[1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

[Mai '22]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Giada Salvaza Rossi
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[1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada war nicht eben gewohnt, sich heimlich durch Seitenpforten in geweihte Häuser zu stehlen. Und doch stand sie in dieser zweiten Augustnacht an einer solchen. San Marcellino hatte sie bislang noch nicht kennen gelernt und auch die beiden einfachen Wächter, die sie begleiteten, hatten darüber nicht viel zu sagen gewusst.

Einer der beiden hatte eben angeklopft, der andere fingerte unbehaglich an der kleinen Laterne herum, die er trug. Giada selbst stand aufrecht und ein wenig steif da als sie warteten. An ihrer Seite hing schwer eine Tasche mit dem Mitbringsel für den Chronisten und sie fragte sich nicht zum ersten Male, wieviel Wert dieser Ausflug wohl hatte und ob ihre Gründe dafür der Prüfung dieser Nacht wohl standhalten würden.
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Il Canzoniere
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Ein bleicher, aber junger Mönch öffnete nach dem Klopfen an der Seitenpforte. Er warf einen kurzen Blick auf sie und verneigte sich, ehe er sie einließ. Sorgfältig schloss er dicht hinter ihr die Pforte, versicherte sich der Verriegelung des massiven Tür und nickte ihr dann erneut, ein wenig unterwürfig, aber auch neugierig, zu.

Mit einer schweigenden Geste bedeutet er ihr ihm zu folgen, führte sie an Kräuterspiralen und einem länglichen Gebäude mit kleinen Fenstern vorbei, hinüber zum Hauptgebäude, öffnete ihr dort die Tür, passierte einen längeren Gang an dessen Wänden hier und da eine Fackel hing, bog dann in einen wesentlich kleineren, dunkleren Gang ab. Etwa auf der Hälfte hielt er inne, von hier führte eine - sehr sehr schmale - Wendeltreppe hinab in die Dunkelheit. Wirklich düster präsentierte sich die Pforte in die Unterwelt.

Folgte Giada ihr, endete sie in einer, schwach beleuchteten, Schreibkammer. Hier stand ein alter Schreibpult und viele Regale voller Pergamente, Papyrus, Papiere, Tinkturen, Farben, Töpfchen und Utensilien zum Schreiben. Wie Schwämme, Wachs oder Griffel. Offenbar arbeitete hier jemand an Schriften, auch wenn die Kammer bereits im Fels des Klosters liegen musste. Fenster hatte sie keine.

Gegenüber des Eingangs mit der Wendeltreppe lag eine schwarze Tür, mit dickem Pech gestrichen wirkte sie wesentlich düsterer als der Rest der Kammer, hatte weder Griff noch andere Öffnungsmöglichkeiten. Als Verzierung über ihr blickten Giada einige steinerne Totenschädel an. Beinahe wirkte jene letzte schwarze Tür wie eine solche hinab in die Unterwelt, in das Reich des Todes.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Einen Moment lang hielt Giada inne um diesen Anblick auf sich wirken zu lassen. Sie hatte einmal gehört, dass die Geister der Verstorbenen noch durch die leeren Augenhöhlen ihrer Schädel in die Welt der Lebenden blicken konnten, wenn sie es wünschten. Daher kam die alte Sitte so mancher Krypta oder Totenhalle, die Schädel aufreihen, so dass sie über den geweihten Ort blicken konnten.
Was waren es wohl für Geister, die aus steinernen Schädeln sahen?

Mit einer knappen Geste gebot sie ihren beiden Begleitern, zu warten. Sie selbst ging, um an jene schwarze Tür zu klopfen und Einlass zu erbitten.
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Il Canzoniere
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es dauerte eine ganze Weile, dann schwang die schwarze Tür auf, ließ ihr Kälte entgegenschlagen. Außerdem enthüllte die Dunkelheit dahinter den mit einer Talgkerze ausgestatteten Bruder Benedetto der einen Moment überrasch stutzte, als sie unmittelbar vor der Tür stand, dann sein gutmütiges Lächeln wieder aufsetzte und weiter nach vorne drängte. Die Tür schloss er behutsam hinter sich, so weit das sie nur noch einen dünnen Spalt offen stand und ein kaum wahrnehmbarer Luftzug die Flamme der Kerze flackern ließ.

Mit einer einladenden Geste bedeutete er Giada dann sich es doch in seinem Schreibraum gemütlich zu machen. Dann nickte er ihr grüssend zu: "Guten Abend. Ich bin Benedetto, Ancilla des Clan des Todes und Chronist Genuas. Ihr müsst Giada sein? Eine Freude euch kennen zu lernen." eröffnete er höflich und ein wenig amüsiert. Offenbar hatte er gute Laune. Sein doppeltes Kinn und der bleiche Hals machten aus ihm etwas das wirklich unansehlich war, jedoch war es die aufgequollene Haut und die tot wirkenden Augen die ihm seine Menschlichkeit nahmen. Die ausgeblichene, aufgedunsene Zunge die sich über die Lippen strich, während er sie abschätzend musterte, gaben dem ganzen einen krötenhaften Touch. Er war wirklich etwas das man in den Eingeweiden dr Erde erwartete. Nicht unpassend daher der dunkle Raum im Schoß San Marcellinos und sein Auftritt aus der schwarz gestrichenen Tür heraus. Er hatte die Schwelle zum Tode auf jeden Fall weiter hinter sich gelassen als Giada.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Nicht zum ersten Male fragte Giada sich, was diese Verformungen des Leibes, denen so manche kainitische Familia unterworfen war, tatsächlich verursachte. Die Nosferatu, die Gangrel, die Kappadozianer - sie alle schienen die Menschlichkeit auch in ihrem Äußeren zu verlieren. Und es gab weitere, einzelne Beispiele, nicht zuletzt ihren eigenen Fürsten Totila. Waren dies Ausprägungen des Blutes? Zeichen für seine Potenz oder aber für die Distanz, die die Kainiten zwischen sich und der menschlichen Natur und den Menschen schufen?

Sie verneigte sich vor dem Ancilla und reichte ihm ihr Mitbringsel für ihn. Die schweren Schriftrollen waren mit arabischen Zahlen und Zeichen beschrieben, Werke der wohl ursprünglich einmal griechischen mathēmatikē und Berechnungen.
“Einen guten Abend, verehrter Benedetto”, erwiderte sie. “Ihr habt recht, das bin ich in der Tat.” Sie nickte zu der Schriftrolle hin. “Dies ist ein Werk wie es selten Eingang in die Schriftenhallen der Kirche findet, aufgrund seines Ursprungs”, erläuterte sie knapp. “Doch das Wissen über die Zahlen und die Berechnungen haben mich in den letzten Jahrzehnten hier in Genua tief fasziniert. Es liegt Ordnung darin und ein Schlüssel zum Verständnis dieser Welt, der Schöpfung Gottes.” Sie tippte kurz mit den Fingerspitzen auf die Oberfläche eines Tisches oder Schreibpultes neben sich wie um zu verdeutlichen, dass sie in der Tat diese Welt meinte und keine andere. Der Auftritt des Kappadozianers, die schwarze Tür und der Hauch des Totenreiches schienen dies nötig zu machen.

Die ungewöhnliche Art des Ancilla und dessen gute Laune ließen sie nun hiernach schweigen. Besser, ihm den Beginn dieses Gesprächs zu lassen - Macht und Jahrzehnte konnten so manchen wahrhaftig eigenwillig werden lassen und sie war heute Nacht mit einer Bitte und Frage im Sinn gekommen.
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Il Canzoniere
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Sein Gesicht hellte sich auf, als er das Mitbringsel sah, dennoch nahm er es nicht sofort entgegen. Zuerst griff er in die kleine Tasche, die er an der Seite trug und in der Giada auch ein kleines Wachstäfelchen und einen Griffel erkennen konnte. Dort zog er ein Tuch hervor, klappte dann das Täschchen wieder zu. Nun nahm er, mit einem erfreuten Glucksen, das Dokument aus ihren Händen. Legte es vorsichichtig auf dem Schreibpult ab und betrachtete es erst einmal von außen, ehe er es langsam entrollte. Seine kleinen schweinsäuglein huschten darüber hinweg,bleiebn hier und dort hängen, dann nach einigen Augenblicken, besann er sich offenbar das er ja auch Besuch habe und rollte das Stück Pergament wieder zusammen, verstaute Tuch in seinem Täschchen, holte Wachstäfelchen und Griffel hervor und bedeutete Giada sich zu setzen.

Er selbst nahm ihr gegenüber an einem niedrigen, wuchtigen Tisch aus dunklem Holz platz. Langsam leckte er sich über die Lippen, ein wenig in Gedanken, dann fokussierte sich sein Blick erneut auf sie. "Vielen Dank für dieses mathematica, ihr habt damit einen Treffer gelandet. Ich finde die Welt der Zahlen durchaus sehr interessant. Besonders weil auf ihr nicht nur jene Wissenschaften der Welt aufbauen, diesseitige Geheimnisse. Sondern auch einige jenseitige." schmunzelte er, leckte sich über die Lippen und ließ langsam sein Lächeln verblassen. "Wirklich eine gute Wahl für ein Mitbringsel zum Chronisten. Ihr macht einen guten ersten Eindruck." ließ er ein paar Komplimente über den Tisch rollen. Sein Blick gewann währenddessen an Gier, fuhr ihre Gestalt hinauf und hinab. Nickte ihr zu, als ob sie gerne beginnen dürfe.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada neigte knapp den Kopf. Komplimente dieser Art war sie nicht gewöhnt, denn ihr eigener Mentor war sparsam damit. Sein Mißfallen war deutlich und wenn es ausblieb, war dies für gewöhnlich gut genug. Dennoch: die Worte des Kappadozianers waren gut, aus mehreren Gründen.

“Das freut mich”, erklärte sie. “Ebenso wie mich Eure Bemerkung über das Jenseits dazu fasziniert. Ich habe das Studium der Zahlen erst in diesen Jahrzehnten recht begonnen, doch oft halte ich in den Gedanken inne und erkenne mich dabei wie ich einen tieferen Zusammenhang, eine höhere Symmetrie entdecke.” Allein das Wort ‘Symmetrie’ hätte kaum jemals Eingang in ihre Sprache gehalten, hätte sie diese Studien nicht voran getrieben. Genau das wurde ihr in diesem Augenblick bewusst: Erst das Wissen verlieh ihr überhaupt die Worte für die Beschreibung der Welt. Diese wiederum erschloss sich ihr neu, weil sie die Dinge darin anders begreifen konnte. Wissen bedeutete Macht - eine Wahrheit mit sehr vielen Ebenen. Dies war eine davon.
Die Gier in dem Blick Benedettos jedoch war dagegen allzu gewöhnlich. Plante er bereits, ob und wie er sie, Giada, für seine Zwecke gebrauchen wollte? War es eine andere, tieferliegendere Gier, nach Macht, Geheimnissen und Blut? Gleich, was es war, Gier war ihr nicht fremd, ebensowenig wie Ambition. Dafür wollte sie den Kappadozianer nicht verachten. Doch wer sie war und was sie tat, gehörte bereits anderen, ihrem Blut, ihren Herren in Mailand.

“Wenn Ihr es erlaubt, könnten wir weiter darüber sprechen. Nicht zuletzt war eines der Anliegen, die mich zu Euch führten, auch, dass ich mich Euch vorstelle. Ein gelehrter Diskurs ist vielleicht nicht üblichste Vorstellung, doch wohl dennoch eine deutliche.”
Sie machte dann jedoch eine knappe Geste als schlage sie eine neue Seite in diesem Gespräch auf.

“Das andere Anliegen ist jedoch wohl auch eine solche gelehrte Frage und ich hoffte, dass Ihr selbst oder die Chronik, die Ihr pflegt, eine Fährte für Antworten geben könnte.” Sie ließ hier eine kurze Pause einkehren. Ihre Gründe für ihre Fragen waren ihre eigenen, doch Fragen wie diese waren obskur und nicht selten gefährlich.
“Genua hat mit seinen Egelnetzwerken viele Unruhen gesehen. Ich hörte davon, dass sich Sterbliche dazu aufschwangen, Kainiten einkerkern und ihr Blut zu stehlen. Womöglich gab es noch mehr Frevel dieser Art.”
Das war nur ein Teil ihrer tatsächlichen Fragen. Sie machte eine kurze Pause, um dann neu anzusetzen. “Auf der anderen Hand haben auch Sterbliche aufbegehrt. In Sonnenlicht und Feuer sollen Kainiten verbrannt worden sein. Im Feuer des Glaubens wappnen sie sich gegen die Nacht.”

“Ich suche an den Grenzen solcher Vorkommnisse. Ich will wissen, ob es Sterbliche gibt, die den dunklen Kuss nicht empfangen können oder sich dagegen wappnen. Ich will wissen, ob es Kainiten gibt, die so geschwächt oder deren Blut so dünn ist, dass sie diesen Kuss nicht verleihen können. Es mag auch noch weitere Grenzen geben.”

Sie studierte Benedettos Reaktion bei diesen Worten und Beschreibungen. “Könntet Ihr mir Antworten auf solche Fragen geben?”
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Il Canzoniere
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der feiste Kappadozianer lächelte sie die gesamte Zeit während sie sprach mit einem breiten Lächeln an. Er nickte hier und da, ließ gelblich-weiße Zähne aufblitzen und leckte sich mit einer aufgedunsenen, bleichen Zunge über die fahlen Lippen. Als sie geendet hatte nickte er eifrig, leckte sich erneut über die Lippen und schob den Kopf ein wenig vor, indem er nur den Hals ein wenig verlängerte. In keinem Augenblick hatte er mehr wie ein beleibter Kröterich gewirkt. Was er jedoch sprach waren wohlplatzierte Worte, nachdenklich und mit einer leisen Spur wissbegier, auch wenn dies auch nur der Tenor seiner Stimmung geworden sein konnte, so lange wie er diesen dunklen Wissenschaften bereits nachging.

"Ja. Das kann ich. Auf jede einzelne davon. Aber lasst uns von vorne beginnen. So wie ihr es vorschlagt: eure Vorstellung. Diese und darüber hinaus ein paar erhellende Erkenntnisse über euch. Gerne auch mit Details aus eurer Mailänder Vergangenheit und Gegenwart. Ihr müsst wissen, wie ihr, bin ich in Mailand in die Nacht geholt worden. Und wie ihr sitze ich nun hier in Genua. Ich möchte erkennen was uns verbindet und was uns unterscheidet. Was sind eure Ziele, eure Ambitionen? Wem dient ihr? Wen bekämpft ihr? Danach können wir gerne über mathematica sprechen. Und über die Geheimnisse der Nacht, solltet ihr in der Lage sein diese bezahlen zu können." merkte er bereits an das seine Dienste nicht zu denen gehörten die man als sonderlich günstig empfinden könnte. Dennoch lächelte er ein Lächeln das große Erkenntnisse versprach.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das ist wahr, wir teilen eine Heimat”, erwiderte Giada und das war tatsächlich eine Sache, die sie mit ihm verband. Doch alle Bande unter Kainiten hatten ihre scharfen Schneiden.
“Ich diene meinem höchst verehrten Herrn, dem Fürsten Totila. Doch es ist seine Rechte Hand, die mir den Weg durch die Nacht weist.” Der Kappadozianer würde wissen, wovon sie sprach. Vielleicht würde er auch verstehen, was sie von ihrer Erzeugerin trennte. Oder was sie mit ihr verband.

“Meine Vergangenheit wurde in diesen Diensten geformt. Mein letzter Aufenthalt war darum Brescia, bis es an die Tedesci gefallen ist. Und damit findet Ihr auch die Antwort auf die Frage, wer meine Feinde sind.” Sie hob das Kinn ein wenig an.

“Was meine Ziele angeht: Ich diene und ich gehorche. Ich forsche und ich lerne - dies ist nicht zuletzt wohl auch der Einfluss meines hochverehrten Mentors. Ich bin alt genug, um den Schritt zum Ancilla zu machen, doch Brescias Fall unterbrach den bereits halb getanen Schritt.” Sie sah Benedetto geradeheraus an.

“In Genua wird es dafür wohl Zeit werden. Dies ist ein weiterer Grund für meine Vorstellung vor Euch.”
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Re: [1069] Vom Blut lesen [Giada, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Sein lächeln verlor ein wenig Intensität, aber wohl eher unabsichtlich, da sich sein Augenmerk zu etwas anderem hin zu verschieben schien. Falls es denn so etwas wie unabsichtlich in diesem Raum geben mochte.

"Ihr kommt ziemlich direkt auf den Punkt. Ich habe noch nicht einmal eure Ahnenreihe gehört und schon reibt ihr mir euer Alter und eure Ambitionen unter die Nase." grollte er. Wobei das grollen eher klang wie ein gurgeln, denn seine Kehle schien feucht zu sein, was Auswirkungen auf die Akkustik seiner Stimme zu haben schien. "Und ihr seid nicht deswegen herberufen worden. Hätte euch der Lügner zum Ancilla machen wollen, dann wärt ihr jetzt in Mailand, nicht in Genua." schlussfolgerte er,während er einen der weniger freundlichen Namen für denjenigen über den sie sprachen erwähnte.

"Ihr seid also entweder schon fertig mit dem was er euch aufgetragen hat oder ihr wollt es gar nicht erst angehen. Nutzt die Chance der unsichtbarn Grenze zwischen Mailand und der See, um euch auf dieser Seite einen Status zu erarbeiten." ein Achselzucken folgte, ehe er sie ein wenig misstrauisch und ein wenig neugierig musterte. "Die Frage die sich mir nun also stellt ist: tue ich der sehr verehrten rechten Hand damit einen Gefallen oder ziehe ich seinen Zorn auf mich?" deklarierte er seine Gedanken gar als Selbstgespräch.

Leicht neigte er den Kopf, der ein wenig zu groß für den Kopf eines Menschen schien, zur Seite. "Was also kann ich genau für euch tun?"
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