[1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

[Juni '22]
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1716
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er schwieg einen Moment nachdem sie ihre Frage gestellt hatte. Beobachtete. Musterte. Dachte offensichtlich nach. „Nichts läge mir ferner als dem wohlwerten Toma Versäumnisse in seinem Amt vorzuwerfen. Er ist in der Ausübung seines Amtes ein Höchstmaß an Professionalität. Doch wie wir beide wissen, gibt es gewisse Personen, welche, ohne die Konsequenzen ihres Handelns zu überdenken jeden kleinen Vorwand oder Mangel an Informationen nutzen, um zur Tat zu schreiten.“ antwortete er vielsagend und überließ den Rest ihr. „Was derweil die Aufgabe angeht, so verstehe ich durchaus, dass diese eine gewisse Verbundenheit mit der Domäne herstellen und auch ihrer höchst verehrten Majestät den Wert der Anwesenheit in ihrer Domäne zeigen und dieser zuträglich sein soll. Weiterhin verstehe ich das dies, nicht in allen Fällen innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen sein muss. Aber ich verstehe eure Frage. Sicherheit kann weder über die Aufgabe, die Fürsprecher noch die Frage, ob Gast oder Mitglied gewährleistet werden. Insbesondere nicht, wenn diesen Personen Regeln und das Miteinander so liegt wie der Ente das Fische fangen.“ er schmunzelte etwas und wandte sich wieder mehr ihr zu, nachdem er zuvor die Decke betrachtet hatte.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue schenkte dem Brujah ein mildes Lächeln, bevor sie sich langsam erhob und zu der Schale schritt, welcher der Gelehrte mitgebracht hatte. Ihr Gang war erhaben, aufrecht und in sich ruhend, bevor sie letztlich stehen blieb und mit ihren feingliedrigen hellen Fingern zärtlich, beinahe gedankenverloren, über deren Rand strich. Dann erst nahm sie das Gefäß ohne Eile auf und machte sich mit diesem auf den Weg hin zu Gabriel.

Eine Unterarmlänge entfernt von ihm blieb sie stehen, blickte ihm in die Augen, während sie sanft meinte: „Ihr denkt nicht weit genug, werter Gabriel. Der Prinz ist vielbeschäftigt und kennt kaum einen der zahlreichen Gäste persönlich, die jahrein jahraus, aus den unterschiedlichsten Gründen seine Domäne betreten. Und auch wieder verlassen. Die Wenigsten von ihnen verweilen lang genug, als dass sie überhaupt einen ersten Hoftag miterleben würden, auf dem sie ihm persönlich begegnen hätten können und vorstellig werden dürften. Geschweige denn einen zweiten.“

Ihr Blick lag ruhig auf ihm, bevor sie mit einer gleichmäßigen Bewegung das warme Nass in die Schale füllte und deren Inhalt unaufgeregt an der Seite seines Halses entlang seiner Schulter ergießen würde, so er denn nicht davon zurückgezuckt hätte. Das Wasser schweigsam sowohl seine Brust wie auch seinen Rücken benetzen lassend, bevor sie dasselbe auf der anderen Seite wiederholt hätte. Ein zartes Lächeln dabei haltend.

Iulia führte ihre Hände vor der Brust zusammen, nachdem sie geendet hatte, bevor sie erläuterte: „Die Fürsprecher sind entsprechend dafür da, sollte es widererwarten zu einem Vorfall mit einem Gast kommen. Sie können dem Prinzen Rückmeldung geben, da sie den Gast kennen. Ebenso wie der Herold, bei dem er vorstellig wurde. Oder die Harpyie, die eine Einschätzung des gesellschaftlichen Betragens beisteuern kann. Dies ermöglicht dem Prinzen einfacher eine Einschätzung zu treffen, um ein gerechteres Urteil fällen zu können. Zudem bindet die Suche nach Fürsprechern den Gast in das kainitische Gefallensystem weiter mit ein, wovon beide Seiten letztlich profitieren.“

„Und was die Aufgabe anbelangt.“, ergänzte die Harpyie nach einem Moment des Schweigens. „Nun, selbst wenn es euch gelänge, diese in fünf Jahren zu erledigen, so würdet ihr eine Neue erhalten, welcher ihr zum Wohle der Domäne nachzugehen habt. Denn welchen Grund hätte der Prinz ein weiteres hungriges Maul bereitwillig von dessen Herde nähren zu lassen, so dieses nichts dafür zurückgibt?!“, erklärte die Ventrue mit einem weiterhin gütigen Lächeln die Sitten und Gebräuche der Domäne, bevor sie an Gabriel vorbeitrat, die Schale auf ihrem Weg aus dem Becken auf dem Rand zur Seite stellend.

Nachdem sie aus dem Becken emporgestiegen war, nahm sie ihr Tuch von der Liege auf, um ihren Körper trocken zu tupfen. Derweil sprach sie in seine Richtung gewandt, ohne ihn jedoch direkt dabei anzusehen: „Wie ich bereits sagte, werter Gabriel, ich verstehe eure Furcht, doch meine Herrin ist eine gütige, gnädige und weise Herrscherin.“ In Iulias Stimme wog ein verträumtes Lächeln und die ehrliche Verehrung für ihren Erzeuger mit, in der Art und Weise, wie sie über Aurore sprach.
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1716
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah folgte ihren Bewegungen mit den Augen und senkte seinen Blick etwas als sie ihm so offen in die seinen sah. Ein Zucken war nicht zu vernehmen. Vielmehr lächelte Gabriel freundlich, beinahe dankbar und ließ ihr jegliche Zeit und jeglichen Raum für ihre Bewegungen. Aufmerksam folgte er nicht nur den Worten, sondern auch den Bewegungen und quittierte erstere mit einem verstehenden Nicken. „Mein Lehensherr richtete meinen Blick auf die Gnade der höchstverehrten Herrscherin und ihrer Güte verdanke ich wohl, dass meine Anwesenheit in ihrer Domäne geduldet wird. Jedoch steht es einem Neugeborenen kaum zu über diese Dinge zu urteilen. Wie könnte ich auch die Güte, Gnade und Weisheit eines Wesens bewerten, von dessen Beweggründen ich doch nur einen winzig kleinen Ausblick erhaschen konnte?“ Gabriels Stimme fehlte mitunter die ehrliche Verehrung, jedoch sprach er mit großem Respekt von der Ahnin, während seine Blicke den beinahe zärtlichen, und wahrscheinlich, wohl gewählten Bewegungen Iulias folgte und ihre Stimme seinen Ohren schmeichelte. Wahrscheinlich könnte sie all dies auch als Gesangsstück vortragen. Wie lange Aurore sie wohl beobachtet hatte? Mit ruhigen Bewegungen verließ auch er das Becken und blieb selbst etwa eine Armeslänge von ihr entfernt stehen. Die Wassertropfen auf den Boden waren einen Moment das einzige Geräusch, welches zu vernehmen war, einen Moment schien er zu überlegen, wandte sich dann jedoch zu seinem Tuch und begann sich selbst zu trocknen.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Sorgsam faltete Iulia das Tuch, welches die Feuchtigkeit ihres Körpers aufgenommen hatte, bevor sie sowohl es wie auch sich selbst, auf der Liege niederließ. Sittsam mit leicht angewinkelten Beinen seitlich liegend, ihren linken Arm dabei angewinkelt, so dass ihr Oberkörper erhöht war, den rechten auf ihrer Seite ruhend und über ihrem Bauch gen Liege abgewinkelt hängenlassend.

Sacht strichen ihre Finger das Tuch der Liege glatt, während sie zart lächelnd meinte: „Ich verstehe, dass ihr diesbezüglich kein Risiko eingehen wollt, doch eine offiziellere Antwort als die des Herolds, werdet ihr wohl erst dann erhalten, alsbald ihr dem Prinzen selbst vorstellig geworden seid. Doch ihr spracht von der Gnade, auf welche euer Lehnsherr euren Blick richtete. Darf ich fragen, welchen Anlass, er dafür herangezogen hatte?“
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1716
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Ein Schmunzeln huschte über Gabriels Gesicht, nachdem die Ventrue Platz genommen und ihre Frage gestellt hatte. „Nun ich werde mich in Geduld üben. Etwas das meinem Blut vielleicht manchmal fehlt.“ wagte er einen kleinen Scherz, während er sich weiterhin trocknete und erst später das Tuch faltete und sich ebenfalls nach einer Sitzgelegenheit umsah. Mit langsamen Schritten ging er zu der zweiten Liege, legte sich dort auf den Rücken, drehte den Kopf und Oberkörper in Richtung seiner Gesprächspartnerin und legte das Tuch hinter sich. „Nun ich sprach mit ihm, so wie mit euch, über die Vergangenheit und jene die vernichtet wurden. Mein Lehensherr sagte mir, ich solle meinen Blick erweitern auf jene, die noch hier sind. Denn in der Vergangenheit läge nicht nur Tod und Vernichtung, sondern auch Gnade, nicht jede Verfehlung wurde mit Vernichtung vergolten.“ seine Augen wanderten einen Moment an die Decke zur genannten Tradition und er senkte seine Stimme und diese klang auf einmal weit entfernt. „Ich erkenne auch Gnade in eurem Wirken.“
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Durchaus interessiert hatte die Harpyie den Worten des Brujahs gelauscht, ihre Stirn dabei in sanfte Fältchen gelegt, ob des Rats seines Lehnsherrn, doch erst Gabriels gesenkte Stimme, hatte dafür gesorgt, dass sie hörbar überrascht ob der Gnade in ihrem Wirken erwiderte: „Tatsächlich?!“ Offenkundig war dies nichts, was Jemand ihr für gewöhnlich sagte, denn ihre blaugrauen Augen wanderten schweigsam über den Gelehrten. Für einen Moment schien ihr eine Frage auf den Lippen zu liegen, doch stellte sie diese nicht. Stattdessen meinte sie: „Es war ein interessanter Rat, den euch euer Lehensherr gab. Habt ihr ihn denn bereits befolgt, und mit Jenen gesprochen, die die Gnade des Prinzen erfahren durften?“
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1716
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Auf ihre Frage senkte Gabriel seinen Kopf und widmete den Blick seiner stets etwas verträumt wirkenden Augen wieder der Ventrue. Mit gemächlichen Bewegungen legte er seine Hände auf der Bank ab und schwieg einen Moment. „Ich gedenke dem Rat meines Lehensherren zu folgen, in dem ich nicht aktiv nach jenen suche und mir mein eigenes Bild mache. Sollte ich sie zufällig treffen und man kann ein paar Worte wechseln…“ er hob einen Moment die Schultern. „…dann sei es drum. Wer sich an die Regeln hält, der sollte nicht bestrafft werden müssen. Und wer nicht bestraft werden muss, sollte nicht auf Gnade angewiesen sein müssen. Ich genieße es hier zu sein und meiner Aufgabe nachgehen zu dürfen, das ist genug Beweis der Gnade.“ er lächelte ihr offen zu und ergänzte auf ihre erste Frage, „Eine Gesellschaft der Raubtiere zu ordnen damit diese die Ältesten nicht verärgern. Erhaltung der gesellschaftlichen Ordnung bei konstanter Veränderung. Ob Neuankömmlinge oder politische Verschiebungen. Wer denkt es wäre für euch einfacher und euer Fingerspitzengefühl übersieht, der hat scheinbar vergessen das jene die uns in die Nacht geholt haben nicht unbedingt nachsichtiger mit uns sind.“
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue und der Brujah verbrachten noch einige Zeit miteinander, bevor sich die Wege der Beiden in dieser Nacht trennten.




Zusammenfassung:
Als Konsequenz auf die Einladung auf der letzten Veranstaltung der Harpyie, trafen sich die beiden Kainiten Iulia und Gabriel zum Jahresende hin im Gästehaus der Ventrue. Dort badeten die Beiden gemeinsam, wobei sie die Beziehung zueinander verbesserten. Sie tauschten Gefallen und sich über diverse Themen miteinander aus, bevor sich die Wege der Beiden in dieser Nacht trennten.
Gesperrt

Zurück zu „1070“