[1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

[Juli '22]
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Nicolo Trevisan
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[1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nach Jahren - Liviu mochte gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet haben - fand sich tatsächlich doch eine Nachricht im Elysium für ihn wieder.
Werter Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clan Toreador,
Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clan Toreador,
habt Dank für Eure Nachricht. Gerne lade ich Euch hiermit in das Haus der Heiler - das Spital von Maddalena ein.
Bitte erscheint in der dritten Nacht nach dem ersten Vollmond im neuen Jahre.

Hochachtungsvoll
Nicolò Trevisan, Hofgelehrter und -Medicus Genuss, Neugeborener aus dem Clan Saulots, Kind Eleazars, Ancilla aus dem Clan Saulots, Kind Amadis aus dem Clan Saulots, aus der Linie von Mokur, Kind des Saulot.
Besagte Nacht, war eine klare Winternacht und ein bitter-kalter Wind pfiff über den Weg hinweg welcher zu jenen beiden Anwesen führte, zwischen denen sich das Haus der Heiler fand.

Das Gebäude war zweistöckig, relativ groß und mit ausreichend Fensterläden ausgekleidet, um tagsüber genug Licht in das Gebäude zu lassen.
Des nachts war es spärlicher mit Öllampen beleuchtet. Das Haus schmiegte sich linker Hand an ein anderes Gebäude an, während sich rechter Hand Hecken bis zu einem Tor fortsetzten, welches wohl den Eingang zu einem Lagerhaus und Ställen bot.
Auf der Straße waren jedenfalls deutliche Fahrspuren von Lastkarren zu sehen.

Die Tür des Spitals war nicht verziert, machte aber einen sehr stabilen Eindruck.
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Liviu Cosma
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu erreichte nach 5 Jahren ein Schreiben des Hofgelehrten Nicole Trevisan. Das Schreiben ließ ihn zurück denken an die ersten sehr frustrierenden Jahren in Genua. Umso mehr weckte die Antwort aber auch seine Neugier. Daher ließ er einige Nächte davor eine Unterbringung in Genua anmieten und brach mit seinen Leuten rechtzeitig auf, um seine Zeit in der Stadt auch noch für andere Besuche nutzen zu können.

Zum Treffen selbst erschien er allein und trug unauffällige Kleidung in dunklen Farben. Dazu einen einzelnen Ring an seinem Finger und einen einfachen Gürtel. Er klopft an der Tür an und bat um einlasse.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Schon nach kurzer Zeit öffnete ein stämmiger, glatzköpfiger Mann die Tür. Die Jahre sah man ihm deutlich an - die Haut war altersfleckig und er ging leicht gebeugt. Trotzdem verbeugte er sich in einer Art und Weise, die ihm zumindest früher einen deutlich athletischen Körperbau beschied.
"Verehrter Liviu Cosma, mein Herrr erwartet Euch bereits. Mein Name ist Tebaldo Sagredo. Bitte folgt mir," sagte er schlicht und führte Liviu ins Gebäude hinein. Dabei kamen sie an einem Durchgang vorbei, hinter welchem sich ein dreischiffiger Raum eröffnete, in welchem mehrere Lager zu sehen waren, die durch Vorhänge abgetrennt waren.
Der Geruch verschiedener Heilkräuter drang an die Nase des Toreador, ebenso wie ab und an das Stöhnen der Kranken, obschon das Haus momentan nicht übermäßig belegt schien.

Schließlich erreichten sie einen kleinen Raum, an welchem Tebaldo nach kurzen Klopfen eintratt.
Der Raum war vom flackernden Licht einer Öllampe mäßig erhellt. An einem Tisch saß ein bärtiger Italiener mit dunklen Haaren vor einem Buch gebeugt. Eine Schreibfeder, Tinte und Pergament lagen in der Nähe.
Die Öllampe stand im sicheren Abstand und als Tebaldo Liviu hereinführte, richtete der Mann sich auf. Der Blick dreier dunkler Augen - eines davon auf der Stirn - legte sich auf ihn und seine Mimik wechselte von einem konzentrierten Blick zu einen freundlichen Gesichtsausdruck.
Nicolò stand auf und nickte ihm zu.
"Werter Liviu Cosma, willkommen im Haus der Heiler von Maddalena. Bitte setzt euch." Dabei deutete er auf die noch freie Bank vor dem Tisch, während er sich selbst setzte.
"Kann ich Euch etwas anbieten."
Tebaldo wartete derweil noch die Antwort des Toreador ab, bevor er die Tür leise hinter sich schloss und somit die beiden Kainiten alleine ließ.
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Liviu Cosma
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Es ich freue mich so euch zu treffen. Wenn ihr erlaubt, ich bin Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clan Toreador, Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clan Toreador. Ich bin in Salerno geboren und dort meine Ausbildung als Heiler bei Benediktiner erfahren. Später bin dann in dem Gefolge von Marie-Françoise Clermont-Tonnerre aufgenommen worden und konnte meine Studien des antiken und arabischen Wissens in Bereich der Heilung vertiefen.“

„Der wohlwerter Herold Galeno Fiore hat mir damals bei meiner Ankunft vor acht Jahren von diesem Haus in den höchsten Tönen gesprochen und ist es vielleicht Möglich mich später etwas herum zu führen?“
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Nicolo Trevisan
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Das Buch welches nun zwischen ihnen lag, war in lateinischer Schrift geschrieben und schien medizinische Themen zu behandeln - zumindest so viel war auf einen schnellen Blick erkennbar.

Nach seiner Vorstellung nickte der Salubri ihm knapp zu.
"Ich bin Nicolò Trevisan, Hofmedicus Genuas, Neugeborener des Clans der Einhörner, Kind Eleazars, Ancilla der Einhörner aus der Linie von Mokur, vom Blute Saulots. Ich bin ebenfalls erfreut Euch kennenzulernen. Insbesondere einen gelernten Benediktiner aus Salerno. Mir selbst blieb es bisher verwehrt Salerno zu besuchen, doch hörte ich bereits viel von der Schule dort und auch meine Diener besuchten sie bereits. Dennoch hätte ich viel gegeben sie mit eigenen Augen zu sehen.
Hattet ihr die Gelegenheit von Constantinus Africanus zu lernen?"

Interessiert und neugierig blickte Nicolò ihn an. Seine Hände hatte er ruhig auf den Tisch gelegt, doch ab und an erhob er die rechte, um seine Worte zu untermalen.
Aus der Nähe mochte Liviu auffallen, dass der Salubri weit weniger blass war, als es für ihre Art üblich ist. Auch senkte und hob sich sein Brustkorb in regelmäßiger Frequenz. Wenn nicht das dritte Auge auf der Stirn gewesen wäre, hätte man ihn durchaus für ein gewöhnliches Sethskind halten können.

"Als Sterblicher war es mir leider nicht vergönnt die Werke der griechischen Heilkunst zu studieren und ich lernte mehr das einfache Handwerk eines alten Medicus. Mein Erzeuger jedoch ist ebenfalls ein großer Kenner der alten Texte und sehr interessiert in den arabischen Heilkünsten. Er lehrte mich nicht nur die Heilkunst, sondern gab mir auch ein großes Wissen über die verschiedenen nutzbringenden Pflanzen und Kräuter."

Nicolò machte eine kurze Pause, sein Blick schweifte in die Ferne und seine linke fuhr nachdenklich durch den Bart.
" Ich habe eine hohe Meinung über die Schule in Salerno, wie ihr bereits sicherlich meinen Worten entnommen habt.
Vielleicht können wir uns über das ein oder andere in dieser großen Kunst austauschen?"

Dann breitete sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
"So, was hat denn der wohlwerte Herold erzählt?"
Dann wurde sein Gesicht wieder ernster und ihm wurde abermals bewusst, wie viel Zeit bereits vergangen und ihn seine Suchen gekostet hatten.
"Aber sicherlich führe ich Euch später gerne durch unser bescheidenes Haus. Doch würde ich die Gelegenheit gerne zunächst noch nutzen, um uns etwas zu unterhalten. Was führte Euch vor acht Jahren nach Genua und wie ist es Euch hier ergangen?"
Fiel Nicolò in seiner direkten Art erneut ins Haus, während sich der interessierte Blick dreier Augen auf ihn richtete.
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Liviu Cosma
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

"Nein, das Vergnügen hätte ich nicht. Wann hat Bruder Constantinus Africanus denn in Salerno unterrichtet? Ich muss zugeben, dass ich doch eine Zeitlang mit dem Gefolge meiner Erzeugerin umhergereist bin, bevor ich in meiner Familie aufgenommen wurde. Wenn aber ihr Diener in Salerno auf der Schule war, so hat er bestimmt von meiner Familie gehör. Sie hat ausgezeichnete Verbindungen zur Schule.

"Selbstverständlich können wir uns gerne austauschen und meine Ankunft verlief leider nicht so reibungslos, wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch sind das alte Geschichten, mit denen ich euch nicht langweilen möchte.Kurzgesagt ich habe versucht meine Dienste als Heiler der Stadt anzubieten und es gab damals kein Bedarf. Mittlerweile hat sich aber im Umland eine Gelegenheit ergeben und in Votori könnte ich ein kleines Heilerhaus aufmachen. Später kam dann auch die Order des Prinzen diese Gegend zu Unterstützen und auf weitere Vorfälle zu achten. So dass ich nicht mehr so oft in der Stadt selbst verweile."

"Der Herold hat mich damals darüber informiert, das dieses Heilerhaus von zwei Kainiten geführt wird und hat mir empfohlen mich bei euch und der Werten Aurora vorzustellen. Er hat von eurer vortrefflich Arbeit in knappen Worten gesprochen und ich bin selbst überrascht, wie schnell die Zeit seit meiner Ankunft verging und ich habe eine Reihe von bemerkenswerten Persönlichkeiten kennenlernen dürfen."

Eine kurze Pause folgt

"Dennoch möchte ich auch nicht verschweigen, das der Herold am Abend des Turniers daran erinnert hat, das eigentlich meine Zeit um ist. Leider hat er mir nicht mitgeteilt wie nun mit einem Gast umgegangen wird, der weder seine Aufgabe abgeschlossen noch Fürsprecher gemeldet hat. Wie hat euch der Abend des Turniers gefallen?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolòs nickte nur und schien gar nicht weiter auf seine Frage einzugehen, doch im nächsten Moment schüttelte er sachte den Kopf.
"Nein meine Diener haben dort nicht gelernt. Sie besuchten sie, um einige Bücher für mich zu erstehen und natürlich war ich auf ihre Beschreibungen gespannt. Eure Familie ist mir leider auch nicht bekannt. Nachdem ich in die Nacht geholt wurde, blieb ich zunächst in Bologna und kam dann nach Genua. Als Sterblicher hingegen war ich Händler und reiste viel nach Aquitanien. Ihr habt also eine klassische Ausbildung genossen?"

Nicolò lauschte den weiteren Worten interessiert und hob an der ein oder anderen Stelle seine Augenbrauen. Schließlich machte er eine wegwerfende Handbewegung.
"Ihr langweilt mich nicht. Die letzten Jahre haben mich außerhalb der Domäne geführt oder an dieses Haus gefesselt, also bitte erzählt mehr," und damit bedeutete er Liviu fortzufahren.
Auf seine letzten Worte hin nickte er.
"Ich habe von Votori gehört, eine neue Gelegenheit, doch gibt es auch Streitigkeiten darüber mit Savona. Es ist gut, dass Ihr dort ein Heilerhaus eröffnet habt. Vielleicht wäre auch hier eine Zusammenarbeit interessant. Denkt Ihr beispielsweise über die Ausbildung von neuen Medici nach?
Und falls Euch dort ungewöhnliche Krankheiten oder Seuchen auftreten, informiert mich bitte." Letzteres war freundlich vorgetragen, aber sein Unterton verdeutlichte, dass er im Grunde keine Bitte aussprach.
"Oh und falls Ihr es noch nicht wusstet, der Aderlass ist in Genua nur der Kirche erlaubt und jenen Medici, deren Ausbildung von der Kirche gegen eine Gebühr registriert wurde. So wurde es vom Senat auf Bitten der Kirche beschlossen. Falls Ihr Hilfe hierzu benötigt, kann ich Euch an den verehrten Hofgelehrten Ferrucio verweisen."
Nicolò selbst schien wenig glücklich über diesen Umstand zu sein.

Als Liviu seine Clansschwester erwähnte verdüsterte sich kurz sein Gesicht und er schwieg einen Moment.
"So von zwei Kainiten hat er gesprochen... Interessant" murmelte er nur. Dann schüttelte er sachte den Kopf.
"Meine werte Schwester im Blute verweilt nicht mehr in Genua, zu meinem Bedauern."
Seine Worte klangen ehrlich betroffen - entweder verstellte er sich hervorragend oder aber er sprach die Wahrheit.
Wieder schwieg Nicolò einen Moment und blickte die Rose ernst an.
"Je nach Art der Aufgabe, muss diese nicht abgeschlossen sein und es kommt mehr darauf an, mit welcher Hingabe Ihr an sie herangeht. Aber da ich sie nicht kenne, kann ich nur spekulieren." Nicolò hob dabei fragend seine Augenbrauen.
"Was die Fürsprecher angeht... Habt Ihr bereits mit den anderen Amtsträgern oder anderen Untertanen der Domäne gesprochen? Zwei Fürsprecher sind es weiterhin, die Ihr benötigt, nehme ich an."
Nach einer Pause fügte der Salubri noch hinzu:
"Es gab bereits Fälle, in denen die Frist verlängert wurde, wenn bestimmte Umstände vorlagen..."
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Liviu Cosma
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ja, die Ausbildung eines Gelehrten und Heilers der Benediktiner. Der Heiler als Diener der Natur und die Natur heilt, Gott rettet. Wir helfen der Natur ihr Werk zu verrichten, indem wir den Kranken stärken und der Natur die Zeit geben ihre heilende Wirkung zu entfalten.“

„Händler wie interessant, meine Familie auch und habe schon früh den Geruch von kostbaren Kräutern, Gewürzen und anderen wertvollen Handelsgüter in der Nase gehabt. Dennoch war meine Leidenschaft das Heilen, das Wissen und die äußerst akribisch gestalteten Bücher, in den das Wissen bewahrt und weitergetragen wird.“

„Wir sind für jede Unterstützung dankbar und in Votori geht es vor allem darum, dass sich die Menschen selbstständig versorgen können. Lernen wie man wichtige Heilpflanzen und Pilze aus der Gegend anbaut. Wie man sich bei Verletzungen und Krankheiten unterstützen kann. Gleichzeitung können wir so auch die Geschehnisse besser im Auge behalten.“

„Mit dem verehrten Hofgelehrten Ferrucio meint ihr den Aschepriester aus der Kirche San Giorgio? Welch ein Zufall, ich wollte eh zur Beichte und das trifft sich vortrefflich.“

„Nun an hingab hat es nicht gefehlt, aber ein Heiler ist kein Jäger oder Kämpfer. Aber ich sollte nicht klagen und stattdessen dem Vorbild der beiden Herolde folgen in ihrem Pflichtbewusstsein. Ich bin für meine Hochmut bestraft worden und damals von einer Welle aus Dreck, Gestank und anderen Dingen von den Straßen dieser Stadt verschlungen worden. Ob das reicht oder nicht müssen andere Entscheiden“

„Gesprochen habe ich mit einer Reihe von Gästen, Bewohnern und Amtsträgern. Ich kann aber nicht sagen wer sich als Fürsprecher davon am Ende wirklich hergibt. Ich werde sehen, aber ich sollte als erstes Beichten und für meine Sünden sühnen “
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Nicolo Trevisan
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"So sollte es sein," nickte der Hofmedicus bestätigend. "Und in den Fällen, in denen auch unsere Kunst versagt, ist es der Wille des Allmächtigen.
Ich hätte durchaus auch gerne die Ausbildung eines Benediktiners genossen, doch war es mir versagt. Mein Vater hatte andere Pläne und so lernte ich die Heilkunst zunächst heimlich, denn es ist auch meine Leidenschaft. Unser Antrieb ist scheinbar ähnlich", sagte Nicolo mit einem milden Lächeln.
"Aber ich war wohl nur bedingt ein Gelehrter und mehr interessiert an der praktischen Umsetzung, als an Büchern, zumindest damals. Meine Familie handelt mit Salz, Ölen und Wein," schloss er ab.

Dann stand Nicolò auf und griff hinter sich, um ein Buch herauszuholen. Den Einband zierten Abbildungen verschiedener Heilpflanzen. Das erste Buch schon er zur Seite und das zweite legte er nun vor Liviu.
"Wenn es Euch etwas für Votori nutzt, könntet Ihr hiervon eine Abschrift erstellen. Ich habe das Buch selbst geschrieben und es behandelt diverse Heilkräuter und -Pflanzen. Ich könnte Euch auch einen meiner Heiler zur Unterstützung schicken, so dass sich auch tagsüber jemand der Menschen annehmen kann."

Dann setzte Nicolò sich wieder hin und warf der Rose einen neugierigen Blick zu.
"Ja ihn meine ich. Woher wisst Ihr, dass er ein Aschepriester ist? Ich nehme an, Ihr wandelt auf dem Via Coeli?"

Erneut warf Nicolò dem Toreador einen langen Blick und abschätzenden Blick zu.
"Worin äußerste sich Euer Hochmut und wie seid Ihr bestraft worden? Und wen musst Ihr jagen?" schoss nun der Salubri ein Stakkato an Fragen ab. Offenbar hatte er eine sehr direkte Art.
"Habt Ihr denn Zusagen für Eure Fürsprache erhalten? Wenn dem so ist, solltet Ihr Euch wenig Sorgen machen, denn das versprochene Wort hat Bedeutung. So Ihr aber keine Zusagen erhalten habt, könnte ich Euch möglicherweise helfen, aber dazu wüsste ich gerne mehr der Umstände. Schließlich würde ich für Euch sprechen."

"Der Abend des Turniers war sehr interessant, auch wenn ich leider zugeben muss, dass ich im Grunde keine Ahnung von dem Spiel hatte, so dass die Züge für mich verwirrend waren."
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Liviu Cosma
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Re: [1071] Späte Antwort [Nicolò, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Meine ganze Familie handelt und meine Brüder und Schwestern haben unsere Familie Tradition fortgeführt, während meine jüngste Schwester leider sehr früh erkranktet und oft von dem Benediktiner behandelt wurde. Ich habe sie oft begleitet und war schon in meiner frühsten Jungend von ihrer Arbeit in meinem Heimatort fasziniert. Die Hoffnung, die Dankbarkeit und das Mitgefühl, das sie mit ihrem Wirken unter den Lebende entfachten. Dazu ihr Eifer, ihre Unermüdlichkeit in ihrem Wirken“

„Habt dank für die Möglichkeit eine Abschrift erstellen zu dürfen, in Moment fehlt es mir aber an angemessene Räumlichkeiten die soll wertvolle Bücher verdienen. Meine Bibliothek ist zum größten Teil noch in meiner alten Heimat. Könntet ihr euch vielleicht einmal diese Probe anschauen? Diese Art Schleim findet sich in letzter Zeit an immer mehr Baumstämmen in der Nähe von Votori. Die Flüssigkeit ist relative klar und ein wenig klebrig. Dabei wird eine Fläche von anderthalb Handbreit an einem Baumstamm in Hüfthöhe hinterlassen.“

Liviu übergibt ein kleines Paket, indem in ein Tuch ein paar Stücke der Rinde mit dem Schleim eingewickelt sind. Das Tuch ist leicht befeuchtet, damit der Schlein nicht austrocknet.

„Tagsüber kümmert sich ein Teil meines Gefolges mit Kräften des Dorfes um die Kranken und Verletzten. Ziel ist es, das die Bewohner des Dorfes sich immer mehr selbst helfen können und uns nur bei besonderen Notfällen brauchen. Ich möchte mich eines Tages schön wieder stärker der Stadt widmen können.“
„Der Vorrat an Heilpflanzen und andere heilenden Materialen ist oft knapp und wir sind für jeden Hilfe dankbar. Dennoch bin auch etwas irritiert von dem letzten Bekanntgeben. Warum beauftragt man 4 Mitglieder unserer Gemeinde sich um die Vorfälle in Votori zu kümmern und dann das Gebiet als Domäne neu zu verteilen?“

„Was den Aschepriester angeht so habe ich mit wohlwerte Herold Galeno Fiore während des Turniers über eine ganze Reihe von Themen gesprochen. Dabei haben wir auch über Sünden und was für uns Sünden sind diskutiert. Gelten noch die Werte unseres menschlichen Lebens und damit die 7 Sünden des Christentums für uns. Oder sind werden nun Verstöße gegen die Regeln unsere Art und unseres persönlichen Weges als Sünde von uns gesehen? Der Herold bezeichnete ihn dabei als Aschepriester.“

„Nun mein Hochmut führt mich zu der zweiten Aufgabe und bei dieser erlag ich der Blindheit bei dem Einsatz meiner Kräfte. Obwohl ich geübt im Einsatz bin, so ist jeder gebrauch unsere Fähigkeit auch immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Bei dem Öffnen der eigenen Wahrnehmung kann man schnell durch die Masse und Details der Eindrücke wie von einer Welle erfasst und verschluckt werden. Diese überfluten die eigenen Sinnesorgane und man verliert die Orientierung. Daher sind diese nicht geeignet für dem Masseneinsatz.“

„Ich weiß es nicht, ich habe mich um die Aufgabe gekümmert und vielleicht weiß der wohlwerte Herold Galeno Fiore, ob es Fürsprecher für mich gibt. Ich finde einen Teil der Gepflogenheit noch immer etwas befremdend.“

„Was das Spiel angeht, so kann ich es euch nur wärmsten empfehlen und obwohl für alle dieselben Figuren, dieselben Regeln gelten war jede Partie sehr unterschiedlich von ihrem Ablauf und dem Vorgehen der Spieler. Jeder Spieler hat ein Teil seiner Persönlichkeit mit ins Spiel durch seine Züge geworfen und man könnte die Stärken und Schwächen der Person wiederfinden.“
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