Megil [Maria]

[Oktober '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Maria Penthesilea
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Maria Penthesilea nickte, offenbar keinesfalls irritiert. "Die Wahrheit verwirrt dich. Du trinkst Blut, ja? Eine herrliche Empfindung, nicht? Schwach im Vergleich zu dem was Jäger empfinden. Aber stark genug um zu verstehen." Sie zeigte auf seine Brust. "Mit dem Blut nimmst du... einen Teil auf. Vom Tier. Du wirst mehr als sterblich. Kein Jäger, wie sie es ist. Aber einen Schritt dorthin."

Dann faltete sie die Arme. "Wir glauben: Solche Mengen Blut sollten nur Würdige erhalten. Ein wenig Blut? Das ist ein Instrument. Für Jagdbegleiter. Ihre Loyalität. Aber viel Blut für Sterbliche? Das ist eine..." sie suchte nach dem Wort "...Segnung. Ja."

Sie legte den Kopf schief als sie sah...

...die zwei Körper berührten sich. Maria Polemusa atmete überrascht ein, aber dann ließ sie die Berührung zu. Dennoch waren ihre Muskeln weiterhin gespannt. Ihr ganzer Körper war sehnig, trainiert, das konnte Caterina fühlen. Sie zwang die Toreador sanft dazu, den Bogen zu heben. "Das Ziel!", flüsterte sie. "Konzentrier dich!"
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Caterina
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Caterina »

War es eine herrliche Empfindung das Blut seiner Peinigerin zu trinken?
Michael sinnierte kurz darüber. Er benötigte die Vitae wie das Kitz die Milch. Es gierte ihm danach, eigentlich immer, nicht nur wenn sein Körper langsam Entzugserscheinungen bekam.
Nein, er wollt den roten Saft, der ihm seine Kraft gab. Auch wenn ihm das Trinken selbst kein Hochgefühl verschaffte, waren die Tage danach die reinste Ekstase.

Trotz der neuen Gedanken, lächelte der Ghoul bei Marias letzten Worten: „Ihr meint also, ich bin gesegnet. Nicht verflucht?“
Das Lächeln wurde immer breiter, als Michael die Körpersprache der Toreador deutete. Oft genug wurde er Zeuge des wollüstigen Biestes. Dem Hühnen war klar, was folgen würde, wäre die Nonne nicht geistesgegenwärtig genug gewesen.
Ehrliche Erheiterung trieb den Kämpfer zu einem Kichern.

Einige Ellen weiter versuchte sich Caterina wieder zu fangen.
„Konzentrier dich!“, die Ermahnung der Nonne hallte noch immer nach.
Maria erntete ein ärgerliches und zugleich rolliges Schnauben: „Als wäre das so einfach bei“ Die Toreador zwang ihre Zunge zur Ruhe Sie durfte nicht schon bei ihrer ersten Stunde einen solchen Eindruck hinterlassen, noch dazu bei Kuttenträgerinnen.
Kurz flackerte die erste Begegnung wieder auf, als der Kuss umschrieben wurde. Gaben sich die Mariae damals nicht äußerst offen?
Wieder versuchte die Mailänderin sich zu fassen.

Wie konnte sie sich nur so fangen lassen? Es schien als wäre Caterina gern die Beute dieser Kuttenträgerinnen. Welch absurde Idee!
Mit einem tiefen, sinnlosen Atemzug schüttelte sich die Kainitin und bewegte ihre Arme. Es war höchste Zeit etwas Abstand zwischen diese verführerische Gestalt hinter ihr zu bekommen.

Schließlich hatte sich die Sünderin wieder im Griff. Ein gut vernehmbares Knurren war nun zu hören, während der Pfeil wieder angelegt wurde.
Winkel überprüfen, Fokussieren, ausatmen.
Wieder flog ein Pfeil gen Amulet.

Geschick (2) gegen Schwierigkeit 9
[dice seed=48677 secure=912d8444_0]2d10[/dice]

Und das Knurren wurde lauter, während sich die Augen verengten. Auch jetzt rührte sich das Tier wieder, dieses Mal jedoch wurde es von Wut genährt. Es war seit der ersten Regung nicht wieder in den Hintergrund getreten. So steigerte sich seine Kraft, es tänzelte erwartungsvoll herum. Die Urkraft war schon verführerisch nahe, doch konnte Caterina sie noch nicht erreichen.
Ihr war es, als verspottete sie ihr eigenes Tier, was sie wieder etwas ärgerte.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Maria Penthesilea
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Maria Polemusa nickte. "Genug für heute", sagte sie. "Du wirst besser. Das..." Sie zeigte auf den Talisman "...wäre ein Glückstreffer. Mehr nicht." Sie trat von Caterina zurück, entzog ihr die Nähe. Aber sie lächelte. War es nur freundlich, oder war es mehr? "Du wirst besser", sagte sie und wies auf den Baum, in dem mehrere Pfeile steckten.

Dann wies sie Caterina an, sich ihr gegenüber zu setzen. "Dein Tier ist stark", sagte sie leise. Es klang, als sei das etwas Gutes. In den Augen der Nonnen war es das wohl auch. Eine gewisse Befreiuung lag ihn dem Gedanken. "Aber! Höre. Dem Tier vollständige Kontrolle zu geben... ist selten ratsam. Gleichgewicht!"

Sie faltete die Hände. "Wenn dein Überleben gefährdet ist: Töte. Es ist deine Natur. Aber sei nicht grausam dabei. Töte schnell, töte gut." Ein Lächeln. "Und dies: Tue nichts, was dir nicht nützt. Sterbliche sind die Herde. Die Gemeinschaft. Du bist der Jäger. Allein. Barmherzigkeit, Mitgefühl sind für sie. Nicht für dich. Das sind die nächsten Schritte. Verstehst du?"

Maria Penthesilea und Michael traten näher. Die erfahrenste Jägerin des Kultes nickte. "Das heißt nicht: Töte wahllos. Gleichgewicht! Du musst jagen." Sie blickte zu Michael. "Aber nicht ohne Sinn und Verstand. Gleichgewicht!" Sie nickte Michael zu. "Ein Fluch und ein Segen... zwei Seiten. Eine Münze. Es kommt hierauf an." Sie tippte sich auf die Stirn. "Die Einstellung."
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Caterina
Toreador
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Caterina »

Der Lockenkopf wiegte sich von einer Seite zur anderen, als die Kainitin der Nonne zuhörte und die Informationen aufnahm.
Dass sie ein Gleichgewicht zum Tier war der Mailänderin noch nicht klar, doch ahnte sie durch die vorheringen Wallungen des Biestes in ihr, warum es wichtig würde.

Bei den nächsten Worten musste Caterina schon mehr nachdenken. War töten ihre Natur?
Wohl eher nicht, gefiel ihr doch die Hetz um ein Vielfaches mehr. Nein, Qualen zuzufügen, das war die Natur der Signiora Tebalducci, doch das getraute sich die Kainitin nicht laut zu sagen.
Die Nonnen würden nicht verstehen, welch Schönheit das tiefe Leid eines Menschen hervorbringen konnte. Nein, sie würden es nicht verstehen.

Beim letzten Satz Maria Polemusas konnte sich die Toreador jedoch nicht mehr halten. War es die Müdigkeit, oder einfach nur die Wut auf vorhin, die folgende Antwort kam prompt, unüberlegt und leicht gehässig: „Ich kenne keine Barmherzigkeit.“
Dann nahm das schöne Gesicht einen traurigen Gesichtsausdruck an. Schließlich kamen wurde eine Erklärung nachgeschoben. Der Ton dabei war nicht ganz einzuschätzen. Wohl waren die Worte etwas zwischen traurig und resigniert: „Mir wurde dies nie zuteil, so war es mir auch nicht möglich dies zu lernen.“

Michael traute seinen Ohren nicht. Es war nicht möglich, dass jemand keine Barmherzigkeit erfahren hatte. Dieses Biest log doch wie gedruckt!
Auch der Ghol war mittlerweile angestrengt von all den Gedanken, die ihm die Nonne eingepflanzt hatte. So wollte er die Ehrlichkeit in seiner Peinigerin nicht sehen.
Zu viele Opfer hatte sie mit Unschuldsmiene angelockt, gequält und schließlich in ihr Verderben gestürzt. Nein, die Vampirin war eine Bestie der Nacht und genoss dies.

Diese Nonnen würden schon noch die wahre Caterina kennen lernen. Bis dahin versuchte der Hühne seinen Vorteil aus dieser Ausbildung zu ziehen. Immerhin eröffnete ihm Maria Penthesilea vorhin eine Möglichkeit, die dem Kämpfer gefiel.
So verstand er den Vergleich mit der Münze auch auf Anhieb, im Gegensatz zu seiner Peinigerin.
Daher nickte der Hühne wieder entschlossen und Caterina blickte konzentriert.

Die Toreador kopierte Marias Geste, fügte jedoch andere Wörter hinzu.
Während sie auf den Kopf zeigte, sprach die Frau: „Hier oben ist doch nur der Verstand, das wie.“
Dann legte sich die Hand auf das tote Herz und lächelte: „Hier ist die Überzeugung, das warum“
Zum Schluß wurde jede Nonne kurz angeblickt, auf der erfahrensten Jägerin blieben die Augen fragend stehen: „Was meinst du also mit Einstellung?“

„Verdammt“, dachte sich Michael bei dieser Erklärung. Er musste der Kaintin recht geben. Nun war er, ebenso wie seine Herrin, auf die Antwort gespannt.
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Maria Penthesilea
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Jägerin lächelte. "Ich bin kein Bader. Aber hier..." Sie tippte sich wieder auf die Schläfe "...sitzen auch die Augen. Die die Welt sehen. Einstellung ist das. Wie du die Welt siehst." Dann wurde sie ernst. "Was man nie erfahren hat, kann man lernen. Etwas entsagen, das man nicht kennt - zu einfach. Gefährlich. Eine mögliche Schwäche. Denk immer daran!"

Sie faltete die Hände. "Wir setzen die Übungen fort. In zwei Nächten. Und danach. Bis dahin: Versuch nach unseren Regeln zu leben. Sag uns, womit du Schwierigkeiten hast." Den Kopf schiefgelegt, blickte sie Caterina an, wartete offenbar auf Fragen.
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Caterina
Toreador
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Caterina »

Caterina sollte Barmherzigkeit lernen? Schon bei dem Gedanken wurde ihr schlecht!
Doch behielt die Mailänderin diese Gedanken für sich. Einzig an der Mimik konnten die aufmerksamen Nonnen erkennen, dass der Kainitin diese Antwort gar nicht gefiel.

Als das Gespräch auf das weitere Training gelenkt wurde, freute sich die Toreador hingegen sichtlich: „Habt Dank.“
Dann kramten die Finger den kleinen, verzierten Tierkopf hervor. Konzentriert musterten die braunen Augen dieses Symbol, bevor sich Caterina wieder an Maria wandte: „Das selbe Vorgehen?“
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Maria Penthesilea
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Komm einfach hierher", sagte Maria Penthesilea und wies um sich herum auf den Hain. "Ein guter Treffpunkt für unsere Zwecke. Ruhig und ungesehen." Sie blickte Michael an. "Ihr beide... helft euch gegenseitig. Bei eurem Weg. Einen Weg kann man gezeigt kriegen. Aber ihn zu gehen - das ist das Schwierigste."

Sie verschränkte die Arme. "Ihr beide? Vielversprechend. Wir werden sehen."
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Caterina
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Re: Megil [Maria]

Beitrag von Caterina »

Ungläubig sahen sich Vampirin und Ghoul an. Sie sollten zusammenhalten?
Für Caterina war es nicht vorstellbar diesem Wurm auch nur im Geringsten zu helfen. Er hatte zu dienen!
Michael hingegen würde garantiert nicht auf das Biest vertrauen!

Abschätzig schnaufend wandte sich der Kämpfer ab, während die Toreador sich verabschiedete: „Wir werden kommen und berichten.“
„Ich wünsche euch eine erfolgreiche Jagd und würdige Beute.“, lächelnd senkte die Mailänderin bei diesen Worten den Kopf.

Schließlich wandten sich die zwei ungleichen Gestalten ab und entschwanden in die Nacht.
Es galt vieles zu verarbeiten, manches neu zu bewerten.

Zusammenfassung:
Caterina und ihr Ghoul Michael treffen sich mit den Nonnen, wobei die Toreador im Umgang mit dem Bogen unterrichtet wird.
Im Verlauf des Abends müssen Kainitin und Gefolgsmann ihren althergebrachten Blickwinkel verändern um die Worte der Mariae zu verstehen. Auch erfährt Caterina weitere Gebote vom Weg des Tieres.
Es wird ein weiters Treffen vereinbart.
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