscherte und stieß sich dann in die Luft. Der Rest der Rabenscharr folgte in einem Abstand.

Munin ließ sich auf der Mauer nieder und wartete, während die anderen Vögel sich rund herum auf den Dächern und Zinnen postierten. Sie waren alle ganz leise geworden und beobachteten das Umfeld. Lange war Munin nicht mehr hier gewesen. Neugierig betrachtete er die Veränderung, die Genua mit machte. Vielleicht wirkte er sogar ein wenig traurig darüber, dass die Stadt wuchs und der Wald schwand.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es kam womöglich nicht zufällig vor, dass die Nachtigall den alten Munin gefunden hatte. Spürten Tiere doch weit mehr als Menschen wenn etwas sonderbar war und diese beiden Exemplare ihrer Spezies waren durchaus anders als ihre Artgenossen, auch wenn die kleinere Nachtigall bei weitem nicht so alt war wie der Rabe.

Es dauerte mehrere Minuten, viele, doch das hatte für die Vögel keine Bedeutung, bis die Nachtigall mit einer eigenen Scharr ihrer Verwandten hinzu kam und sich auf Mauer und Gesträuch niederließ und die Raben und die Umgebung beobachteten. Kurz darauf kam auch eine menschlich erscheinende Gestalt den Weg an der Mauer entlang.

Sie sah aus wie ein Soldat, Wachmann oder Söldner, der Unterschied war dabei ja fließend. Nur dass er ungewöhnlich rötliches Haar hatte für diese Gefilde.

Toma hatte Munin schon einmal gesehen, für mehrere Nächte. Sie hatten ihn ebenfalls wie seinen Herren auch in Stein gehauen, auf dessen Schulter sitzend. Sie erkannten das alte Tier, selbst in der Dunkelheit der Nacht, als ihre Augen die Scharr Raben streifte.*

Ein krächzendes Geräusch nachahmend grüßten sie den Vogel.
"Hallo Munin, ich habe eine Nachricht für deinen Herrn."

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* Wahrnehmung+Tierkunde
[9, 8, 8, 8, 3, 2, 1]
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Der Rabe sah den Menschen auf sich zu kommen. Mehrmals wechselte er die Seite auf der sein Kopf lag. Als die Tzimisce noch etwas weg war, schien er unsicher, ob er nicht doch lieber einfach fliegen sollte. Hinterher, war dieser Flügellose doch ein richtiger Mensch und... ... nein. Die Präsenz der Untoten war Unverkennbar. Er stieß sich ab und kam etwas näher, damit Toma nicht den ganzen Weg gehen musste. Dort angekommen setzte sich auf die Mauer beim Wandler.

Als Toma dann in seiner Sprache sprach, wirkte der Vogel erst überrascht. Dann krächzte er erfreut und vergnügt. Gespräche mit anderen Vampiren, als Brimir oder dessen Schwarm waren selten. Beim ersten Teil seiner Antwort plusterte sich der alte Vogel stolz auf.

"Munin kann Nachricht bringen... oder führen... Jäger bereit... wartet auf Treffen."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wie weit?" kam eine Frage zurück. "Würden folgen, wenn möglich."
Die Raben konnten immerhin fliegen, Toma nicht.
Es war lang her, dass sie sich persönlich begegnet waren. Würden sie überhaupt noch dasselbe Ziel teilen? Würde das alles überhaupt zu etwas führen? dachten sie, ob der bevorstehenden Begegnung mit dem Gangrel, nach.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

"Votori"

Der Rabe krächtzte das Wort seltsam aus, als wäre es eigentlich gar nicht Teil seines Wortschatzes, aber doch so wichtig, dass er es gelernt hatte.

"Hier... zu gefährlich... selbst da Gefahr... altes Rudel von großem Jäger... er wartet trotzdem..."

Gespannt und ungeduldig hüpfte Munin auf der Mauer umher. Vielleicht auch ein bisschen froh, dass er seine Aufgabe erfüllt hatte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma legte nachdenklich den Kopf schief. Votori gefiel ihnen nicht. Es war zu weit draußen. Sie würden mehr als eine Nacht dahin brauchen, aber es war natürlich auch für Brimir nicht so risikofrei an einen Ort zu kommen der näher an Genua lag. Sie seufzten.

"Werden da sein. Brauchen aber Zeit. Drei Nächte."

Sie wünschten sich sie könnten fliegen wie der Rabe.
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Brimir
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Re: [1068] Ein Lied (in) der Stille [Brimir, Toma]

Beitrag von Brimir »

Der Alte krähte laut und die Scharr erhob sich in die Luft.

"Dieser hier wird dem Jäger bescheid sagen.... und auf den Wandel warten, um zu führen... Totenstätte bei dem großen Haus mit lautem Klang... Haus des Feindes der Götter... Christus... Christus...", krächzte der Vogel. Während die anderen schon nach über der Mauer kreisten, wartete Munin, ob Toma ihm noch etwas zu sagen hatte oder er gehen durfte.
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