[1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

[Mai '22]
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada runzelte die Stirn zu Gabriels Worten und knurrte letztlich unwillig. Mit einer unwirschen Handgeste wischte sie seine Worte beiseite. “Ihr redet doch Unsinn”, erklärte sie einfach auf seine ersten Worte hin.
“Erstens: Die höchst verehrte Aurore von Genua geht nicht auf der Via Regalis. Und was mein höchst verehrter Fürst Totila über sie zu sagen hätte, das gebührt auch allein ihm, zu sagen. Ich werde darüber nicht spekulieren und würde jedem, der solche Schwätzereien versucht, eben diese in den eigenen Rachen zurückstopfen, wenn es sein muss.” Das klang barsch, auch wenn es nicht wie eine direkte Drohung klang - eine solche würde aus Giadas Mund wahrhaftig anders und nur allzu deutlich klingen. Es war eine simple Feststellung, vielleicht eine Erklärung von Giadas eigenem Standpunkt in den Dingen.

“Zweitens: Der sehr verehrte Seneschall musste nichts ‘arrangieren’. Er hat direkt dafür gesorgt, dass der höchst verehrte Prinz Genuas sich der See der Schatten anschloss. Dies war kein geheimes Manöver, es war offen und für alle in der Domäne zu sehen. Dies war zugleich der Bruch des Vasalleneides. Der andere Bruch, der Bruch des Lehnseides, ist eine andere Sache, doch auch diese war offen von allen mit an zu sehen. Halb Italien hat das bezeugt, auf jenem klagenden Hof.”

Sie ließ die Hand sinken. “Worin ich mit Euch übereinstimme, ist, dass wir auf der Via Regalis eine gemeinsame Sprache sprechen sollten. Darin liegt Stärke, darin liegt Macht. Es wird genügend geben, die diese Gemeinsamkeit auftrennen wollen.” Giada schnaubte. “Doch die Via Regalis erlaubt Einigkeit durch rechtschaffene Ordnung, durch Hierarchie, durch den Wert des Wortes der Einzelnen. Dort liegt unsere Stärke untereinander, also nutzen wir sie.”

Damit nickte sie zu Gabriel herüber. “Ihr seid feinsinniger als ich. Vielleicht seid Ihr auch freier in dem, was Ihr tun und lassen wollt. Doch ich habe eines gelernt, auf unseren Pfaden zur Macht: Herrschen kann man auf viele Weisen. Verehrung und Liebe sind gewiss die schönste Weise der Ergebenheit, die die Untergebenen für ihren Herrscher aufbringen können. Doch Angst ist die sicherste.”
Sie ballte die linke Hand beinahe lässig einmal zur Faust und lächelte, bevor sie diese Faust wieder entspannte. “Doch ich will mich auf Eure Gedanken einlassen. Wie sollte unsere gemeinsame Stimme klingen? Euer Pfad auf dieser breiten Via Regalis ist ein anderer als meiner, doch ich bin unter anderem hier in Genua, um zu lernen.”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Auch wenn man die Worte durchaus als Beleidigung hätte auffassen können, schien der Brujah eher belustigt über ihre anfänglichen harschen Worte. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf dessen Züge doch sagte er nichts weiter zu diesem Sachverhalt. Hatte er womöglich über etwas anderes gesprochen?
„Ein weitreichender Vorwurf. Insbesondere wirft dies weitere Fragen auf. Ich war weder zugegen als der Eid gesprochen noch als er gebrochen wurde. Das ist es was ich auf dem Treffen der Via Regalis meinte. Für Einigkeit benötigen die Wandler ein komplettes Bild. Ich freue mich jedoch, dass wir mit der gemeinsamen Sprache übereinstimmen.“ er legte den Kopf leicht schräg und sah sie mit einer selten gesehenen Ernsthaftigkeit an. Es war in dem Moment als wäre jegliche Freude aus dem Gesicht des Gelehrten gewichen.

„Es sollte eine Stimme sein! Ob sie nun süß säuselnd oder harte Befehle gebend ist, sei dahingestellt. Da lag der Fehler. Wir hätten uns als Wandler auf der Via abstimmen müssen. Wer spricht? Mit welcher Stimme? Über welche Themen? Wir müssen uns an die Gegebenheiten anpassen. Nicht jedes Publikum benötigt die Peitsche und nicht jedes Almosen. Auch die Hierarchie muss eingehalten werden. Es geht nicht um einen. Es geht um den Weg. Da lag der Fehler.“ er unterbrach seine Rede etwas abrupt und tippte sich einen Moment an die Stirn, bevor er fortfuhr. „Jedoch brauchen wir auch Verstand. Ein Wandler muss wissen wen er in ein Amt holen kann und wen nicht. Insbesondere wenn er es lauthals als sein Recht proklamiert. Auch sollte der Redner seinen gesellschaftlichen Stand kennen und nicht von der Harpyie, nach der Rede, für sein Unwissen gemaßregelt werden. Wer, wenn nicht wir, kennt die Hierarchie der Nacht?“ er schüttelte den Kopf. „Nein. Wir haben an diesem Abend weder Einigkeit noch Kompetenz bewiesen. Selbst wenn wir die passende Stimme gefunden hätten, wären wir gescheitert.“ Nun sah er sie direkt an und noch immer war da diese Ernsthaftigkeit. „So etwas darf sich nicht wiederholen!“ einen Augenblick herrschte Stille zwischen beiden und die Züge des Zeloten entspannten sich wieder, ehe er nun mit einem beinahe diabolischen Grinsen hinzufügte. „Vielleicht verstehen die anderen unsere Stärke, wenn wir uns zurückholen, was uns gehört?“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada verengte die Augen, doch sie dachte über Gabriels Worte nach. Wohl unbewusst glitt ihr Daumen über die metallenen Perlen des Rosenkranzes, eine nach der anderen, jede Einzelne tausend Gebete schwer.

“Ich habe zu jener Gelegenheit nicht gelogen. Ich halte dieses Amt, das des Liktors, für gut. Für notwendig, zumindest hier. Es bewirkt Gutes, es bewahrt die Stille in der Nacht, es schützt die Menschen Genuas.”
Sie schob das Kinn vor. “Es ist zu ehren. Jeder, der es ausfüllt, ist dafür zu ehren. Ich wünschte, ich könnte es antreten. Ich wäre dankbar.” Sie schloß die Hand um den Rosenkranz.
“Vielleicht bin ich zu alt geworden. Ihr und viele andere - Ihr kommt mir so jung vor. Ihr pflegt Vorstellungen von Euren Freiheiten, wollt Künsten nachgehen, wünscht Freiraum. Vielleicht ist es nicht das Alter sondern es sind bloße Unterschiede in unserer Existenz.”

Sie musterte Gabriel nachdenklich. “Und doch teilen wir eine Ansicht von der Welt, von jener Straße der Könige aus. Wie, glaubt Ihr, können wir gemeinsam Stärke gewinnen …oder zurückgewinnen?”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Natürlich habt ihr nicht gelogen und nicht nur ihr haltet das Amt für notwendig.“ er sah kurz zu ihr hinüber und seine Züge unterstrichen das er die Worte ernst meinte.

„Ich glaube nicht das die Vorstellung von Freiheit, der Wunsch Künsten nachzugehen oder nach Freiraum, eine Sache des Alters ist.“ sanft schüttelte er den Kopf. „Nehmt ihr euch nicht Zeit für ein Spiel? Schafft Freiraum für die eine oder andere Partie Schach? Kommt ihr nicht auch ins Elysium oder zu Veranstaltungen, um ein Gespräch zu führen? Ist Gesprächsführung nicht auch eine Kunst?“ Der Zelot sah sie mit seinem mitfühlenden Lächeln an und legte den Kopf ganz sanft zur Seite. Er schien jedenfalls nicht verärgert zu reagieren ob ihrer unverblümten Schelte ihm gegenüber. War da vielleicht sogar Mitleid?

„Wie dem auch sei!“ sagte er mit plötzlich lebhafterer Stimme. „Wir sollten uns auf die Ansichten stützen, auf die wir uns verständigen können. Ich denke die Könige sollten sich einen der Sestieri in Genua zurückholen. Wie der Hüter auf dem Treffen anmerkte…eine Größe mit der andere rechnen mussten. Niemand fasste dort Fuß ohne die Zustimmung der Könige. Der wohlwerte Liutprand rief zwar die gesamte Domäne auf, doch wir sollten sehen, dass wir in diesem Fall königliche Geschlossenheit und Exklusivität beweisen.“ Der Brujah grinste etwas und lehnte sich abwartend im Stuhl zurück. Mal sehen was es diesmal ist.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Gabriel hatte gut daran getan, das Gespräch schnell aufzulockern. Auch nur der Anflug seines Mitleids zuvor brachte eine Art von eisiger Kälte in Giadas Miene und Blick, die davor warnte wie dünn das Eis war, auf dem Gabriel damit ging. Es gab kein Mitleid in der Welt der Mailänderin und sie duldete auch keines.

“Ich sehe, was Ihr vorhabt. Und ich bin bereit, das zu unterstützen. Auf diese Weise kann die Überlegenheit der Via Regalis auch für die Blüte der Stadt und das Wohl der Herde bewiesen werden.”

“Auf welchen Sestieri werft Ihr Euren Blick? Mascharana mit seinen Palästen?”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Wie der Hüter bereits sagte…“ er lächelte kaufmännisch. „…ein Kartell. Wir sollten daher dafür sorgen das Platealonga inklusive der Siedlung Nord wirklich den Königen gehört. So sehr es mitunter schmerzen mag, brauchen doch auch andere Könige einen Teil vom Ganzen. Daher sollten wir bei einem nächsten Treffen die Freiräume schaffen.“ er wartete einen Moment und schien sich bewusst das sein Vorschlag eher auf wenig Gegenliebe stoßen würde.

„Freiräume die Könige nutzen können. Der Verborgene Tankred ist neu in der Stadt. Er hätte wohl wenig Interesse Platealonga zu verteidigen, so lange er dort nichts zu verlieren hat. Es braucht eine Motivation auf persönlicher Ebene.“ mit einer ruhigen Handbewegung hob er einen Zeigefinger und betonte seine Worte. „Versteht mich nicht falsch. Es soll nichts verschenkt werden. Jedoch sollen Möglichkeiten eröffnet werden…“ er zwinkerte ihr einen Moment zu und grinste. „Möglichkeiten, die er nicht ausschlagen kann. Soweit mir bekannt hegt der werte Nosferatu Ambitionen. Diese unter Königen zu unterstützen kann sicher nicht schaden.“
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Mhm”, machte Giada. “Schwierig, solcherlei durchzusetzen. Es mag sein, dass ich selbst solchen auf der Via Regalis mehr traue, denn ich weiß, was ihnen ein Wort wert ist.”

“Doch ich weiß ebenso, dass ich unter ihnen Feinde und Rivalen habe.” Sie runzelte die Stirn. “Ich habe mich in Platealonga niedergelassen”, eröffnete sie dann. “Auf eine Empfehlung hin sogar. Und sie war gut.” Damit verschränkte sie die Arme vor der Brust. “Der werte Benjamin hat seine Hände nach den Brigori ausgestreckt. Der werte Adamo hat sich am Theater positioniert, doch er geht selbst auf der Via Regalis… wenn auch wohl auf ihrem jüngsten Pfad.”

Sie sah Gabriel ernst an. “Doch mit dem werten Adamo bin ich seit längerer Zeit zwar nicht im offenen Streit, doch er und ich hatten ein Zerwürfnis. Ich habe ihm Zeit gewährt, um es zu bereinigen doch bis das so weit sein mag, werde ich mich nicht Seite an Seite mit ihm stellen.”

“Der werte Tankred auf der anderen Hand wird gewiss andere Sorgen haben als sich um einen einzelnen Sestieri zu sorgen. Seinen Worten auf dem Treffen werden Taten folgen müssen und ich gehe davon aus, dass er sich Genua auf die eine oder andere Weise verschwören wird. Das wird das Zentrum seiner Nächste darstellen, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.”

“Ich habe auch Zweifel, dass Ihr den verehrten Ilario oder den wohlwerten Liutprand für solche Dinge gewinnen könnt. Letzterer ist nach meinem Wissen weitab von Platealonga untergekommen und ersterer dient Genua als Ganzes.”

Sie hob das Kinn. “Was also schwebt Euch vor, werter Meister Ducas? Und was wäre mein Gewinn daran?”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Hand strich sich langsam durch den Bart. Er schien nachdenklich. Niemand wird etwas geschenkt. Jedoch erhob er keinen Einwand oder machte andere Anstalten sie zu unterbrechen. Ruhig und interessiert verfolgte er ihre Worte und auch ihre Bewegungen.

„Unser Wort spricht für uns. Eine Tatsache, die es wohl einfacher macht, untereinander Gefälligkeiten zu tauschen. Ein gegebenes Wort steht meiner Meinung nach über einer Feindschaft. Sagt. Wie kam es zu diesem Zerwürfnis? Vielleicht könnten wir es, unter Wandlern auf der Via Regalis klären. Da wir beide mit dem verehrten Hüter übereinstimmen, wäre es schön, wenn wir Geschlossenheit in die Reihen der Via bekommen.“ er versuchte nicht einmal den ernsten Blick der Magistra zu erwidern, sondern blieb weiterhin freundlich wie ein Händler der eine Ware feilbot.

„Weder soll der werte Tankred alleinige Möglichkeiten erhalten. Noch soll etwas ohne Gegenleistung verschenkt werden. Wenn wir jedoch unterstützend eingreifen, wenn er sich einen Teil nimmt, der bislang [/i]niemandem gehörte, dürfte dies nicht zu unserem Nachteil sein. Vielleicht eine Klarstellung über die Verhältnisse? Ein gemeinsames Ziel und ein stups in die richtige Richtung…“ er sah sie einen Moment an und lächelte. Scheinbar war er sich sicher sie würde es verstehen, wenn auch nicht zwingend, ob sie es gutheißen würde.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada schnaubte. Alter Ärger blitzte in ihrem Blick auf als sie sich nun unweigerlich an die Ereignisse zwischen ihr und Adamo zurückerinnerte. Der Zorn der Lasombra schwelte offenkundig noch immer.

“Die Sache liegt gut zehn Jahre zurück. Er hatte mich gebeten, Erkundigungen für ihn einzuziehen, doch er beging dabei …Fehler.” Mit gerunzelter Stirn erinnerte sie sich. “Diese Fehler hätten mich leicht meinen guten Namen vor mehr als einem Ancilla und Ahnen verlieren lassen können. Es war allein einer …Vorsicht meinerseits und dem Wirken des sehr umsichtigen und verehrten Orazio Visconti, Hüter der Elysien und Harpyie von Mailand, zu verdanken, dass diese Folgen nicht eintraten.”

Giadas Blick war finster geblieben, ihre Stimme leise von zurückgehaltenem Zorn. “Also stellte ich den werten Adamo Manacres zur Rede. Er gab seine Fehler vor Zeugen zu, er ging vor mir auf die Knie.” Sie zählte die Dinge einzeln auf, in knapper klingenden Worten.
“Er bat mich nicht um Entschuldigung, doch er entschuldigte sich und ich ließ dies zu.” Und auch diese Feinheit war ein Teil der schwelenden Glut ihres Zorns.

“Indes, er sprach aufrichtig. Ich gewährte ihm Zeit und die Gelegenheit, bei seinem Erzeuger vorzusprechen, welcher durch seine Fehler zugleich mit …verunglimpft worden war. Und mit seiner Rückkehr werde ich sehen, was er zu sagen hat. Noch ist dies keine Feindschaft - und wäre er nicht ein Wandler auf der Via Regalis, so hätte ich ihm so viel nicht gewährt. Doch er ist es und ich habe seinem Wort den entsprechenden Wert zugemessen.”

Ihr Blick richtete sich von diesen Erinnerungen wieder voll und ganz auf das Hier und Jetzt, auf Gabriel vor ihr. “Dies ist nichts, in das Ihr eingreifen wollt, werter Gabriel Ducas. Dies ist zwischen mir und dem werten Adamo Manacres. Er hat diese Fehler begangen und er wird es sein, der sie ausmerzt.”

Für einen Moment ließ sie diese Worte so stehen. Die Stille, die damit einzog, war gut: Vielleicht kühlte es den Zorn der Magistra nicht, doch es brachte ein wenig Zeit zwischen ihren Groll und das Jetzt.
Sie hob das Kinn und entschied, das Thema mit einer herrischen Geste beiseite zu fegen.

“Was den werten Tankred oder auch andere auf der Via Regalis angeht: Ja, es ist recht, sie zu unterstützen. Solcherlei geht immer beidseitig und es zahlt sich immer aus. Ich bin auch hier dazu bereit - zumal mir des werten Tankreds Worte auf dem Treffen durchaus imponiert haben.” Ihr einer Mundwinkel hob sich etwas zu einem halben Lächeln. Beinahe war es in der Lage, den geweckten Groll zu verbergen.

“Es mag allzu leichtherzig und leichtgläubig sein, was er sagte, doch es zwar zugleich auch mutig. Ich glaube wohl, dass er wusste, dass diesen Worten von ihm Taten werden folgen müssen und dass diese Taten bitter sein können. Vor dieser Bitterkeit kann ihn keiner von uns beschützen und es sollte auch keiner versuchen. Sie ist ein wertvoller Lehrer. Vielleicht der wertvollste, den wir in der Nacht haben können. Doch wir sind Weggefährten auf dieser Via und ich erinnere mich an meine eigenen Lehren und Bitterkeiten bis hierhin. Ich kann die seinen nicht abmildern, doch ich kann sie achten als das, was sie sind.”
Und das klang nicht nur ehrlich, es klang nach auch nach echtem Respekt wie er wohl selten jemandem von ihrem Stand und Blut gegenüber einem Nosferatu so ausgesprochen wurde. Auf eine verdrehte Art und Weise war Giadas Härte und der durchaus hohe Maßstab, den sie an sich und andere anlegte, auch ein unausgesprochenes Kompliment für den Nosferatu.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1069] Wort für Wort [Gabriel, Giada]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Sein Körper spannte sich mit dem Aufblitzen des Ärgers in der Magistra Augen und entspannte sich erst als diese wieder bei Tankred und seinem Vorschlag war. Bis dahin beobachtete er sie vorsichtig und ließ ihr genügend Raum, um ihren Zorn gegebenenfalls an einem Gegenstand auszulassen. Einige meiner Clansgeschwister, könnten sie mögen. er verkniff sich ein Lächeln bei diesem Gedanken und nickte.

„Wohlan. Doch solltet ihr jemals erwägen das Thema vor den Wandlern der Via Regalis in Genua ansprechen zu wollen, so können wir uns gern noch einmal unterhalten und sehen, wie man gemeinsam eine Widergutmachung erwirken kann.“ mit ruhiger Stimme ging er zurück zum zweiten Sachverhalt, den er offenbar für weitaus wichtiger erachtete.

„Ich verstehe euch nur allzu gut. Tankreds Worte waren mutig. Zeugten aber auch davon, dass er viele Dinge auf der Via noch erleben muss. Natürlich soll nicht gleich ein ganzer Sestieri von ihm beschützt werden. Doch denke ich, es wäre durchaus von Interesse, wenn seine Motivation im Ernstfall für die Belange der Wandler auf dem Weg der Könige einzustehen optimiert wird. Die Kontrolle über eine Lagerhalle reicht doch auch schon. Es wäre doch gut, wenn der mutige doch leichtgläubige Soldat ein Ziel vor Augen hat.“

Gabriel legte seine Hände vor sich ineinander und nickte noch einmal. „Ich denke ihr versteht was ich meine, so ich diesen Sachverhalt also bei einem neuen Treffen anspreche, mögt ihr bis dahin vielleicht einen kleinen Splitter gefunden haben, den der werte Liktor vielleicht gern beseitigen wird?“ er betrachtete sie nun mit seinen großen Augen und wartete. Offenbar hatte er zu diesem Thema nichts mehr zu sagen. Doch ist dies ja nicht der Grund unseres Treffens.
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