[1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

[Juni '22]
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Toma Ianos Navodeanu
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[1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Eines nachts im Jahre 1070, als der Sommer gerade erst vor der Tür stand und noch nicht vollends zugeschlagen hatte, ritt ein Pferd mit dunklem glänzenden Fell gen Norden, durch die Felder und Wiesen, am Flusse entlang. Nicht zu schnell, geradeso dass sie gut vorran kamen ohne zu stürzen. Der Weg war steinig und steil nach Pontedecimo, aber es war allemal besser als laufen und dennoch schneller.
Auf dem Rücken des Pferdes befanden sich ein Reiter in einen Reisemantel gehüllt, der sich sicher im Sattel hielt.
Seine Sinne konnten dabei weit besser sie durch die Nacht navigieren als es das Pferd gekonnt hätte.

Johann war bereits am Tag nach dem Mittag losgelaufen und wartete nun in der Nähe der Feste auf seinen Herren, welcher diese lange Strecke nun mit dem Pferd schneller zurück legen konnte als es zu Fuß möglichgewesen wäre. So mussten sie keinen Zwischenstopp im Wald einlegen. Etwas das Toma nicht weiter gestört hätte, aber dennoch immer riskant war.

Als das Pferd um die die Biegung kam, schloss sich Johann an und lief seitlich mit, während Toma das Pferd nun langsam gehen ließ.

Johann war müde und würde nun zumindest die Möglichkeit haben zu schlafen, bevor er dann am nächsten morgen zur Wache wach sein musste.

Toma ritt zum Tor des Freiherrensitzes auf, nannte ihren Namen und dass sie erwartet werden würden.
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Benjamin
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Benjamin »

Die kleine Siedlung am Pass war erstaunlich gut gesichert für ihre Größe, es gab zwei Wachhäuser die jeweils geschickt an zwei Zuläufern des Polcevera gelegt worden waren, sodass man zuerst das Bachbett passieren musste. Momentan hielten die Bäche nicht viel Wasser aber Toma konnte sich vorstellen, dass die Flüsse im Frühling und Herbst einiges an Wasser transportierten. Ansonsten war das Leben hier oben weit weniger aufgeregt als in den engen Gassen der Hafenstadt. Einige Karren machten hier halt bevor sie den Pass von und in die Po-Ebene überquerten.

Der Ort war durch seine Lage deutlich weniger geschäftlich geprägt als andere Genua nahgelegene Dörfer, aber Toma und Johann konnten sich vorstellen, dass die Wachhäuser die gleichzeitig auch als Zollstationen genutzt wurden einen guten Profit abwarfen. Es gab einen Steinmetz, mehrere Töpfer, einen Schreiner, einen Schuster sowie einen Grobschmied.

Der Bergfried der mit einer durchaus veritablen Mauer von zweieinhalb Metern Höhe umgeben war ragte gut sichtbar aus den sonstigen Häusern hervor. Ein Diener öffnet den beiden und lässt sie nach Nennung des Namens geschwind durchs Tor. Innerhalb der Mauern gibt es ein Gesindehaus, ein kleines Wachhaus und das Hauptgebäude sowie ein üppiger Innenhof. Vor dem Wachhaus sitzen zwei Söldner auf kleinen Holzhockern und vertreiben sich die Zeit der Wache mit schnitzen. Der Diener bittet die beiden kurz zu warten und es dauert keine Minute bis Benjamin mit einem Lächeln durch die Tür des Hauptgebäudes tritt. Gekleidet ist er in einfache Leinenhose und Hemd, in ersterer wurde etwas mehr Stoff als nötig verarbeitet, sodass sie an die Pluderhosen der Mauren erinnerte. Er neigt zuerst leicht den Kopf vor Toma und nickt Johann kurz zu.

"Wohlwerter Toma, es freut mich dass eure Reise anscheinend ohne Zwischenfälle verlaufen ist und ihr gut hierhergefunden habt. Ich würde vorschlagen ihr folgt mir und Ich zeige euch wo ihr tagen werdet. Im Anschluss kann sich euer Mann Johann im Gesindehaus etwas stärken und Schlaf nachholen und Ich werde euch durch die Räumlichkeiten führen? Gibt es Werkzeug oder Anderes was Ich bereits jetzt schon vorbereiten lassen kann?" fragend schaute er den Drachen an ob dieser noch Einwände oder Wichtiges zum weiteren Verlauf des Abends zufügen wollte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als sie den Freiherrensitz sahen und das Tor durchschritten, hatten sie schon ordentlichen Respekt vor dem Assamiten. Das hier war ein wahrlich wehrhaftes und sicheres Versteck. Noch dazu mit Macht und Einfluss unter den Sterblichen verbunden. Doch als Benjamin selbst aus dem Haus trat überkam sie ein anderes Gefühl.
Anders als bei allen anderen Treffen mit dem Assamiten, hatten sie nun ein wirklich ungutes Gefühl bei Ihm. Ein seltsames Gefühl im Körper, eine instinktive Anspannung machte sich breit, die sich auch in ihrer Haltung zeigte, als sie recht steif auf dem Pferd noch saßen und auch keine Anstalten machten abzusteigen.
Sie hätten es nicht erklären können was es war oder woran es lag, aber sie wollten sich von ihm verhalten. Ihm nicht vertrauen.

Niemanden war völlig zu trauen und doch muss man es manchmal tun. Sie hätten ihm vertraut in dieser Sache, doch nun…etwas war anders.
Überreagierten sie? War es nicht vielleicht nur die Umgebung die sie einschüchterte? Doch das letzte mal als sie nicht auf ihr Bauchgefühl gehört hatten als sie gedacht hatten ihr Bruder würde ihnen schon keine Falle stellen, da waren sie mit einem Speer durchbohrt und in Gefangenschaft erwacht.

Vielleicht begingen sie hier eine Fehler und ruinierten jegliche Vertrauen, dass sie zwischen sich aufbauen konnten bisher, doch wenn sie naiv waren, wäre das nur schlimmer.
Toma saß immer noch da, Benjamin anstarrend ohne den Gruß zu erwidern, ohne überhaupt etwas zu sagen. Das Pferd tänzelte unruhig hin und her, spürte es doch die Anspannung seines Reiters und genoss auch nicht gerade die Nähe des anderen Raubtieres.

Sie pressten fest die Kiefer aufeinander.
Sie hatten Benjamin niemals als gefährlich für sich persönlich angesehen, dazu hatten sie schon zu oft nun gut zusammengearbeitet und er hatte ihnen so viel mitgeteilt, aber etwas kratzte ihnen im Nacken. Als würde etwas ihre Wirbelsäule entlang fahren. Das Tier rumorte nicht, aber es kratze in ihrem Geist. Das könnte Gefahr bedeuten.
Doch warum? Was hätte der Assamit vor? Und wollten sie es herausfinden?

“Wollt ihr uns schaden?” fragten sie ganz direkt. Vielleicht konnten sie dem Banu Haqim glauben machen sie könnten nun auch Gedanken lesen.
Gleichsam starrten sie ihm direkt in die Seele um sein Empfinden darauf zu studieren, auch wenn dies mehr als vage und oft wenig Aussagekräftig war.


Auspex Sudden Revelation von SL gewürfelt.

Auspex 2 - Wahrnehmung + Empathie gg. 8
🐩 Toma (Sam) Roll: [8, 7, 5, 3, 3, 2, 2] = 1 Erfolg

Wahrnehmung + Empathie gg. 7 um Lüge zu erkennen
🐩 Toma (Sam) Roll: [10, 8, 8, 7, 5, 2, 1] = 3 Erfolge

Edit: Jeweils 1 Würfel zu viel geworfen.
1d7 geworfen um festzustellen welcher Würfel gestrichen wird:
Wurf 1 Stelle 2
Wurf 2 Stelle 6
Keine Änderung am Erfolgsergebnis
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Benjamin
Assamit
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin entließ einen Seufzer, und würde mit langsamen Schritten in Richtung Toma gehen, aber weit genug seitlich sodass klar war das er an ihm vorbeilaufen würde. Bevor all dies jedoch geschah öffneten sich Tomas Augen für die Schlieren die die Seelenschau verriet. Hellere und dunklere Schattierungen waberten undurchsichtig aneinander vorbei, alles jedoch ausgebleicht, grau, so wie es bei Kainiten der Fall war. Mehr konnte Toma jedoch nicht ausmachen, zu kurz war der Moment der Klarsicht, zu apbrubt das plötzliche in Bewegung setzen Benjamins. Hatte Benjamin vielleicht sogar auf das reagiert was er gerade getan hatte um sich aus direkten Sichtfeld heraus zu bewegen?!

"Unterlasst dies in Zukunft gefällig wohlwerter Toma. Ich nutze derlei auch nicht gegen euch..." zischte Benjamin als er dem Drachen und seinem Ghul nahe genug war, sodass dieser Ihn hören würde, aber nicht der ganze Hof gleich mit. "Folgt mir... vertreten wir uns doch ein wenig die Beine. Euer Diener sollte hierbleiben unser Gespräch ist nicht für seine Ohren bestimmt, und er würde onehin nicht weit kommen." er schaute zum Drachen auf seinem Ross hinauf.

"Ob Ich euch Schaden will liegt alleine daran was für Antworten ihr mir auf meine Fragen geben werdet." die Augen des Jünglings lagen weiterhin auf Toma, es war schwer zu erkennen was dieser plante, doch sein Stimmtonus zeugte von Misstrauen.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma runzelte verwirrt die Stirn. Was war das gewesen? Das war sonst nie geschehen. Kein Kainit hatte eine so bewegende Aura je besessen. Was war mit ihm? Was war er?
Auch wenn sie keine Farbe seiner Emotionen hatten erblicken können, so war diese seltsame bleiche Aura doch dennoch sonderbar oder war es nur ein optischer Effekt durch seine Bewegung gewesen?

Es frustrierte sie, dass sie so wenig wussten und so wenig herausfinden konnten.

Sie wandten das Pferd zu ihm um, als er an ihnen vorbei ging zum Tore.
"Seid ihr denn derlei fähig? Dann tut es. Aber glaubt nicht, dass wir blind in eine potentielle Falle laufen." antworteten sie auf seinen Befehl.

Er würde ohnehin nicht weit kommen...was sollte das bedeuten?
Aber keinesfalls würden sie Johann hier zurücklassen.

"Johann wird mitkommen und alles was ihr sagt kann er ruhig hören. Jedoch sehen wir keinen Grund euch irgendetwas zu beantworten wenn eine mögliche Konsequenz daraus bereits Schaden für uns bedeuten soll."

Sie trabten ihn hinterher bis aus dem Tor heraus, sofern er weiter ging und Johann folgte Toma irritiert und unsicher drein blickend, einen Beutel umgehängt bei sich tragend, den er nun an seine Brust presste.

Sie hatten also doch recht gehabt. Etwas war hier im Busche und es klang nicht gut für sie. Fragen. Er redete immer noch wie ein Liktor. Sie hatten nichts gegen Benjamin getan, was auch immer er wissen wollte hatte also nicht mit ihm zu tun, aber war wichtig genug, dass er sich dessen annahm. Waren sie aufgeflogen?

Sie waren enttäuscht, dass der Abend nun so verlier. So schnell konnte sich eine Situation, eine ganze Beziehung ändern.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickte nur kurz mit dem Kopf während er weiterlief. "Eure Entscheidung, Ich glaube des es sicherer für ihn wäre wenn er so wenig wie möglich weiß." Benjamin lief weiter und passierte das Tor. Währenddessen hielt er ohne der ganzen Situation einen weiteren Blick zu schenken die rechte Hand nach oben und die Söldner hinter ihnen die gerade eilig ihre Schnitzereien weggelegt hatten und sich aufrichten wollten setzten sich, etwas verwirrt, wieder.

Sie liefen ungefähr eine Minute, durch das Tor, nach links und auf einen Trampelpfad in Richtung Berge abbiegend, in der der Assamit volkommen still war schlussendlich erhob er das Wort. "Wenn Ich euch wäre würde Ich reden wohlwerter Toma, ansonsten muss Ich annehmen, dass Ihr euch mit dem verehrten Brimir nicht nur über alte Zeiten ausgetauscht habt sondern dass es sich sowohl um einen Verrat an mir als auch um Hochverrat handelte. Ich habe Respekt vor euch und eurem Verstand, sosehr dass Ich mich völlig wehrlos von euch hätte untersuchen lassen, das ist jetzt natürlich keine Option mehr. Ich kann mir nicht vorstellen dass Ihr mich so hinterhältig verraten würdet. Aufgrund dieser Einschätzung seid ihr noch nicht vernichtet... oder schlimmeres. Ich bin kein Liktor mehr oder sonst irgendjemandem hörig, alles seit meiner Amtsenthebung läuft auf eigene Rechnung. Aber ausgenutztes Vertrauen nehme Ich persönlich." geradeso am Waldrand stehend, die Helligkeit der Wachlaternenen des Bergfrieds auf der eine, die Dunkelheit des Waldes auf der anderen Seite, war nur sein eines Auge zu sehen. Dieser Anblick ließ einem die Haare zu Berge stehen.

"Fliehen ist zwecklos, Ich bin schneller als Ihr und das Pferd. Johann kommt wahrscheinlich keine zehn Meter weit ehe ihm die Haut bei lebendigem Leib von den Knochen gefressen wird und nach ein Paar Sekunden auch eben jene Knochen nur noch eine Pfütze sind. Lügen wird euch ebenso nicht retten, wenn ich auch nur den Hauch einer Ahnung habe dass ihr mir etwas verschweigt, haben Ich oder andere die Möglichkeit euch diese Geheimnisse zu entreißen." für einen kurzen Moment wirkte er enttäuscht, sogar traurig, seine Augen verloren an Härte und er war wieder der zerbrechliche sechzehn Sommer alte Junge der er einst gewesen sein musste.

"Bitte zwingt mich nicht dazu..." sagte er mit einem fast schon flehenden Unterton in der Stimme bevor er sich einen Ruck gab und Ihn die Emotionslosigkeit wieder vollständig umschloss.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Bevor sie den Wald betraten saßen sie vom Pferd ab und gaben Johann die Zügel.

Als Benjamin sie und ihren Ghul bedrohte, fauchten sie ihn erbost an.

“Ihr entscheidet also ob etwas eine Lüge ist oder nicht. Und wenn ihr einfach aus Willkür entscheidet, dass war es jetzt für uns? Ihr habt kein Recht auf Vernichtung und ihr seid kein Liktor. Das würde euch euren Kopf kosten, egal ob ihr uns als Verräter hin stellt.”

Sie ließen sich nicht von ihm einschüchtern. Er mochte ein geübter Mörder sein aber er ginge damit auch ein Risiko für sich selbst ein. Zu welchem Preis?

“Zunächst lasst ihr Johann mit dem Pferd gehen und wir bleiben und reden mit euch.” stellten sie eine Bedingung und bedeutete Johann aufzusteigen, dem dieser auch nachkam. was ihnen auch etwas Zeit erkaufte zu denken.

Die Frage war nun nur: Konnten sie perfekt lügen, sollten sie es überhaupt versuchen oder die Chance nutzen und fliehen? Oder Benjamin als Zeugen verschwinden lassen...doch dann müssten sie sich daraus irgendwie herausreden....oder...
Ihre Gedanken rasten, doch sie mussten jetzt handeln.

Es war so oder so alles verloren. Wenn sie ihn nicht belügen konnten, dann waren sie jetzt auch ein Gejagter.

Aber diese Chance hatten sie noch.

Wie hatte er das eigentlich gesehen? Sie waren verändert gewesen, ein anderes Aussehen...hatte er sie vom Kloster aus beschattet?

“Ihr sprecht von zerbrochenen Vertrauen...wie kommt es dann dass ihr davon wisst? Habt ihr uns beschattet und verfolgt?”

“Ihr denkt gleichzeitig, dass wir euch nichts getan hätten und dass wir aber willends wären Verrat an euch zu begehen....das passt nicht zusammen. Wenn wir euch verraten würden, hätten wir die Chance genutzt. Aber tatsächlich hatten wir das nicht vor. Warum auch?
Worin genau bestünde unser Verrat an euch, selbst wenn wir mit Brimir gemeinsame Sache machen würden, was nicht der Fall ist.
Ja wir haben ihn getroffen, weil wir ihn gefunden haben. Es läuft eine Blutjagd auf ihn. Wir versuchen sein Vertrauen zu gewinnen."
*

"Wenn ihr uns nicht glaubt, fordern wir zumindest eine gerechte Anhörung vorm Prinzen und kein Urteil von euch."


Lügen: Manipulation + Ausflüchte +WK gg.7
[9, 8, 7, 6, 5, 5] = 4 Erfolge.
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Benjamin
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin blickte Johann nach. Dann drehte er sich zu Toma um. "Meint Ihr das wäre mein erstes Urteil? Wie denkt ihr... werden Blutjagden vollstreckt Toma?!" als Toma antwortete lächelte er kurz und schüttelte enttäuscht den Kopf während der Geruch von Vitae die Luft erfüllte.* "Ihr habt euch also wirklich mit ihm getroffen... in dem Fall kann Ich keine weiteren Risiken eingehen..."


*
Spoiler!
+1KK
2BP in Gift umwandeln. /2 Erfolge bei der Aktivierung
/roll 7d10

RollButler
BOT
— heute um 21:00 Uhr
@🩸 Benjamin (Adrian) I rolled 7d10 for you which resulted in 35.
Results: 7 5 1 9 5 2 6.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es war eine Kampfintention. Die Worte, die Vitae. Benjamin war offenbar auf Krawall aus und so reagierte Toma provisorisch und nutzte die Kraft ihres Blutes eine Form zu präsentieren, die Benjamin bisher nie gesehen hatte.
Innerhalb von drei Sekunden, riss Tomas Kleidung, ihr Körper wuchs um mindestens das doppelte zu einer zweieinhalb Meter großen geschlechtslosen Kreatur, deren Gesicht mehr an einen nackten Hund oder Fledermaus erinnerte als einen Mensch. Das weitere Maul war mit langen spitzen Zähnen gespickt, die Ohren hatten sich leicht angespitzt und die ganze Kopfform war länglicher geworden. Fettig glänzendes Fell bedeckte ihren Körper, vor allem am Rumpf und Rücken, aus welchem auch lange Stacheln aus der Wirbelsäule ragten. Die Finger zierte keine Krallen, nur schartige Fingernägel, doch die Gestalt war kräftig, sehnig. Diese Arme, Beine und Kiefer mochten Kraft besitzen.

Die Bestie, die sie nun waren, hatte jedoch trotz ihrer Kraft, wenig Chance gegen die übernatürliche Geschwindigkeit mit der Benjamin gesegnet war, als er innerhalb weniger Sekunden Toma bespuckte, einen Dolch zog, diesen ableckte und damit nach Toma stach.

Der ersten Attacke konnten sie noch ausweichen, dem Dolch nicht mehr. Und es war so wie er gesagt hatte. Sein Blut war gefährlich. Es fraß sich in ihr Fleisch. Da zwischen den Rippen, wo er sie getroffen hatte, blieb nicht nur eine einfache Stichwunde zurück, die sie vielleicht hätten schließen können wieder, sondern es war als würde sich sein Blut, dass am Dolche klebte, durch Haut und Muskeln fressen. Es schmerzte, doch sie achteten nicht darauf. Sie waren hungrig. So hungrig. Sie waren immer hungrig, doch selten so sehr. Das Tier in ihnen wollte den Assamiten fressen, das intelligentere Bewusstsein, wusste jedoch dass das eine schlechte Idee war.
Toma hielt es, sich, zurück. Doch es gab keine andere Blutquelle hier. Sie waren auf Benjamin fixiert und sie konnten auch keine andere suchen gehen, solange diese Gefahr nicht gebannt war.

Doch sie konnten ihn nicht einmal angreifen, mussten sich verteidigen, bis sie eine Chance sahen, eine Lücke, eine Pause in seinen Bewegungen. Erneut setzte er ihnen blitzschnell nach und landete einen zweiten Treffer in ihren Rumpf. Wütend schrien sie ihn an und konnten den beiden weiteren Angriffen glücklicherweise ausweichen.

Auch wenn sie den Schmerz nicht wirklich mehr wahrnahmen, spürten sie, dass es ihren Körper verzehrte. Sie würden das auf Dauer nicht überleben.
Sie konnten aber auch nicht sich abwenden und rennen. Vielleicht wären sie schnell genug, könnte ihn im dunklen Wald abschütteln? Aber was wenn nicht? Er war schnell, zu schnell.

Überleben. Sie mussten aber überleben, um jeden Preis. Was sollten sie tun?
Ihnen kam eine Idee, ein Gedanke, wie sie sich vielleicht retten konnten. Doch es war riskant. Würde es überhaupt funktionieren? Doch probieren ging über studieren und hatten sie eine andere Wahl? Sie mussten JETZT etwas tun.

Sie sprangen einen Baum neben sich hinauf, wollten eigentlich höher kommen, doch es hatte nicht gereicht. Benjamins ätzende Spucke traf die Rinde neben Toma.

Es war für Benjamin nicht ersichtlich, was Toma dann da am Baum machte, aber scheinbar verloren sie die Kontrolle über ihr Tier oder hatten den Fluchtversuch aufgegeben.
Für einen Moment hatten sie den Kopf weggedreht, sich nicht weiter hoch bewegt, dann fauchten sie Benjamin an und blickten mit Gier auf ihn.

Benjamin rannte davon. Die Kreatur hinterher. Da ließ er sich fangen, nahe den Toren des Bergfriedes. Wartete auf Toma, die dies nicht mehr wahrnehmen und beurteilen konnten, was da geschah. Das Tier wollte nur noch fressen. Ihn fressen, irgendwas fressen. Sie brauchten Blut. So viel Blut.

Doch sie würden keines erhalten. Das giftige Blut zerfraß ihnen augenblicklich die Mundhöhle, das Zahnfleisch, Rachen, Speiseröhre und Magen, nach dem ersten gierigen Schluck, den sie genommen hatten.
Mit einem wütenden und schmerzhaften Aufheulen, ließen sie wieder von Benjamin ab, doch das Gift hatte bereits eine verheerende Wirkung angerichtet.

Organe, Muskeln und Haut ihres Bauchraumes war verschwunden, wie verbrannt und zurück blieb nur ein riesiges Loch in ihrem Rumpf, der sich nicht mehr aufrecht halten konnte. Die Knochen waren ebenso angeätzt und brachen unter dem Gewicht zusammen.

Eine hundeartige groteske Kreatur mit halb zerfressenem Gesicht lag in Teilen zerfallen auf der Erde, blutlos und wand sich in Agonie und Wut. Nicht fähig sich noch großartig zu bewegen, verloren sie aber auch nicht das Bewusstsein. Fielen nicht in Starre. Die Bestie kreischte und gierte immer noch nach Blut unfähig irgendwelches nun noch zu erhalten. Verdammt hier zu sterben? Von Benjamin oder einem Menschen vernichtet oder von der Sonne verbrannt zu werden?

Benjamin jedoch tötete Toma nicht. Er rannte in den Wald, den eigenen Hunger spürend. Weg von den Menschen des Dorfes und des Herrensitzes. In den Wald, auf der Suche nach Tieren, an denen er seinen Hunger würde stillen können...
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Il Cavaliere
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Re: [1070] Tödliches Blut [Benjamin, Toma]

Beitrag von Il Cavaliere »

Was auch immer dort draußen stattgefunden hatte, Wut und Schmerz in die Nacht gebrüllt hatte, die Tiere des Waldes hatten die Flucht ergriffen, die Wachhabenden im Bergfried hatten es vorgezogen ihre Position zu halten. Die Mutigen waren von den Vorsichtigen zurückgehalten worden, und das vielleicht nicht zu Unrecht. Später würde es heißen, etwas sei knurrend um die Mauern gestrichen. Ein wildes Raubtier vielleicht, wie das Gebrüll zuvor nahelegte. Oder ein Monster aus dem Legendenschatz der Normannen. Es war nicht hineingekommen, war weitergezogen. Hungrig...

Im Dorf hatten sich die Bewohner ängstlich in ihren Betten, hinter ihren Türen, zusammengekauert. Hoffend, dass es an ihrer Hütte vorbeiziehen würde. Schnüffend, knurrend, suchend nach Blut... Benjamin wurde langsam wieder Herr seiner Sinne, seiner Selbst, als die rote Wut sich legte. Er stand in einer Stube, einer kleinen Hütte, vor ihm die Lagerstatt der Greisin die diese bewohnte. Die blutleere, ausgezehrte Leiche derselben lag zusammengesackt zu den Füßen des Assamiten. Sacht knarrte die aufgebrochene Tür der Hütte hinter ihm, doch es war nur der Nachtwind der sie bewegte.

Währenddessen lag die groteske Gestalt der Tzimisce weiter am Waldrand, gab leise gequälte Laute von sich, noch immer durchsetzt von hilfloser Wut. Noch war es der Nachthimmel der sich über dem Ort des Kampfes wölbte, doch auf instinktiver Ebene war des sowohl dem Tier als auch Toma bewusst, dass die Sonne käme... irgendwann.
Dumpfer Hufschlag war leise zu hören, sich der niedergestreckten Bestie nähernd. Vorsichtig und doch sehr zielstrebig kam das Pferd auf dem Johan weggeritten war zurück, doch ohne Reiter. Es schnüffelte mit geblähten Nüstern an Tomas Leib, liess seine Zunge hervorschnellen und zuckte vor der vergifteten Vitae zurück. Das Pferd stubste die Zulogestalt beinahe zärtlich an und beugte sich dann in demütiger Geste hinab um seinen Herrn aufsteigen zu lassen. Mehr schien es nicht tun zukönnen...
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