[1070] Unbekannt [Bruder Lucio, Toma] [Die Kunst des Wettkampfs]

[Toma Ianos Navodeanu]

Etwas vorsichtig und schüchtern schleicht eine neue Gestalt in Genua zum Elysium Garten.
Lucio schaut sich um, passiert das Tor und betritt den Rosengarten mit leisen Schritten. Nicht aus dem Grund weil er ungesehen sein wollen würde, es ist mehr ein natürlicher Instinkt für den Nosferatu nicht gleich mit der Tür ins Haus zu Platzen. Vor allem als Neuankömmling.

Die Hande gefaltet in den Ärmeln seiner Robe und die Kapuze tief im Gesicht schaut der Mönch zu den bereits Anwesenden. Wie erwartet findet ein Schachturnier statt, daher bleibt er erst einmal still, schaut sich um und versucht jemanden zu entdecken, der ihn als unerwarteten Besucher "zur Rede stellen" wird. Wer auch immer auf ihn zukommt ist sicher die richtige Person, um sich vorzustellen.

Nach dem Gespräch mit Vergonzo stand Toma allein herum und betrachtete das Spiel zwischen Gabriel und Liviu, als ihm bei einem Moment des Umsehens der Mönch gewahr wurde der etwas unsicher weiter weg sich aufhielt. Ein Unbekannter. Ein Neuer? Nubis war nicht mehr da um ihn zu fragen, doch sie hatten nichts von einem Neuankömmling vernommen und ein Ghul wäre wohl zielsicher auf seinen Meister zugegangen.

So gingen sie direkt auf den Mann zu und sprachen ihn direkt an. „Guten Abend. Ihr seid neu in der Stadt?“

[Bruder Lucio]

Lucio dreht seinen Kopf zu der unbekannten Person und nickt fast unmerklich.

"Ja, ich bin neu in der Stadt." Er versucht es mit einem Lächeln, um der anderen Person zu signalisieren, dass er zwar neu, aber nicht unhöflich ist. Seine Lippen sind leicht verdreht, die Haut des Nosferatus gerissen, sodass hier und da Stücke seines Kiefers durchblitzen. Die Hände lösen sich voneinander und er hält eine in Tomas Richtung.

"Man nennt mich Bruder Lucio."

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma blickte eine Weile schweigend auf die dargereichte Hand. Das war unüblich und doch barg gerade gegenüber eines Tzimisce solch eine Geste ein gewisses Vertrauen. Ob er das wusste?

Toma sah wieder auf und nahm sogar die ausgestreckte Hand entgegen und umfasste sie für einen Moment fest.

"Uns wurde bisher selten hier die Hand gereicht. Woher kommt ihr? Bruder Lucio von welchem Blute?" erwiderten sie und ahnten schon ob seines Äußeren einen Nosferatu vor sich zu haben, jedoch war es an ihm dies kund zu tun und auch seinen Erzeuger zu nennen, wie es üblich und höflich und anständig war.

Sie ließen seine Hand wieder los und waren für einen Moment abgelenkt, als es laut hinter ihnen wurde, wo sich nun Gabriel und Arash stritten?
Sie schauten kurz weg, doch wandten sich dann wieder Lucio zu.

[Bruder Lucio]

"Lucio von den Nosferatu." Er folgt dem Blick Tomas und löst seine Hand wieder nach dem Handschlag, um sie im Ärmel zu verstecken.

"Ich komme aus Catanzaro, das ist weit im Süden. Wie ist euer Name?" Seine Augen blicken auf, treffen kurz die des Anderen und wandern dann leicht nach unten, wo sie auf den Lippen zu Ruhen kommen.

"Mein Erzeuger nannte sich Antonio, aber ich bin nicht sicher, ob sein Ruf bis hier geeilt ist." Der Mönch lächelt mit seinen kaputten Lippen. Höflich, ruhig. Ein wenig schüchtern.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma blickte den Mönch an als wären sie etwas enttäuscht.
"Womöglich ist es für euren Erzeuger auch besser wenn sein Ruf nicht so weit reicht." bemerkten sie knapp. "Wir nehmen an ihr seid ein Neugeborener?"

"Wir sind Toma Ianos Navodeanu, neugeboren im Blute der Drachen, Erster Herold Genuas und Kind des Ancilla Navod Sorinescu." stellten sie sich vor. "Wir empfangen Neuankömmlinge der Domäne."
"Lasst uns an einen ruhigen Ort gehen." schlossen sie an und lenkten den Nosferatu zur Casa des Gartens, in dessen Inneren sich aktuell vermutlich niemand aufhalten dürfte.

[Bruder Lucio]

Der Mönch nickt auf die erste Frage und neigt seinen Kopf bei der Vorstellung des Namens.
Sehr gut. Wie erwartet hat die richtige Person ... Person*en*?... ihn gefunden.

Lucio lächelt und nickt noch einmal, Toma folgend.

"Das Elysium ist wunderschön.", sagt er leise, sich immernoch umschauend. Neugierde und Schüchternheit kämpfen miteinander.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Das solltet ihr dem verehrten Hüter, Ilario Contarini, Ancilla der Schatten, Kind des Ahnen Lucius Valerius Galba, zu Venedig, Kind des Ahnen Magnus Mamercus, Kind des Eremiten, sagen. Gebaut wurde der Garten jedoch von der ehemaligen Hüterin, Avelina, Neugeborene der Toreador, sie werdet ihr hier jedoch nicht mehr finden."

Toma geleitete Lucio in das kleine zweistöckige Steinhäuschen, das sonst oft als Versammlungsplatz diente.
Im Inneren gab es ein Anschlagbrett für Aushänge, eine junge Dienern saß in einer Ecke und Sitzecken, sowie ein Tisch für Schreibarbeiten und ein Tisch für ein Schachspiel standen im Innenraum.

Sie setzen sich in die Sitzecke.

"Nun, werter Lucio, erzählt uns warum ihr nach Genua gekommen seid und was ihr gedenkt hier für die Domäne zu schaffen."

[Bruder Lucio]

Lucio folgt mit leisen Schritten, nickt der Dienerin zu und setzt sich mit Toma in die Sitzecke.
Namen. So viele Namen und er ist nicht besonders gut darin, sich diese alle zu merken. Aber auch hier gilt der Leitsatz: Du hast Zeit. Alle Zeit der Welt.

Er faltet seine Hände unter den Ärmeln und nickt. Er hat die Frage erwartet.

"Ich bin hierher gekommen, da ich hörte, dass man hier gut siedeln kann. Ich habe mein Leben lang im Süden verracht, es war an der Zeit, einmal zu Reisen. Etwas anderes zu sehen. Weg zu kommen von denen, die mich noch von früher kannten. Ein neues Leben zu beginnen."

Er macht eine kurze Pause. Wundert sich, ob die simple Antwort reicht.

"Ich bin Teil der Schatten. Weiß es, mich zu verbergen und mein Aussehen zu ändern. Ich weiß, wie ich das Vertrauen der Menschen gewinnen kann. Ein typischer Informationsbeschaffer, würde ich sagen. Ganz im Sinne meines Clans."

[Toma Ianos Navodeanu]

"Hm" machten sie. Manch einer hätte nicht so viel über sich preis gegegben, doch er hatte auch nichts gesagt, was sie nicht schon wussten über den Clan der Verborgenen.
Sie bezweifelte jedoch, dass das alles war, was Lucio hier her geführt hatte. In letzter Zeit kamen recht viele Nosferatu an und verschwanden wieder. Irgendetwas ging da vor sich. Nach Godeocs Verschwinden war der Clan aber vielleicht auch in Not mehr Mitglieder?

"Was wollt ihr tun? Ihr spracht davon was ihr könnt auf Grund eures Blutes. Doch was ist es dass ihr selbst als Person schaffen wollt und welchen Nutzen seht ihr in euch selbst?"

[Bruder Lucio]

"Nun, es mag seltsam klingen, aber ich möchte meinen Platz finden. Nun, da ich freigesprochen bin, muss ich nicht mehr darauf achten niemandem einen schlechten Ruf zu verpassen."

Er bewegt seine Hand, eine kleine Geste, die einen Kreis beschreibt.

"Ich habe in meinem Leben den Bedürftigen geholen. Ich würde dies gerne wieder tun, auch wenn es schwieriger sein wird als zuvor. Aber eine Gesunde Herde macht glückliche Schäfer."