[1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

[Juni '22]
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Gabriel Ducas
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Augen folgten wohl jeder kleinen Bewegung. Er konnte sich zumindest zusammenreißen, um nicht mit offenem Mund zu starren oder anrüchig zu schmunzeln. Vielmehr blieb er auf einer freundlichen Ebene interessiert aber auch noch eine gewisse Distanz wahrend. Jederzeit bereit sich abzuwenden aber auch sich weiter hinzugeben.

„Wer mag schon Lügen?“ er schmunzelte und auch seine Haltung entspannte sich, als er sich ebenfalls eindrehte und seinen Kopf der Ventrue zuwandte. „Wir müssen auch nicht darüber sprechen. Vertrauen hingegen…“ sein Blick wanderte über seinen nackten Körper und danach über ihren. „…man kann wohl sagen, dass unter Sterblichen das Bad für Geschäfte deshalb so beliebt war, weil man ein Messer schlecht verbergen konnte.“ er sah ihr erneut direkt in die Augen und lächelte. „Was kann ich also tun, um euer Vertrauen zu gewinnen? Ich denke ich weiß inzwischen um die 1034 entstandenen Gräben. Was aber liegt zwischen uns?“
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Das weiß ich offen gestanden nicht so genau, werter Gabriel, denn ihr meidet das Politische stets, wie der Teufel das geweihte Wasser.“, meinte die Harpyie mit einem sanften Schmunzeln auf den Lippen. Dann zuckte sie leicht mit den Schultern, bevor sie milde erklärte: „Ich denke, die Frage sollte deshalb auch nicht sein, was ihr für mich tun könnt, um mein Vertrauen zu gewinnen. Insbesondere, da euch Vertrauen durchaus wichtig zu sein scheint. Gerade hinsichtlich offenbar entstandener Gräben. Auch wenn ich mir selbstverständlich nicht ganz sicher bin, auf welche genau ihr dabei anspielt. Dass ihr mir und meinen Intensionen, aus welchen Gründen auch immer, offenbar zu misstrauen scheint, liegt aber wohl durchaus zwischen uns. Was also kann ich für euch tun, um euer Vertrauen zu gewinnen, werter Gabriel?“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel lächelte. „Was wäre wohl, wenn ich Wasser predigen und Wein saufen würde? Jedoch muss ich wohl oder übel meine Neutralität überdenken, da sie wohl einige nicht nur stört, sondern scheinbar dazu verleitet, mich für persönliche Zwecke instrumentalisieren zu wollen.“ offenbar spielte er auf vergangene Ereignisse an.

„Ich will mich nicht streiten, jedoch wart ihr es, die im letzten Gespräch anmerkte ihr wüsstet zu wenig über mich und auf welcher Seite ich womöglich stehe. Daraus schloss ich, dass es wohl Gräben zwischen gewissen Fraktionen in Genua zu geben scheint. Offenbar sogar mehr als gedacht. Interessant.“ er legte nachdenklich den Kopf schräg und sah ihr dann direkt in die Augen. „Wie kann ich also euer Vertrauen gewinnen? Hattet ihr seit meiner Ankunft das Gefühl ich würde gegen euch oder gar die Domäne arbeiten? Warum sollte ich das tun? Ich schätze nicht nur Vertrauen sondern auch Stabilität.“ er blickte kurz durch den Raum und verblieb mit den Augen an den Steinen.

„Aus Steinen bildet man ein Fundament. Versuchen wir es also. Stellt die Fragen, die die Ungewissheit, auf welcher Seite ich wohl stehen könnte beantworten.“ seine Augen wanderten zurück in ihre blaugrauen und mit einem leicht verträumten Lächeln sagte er mit ernster Stimme. „Bitte. Lasst uns das aus der Welt schaffen.“ er schien aufrichtig interessiert an einer vertrauensvollen Basis.
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich habe vor allem das Gefühl, dass ihr nicht gerne über euch redet, werter Gabriel.“, stellte die Ventrue mit einem zarten Lächeln auf den Lippen fest. „Aber gut.“, erklärte die Harpyie gutmütig, als sie sich entspannter gegen das Holz lehnte und meinte: „Geben wir dem Ganzen eine Chance. Zumal ihr selbst um Fragen bittet.“ Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie sich erkundigte: „Wen nennt ihr euren Lehnsherrn?“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah nickte mit einem Lächeln und hielt ihrem Blick stand. „Ich freue mich über die Chance.“ . Den Blick weiterhin in ihre Augen gerichtet schien er nicht lange überlegen zu müssen als er mit einem freundlichen Lächeln und sehr ruhiger Stimme antwortete.

„Nun mein Lehensherr ist der höchstverehrte Prinz der genuesisch-sardischen Territorien Josef Szőkyel.“ er sah ihr noch einen Moment in die Augen, bevor er sie aufforderte.

„Ich hoffe das beantwortet eure erste Frage.“ sprach er mit beinahe sanfter Stimme. „Bitte. Ich werde versuchen weiterhin offen und ehrlich zu sein.“
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Nun, dies erklärt zumindest gewisse Dinge.“, stellte die Ventrue mit einem zarten Lächeln entspannt fest, bevor sie ihre Hand in einer ruhigen Bewegung auf die Stelle, an der ihr Herz einst schlug, ablegte und sie demütig weiter sprach: „Und ich hoffe sehr, der Prinz der genuesisch-sardischen Territorien, wird mein Angebot euch gegenüber, nicht als Angriff auf seine Integrität oder gar persönliche Beleidigung werten. Dies wäre mir mehr als unangenehm.“ Die Worte der Harpyie klangen aufrichtig und durchaus respektvoll, bevor sie ihre Hand langsam sinken ließ, einen Moment schwieg und dann erklärte: „Mir war nicht bewusst, dass ihr sein Vasall seid, und ich kann ihn nur aufrichtig hierzu beglückwünschen. Auch wenn es für mich als Harpyie natürlich sehr ungewöhnlich, gar verwunderlich ist, so Jemand eines derart angesehenen Lehnsherrn, sich nicht als dessen Vasall vorstellen mag.“ Tatsächlich wirkte dies für die Ventrue mehr als seltsam, als sie sich mit fürsorglicher Stimme erkundigte: „Fürchtet ihr denn Repressionen gegen euch, da ihr jene nicht unwichtige Information, in eurer Vorstellung dereinst bewusst verschwiegen hattet?“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Tut es das?“ fragte Gabriel freundlich auf die Andeutung seine Antwort würde gewisse Dinge erklären. „Ich denke nicht, dass ihr die Integrität meines Lehensherrn angegriffen oder diesen gar beleidigt habt. Es ist eine Entwicklung, die sich erst kürzlich vollzogen hat, daher habe ich nichts verschwiegen.“ Gesichtsausdruck und Stimme des Brujah wurden ernster „Jedoch habe ich den Schwur nicht geleistet, um mich mit dem Ansehen meines Lehensherren zu schmücken. Sondern weil ich überzeugt von seinem Weg bin.“

Tatsächlich seufzte er hörbar, als ob ihm das folgende wirklich belasten würde. „Als ich nach Genua kam war ich ein Wandler im Dunklen. Gerüchte und Lügen verdunkeln selbst den hellsten Ort. Er half mir einen Pfad aus dieser Dunkelheit erahnen zu können. Ja. Ich hätte eure und die Fürsprache des wohlwerten Galeno annehmen können. Die Zustimmung vorausgesetzt erst Vasall, dann Liktor. Persönliche Gewinne durchaus. Doch wäre das noch ich gewesen? Nein.“ er schüttelte sanft den Kopf. „Euer Angebot ehrt euch, doch entscheide ich mich für einen anderen Pfad. Er mag anders sein, für die einen leichter, für die anderen schwerer, aber es ist meiner. So wie der höchstverehrte Josef sich sein Ansehen erarbeitet hat. Muss ich mir mein eigenes erarbeiten.“
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Seid versichert, ich verurteile eure Entscheidung nicht.“, erklärte die Ventrue milde, bevor sie entspannt ergänzte: „Vielmehr ist es durchaus interessant zu sehen, nach welchen Gesichtspunkten Jemand seinen Lehnsherrn wählt, so ihm die freie Wahl gelassen wird. Oder auch was dieser sich selbst aus diesem Bündnis erhofft.“ Damit schien es die Ventrue auch zu belassen. Stattdessen erkundigte sie sich rhetorisch: „Doch ihr spracht von Gerüchten und Lügen selbst an den hellsten Orten. Ich hoffe sehr, ich hatte euch nie den Eindruck vermittelt, als würde ich euch belügen.“
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel stützte sein Kinn auf die Hand lauschte den Worten und sah die Harpyie weiterhin musternd an. Es war eine andere Art musternd. Nicht misstrauend oder fragend. Auch war es nicht lüstern oder ähnliches. Vielmehr lag das Bewunderung in dem Blick?

„Verurteilen nicht, aber wie steht es mit der Bewertung durch euer Amt?“ er schmunzelte etwas. „Der höchstverehrte Josef tritt ebenso als einer meiner, von eurer höchstverehrten Erzeugerin, geforderten Fürsprecher auf.“ die linke Augenbraue hob sich fragend. „Ich gehe bislang nicht davon aus, dass wir uns gegenseitig belogen hätten. Es ist vielmehr die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte, die Mauer des Schweigens, die Halbwahrheiten und das Geflüster Unzufriedener das man sowohl außerhalb als auch innerhalb der Mauern Genuas teilweise vernehmen kann.“ er nahm nun beide Hände zusammen und richtete sich einen Moment auf. „Sagen wir, ich hatte meine übliche Sichtweise verloren. Mein Lehensherr half mir den Blick wieder auf das zu richten was ist. Was erschaffen wurde. Nicht auf das, was gegebenenfalls einmal war oder behauptet wird.“ mit ruhigen und gewandten Bewegungen veränderte er seine Position auf der Liege etwas.
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Ein Bad zur Winterszeit [Iulia, Gabriel]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Es freut mich, dass euer Lehnsherr euch helfen konnte, euren Blick zu klären.“, erklärte die Harpyie freundlich, bevor sie sich erkundigte: „Doch was meint ihr hinsichtlich der Bewertung durch mein Amt? Wie ihr vermutlich bereits wisst, war Josef Szőkyel lange Jahre der Konsul des Prinzen Aurore auf den genuesisch-sardischen Territorien. Als ich ihn vor bald vier Jahrzehnten zum ersten Mal erblicken durfte, war er selbst noch ein Neugeborener. Er hat entsprechend offenkundig einiges richtig gemacht. Dass der Prinz Genuas ihn zudem als euren Fürsprecher nicht ablehnt, spricht für politisches Geschick.“

Die Ventrue machte eine bewusste Sprechpause, wohl um das eine sauber vom anderen zu trennen, bevor sie erklärte: „Was dagegen die Geschichte der vergangen Jahrzehnte anbelangt, so ist Genua einem stetigen Storm aus kommenden und gehenden Kainiten unterworfen. Nur wenige siedeln sich längerfristig an oder überdauern gar die Jahrzehnte.“ Iulia zuckte nur sanft mit den Schultern, als wäre dies nichts, was sie tatsächlich überraschte. Ebenso wenig wie offenbar der Rest, als sie meinte: „Die Mauer des Schweigens besteht zu einem großen Teil daraus, dass nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Neugeborenen überhaupt im Bilde über die Geschichte oder Politik der Domäne ist. Sie vergeuden stattdessen lieber ihre Zeit mit unwichtigeren Dingen. Dadurch kommt es auch zu jenen Halbwahrheiten, denn manch Einer mag zwar hier und da einen Fetzen aufnehmen, scheitert jedoch kläglich an dem Versuch ihn zu deuten, da ihm die Ausmaße des Ganzen oder auch die Komplexität unserer Gesellschaft, nicht einmal im Ansatz bewusst ist.“

Iulia schüttelte nur sanft den Kopf, als sie ihren gesamten Rücken entspannt gegen die Wand lehnte, ihren Blick von Gabriel entfernte und stattdessen die Augen schloss. „Es wird immer Unzufriedene in einer kainitischen Gesellschaft geben, werter Gabriel. Zu einem großen Teil liegt es daran, dass jene Neugeborene sie nicht verstehen. Oder auch, dass sie sich selbst und ihren eigenen Wert maßlos überschätzen. Ihnen fehlt es nicht nur grundlegend am Verständnis für die Strukturen und wie man sich in ihnen bewegt, sondern auch an dem grundlegenden Interesse es überhaupt zu lernen. Von Feinden der Domäne die hier sind um bewusst Unruhen zu stiften einmal ganz abgesehen. Denn gäbe es wahrlich so viel begründete Unzufriedenheit, weshalb dringt diese dann nicht an die Ohren der Harpyie, die ihnen tatsächlich helfen könnte?“

Mit einer ruhigen Bewegung drehte sie sich langsam wieder in Richtung Gabriel ein, öffnete einen Moment später ihre blaugrauen Augen, bevor sie sanft auf den Gelehrten blickte und sie feststellte: „Ich finde dies sagt viel über die wahren Motivationen jener angeblich Unzufriedenen aus. Meint ihr nicht auch?“
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