[1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

[Mai '22]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ilario
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[1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Bei einem seiner Besuche im Elysium wurde Gabriel eine Botshcaft überreicht. Ein Pergament, welches das Siegel der Contarini trug, ergänzt um einen römisch anmutenden Adler. Das Pergament war neuwertig, die gestochen scharfe, schnörkellose Schrift mit tiefschwarzer Tinte aufgetragen.
"Werter Gabriel,

in unserem Gespräch mit Angelique wurden einige Themen gestreift, die ich gern tiefergehend mit euch erörtern würde. Insbesondere eure Haltung zu Bildung, Wissen und Geheimnissen. Als Wandler auf der Via Regalis seid ihr ein Kainit auf dessen Wort verlass ist, es zeichnet euch und uns als Gemeinschaft dieses Weges aus.
Ich lade euch also ein zu einem Treffen unter dem Mantel der absoluten Verschwiegenheit, besiegelt durch unser Wort, ein. So ihr unter dieser Vorraussetzung zustimmt, so kommt in der Nacht der Tag und Nacht Gleiche in die Villa Embriaci in Mascharana.

Pax noctis

Ilario Contarini, Ancilla im Blut der Schatten, Hüter der genuesischen Elysien,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn im Blut der Schatten zu Venedig, Kinder des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Gabriel Ducas
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Das Schreiben des Ancilla hatte ihn überrascht. Ein Treffen? Unter dem Mantel der absoluten Verschwiegenheit? Was mochte das bedeuten? Hoffentlich keine weitere Politik. wünschte er sich innerlich. Nachdem er Ort und Zeit des Schreibens verinnerlicht hatte, warf er das Schriftstück persönlich ins Feuer und vergewisserte sich, dass weder vom Siegel noch vom Pergament etwas übrigblieb.

In der Nacht der Tag-Nacht-Gleiche hatte er bereits alles vorbereitet. Wie immer, bei offiziellen Anlässen, war die Kleidung gereinigt und auch er selbst hatte noch einmal ein Bad genommen. Haar und Bart wurden nachgetrimmt, ehe er sich, in Richtung der genannten Adresse aufmachte. Bereits im Vorfeld hatte er die Villa Embriaci ausfindig gemacht und näherte sich dieser nun, über einen Umweg. Immer wieder suchten seine Augen die Umgebung ab*, um sich zu vergewissern, dass ihm niemand folgte und er die absolute Verschwiegenheit auch würde halten können. Er selbst versuchte möglichst unauffällig zu wirken*. Ein nächtlicher Spaziergänger vielleicht oder jemand auf dem Weg vom Gasthaus nach Hause? An der Villa angekommen musterte er noch einmal die Umgebung, ehe er sich ruhigen Schrittes um Einlass bemühte.


*
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Ilario
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Die gepflasterten Straßen Mascharanas waren still und ziemlich leer, die Sterne funkelten am Nachthimmel über dem Siestri. Als Gabriel das Tor der Villa Embriaci erreichte erwartete man sein Kommen bereits. Eine schlicht gewandete Dienerin empfing den Gast ihres Herrn und führte ihn in den Garten. Drei Feuerschalen erhellten eine freie Fläche, jeweils den Eckpunkt eines gleichschenkligen Dreiecks bildend. Am exakten Mittelpunkt war die schlanke Gestalt Ilarios auszumachen, in fließende dunkle Gewänder gehüllt, das Haupt mit einer Kapuze bedeckt. Zu seinen Füßen, etwa kniehoch, waren Flusskiesel aufgetürmt zu einem Berg oder einer Pyramide.
Mit langsamer, gleichsam einladender Geste, deutete er Gabriel zu ihm zu treten.


"Seid willkommen werter Gabriel, nach alter Sitte als Gast in meinem Heim."
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Gabriel Ducas
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel folgte gemessenen Schrittes der Dienerin durch den Garten und sah sich dabei ein wenig um. Die freie Fläche zwischen den Feuerschalen begutachtete er skeptisch. Er hatte mit einem Treffen zu einem Gespräch gerechnet. Allerdings erinnerte er sich an den Aschekreis und nickte einen Moment zu sich selbst. Vielleicht wieder eine Sicherheitsvorkehrung. beruhigte er sich ehe er, in angemessener Entfernung vor dem Ancilla der Schatten stehen blieb und sich tief verneigte.

„Habt Dank verehrter Ilario Contarini sowohl für die Einladung als auch eure Gastfreundschaft.“ Der Zelot verharrte in der Position, bis ihn der Hüter mit einem Wink daraus entließ. Alsdann richtete er sich langsam auf und ließ seinen Blick noch einmal neben und hinter den Magister schweifen, ehe er dessen Geste nachkam und näher herantrat. Seine Bewegungen waren von einer nervösen Angespanntheit, die er nicht versuchte zu überspielen. Ich habe keine Ahnung warum ich genau hier bin. Doch auch wenn diese und andere Fragen durchaus berechtigt waren. Schwieg er und wartete bis man ihm das Wort erteilte.
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Ilario
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Ihr fragt euch warum ihr hier seid." Weniger Frage denn Feststellung und Ilario ließ den Worten Raum sich zu entfalten. Erst nach einem Moment der Stille fuhr der Schatten fort.

"Die Eindrücke die ich bisher von euch erhalten habe, gesammelt habe, kulminieren darin, dass ihr eine besondere Art Kainit seid. Ein Mann des Wissens, aber nicht des Glaubens... Womit ich euch keinesfalls euren Glauben absprechen möchte. Nur scheint es mir, ihr würdet eher Fragen stellen und Antworten suchen, als blind zu vertrauen oder zu glauben. Ihr würdet eher suchen, als euch mit dem abspeisen zu lassen was andere zur Antwort erklären."

Leise knackte es in der Glut als sich Ilarios Blick geradezu in dem des Neugeborenen festfraß. Doch nichts unheilvolleres folgte als weitere Fragen.

"Zudem wandelt ihr auf der Via Regalis und seid daher aus euch selbst heraus integerer als andere Kainiten. Wenn ich euch nun sage, dass die endlose Nacht durch die wir wandeln voller Mysterien ist, voll verborgener Fragen und verschleierter Antworten... Wärt ihr jemand der danach sucht oder lieber gemütlich in seinem Haus des Unwissens bleibt?"
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Gabriel Ducas
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel ließ den Blick gesenkt und nickte auf die ersten Worte des Magisters. „Ja, verehrter Hüter. Ich frage mich, warum ich hier bin.“ gab er unumwunden zu. Er hatte seinen Körper dem Älteren zugewandt und achtete darauf dem Ancilla gegenüber weder Rücken noch Flanke zu bieten. Drehe ihnen nicht den Rücken zu und lüge die Älteren nicht offensichtlich an. wiederholte er in Gedanken ein paar der Lektionen aus seiner Zeit in Catania.

„Ich hoffe sehr die Eindrücke haben euch nicht verärgert. Mein Verhalten auf der Veranstaltung der Harpyie war nicht korrekt.“ berichtete er von seiner eigenen Sicht auf dieses Ereignis, ohne jedoch gleich im selben Atemzug um Verzeihung zu bitten. „Was meinen Glauben angeht so bin ich Christ, doch kein Kleriker. Darüber hinaus ist Glauben, meiner Erfahrung nach, nicht mit Wissen gleichzusetzen. Man mag zwar glauben können etwas zu wissen, doch ist dies meist nur ein Blickwinkel von vielen. Daher trügt der Schein nicht.“ er verneigte sich einen Moment und seine Kleidung raschelte in der Windstille des Gartens.

„Es ist wahr. Ich stelle lieber Fragen und suche nach Antworten. Habt Dank das ihr mich als integer betrachtet.“ Sollte ich ein Lob erwidern? Nein. Er wird nach deiner Meinung fragen, wenn er sie haben will. „Es ist mir eine Pflicht die verborgenen Fragen zu stellen. Den Schleier der Antworten zu lüften und die Mysterien der Welt zu ergründen. Wissen ist Macht und die Via Regalis lehrt uns, dass Macht uns nicht in den Schoß fällt.“ die sonst eher zurückhaltende Stimme des Brujah wurde bei den letzten Worten beinahe von feierlichem Ernst begleitet.
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Ilario
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Nein, das habt ihr nicht. Hättet ihr mich wirklich verärgert, stündet ihr heute nicht hier."

Ilario winkte ab, es ging ihm heute nicht um möglicherweise fragwürdiges Verhalten eines Jüngeren. Das war Sache der Harpyie.

"Oft sind die Antworten, Fragen und Wahrheiten die wir suchen, die wir finden, unbequem. Manchmal führen sie zu weiteren Mysterien, oft sind sie gefährlich. Immer sind sie von einem gewissen Wert, manchmal ist er gering... ein anderes Mal in Wert und Bedeutung kaum zu erfassen." Ein versonnen es Lächeln deutete sich auf des Hüters Lippen an, als würde ihm gerade eine bestimmte Frage, oder eine Antwort, in den Sinn kommen. "Nennt mir eine Frage die euch beschäftigt oder eine Wahrheit die ihr sucht werter Gabriel."
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Gabriel Ducas
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Ich kann keine Wahrheiten suchen, denn was ist schon wirklich wahr?“ er blinzelte einen Moment, bevor er fortfuhr. „Nach meiner Erfahrung ist Wahrheit immer auch abhängig vom persönlichen Standpunkt. Ein perfektes Beispiel hierfür mag in der Vergangenheit Genuas liegen. Befürworter der höchstverehrten Majestät mögen ihren Eidbruch weitaus eher entschuldigen als entschiedene Gegner. Doch ich Schweife ab. Verzeiht.“ er senkte demütig seinen Blick noch einmal und verneigte sich entschuldigend. „Es mag vielleicht vordergründig nicht nach großen Mysterien klingen und dem ein oder der anderen allzu politisch wirken. Doch treibt mich bereits seit geraumer Zeit die Frage um, was wohl die höchstverehrte Majestät sowohl mit Mailand als auch der See der Schatten in fortlaufenden Konflikt gebracht hat? Was führte zu ihrer Anwesenheit? Was war vor ihrer Ankunft und wer könnte hierzu Auskunft geben? Sicher klingt dies vielleicht profan, doch denke ich die Antwort ist weitaus komplexer als die geopolitische Lage Genuas. Welche Geheimnisse liegen in der Stadt und im Umland?“

Mehr als bei den Debatten über Politik und höfische Umgangsformen strahlte die Stimme des Brujah keine Ruhe, sondern vielmehr Enthusiasmus aus. Das Feuer das manche durchaus vermissen mochten. Ist es das was die verehrte Charda meinte? Ist der Vogelflug nicht wirklich anders? Verhalten sich die Tiere nicht merkwürdig? Das musste es sein. Ich muss mehr über diesen Ort erfahren.

"Es war mir bislang leider aus diversen Gründen nicht vergönnt hinter den Nebel der Vergangenheit zu blicken."
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Viele Fragen... gut. Heute habe ich keine Antworten für euch, aber vielleicht später. Oder andere mögen sie haben." Ilario schien einen Moment lang abzuwägen, dann einen Entschluss fassend. "Weitere, in der Vergangenheit verborgene, Erkenntnisse werdet ihr zu anderer Zeit erlangen, doch wisset dies: Bevor die höchstverehrte Aurore Genua in Anspruch nahm, war es die Domäne des damaligen Prinzen Godeoc vom Clan der Verborgenen. Sein Seneschall war Tacita vom Blut der Schatten. Ein wenig Überlieferung aus jener Zeit existiert, doch sie sind rar. Bevor die Weiße Prinzessin die Stadt in Besitz nahm wurde Genua immer wieder geplündert und verwüstet."

Einen langen Moment des Schweigens breitete sich aus, wurde fast greifbar. "Genua hütet viele Geheimnisse." Wieder Stille, unterbrochen vom Knacken in der Glut.

"Wenn ihr gewillt seid Geheimnisse nicht nur zu lüften, sondern auch zu teilen, euch auszutauschen über gewonnene Erkenntnisse... Dann gäbe es in Genua und Umgebung eine Gruppe Gleichgesinnter. Wenn euer Interesse noch immer gegeben ist, so brauche ich euer Wort, dass ihr alles Weitere darüber mit niemandem teilen werdet, der nicht Teil jener Gruppierung ist."
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Gabriel Ducas
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Re: [1069] Mascherina [Gabriel, Ilario]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah nahm die Antwort des Schattens sehr gefasst auf. Kein freudiges Blitzen in den Augen, ob der Namen, offenbar hatte er dies Wissen bereits erlangt. Jedoch zeigte er auch keine Enttäuschung und nickte stattdessen dankbar. „Habt vielen Dank. Leider sind wohl beide genannten nicht mehr zugegen oder werden zumindest vermisst. Wenn sich an den Worten der wohlwerten Harpyie nichts geändert hat? Doch ich werde sehen, wie ich ihre Geschichte mit den Geheimnissen der Domäne in Einklang bringen kann.“ ergänzte er ruhig und blieb nun einen Moment vor dem Hüter stehen und schien diesen zu mustern. Jedoch niemals so weit, dass er ihm offen ins Gesicht oder gar die Augen gesehen hätte. Eine Gruppe Gleichgesinnter? Wer wohl zu dieser Gruppierung gehören mag? einen Moment zuckten seine Augen zu einer der Schüsseln in denen die Glut erneut knackte und er verneigte sich noch einmal vor dem Magister.

„Ihr habt mein Wort als Wandler auf der Via Regalis, dass ich das Wissen um die Gleichgesinnten und alles was ihr mir, über diese berichten mögt, mit niemandem teilen werde, der nicht selbst teil der Gruppierung ist! Ebenso, wie dies Treffen, werde ich die Informationen höchst vertraulich behandeln.“ in der Ruhe des Gartens und mit dem Knistern des Feuers mochte Gabriels Antwort beinahe feierlich zu seinem Gesprächspartner getragen werden. „Ich wäre höchst erfreut mit den Gleichgesinnten zu lernen und Antworten auf die vielen Fragen zu suchen und, so ich selbst über Wissen verfüge, dieses zu teilen.“ Sein Blick blieb weiterhin gesenkt und vermochte wohl irgendwo auf der Brust des Älteren verweilen
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