[1069] Der Herold [Vincente, Toma]

[Mai '22]
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Vincente Carlos
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Vincente Carlos »

„Jeder muss irgendwann einmal auf eigenen Beinen stehen.“ Er fuhr sich mit der Zuge über die Zähne, während er seine nächsten Worte mit Bedacht wählte. „Außerdem hat mich mein Erzeuger mit einem Auftrag hergeschickt. Unsere Heimat Sardinien ist, wie ihr sicher wisst, derzeit geteilt, da Süd-Sardinien von Pisa, Nord-Sardinen jedoch von Genua beherrscht wird. Natürlicherweise entstehen dadurch gewisse Reibereien. Ich soll mich um ein diplomatisches Band zwischen Genua und Pisa bemühen.“ Er beobachtete die Miene von Toma, während er diese Worte sprach.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein bedeutungsloser Neugeborener der sich um Diplomatie bemühen sollte. Was sollte jener schon tun, wenn es doch allein auf die Prinzen ankam?
"Diplomatie." Sie verzogen die Lippen zu einem abschätzigen Lächeln. "Dann solltet ihr auf jeden Fall eure Worte mit mehr Bedacht wählen, vor allem wenn ihr einmal vor einem Ancilla oder den Ahnen steht." Vielleicht hatte Calistus gefallen daran die unbedarften Jungen loszuschicken um sich hier glatt zu schleifen oder zu zerbrechen. Sofia, Euphemia...nun Vincente.

Sie legten die Hände wieder vor sich zusammen.
"Nun hört gut zu. Als temporärer Gast der Domäne ist es euch nicht erlaubt innerhalb der Mauern zu jagen, jedoch ein Quartier zu beziehen. Ihr habt fünf Jahre Zeit um zwei Fürsprecher zu finden die beide Vasallen von Genua oder der See der Schatten sein müssen. Zudem solltet ihr eine euch anvertraute Aufgabe für die Domäne erledigt oder zumindest soweit angefangen haben, dass der höchstverehrte Prinz mit euch zufireden ist. Nur dann wird euch das volle Gastrecht gewährt."

"Da ihr von Sardinien stammt und es euch an der Zusammenarbeit mit dem genuesischen Teil gelegen ist, übergeben wir euch die Aufgabe sardische Heiden zu missionieren. Wie ihr ja sicher wisst gibt es noch einige Menschen die sich weder zum genuesischen noch pisanischen Teil Sardiniens zugehörig fühlen." übergaben sie ihm dann auch gleiche seine Aufgabe.

"Habt ihr Fragen dazu?"
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Vincente Carlos
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Vincente Carlos »

Er lauschte den Worten des Herolds, als dieser ihm seine Aufgabe nannte. Vasallen von Genua? See der Schatten? Missionieren? Und all das in nur 5 Jahren, was für einen Vampir praktisch nichts ist? Er legte die Hand an den Mund und strich sich Gedanken verloren durch den Bart, hin und wieder an einem Haar zupfend. Das war ganz sicher eine interessante Aufgabe und eine Herausforderung. Aber er wäre nicht in die Stadt geschickt worden, wenn man ihm seine Aufgabe und die damit einhergehenden Herausforderungen nicht zutrauen würde. Er hatte schon andere Sachen hinbekommen und nicht selten hatte dabei sein Leben – bzw. Unleben – auf dem Spiel gestanden. Und er war noch immer hier, allem zum Trotz.

Seine Gedanken überschlugen sich und Ideen ploppten an die Oberfläche wie Müll im Hafenbecken. Ideen, die er in Pläne umsetzen konnte. In Pläne, die zum Erfolg führen würden. Aber ein paar Fragen gab es noch zu klären.

Ihm wurde bewusst, dass er bereits seit ein paar Herzschlägen schwieg und räusperte sich.

„Fragen“, sprach er und dehnte das Wort noch halb in seinen Gedanken verloren. „Fragen habe ich tatsächlich. Und ich bin euch für jede Antwort dankbar, Herr.“

Kurz musste er sich ein Lächeln verkneifen. Er musterte sein Gegenüber und dessen zarte Erscheinung, die nicht recht zur Gereiztheit der Person passen wollte. Fast war Toma niedlich, wenn er fuchsig wurde. Leider würde er sich mit dem Reizen und verspieltem Necken auf eine Zeit beschränken müssen, in der er selbst mehr Macht und Einfluss besaß. Als Neuling war er noch zu leicht aus der Stadt zu entfernen. Auch würde er kaum alle Fragen stellen können, die ihm durch den Kopf gingen, seit er das Zimmer betreten hatte. Für die einen würde ihm der Kopf abgerissen und die anderen gehörten in den Bereich des Bettgeflüsters.

Also entschied er sich für die Fragen, die ihm für die Erfüllung seiner Aufgaben als wichtig erschienen. Denk nach, Vinnie, was brauchst du, um hier als Sieger herauszugehen?

„Kein Jagen innerhalb der Stadtmauern und die Erlaubnis für ein Quartier. Gibt es noch andere Stadtregeln, die ich als Gast beherzigen sollte?“ Er überlegte. Sicherlich konnte er selbst mehr über die Schattensee und Vasallen herausfinden, wenn er sich ein wenig umhörte. Das würde ja nun sicher kein streng gehütetes Geheimnis sein.

„Gibt es bestimmte Orte, Orte der Zusammenkunft, an denen sich unsereins gerne aufhält? Orte, an denen ich auf Mitglieder besagter Gruppen treffen kann? Wo sich vielleicht auch jemand mit ein wenig Zeit findet, der mein Wissen in Etikette auffrischen kann?“

Er rutschte auf dem Hocker hin und her und brachte sich in eine bequemere Position. „Auch habe ich einige konkrete Fragen zur meiner Aufgabe für die Domäne.“ Er strich sich mit der Zunge über die Lippen, um etwas Zeit zum sortieren seiner Gedanken zu gewinnen.

„Was das missionieren besagter Heiden angeht“, wer wedelte mit der Hand in die Richtung, in der Sardinien liegen musste. „Habt ihr da eine bestimmte Region im Sinn? Eine bestimmte Stadt? Oder eine bestimmte Anzahl? Reicht die Bevölkerung eines kleinen Dorfes für die Erfüllung der Aufgabe und damit Gewinnung des Stadtrechts, oder sprecht ihr von der Bevölkerung einer Großstadt?“ Er schluckte. „Und ist das Missionieren ein Erfolg, solange besagte Menschen nur von ihrem bisherigen Glauben abschwören? Habe ich bei der Wahl der Methoden freie Hand, solange nur das Ziel erfüllt wird? Und wollt ihr über etwaige Fortschritte regelmäßig informiert werden? Und sollten sich weitere Fragen ergeben, darf ich euch dann erneut aufsuchen?“

Dies schienen ihm die wesentlichen Fragen zu sein. Eine hatte er noch nicht gestellt, und auch, wenn er sie nicht stellen wollte, so war sie dennoch wichtig.

„Und was geschieht, wenn es mir nicht innerhalb der besagten Frist gelingt? Sicher ist euch bewusst, dass ich mitunter auf Schwierigkeiten stoßen werde. Entweder, weil ich erst die nötigen Ressourcen beschaffen muss. Oder aber, weil wohl kaum jemand als mein Fürsprecher eintreten wird, ohne im Gegenzug einen Vorteil davon zu haben.“

Ihm war klar, dass er vielleicht nicht alle Fragen auf einmal hätte stellen sollen. Aber lieber erbrach er all seine Gedanken auf einmal und brachte es so hinter sich, als das Toma ihn nach jeder einzelnen Frage tadelte. Alle Fragen schienen ihm berechtigt, dennoch straffte er die Schultern und machte sich auf ein erneutes Donnerwetter gefasst.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte.
"Zu eurer ersten Frage: Es ist euch ebenso nicht erlaubt außerhalb der Stadtmauern in Kreuzdorf, Burgus, dem Castelleto und der Villa Illuminata zu jagen. Letztere beiden gehören dem Prinzen, Burgus den Kappadozianern und Kreuzdorf den Malkavianern. Die Stadttore werden des nachts geschlossen. Als Händler müsst ihr euch einen Gewerbebrief bei der Stadt organisieren und kaufen lässt sich Land nur begrenzt, ihr solltet also schnell sein wenn ihr von den neuen Ländereien was abhaben wollt. Aktuell befindet sich nämlich noch die neue Stadtmauer im Bau und schließt einen neuen Teil zur Stadt ein.
Zweitens: Einer der wichtigsten Orte ist wohl das Elysium. Ein Garten zwischen den Sesterie Mascharana und Ravecca im Süden der Stadt. Er ist für Ghule und Menschen gesperrt. Der Hüter ist der verehrte Ilario Contarini, Ancilla eures Blutes, Kind des Ahnen Lucius Valerius Galba zu Venedig."

Drittens: Wir haben keine Informtionen zu der Bevölkerungsanzahl der Sarden und daher auch nicht wie viel erwartet wird. Hierzu wird der hächstverehrte Prinz ein Urteil fällen müssen. Optimal wäre sicher alle, aber nicht realistisch. Nähere Informationen zu diesen Menschen erhaltet ihr sicher auch durch eure Linie? Oder dem Prinzen genuesisch-sardinien, Josef Szökyel, Ancilla der Gelehrten. Er sitzt in Olbia, wenn wir uns nicht irren.

Eure Methode ist ganz euch überlassen, aber unser Prinz sieht es sicher nicht gern, wenn ihr übermäßige Gewalt anwendet, aber so wird sich vermutlich auch schlecht missionieren lassen. Ihr solltet euch hierzu am besten an Priester wenden. Der Malkavianer Ferruccio, Ancilla der Mondkinder und Hofgelehrter ihrer Majestät ist ein glühender Verfechter des christlichen Glaubens.
Wir brauchen keine regelmäßigen Berichte von euch. Sollte sich das fünfte Jahr dem Ende neigen erwarten jedoch einen Stand eurer bisherigen Bemühungen.
Ihr müsst nicht ganz Sardinien nach diesen fünf Jahren missioniert haben, das wäre utopisch. Ihr solltet aber vorweisen können, dass ihr euch gedanken dazu gemacht habt wie ihr dies bewerkstelligen wollt und einen ersten Versuch unternommen haben. Je mehr Erfolg ihr vorweisen könnte umso besser natürlich. Es geht hier weniger darum uns zu überzeugen, sondern den Prinzen. Wenn sie mit eurer Leistung zufrieden ist, dann ist es gut für euch. Wenn nicht, dann nicht."

"War das alles?"
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Vincente Carlos
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Vincente Carlos »

Er folgte den Ausführungen des Herolds mit ganzer Aufmerksamkeit. Den Blick hatte er dabei fest auf den Mund seines Gegenübers gerichtet, um nur ja kein Wort zu verpassen. Details konnten bei solchen Gesprächen entscheidend sein - sowohl was die gewählten Worte als auch das Nicht-Gesagte betraf. Und natürlich waren diese Lippen immer einen Blick wert.

Das Elysium schien ihm ein interessanter Ort für Bekanntschaften zu sein, er würde dort bei Gelegenheit bei einem Spaziergang vorbeischauen. Ein Garten gehörte immer bestaunt und bewundert. Und vielleicht traf er dort auf die ein oder andere Gestalt, die ihm behilflich sein konnte.

Auch die Hinweise auf den Gewerbeschein und den Bau einer neuen Stadtmauer waren interessant, jedoch würde er auf die Schnelle kaum das nötige Kapital für Landkauf oder Hausbau aufbringen können. Zumindest nicht, solange er noch seine Aktivitäten in anderen Gebieten zu planen und zu verfolgen hatte.

Die Information, dass gleich vier Gebiete um Genua mit einem Jagdverbot belegt waren, war ärgerlich, ließ sich jedoch nicht ändern. Zumindest vorerst nicht. Durch diese Begrenzung würde das Gebiet für seine eigene Nahrungssuche deutlich eingeschränkt, zumal auch andere Vampire, die ebenfalls dem Verbot der Stadtjagd unterlagen, dort regelmäßig auf Beutezug gehen würden.

Er hob den Blick von Tomas Mund und sah ihm in die Augen. „Habt vielen Dank für die ausführliche Antwort. Diese hilft mir sehr weiter. Bitte entschuldigt, aber ein paar Fragen ergeben sich tatsächlich noch.“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite. „Der Hinweis auf Ancilla Ferruccio ist es sicher wert bei der Erfüllung meines Auftrags weiter verfolgt zu werden. Er hat nicht zufällig einen Kontakt hier in der Stadt oder hält sich vielleicht selbst hier auf?“ Er wartete die Antwort des Herolds ab und fuhr dann fort:

„Ich bin zudem mit dem Gebiet um Genua und dem Landweg allgemein noch nicht sonderlich vertraut, beruflich bedingt wie Ihr sicher versteht. Darf ich davon ausgehen, dass Kreuzdorf, Burgus und die beiden anderen genannten Orte auch bei den Menschen bekannt sind? Ich diese also einfach fragen kann, um zu erfahren wo genau sich diese befinden?“

Selbst wenn es Orts- und Wegschilder geben sollte, so konnte er diese nicht lesen, weshalb sie für ihn nutzlos waren.

„Und betrifft das Verbot nur die unmittelbare Ortsgrenze oder gehören noch umliegende Gebiete und Ländereien dazu, sind damit also ebenfalls vom Verbot betroffen? Falls dem so ist, gibt es Markierungen für unsereins, damit wir wissen, wann das entsprechende Gebiet betreten oder verlassen wird?“

Er dachte kurz nach und stellte sich eine Ortschaft im Geiste vor, spielte kurz einen Tag bzw. Nacht in einem Menschenleben durch. „Und welche Regelung gilt, wenn ein Bewohner, von beispielsweise Burgus, seinen Ort verlässt um einen anderen aufzusuchen? Er würde sich in diesem Falle doch sicherlich außerhalb des Jagdverbots befinden und damit für mich frei sein? Schließlich kann ich nicht wissen wer wo lebt und daher zum Gebiet eines anderen gehört, wenn ich ihn auf offener Straße antreffe.“

Er rückte auf dem Sitz hin und her und brachte sich in eine bequemere Position, da ihm die linke Pobacke drohte einzuschlafen. Kurz überlegte er und fragte dann: „Und sind die Gebiete nur mit einem Verbot der Jagd versehen oder dürfen sie ohne Genehmigung auch nicht durchschritten werden?“

Er räusperte sich und schaute etwas verlegen drein. „Zuletzt vielleicht noch eine etwas … uhm … delikatere Frage.“ Er machte eine kurze Pause, jedoch nicht des Effekts wegen, sondern weil ihn sein Kopf, obgleich er die nächsten Worte bereits angekündigt hatte, fragte, ob er sie auch wirklich aussprechen wollte. „Ihr sagtet, dass die Stadttore nachts geschlossen werden. Sicherlich gibt es neben mir noch andere Gäste, welche nachts jedoch auf die andere Seite bzw. vor Tagesanbruch wieder in die Stadt gelangen müssen. Je nach zeitweiliger Gästezahl könnte es mitunter Aufmerksamkeit am Stadttor erwecken, wenn dies Nacht für Nacht der Fall ist. Es gibt nicht zufällig Mitglieder der Wache, welche keine entsprechenden Fragen stellen und mich unbehelligt hinaus und wieder hinein lassen würden? Oder gibt es vielleicht ein Schlupfloch in der Mauer, oder einen Tunnel, der für unsereins geeignet ist, damit wir die Mauer ungesehen überwinden können?“

Nachdem er seine Fragen gestellt hatte und ihm keine weiteren einfielen, blickte er ihn erwartungsvoll an.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schien nicht so als würden sie die weiteren Fragen stören, auch wenn dieses Gespräch schlecht begonnen hatte. Das war ihre Aufgabe und sie erfüllten sie so gut es ging.

"Der verehrte Ferrucio lässt sich in der Kirche San Giorgio im Sesterie Platealonga antreffen. Ansonsten wird er vermutlich auch in Kreuzdorf sein, doch da waren wir selbst nie.

Kreuzdorf und Burgus sind ledeglich Jagdgebiete. Nur Domänen dürfen nicht betrteten werden ohne den Besitzer um Erlaubnis zu bitten. Dies gilt für die Villa des Prinzen und Castelleto.
Alle Orte sind den Menschen bekannt, jedoch wissen wir nicht unter welchen Namen sie die Villa Illuminata eigentlich führen oder was sie glauben wem diese gehört. Diese ist jedoch nich schwer zu finden. Thront sie doch auf einem Hügel über Genua am Rande des Waldes.
Es gibt keine Markierungen und es gilt der Ort, keine umliegenden Ländereien. Burgus ist vone iner Palisade umgeben, da könnt ihr also nicht ausversehen hineinstolpern. Kreuzdorf gestaltet sich schwieriger, doch genaue Grenzangaben können wir euch nicht machen.
Haltet einfach großzügigen Abstand, wenn ihr euch unsicher seid.

Jeder Mensch der sich außerhalb seiner Stadt aufhält...ist außerhalb der Stadt bzw. des Dorfes. Ihr könnt dort jagen, wen auch immer ihr findet.
Natürlich könnte es auch vorkommen, dass ihr auf Diener anderer Kainiten trefft oder Kainiten selbst, doch dieses Risiko tragen wir alle.

Was die Stadttore angeht. Es gibt sicherlich vielfältige Möglichkeiten. Von Tunneln wissen wir nichts, aber die Wachen lassen sich meist gut bestechen. Wenn euch das zu teuer wird auf Dauer oder zu auffällig, müsst ihr einen anderen Weg über die Mauer finden."
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Vincente Carlos
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Vincente Carlos »

„Verstehe“, sagte Vincente und nickte mit dem Kopf, als Toma ihm seine Fragen beantwortete.

„Da ich in der Stadt kein Blut erjagen darf und das Verlassen bzw. Betreten der Stadt Zeit, Ressourcen und Recherche erfordert, gibt es eine Möglichkeit mich in der Zwischenzeit anderweitig zu nähren? Eine unauffällige, langfristige Lösung dieses Problems ist nicht auf die schnelle erbracht und der Hunger lässt sich dadurch leider nicht erweichen.“

Er hoffte, dass es nicht allzu sehr nach einer Selbsteinladung zum Essen klang, jedoch sah er aktuell noch keine Möglichkeit dieses Problem schnell, effizient und diskret zu lösen, ohne dafür eine gewisse Zeit aufzuwenden. Schließlich gerieten alle seiner Art in Gefahr, wenn die Menschen zu aufmerksam wurden.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ihr könnt außerhalb der Mauern jagen bevor ihr die Stadt betretet. Innerhalb werdet ihr nur überleben, wenn jemand so gefällig wäre euch mit durchzufüttern. Ihr seid doch nicht erst ein Jahr Kainit, oder? Wenn ihr nicht selbst überleben könnt, dann hat euer Erzeuger eine falsche Wahl getroffen." Toma sah den jungen Lasombra nun wahrlich abschätzig an und nicht so als würden sie ihn nur mustern, eher als würden sie ihn geringschätzen.

"Wir gewähren jedem Kainiten kurzzeitige Unterkunft im A Tarda Ora, mit Reichung von Blut, jedoch nur für ein halbes Jahr. Für jedes danach, werdet ihr einen Gefallen erbringen müssen."
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Vincente Carlos
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Vincente Carlos »

Vincente störte sich nicht an dem abschätzigen Blick, den Toma ihm nach seinen letzten Fragen zuwarf und lächelte ihn weiterhin freundlich an. Seiner Erfahrung nach war es ein Vorteil, wenn man ihn unterschätzte. Solange er für andere keinen ernstzunehmenden Gegner, d.h. eine Bedrohung für sie und ihren Besitztum, darstellte, konnte er hoffentlich in Ruhe seine Pläne verwirklichen, ohne dass man ihm vom ersten Tage an nachstellte oder sabotierte. Oder Schlimmeres. Aufmerksamkeit würde er noch früh genug auf sich ziehen, daran hatte er keine Zweifel. Es war daher nicht schlecht, wenigstens zu Beginn in Ruhe gelassen zu werden, damit er sich eine Basis in dieser Fremde schaffen konnte.

„Verstehe“, sagte er. „Tatsächlich würde ich euer großzügiges Angebot von Unterkunft und Nahrung gerne annehmen. Ein Zeitraum von sechs Monaten wird mehr als ausreichend sein, habt vielen Dank. Es wird für den Aufenthalt in diesem schönen Haus sicher Regeln geben. Lasst sie mich bitte wissen, ich werde mich selbstverständlich an diese halten.“ Er hoffte, dass sein Gesicht einen ehrlichen Ausdruck zeigte. Er hatte nicht vor, die Hausregeln zu brechen, aber er hatte auch ein oder zwei Gedanken, denen er möglicherweise nachgehen wollte. „Ich möchte mich vielmals bei euch bedanken, dass ihr euch die Zeit genommen und mich in dieser Stadt empfangen habt. Ich möchte eure Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, da sicher noch weitere wichtige Aufgaben vor euch liegen.“

Vincente würde diese Zeit in der Stadt zu nutzen wissen. Auch musste er Vorkehrungen treffen, aber darüber konnte er später noch nachdenken. Auch würde er so Gelegenheit haben, dieses hübsche Gesicht wiederzusehen. Und wer weiß wohin dies führen könnte...
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1069] Der Herold [Vincente, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wandert nicht herum und in andere Räume hinein die nicht euer eigener sind. Neben uns sind auch der andere werte Herold Nubis vom Clan der Kappadozianer, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind des Ancilla Bruder Martinus, Kind des Ahnen Hephaistos, Seneschall zu Florenz oder der sehr verehrte Seneschall der Domäne Genua, Lydiadas, Ahn vom Clan der Schatten, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, ab und zu hier. Dann werden sich auch andere Menschen in deren Dunstkreis bewegen mitunter. Niemand hier ist Beute. Blut wird euch einmal täglich von Alvaro gereicht, an ihn könnt ihr euch jederzeit wenden wenn ihr was braucht.
Das Gesindehaus auf der anderen Seite des Platzes ist von euch ebenso nicht zu betreten. Ansonsten könnt ihr kommen und gehen wann ihr wollt.
Wenn ihr keine weiteren Fragen habt, wird Alvaro euch ein Zimmer zeigen."
beantwortete Toma Vincentes Frage und wartete dann noch ob jener noch etwas auf dem Herzen hätte.
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