[1071] Wer wandert so spät… [Bruder Lucio, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

An einer weiteren Kreuzung blieb der Gelehrte stehen und sah sich um.* „Nun werter Bruder Lucio. Ihr habt mich wohl kaum verärgert. Es ist vielmehr die Erinnerung an die üblen Verleumdungen des werten Arash auf dem Turnier, die meine Laune trüben. Er beschmutzte mit seinen infamen Lügen nicht nur mich, sondern hinterließ bei mir die Frage, ob ich wohl zu sehr auf ein friedliches Miteinander achte und daher vielleicht blind bin, für die Hinterlist anderer.“ die dunklen Augen musterten noch einmal seinen Gesprächspartner, ehe er den Kopf schüttelte. „Sei es drum. Es wart nicht ihr, der mich beleidigt hat, daher wäre es unhöflich euch nicht zu helfen. Die Nacht ist noch jung und wir könnten dies Gespräch in meiner Werkstatt fortsetzten und ihr geht im Anschluss allein ins A Tarda Ora.“ seine Hand wies nach Süden „Oder aber wir gehen direkt dorthin und unterhalten uns dort. Andernfalls könnten wir auch erneut in den Rosengarten, falls euch das genehm ist. Die Dinge, die wir besprechen…“ seine Hand zeigte nach Westen und er sah sich erneut um „…sind nicht für jedermanns Ohren.“ er zwinkerte dem Nosferatu kurz zu und scheinbar war seine schlechte Laune wieder verflogen.

[Bruder Lucio]

Der Mönch scheint erleichtert, dass nicht er es war, der seinen neuen Kontakt gleich verärgert hat.

Die Vorschläge sich anhörend legt der Nosferatu den Kopf leicht schief und lächelt vorsichtig.

"Die Werkstatt dann. Ich würde gerne Euer Handwerk sehen, werter Gabriel." Er macht eine kurze Pause und hadert, ob die Frage stellen soll, entscheidet sich dann aber dafür.
"Was ist das A Tarda Ora?"

[Gabriel Ducas]

Er nickte bestätigend und bog an einer Hausecke ab und sie folgten wohl dem Verlauf der alten Stadtmauer in Richtung Küste. „Im A Tarda Ora findet ihr den wohlwerten ersten Herold Toma Ianos Navodeanu.“ antwortete er knapp mit einem freundlichen Lächeln, ehe er sich erneut umsah und seine Schritte in Richtung eines drei Seitenhofs lenkte. Die Rückseite mochte früher einmal direkt an der alten Stadtmauer gelegen haben und vorn zeigte sich ein, aus einem Pinsel gebildetes D als Emblem ab. Die Fensterläden waren verschlossen, nur über einem doppelflügeligen Tor schien etwas Licht. Der Brujah lenkte die Schritte dorthin und öffnete das Tor. Der Boden hinter dem Tor war mit einem Kieselmosaik bedeckt, welches geometrische Figuren zeigte und führte in einen großen Hof, in dem ein Tisch und zwei Bänke standen. „Bitte. Tretet doch ein.“ Gabriel ließ den Mönch vorgehen, vergewisserte sich noch einmal das ihnen niemand gefolgt war, trat selbst ein und schloss das Tor hinter sich. Mit ruhigen Schritten ging er in Richtung der Bänke. „Setzt euch doch.“ wies er eine der Bänke an den Verborgenen und setzte sich auf die andere.

Der Innenhof lag unter freiem Himmel und die umstehenden Häuser waren mit einem Vordach geschützt, so dass man den Hof auch bei Regen umrunden konnte. Die Fenster auf der Innenseite waren nicht verschlossen und zeigten fein gearbeitete Glasmalereien. Teilweise mit biblischen, aber auch weltlichen Szenen bedeckt. Es musste bei Tage wohl majestätisch wirken, des Nachts zu so später Stunde lagen die Motive doch alle im Dunkel.

[Bruder Lucio]

Bruder Lucio folgt und tut wie geheißen. Er setzt sich auf den angebotenen Platz, legt die Hände auf die Knie und schaut sich um. Mit großen Augen blickt er auf die Glasmalereien, den Hof und die Sterne über dem Dach. Er bleibt ruhig und nimmt sich die Zeit, die neuen Orte und Bilder aufzunehmen.

"Es ist wunderschön hier. Friedlich. Ein verborgener Ort der... Kunst und des Handwerks." Wie es scheint ist der Mönch tief beeindruckt, er blickt sich noch etwas weiter um bevor er sich wieder dem Gastgeber Gabriel zuwendet. Auf seinem Gesicht ist ein Lächeln zu sehen.

[Gabriel Ducas]

Er ließ seinem Gast die Zeit sich umzusehen. Vielleicht war es Absicht das sich jemand, dessen Blut man Leidenschaft und Unruhe nachsagte einen Ort der Ruhe und des Friedens schaffte. Mit ruhigen Zügen verfolgte er die Bewegungen und ging selbst langsam zu einer der Bänke. Gabriel hetzte Lucio nicht und sollte dieser aufstehen wollen, um sich Dinge aus der Nähe anzusehen, so würde er ihn nicht hindern.

„Es freut mich das ihr Gefallen daran findet. Solltet ihr dereinst die Hilfe meiner Handwerkskunst benötigen, fühlt euch frei zu fragen. Da wir beide aus dem Süden kommen, dürfte ich erfahren was euch nach Genua verschlagen hat?“ er machte eine kurze Pause lehnte sich ein wenig zurück und sah in den Sternenhimmel. „Sicher hat die Stadt ihren Charme, allerdings liegen doch auch noch zahlreiche andere Domänen auf dem Weg nach Norden? Seid ihr zu Fuß oder per Schiff angekommen?“

[Bruder Lucio]

"Ich kam per Schiff. Diese Domäne wurde mir empfohlen. Ich hörte, dass man hier gut siedeln und sich einen Namen machen kann. Und dazu kommt, dass ich gerne einmal eine andere Ecke der Welt sehen wollte." Er lächelt, sich immernoch umsehend.
"Es ist doch sehr anders hier. Schön und neu. Vielleicht genau das, was ich brauchte."

Er blickt zu dem Brujah und lächelt.
"Ich würde sehr gerne einmal zusehen, wenn Ihr arbeitet. Wäre das möglich?"

[Gabriel Ducas]

„Zusehen?“ Gabriel sah nachdenklich zu seinem Gast. „Nun wenn ihr einen passenden Ort habt, können wir gern darüber sprechen, wie und wo ich mein Handwerk einbringen könnte.“ er folgte den Blicken des Verborgenen und ließ diesem alle Zeit sich umzusehen. Seine eigenen Bewegungen waren indes beinahe zum Erliegen gekommen. Wäre nicht die sanfte Drehung des Kopfes, um den Blicken seines Gasts zu folgen, er hätte eine Skulptur sein können. Er ließ die Stille einen Moment die Ruhe und den Frieden des Ortes untermalen, bevor er diese unterbrach und weitersprach. „Wenn euch diese Domäne empfohlen wurde, bleibt die Frage von wem? Und woher kennt diese Person die Domäne? Könnte man mit ihr in Kontakt treten? Gar Handel betreiben?“ Seine Augen hatten zurück zu dem Mönch gefunden und betrachteten diesen interessiert. Der Brujah schien offenbar ein Geschäft zu wittern. „Und, verzeiht meine Neugier, welch Aufgabe hat euch der wohlwerte Herold zukommen lassen?“

[Bruder Lucio]

"Ich könnte meine alten Kontakte noch einmal bemühen, ja." Lucio lächelt.

"Ich soll ein neues Waisenhaus errichten. Und Fürsprecher finden... aber das ist nicts ungewöhnliches. Ich muss dieser Nächte einmal in das Gebiet gehen, das mit genannt wurde. Ich arbeite mich nur langsam voran durch die Gassen der Stadt. Ich muss mich erst einmal zu orientieren lernen."

[Gabriel Ducas]

„Ein Waisenhaus. Interessant. Habt ihr darum gebeten? Hattet ihr vielleicht vorher bereits Kontakt mit einem solchen?“ Gabriels Blick wanderte über die Glasmalereien und Mosaike im Hof. „Ich wäre gern bereit ein solches Haus mit meinem Handwerk zu unterstützen, sofern ihr mir einen eurer Kontakte vermitteln könnt?“ entgegnete er freundlich doch geschäftstüchtig.

„Bezüglich der Orientierung in der Stadt kann ich euch nicht wirklich helfen. Die meisten meiden Clavicula. Da euer Blut dies jedoch für sich beansprucht und ohnehin den Beinamen Verborgene trägt, könnte es für euch anders sein.“ er zuckte schmunzelnd mit den Schultern.

[Bruder Lucio]

"Ein wenig. Nicht direkt. Ich habe mich um die Kranken gekümmern als ich noch geatmet habe. Aber Waisenhäuser sind oft kirchlich unterstützt, daher ist es nicht so ein weiter Sprung für mich. Und eine gute Sache. Wenn Ihr möchtet werde ich Euch gerne mit einbeziehen wenn ich einen Sponsor gefunden habe. Ich hoffe, es wird nicht allzu lange dauern, obwohl wir..." Er lächelt. "Alle Zeit der Welt haben. Die Waisen haben es nicht."