[1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

[Juni '22]
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Nicolo Trevisan
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[1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Längst waren alle Blätter der Bäume gefallen und ein feucht-klammer Nebel war aufgezogen. Vorbote der Kälte die in den nächsten Tagen und Nächten kommen mochte. Der Winter nahte wieder einmal…
Und so schnell verflog die Zeit. Er hatte das Gefühl, dass er sich langsam mehr entfernte von dem, dem er eigentlich nahe sein wollte oder es zumindest immer schwieriger wurde. War das ihr Schicksal? Er schüttelte den Kopf. Er hatte zumindest in diesem Bezug schon viel erreicht, aber es war vermutlich Zeit seine Strategie zu ändern, anders zu agieren, zumindest mit Menschen in kleinerem Umfeld.
Die Suche hatte ihn zu lange abgelenkt von seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Aufgaben, die er zu tragen hatte. Aber auch jenen, denen er Gefallen und Beistand schuldete. Er erinnerte sich nun wieder einer Bitte, vor etlichen Jahren ihm vorgetragen. Fast schon wollte er sie wieder beiseite schieben und sich wieder seiner Suche widmen. Doch dann straffte er sich. Legte seinen Kapuzenmantel um und machte sich auf zu einem schon lange nicht mehr genutzten Pfad.
Er ging die kurze Strecke alleine, befürchtete er hier doch keine Gefahr, und klopfte er an der Pforte. Dann wartete er höflich darauf ab, eingelassen zu werden.
Während er so dastand, überlegte er, ob er nicht zu spät kam und wie der Herold sein jetziges Erscheinen wohl aufnähme. War er womöglich schon gesprungen?
Er schüttelte den Kopf – nein, zumindest das hätte er wohl mitbekommen.
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Nubis
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Ein Diener öffnete die Tür, Niccolo wohl durch all die fehlende Anwesenheit mittlerweile unbekannt. Die Grösse passte zu Luciano, nur das Aussehen stimmte irgendwie nicht ganz. Es könnte ein entfernter Cousin sein?
Dieser blickte einen Moment lang Niccolo an und hob die Brauen.
"Oh, verehrter Niccolo. Euch konnte der Herr lange nicht erreichen. Ihr seid wieder in der Stadt? Soll ich euch anmelden?"

Natürlich zögerte der Diener nicht und würde Niccolo einlassen und in den Raum für Gäste geleiten, welcher wunderschön eingerichtet war und dessen Wände tolle Fresken vom Leben in Genua präsentierten.
"Wollt ihr eine Kleinigkeit zu euch nehmen?", fragte der Diener und würde auch etwas bringen, doch wusste er wohl auch aus der Vergangenheit, dass dies bei Niccolo nicht so einfach war und dieser wohl eher ablehnen würde.

Der Diener schickte sich dann an, zu seinem Herrn zu gehen, um diesen zu informieren.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Aufmerksam blickte Nicolò den Diener an und runzelte seine Stirn. Noch hatte er die Kapuze nicht zurück geschlagen und erst als der Diener ihn mit Namen ansprach, entspannte er sich etwas.
"Seid Ihr das..." doch sprach Nicolò nicht zu Ende sondern betrachtete den vermeintlichen Diener lange und konzentriert aus seiner Kapuze gpheraus an.*

Nach einer gefühlten Ewigkeit nickte er schließlich.
"Ja bitte meldet mich an. Es tut mir Leid, dass Euer Herr mich nicht erreichen konnte. Dinge hielten mich auf und auch jene Suche, von der Euer Herr Kenntnis hat."

Und mit diesen Worten folgte er dem Diener den Diener in den Gästeraum. Wie erwartet schüttelte er abwesend den Kopf auf die Frage hin, während Nicolò die Fresken und geschmackvolle Einrichtung betrachtete. Bevor der Diener jedoch gehen konnte, wandte er sich noch direkt an ihn.
"Ein beeindruckendes Zimmer, doch sagt, wie ist es Euch ergangen?"
Dabei nahm er seine Kapuze ab und sein bärtiges Gesicht mit dem auffälligen Knoten auf der Stirn kam zum Vorschein.

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Spoiler!
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@🦄 Nicolò Trevisan 7d10s8f1:
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Nubis
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Der Diener lächelte sehr aufgeschlossen, als Niccolo plötzlich im Satz abbrach und lieber die Aura betrachtete, die mit Flecken versehen war, typisch die eines Ghuls und in einem sachten, ruhigen Blau um ihn herum waberte. Vielleicht legte sich diese Ruhe auf auf Niccolo ab, beeinflusste ihn, denn die Worte des Ghuls hatten ihn dann wieder aus diesem festen Blick gerüttelt.
"Ja bin ich, ehemals Luciano...für euch gern noch immer... und bitte tut dies nicht unaufgefordert in des Herren Haus."
Luciano wusste vieles, offensichtlich.

Als der Diener schon gehen wollte, Niccolo allerdings noch einmal eine Frage los wurde, drehte er sich erneut um und lächelte freundlich und offen, wie es irgendwie zu Lucianos Natur gehörte.
"Es ist alles bestens."

Dann aber schickte er sich an, den Herren zu holen.

Dieser tauchte nach einer Weile gut gekleidet, wie stets, auf. Kein Berg auch Tuch, welches er draussen trug und auch keine Holzmaske. Nein, er trug die Maske des Schnitters persönlich. Ein edler, beinahe königlicher oder zumindest adliger Schnitter. Alle nicht von Stoff bedeckten Körperstellen zeigten deutlich den Verlust von Fleisch. Er war buchstäblich Haut und Knochen. Nur vereinzelt noch vertrocknete Haut, dort, wo sie normalerweise am meisten Volumen hatte. Die Bleiche der Knochen war durch die dünne Haut zu erkennen. Am Mund sogar die Zähne im inneren des Mundes und der war dabei geschlossen. Wenn er lächelte, zum Beispiel. Und das tat er, als er Niccolo sah und grüsste, eine willkommende Geste mit seinen knochigen, ringbesetzten Händen beschrieb.

"Mein guter Hofgelehrter!" begann er feierlich. Doch auch seine Stimme hatte sich verändert. Ein kräftiges, starkes Flüstern oder Raunen war es nun, nicht mehr die einstige Knabenstimme. Wohlklingend, wie die eines alten Geschichtenerzählers. Ab und an raschelte es noch unterschwellig, als wenn Papier aufeinander rieb.
"Dass ihr mich doch noch nicht vergessen habt, freut mich. Willkommen in meinem Haus nach all den Jahren!"

Luciano war nicht mit in den Raum geschritten, war nicht mehr zu sehen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò blickte Luciano eine lange Weile nach. Sein Blick war zwar Bar jeder Mimik und doch war es leicht vorstellbar, worüber er nachdachte, nämlich wie viel Luciano inzwischen wusste.
Innerlich zuckte er mit den Schultern, denn es war nicht seine Sache, doch äußerlich war ihm keine Regung anzumerken.

Als der Herold eintratt, richtete Nicolò sich auf und nickte ihm respektvoll zu. Dabei betrachtete er den Kappadozianer mit offener neugierde - oder vielmehr dessen Veränderung.
Sein Blick wanderte über dessen fast schon mumifiziert zu nennenden Körper und inspizierte die Details, zumindest dort wo sie zu sehen waren. Wo Haut nahezu komplett fehlte, wo noch spärliche Reste waren, wie sich die Knochen anordneten und wie die Zähne hervortraten. Insbesondere letztere hatten es ihm wohl angetan, waren sie doch gut während des Lächelns erkennbar.

Vor langer Zeit hatte Galeno ihn gewarnt, dass so etwas passieren würde - doch den Herold jetzt so zu sehen war… faszinierend. Dann straffte er sich und ein vorsichtiges lächeln tratt auf seine Lippen.

"Werter Herold, ich entschuldige mich zunächst demütig, dass ihr dessen so lange warten musstest. Das Ihr mich Willkommen heißt freut mich daher zutiefst.
Wie Ihr sicherlich ahnt, bin ich meiner ewigen Suche nachgegangen und konnte immerhin neue Verbündete finden. Auch beschäftigte mich das Verschwinden meiner Clansschwester, welches ich zu ergründen versuchte.
Ihr," einen winzigen Augenblick zögerte Nicolò, "habt Euch verändert," und stellte damit das Offensichtliche fest.

Tatsächlich könnten die beiden gerade in diesem Moment unterschiedlicher nicht sein - der eine die vollendete Verkörperung des Schnitters schlechthin, der andere rosig und mit einer Aura sprühenden Lebens.
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Nubis
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Neue Verbündete? Ihr sprecht doch eure Suche nach den Baali an, nicht wahr? Wie steht es darum? Konntet ihr weitere Anhaltspunkte finden? Auch im Bezug auf Genua?"
Er fand dies doch noch immer interessant, wenn nicht sogar wichtig und das hatte sich wohl auch nicht verändert.
"Nur weil ihr keine Zeit aufbringen konntet, heisst dies doch nicht, dass ich euch nich willkommen heissen werde. Ihr seid vermutlich der einzige Kainit, den ich als einen Freund bezeichnen würde. Zumindest einen Verbündeten."

Er lächelte nun mit leicht geöffneten Mund, was die Haut weniger spannte und so die Zähne wieder etwas hinter Haut verschwanden.

"Ja, ich habe mich verändert. Und ihr? Euch könnte ein Neuling glatt für einen Abendtrunk halten. So menschlich erscheinend, so lebendig. Seit ihr in eurem Pfad weiter voran gekommen oder stagniert ihr?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò nickte, während sein Gesicht ein mildes aber aufrichtiges lächeln zeigte.
"Und genauso würde ich Euch bezeichnen. Dennoch mag sich manches während der Jahre verändern. Es ist daher gut, dass dies verlässlich ist."
Der Salubri setzte nun wieder ein ernstes Gesicht auf.
"Ich glaube, ich hatte Euch berichtet, dass ich einige Namen der teuflischen Baali hier in Genua herausgefunden habe?"
Kurz blickte Nicolò den Herold fragend an.

"Phosoa ist eine der Gefallenen und mein Diener hat sie gefunden. In Allessandria... doch war ich zu jener Zeit auf einer Reise und konnte danach ihre Spur nicht wieder auffinden." Sein Gesicht verzog sich unwillig, ob dieser verpassten Gelegenheit, dann machte er eine wegwerfende Handbewegung, denn zu ändern war es ohnehin nicht.
"Diese Informationen genügten jedoch, dass Interesse eines Ahnen meines Clans zu wecken und er hat seine Hilfe zugesagt."

Nicolò hielt für einen Augenblick inne und schaute Galeno derweil an. Seine Hand fuhr unwillkürlich zu seinen Bart.
"Allerdings sind die meisten derjenigen Kainiten, welche mir hier in Genua ihre Hilfe angeboten haben, jetzt nicht mehr willens mir dabei zu helfen oder sind selbst verschwunden, wie Anastasia oder meine werte Clansschwester Aurora." Nicolò stieß einen Atemzug lang und hörbar aus, die Unzufriedenheit darüber war ihm anzumerken.

"Ich muss mir wohl weitere Verbündete suchen... Der werte Liktor Benjamin hatte mir gegen einen Gefallen seine Hilfe zugesagt. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt sehr in einen Konflikt mit dem verehrten Ferrucio verwickelt... Was haltet Ihr von ihm?" Nicolò warf dem Kappadozianer einen neugierigen Blick zu, bevor er fortfuhr.

"Falls Ihr mir noch eine Bitte gewährt? Als Herold kommt Ihr mit vielen Kainskindern Genuas ins Gespräch. Sind dort welche darunter, die ich ebenfalls als Verbündete in Betracht ziehen könnte?"

Abermals beobachtete Nicolò fasziniert die Veränderung im Gesicht des Kappadozianers, als dieser ihn auf seine Veränderungen ansprach.
"Ihr habt recht und wahrscheinlich würde dieser Neuling dann doch einen gehörigen Schrecken erfahren." Der Salubri lächelte abermals und wirkte in sich ruhend.
"Nun ich bin voran gekommen, doch inzwischen sind die Herausforderungen so hoch, dass die Fortschritte nur noch in kleinen Schritten nach und nach zu erkennen sind. Und mit fortschreitender Zeit scheint dies mehr und mehr zu gelten. Ich frage mich, ob das in der Natur unserer Art liegt. Aber nicht aus Zweifel, sondern um einen Weg zu finden, diese Herausforderungen zu meistern," stellte er klar.
Nicolò schwieg einen Moment und sinnierte etwas vor sich hin, bis er sich wieder auf sein Gegenüber einließ.
"Und Ihr, wie ist es Euch abseits Eurer neuen Erscheinung gegangen? Auch Eure Ausstrahlung hat sich verändert. Eure Würde und Macht sind augenscheinlich. Ich nehme daher an, auch Ihr seid Euren Pfad weiter vorangeschritten?"
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Nubis
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Ihr nanntet Lirka, Nunzio und Phosoa, zwei Gangrel und eine Salubri. Ihr sagtet auch, sie seinen vernichtet? Oder fern Genuas? Gibt es denn noch Baali hier? Angeblich gab es in Votori seltsame Todesfälle, auch wenn sie weniger mit einem dunklen Kult, als generell mit den Auseinandersetzungen zwischen kainiten zu tun haben könnten. Einem Kult kommt eher dies in Nervi gleich. Dort trafen sich Menschen zu einem Ritual mit Blut und tranken das Blut eines Opfers. Zudem hängen viele dort stark zusammen, sind sehr eigen und verschlossen gegenüber Fremden. Doch kann dies auch alles noch Alains Einfluss sein, der nach und nach hoffentlich dort verloren geht."

Er seufzte. "Sie sind auch verschwunden...also auch Aurora? Das ist nicht gut. Benjamin als Streiter gegen die Baali? Mhh es wäre eine Möglichkeit. Er ist zumindest niemand, der das Handeln nicht scheut. Ich denke zumindest nicht, dass er zu ihnen zählt. Nach Meldung der wohlwerten Harpyie weilt auch noch ein weiterer Clansbruder von euch in der Domäne, ich konnte ihn nur bisher noch nicht kennenlernen. Auch er hätte sicherlich Interesse, euch zu helfen. Ihr sagtet doch, dass viele Salubri sich dieser Sache annehmen würden. Zudem...nun ihr solltet ihn versuchen zu erreichen."

Er überlegte angestrengt.
"Ansonsten ist die Domäne durchaus ein sehr schwerwiegender Fall, was die Liktoren und die Geissel betrifft. Unterbesetzt oder nicht wirklich Willens, sich an Gespräche zu erinnern und Möglichkeiten zu ergreifen. Sehr schade. Dabei wäre es so viel besser, wenn jene Kräfte zusammen dieser Problematik Herr werden könnten. Zum Schutze Genuas und zum Finden von weiteren Verbündeten gegen die Baali."

Seine Hand legte sich nachdenklich ans Kinn. "Die wohlwerte Harpyie sprach mich auch schon einmal deswegen an und ich teilte ihr mit, dass nicht zu viele involviert werden sollten...eher jene, die aktiv auch etwas bewirken wollen und können. Vielleicht solltet ihr auch mit ihr darüber sprechen? Vielleicht weiss sie auch eine Möglichkeit, mehr Unterstützung zu finden."

Er nickte knapp.
"Ich werde natürlich meine Augen und Ohren offen halten, wegen eurer Rekrutierungsproblem und die Neuankömmlinge in der Domäne euch melden, die dazu willens sein könnten."

Die Ausführung zum Weg nahm er still entgegen. Seine Antwort war lediglich ein langsames und leichtes Schütteln des Kopfes.
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò schüttelte den Kopf.
"Auch mir sagte man, dass sie vernichtet seien, doch war ich es nicht, der Euch dies sagte. Glauben tue ich es allerdings nicht - zumal Giove Phosoa gefunden hat, auch wenn ich ihre Spur wieder verloren habe."
Dann nickte der Salubri und seine Gesichtszüge verzogen sich.
"Es gibt einen weiteren Baali. Einen Wahren und kein Konvertit und zudem ein mächtiger Ahne. Alephos ist sein Name oder so nennt er sich wohl. Leider weiß ich nicht mehr über ihn.
Wisst Ihr mehr über Votori und was für Vorfälle dies sind?"

Nicolò fuhr sich abermals durch den Bart, während er Bis Worte überdachte.
"Ich weiß von dem Kult von Dahut und auch von einem gewissen Priester, der diesen Kult anführte. Jedoch steckte Alain dahinter, denn er war mit Blut an ihn gebunden, wenn auch kein Ghul. Es ist aber ebenso gut möglich, dass dort ein neuer Kult entstand. Wie Ihr sagtet, war Alains Einfluss groß und die Leute in Nervi sind wohl anfällig, vielleicht ist in seinen letzten Nächten ein neuer entstanden oder eine seiner Kreationen außer Kontrolle geraten."
Nicolò zuckte mit den Schultern und blickte etwas ratlos drein.
Schließlich seufzte auch er.

"Ja auch Aurora ist verschwunden. Allerdings vermute ich, dass dies eher einen Angelegenheit der Salubri verschuldet ist oder aber wegen ihrer Weigerung gegenüber dem sehr verehrten Seneschall. Meine Nachforschungen deuten auf letzteres hin.
Der Clan der Jäger bekämpft ebenfalls seit langer Zeit die Baali und ich denke, dass sein Clan ihn schon gerichtet hätte, wäre er ein Verräter wie Phosoa."
Der Salubri nickte zunächst leicht:
"Ah Ihr meint Yishmael Levi? Getroffen habe ich ihn nicht, aber auch ich wurde über sein Eintreffen informiert."
Und schließlich vehement:
"Die Baali sind der Uralte Feind meines Clans oder viel mehr mein Clan hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Teufelsanbeter zu vernichten. Also ja, viele meines Clans sind involviert hierin.

Ich stimme Euch zu, dass wir hierin mehr Zusammenarbeit benötigen. Die Baali sind eine Gefahr für Genua. Sie wollen nicht herrschen, wie andere Kainiten, sondern haben nur Chaos und Vernichtung zum Ziel. Aber nicht nur diese Gefahr geht von Ihnen aus... andere Domänen könnten die Unfähigkeit Genuas gegen Baali vorzugehen als Vorwand nutzen...
Ich bin aber überrascht, dass die wohlwerte Harpyie Euch auf die Baali ansprach, bisher erschien mir nur der sehr verehrte Seneschall interessiert die Damonenpaktierer zu finden. Nun denn, ich werde die wohlwerte Harpyie um eine Audienz ersuchen."

Schließlich senkte er sein Haupt und sagte schlicht:
"Ich danke Euch."

Nicolò hob überrascht seine Augenbrauen ob seines Kopfschütteln, entschied sich aber den Kappadozianer nicht weiter mit dem Thema der Pfade zu belästigen und wechselte es stattdessen.
"Ein Neugeborener hat mir eine Nachricht zukommen lassen, mit der Bitte um ein Treffen. Leider wohl schon vor einiger Zeit...
Liviu Cosma, vom Clan der Rose. Kennt Ihr ihn?"
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Nubis
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Re: [1070] Nach langer Zeit... ein Klopfen [Nicolò, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Vielleicht möchten sie es einen glauben lassen, sodass nicht nach ihnen gesucht wird", nickend bestätigte er so Niccolos Worte und sicherlich auch seine Vermutungen oder Gedanken dazu.
"Alephos? Der name sagt mir leider nichts. Allerdings kann ich auch nicht von mir behaupten, dass ein Ahn all zu sehr den Kontakt mit mir sucht. Ich werde mir den Namen allerdings merken.
Was Votori anbelangt, so kann ich euch auch nicht all zu viel mitteilen. Gerüchten zur Folge kam es in Votori zu vielen Unfällen mit Todesfolgen, die etwas bizarr waren. Ein Fischer erhängt sich im eigenen Netz, ein anderer ertrinkt im Dorfbrunnen, die Frau eines Fischers wurde vom eigenen Dach erschlagen und der Dorfälteste sei auch verschwunden und wenig später völlig verwildert wieder aufgetaucht. Man hätte ihn wie ein wildes Tier durch den Wald gejagt. Irgendwelche Leute mit venezianischem Akzent?"

Er schüttelte mit dem Kopf. "Für sich alleine genommen, seltsame, aber nicht unübliche Vorfälle, doch alles in einem Ort in recht kleinem Zeitraum? Dies war so um die 1068 herum, glaube ich.
Ausserdem machte mich auch der werte Liviu darauf aufmerksam, dass es seltsame Tode gegeben hatte und ich klärte ihn auf, dass ich für gewöhnlich solche Leichen untersuche. Eben um auch zu klären, wer dahinter stecken könnte. Schliesslich sprechen die Toten mit mir. Doch natürlich hat es noch keine der Leichen zu mir geschafft....also bevor Liviu mit mir sprach. Ein Schelm, wer da böses denkt, nicht wahr? Ich rate euch, Acht zu haben. Ich denke, seit der Zeit Iusticias ist die Geissel sehr wahrscheinlich nicht mehr er selbst. Er könnte für eine andere Seite arbeiten... Oder zumindest für meinen Ältesten, was dann in etwa dem gleich kommen dürfte. Aber haltet dies am besten für euch."

Er seufzte leicht.
"Ich hoffe zumindest, dass durch Liviu mich nun weitere Vorfälle schneller erreichen werden und wir die Vorfälle dort anfangen können zu klären."

Zu Aurore nickte er, wirkte aber nicht völlig überzeugt davon. Es konnte immer mehrere Gründe haben und manchmal waren die offensichtlichen nicht immer die richtigen.

"Da wir es schon von Liviu hatten...ja, ich kenne ihn, zumindest so weit es zwei gespräche zulassen. Er stellte sich einst bei mir auf recht tölpelhafte Weise vor und riskierte beinahe einen Rauswurf. Allerdings scheint er etwas daraus gelernt zu haben und nimmt sich nun der Kranken um Votori herum an. Ein Austausch mit ihm könnte vielleicht tatsächlich nicht schaden."

Er schmunzelte sachte.

"Und wie steht es um euch und eure Heilkünste? Ich für meinen Teil habe mich auf ein sehr spezielles Gebiet versteift und da ich ohnehin nicht mehr an den Lebenden praktizieren kann, sind die Todgeweihten nun jene, die meine Fürsorge bedürfen und denen ein sicheres Geleit ins Totenreich durch mich gegeben wird."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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