[1070] Abseit des Turniers [Vincente, Liviu] [Die Kunst des Wettkampfs]

[Liviu Cosma]

Liviu lächelt – „Ich danke für eure Worte und sicherlich kann ich bei dem ein oder anderen Sache behilflich sein, aber ihr solltet euch am Anfang mehr auf die Personen konzentrieren, die euch in eurer Aufgabe unterstützen oder die ihr als Fürsprecher gewinnen könnt. Last euch nicht täuschen, andere „Gäste“ haben denselben Status wie ihr und die fünf Jahre sind schneller um als man denkt.“

Seine Stimme fängt an sarkastischer zu klingen
„Ein Teil der Aufgaben lassen sich nicht abschließen, sondern die hohen Herrschaften wollen sehen das wir uns damit beschäftigen und mit den Jahren kommen dann weitere dazu. Dabei wird es eine Reihe von Personen geben, die Abkürzungen oder Hilfe anbieten. Diese haben natürlich ihren Preis, aber da werde ich euch nichts neues erzählen.“

Seine Stimme wird wieder freundlicher
„Nein Genua ist kein Aufwand für mich, da ich oft in der Stadt zu tun haben. Außerdem ist Votori nur ein Dorf, die Anwesenheit von unserer Art sollte auf ein Minimum reduziert werden, um die Stille zu wahren.“

[Vincente Carlos]

„Ja, mir ist das auch aufgefallen. Die Aufgaben, die mit dem Bleiberecht verknüpft sind, kann man sicherlich nicht ohne Weiteres und auf die Schnelle erledigen, sonst würde man die Gäste nicht damit betrauen, sondern sich der Aufgabe schnell und effektiv selbst annehmen.“ Er blickte sich um und fragte sich, wer sich gerade noch an seiner Aufgabe die Zähne ausbiss.

„Tatsächlich stecke ich noch nicht einmal in den Vorbereitungen, weshalb ich auch erwäge nicht zum Wettkampf um die Villa anzutreten. Meine Zeit und Ressourcen ließen es einfach nicht zu. Nicht einmal einen Fürsprecher habe ich suchen können.“ Er schnaufte kurz. „Ich möchte auch keineswegs um eine Einweisung in eure Geheimnisse und Forschungen bitten. Tatsächlich würde ich gerne von euch Lesen und Schreiben lernen. Es ist manchmal eben effektiver, wenn man nicht immer den Diener eines anderen um das Aufsetzen von Briefen und das Vorlesen von Nachrichten bitten muss. Mancher Inhalt geht fremde Augen auch einfach nichts an.“

[Liviu Cosma]

„Nun gut, es ist eure Wahl. Dennoch solltet ihr Bedenken, das sich so eine Gelegenheit nicht so häufig bietet. Ihr könnt euch bei den Ancilla´s und dem Prinzen gleichzeitig präsentieren und einen ersten Kontakt herstellen, aus dem sie mehr entwickeln kann. Es muss noch nicht einmal selbst vorgetragen werden und ja, am Ende wird die Entscheidung nicht alleine durch das können fallen. Es werden im Hintergrund Fäden gezogen und Gefallen einzusetzen, aber das ist in dieser Stadt normal. Selbst die Paarungen des Turniers waren von der Harpyie nicht zufällig gewählt. Er wird interessant zu beobachten, ob sie selbst mit einsteigt oder auf andere Weise versuchen wird Einfluss auf den Ausgang des Turniers zu nehmen.“

„Wichtig ist, dass ihr mit eurer Aufgabe beginnt und für die Fürsprecher bleiben euch 5 Jahre Zeit, also wählt diese mit Bedacht, um sicher zu sein nicht der falschen Personen etwas zu schulden.“

„Schreiben und Lesen zu lernen wird nur etwas Zeit kosten und für Italienisch oder Latinisch kann ich euch gerne unter die Arme greifen. Die Details sollten wir aber ein anderes Mal vorsetzten und ihr braucht vor allem einen Ort, wo ihr in Ruhe üben könnt. Für den Anfang würde ich eine Wachstafel empfehlen.“

[Vincente Carlos]

Vincente grübelte. „Nun sicherlich, der Preis einer Villa ist verlockend und ja, es ist eine gute Gelegenheit um neue Personen kennenzulernen. Wie ich an diesem Abend breites feststellen musste, ist es gar nicht so leicht bei einer größeren Gästezahl alle kennenzulernen oder gar ein Gespräch mit ein jedem zu beginnen. Bei ein paar Personen ist mir dies gelungen, andere wiederum wurden mir im Gespräch genannt, sodass ich zumindest einen Namen zu einem Gesicht habe. Jedoch“, hier blickte er sich einmal im Raum um, „gibt es noch viele Gäste deren Namen ich noch nicht kenne. Eine Veranstaltung wie der beschriebene Wettstreit wäre sicher eine gute Gelegenheit dieses Versäumnis nachzuholen.“ Er machte eine Pause.

„Ich werde darüber nachdenken, ob sich etwas bei dem Wettstreit präsentieren lässt. Allerdings bin ich kein Mann der Bildung oder Wissenschaft, auch kann ich keine Kunststücke aufführen oder einen Vortrag halten. Selbst wenn ich die Gunst der Abstimmenden bekommen würde, so wäre ich entweder bei ihnen verschuldet oder andere zerreißen sich über meine Darbietung den Mund. Da frage ich mich, ob der Gewinn diesen Preis wirklich wert ist und ob ich bereit wäre ihn zu zahlen.“ Bei seinen Worten hatte der die Brauen zusammengezogen. Als er sich dessen bewusst wurde, entspannte er seine Züge bewusst, um die Stimmung des Gesprächs wieder ins Positive zu heben.

„Was den Unterricht betrifft, so würde ich mich sehr freuen von euch Italienisch und Latein zu erlernen. Falls es euch recht ist, so würde ich gerne mit Italienisch beginnen, sofern dem aus Sicht des Lernens nichts im Wege steht. Wie wäre es mit dem Elysium als neutraler Treffpunkt? Tavernen und Wirtshäuser sind zu laut und ablenkend und ich verfüge über keine Unterkunft, in welcher ich euch als Gast angemessen empfangen könnte. Wenn ihr nichts dagegen habt, so treffe ich mich gerne zum von euch genannten Zeitpunkt hier. Eine Wachstafel werde ich vorher besorgen und dann mitbringen. Falls ich noch andere Dinge benötigen sollte, so natürlich auch diese. Folgetermine können wir dann entweder nach jedem Treffen ausmachen oder wir treffen uns im festgelegten Abstand einer bestimmten Tages oder Wochenzahl oder ihr hinterlasst eine Botschaft für mich hier. Ich halte mich hier regelmäßig auf, da ich Mariam hin und wieder auf eine Partie hier besuche. Gerne werde ich mich für eure Mühen auch erkenntlich zeigen, so ihr dies wünscht.“

[Liviu Cosma]

„Seht es als Gelegenheit euch weiter bekannt zu machen und es ist alles erlaubt was den Geist anzuregen oder die Sinne zu erfreuen vermag. Als Gegenstand vorstellen, vortragen oder von anderen vorbringen lassen. Ihr könnt auch mit anderen zusammen was machen und die Kunst ist ein sehr weites Feld. Zeigt den Bewohner welche Art von Kunst ihr anregend findet und egal ob man teilnehmt oder nicht, man wird sich über jeden von uns den Mund zerreißen.“

Eine kurze Pause

„Und ich stimme euch bei, bei diesen Veranstaltungen ist es leider oft sehr schwierig wirkliche Gespräche zu führen oder alle kennenzulernen: Seht diese Veranstaltungen mehr als eine Möglichkeit erste Türen zu öffnen, Namen zu erfahren oder Verabredungen zu treffen.“

„Das Elysium ist eine ausgezeichnete Idee und ich über das Elysium oder dem Heilerhaus in Votori erreichbar. Gebt mir einfach Bescheid, wenn wir mit dem Unterricht beginnen können.“

[Vincente Carlos]

Er hörte aufmerksam zu, allerdings konnte er sich noch immer nichts unter dieser Veranstaltung vorstellen. Wahrscheinlich musste man es einfach erleben, um sich ein Bild davon machen zu können. „Das klingt fast so, als hättet ihr bereits eine Idee.“ Er lächelte, würde aber nicht tiefer bohren, sollte sein Gegenüber nicht freiwillig näher darauf zu sprechen kommen.

„Was den Ort betrifft, so werde ich mich gerne darum kümmern, dass wir das Elysium nutzen dürfen. Sobald ich alles geklärt habe, gebe ich euch dann gerne Bescheid. Darf ich fragen, was euch in die Stadt geführt hat? Die Heilkunst vielleicht? Und ob ihr schon immer als Heiler unterwegs gewesen seid?“ Er dachte kurz an die Verletzungen, die er zu Leb- und Todzeiten schon gesehen hatte. Oft waren Ärzte schnell bereit Gliedmaßen abzuschneiden...Verletzungen bedeuteten Blut, Schreie und Männer, die Götter oder ihre Mütter anriefen. „Ich habe mich bisher, muss ich leider zugeben, noch nie wirklich mit Heilen beschäftigt. Wie lernt man das, außer durch ausprobieren?“

[Liviu Cosma]

Er lacht – „Die Details erzähle ich euch gerne ein anderes Mal, aber ich habe das Heilen mit Pflanzen, Kräuter, Kampfer, Moschus, Ambra, Gewürznelken und Muskatnüssen bei den Benediktiner erlernt. Dabei heilt man nicht, sondern stärkt den Kranken und Verletzten. Mildert seine Schmerzen und hilft der Natur ihre natürliche Heilung einzuleiten.“

b]„Medicus curat, natura sanat, deus salvat.“ Der Arzt behandelt, die Natur heil, Gott rettet.“[/b]

Er bekreuzigt sich

„Ich denken die Spiele gehen gleichweiter und wir sollten wieder zu den anderen gehen. Alles gut für euer Spiel!“

[Vincente Carlos]

Zusammenfassung:
Vincente lernt auf dem Turnier Liviu kennen und beide fangen ein Gespräch an. Sie unterhalten sich über verschiedene Themen, z.B. das Schachspiel, den bevorstehenden Wettkampf um die Villa etc.
Liviu erklärt sich bereit, dass er Vincente das Schreiben und Lesen beibringt. Auch wollen sie sich regelmäßig zum Schachspielen treffen. Als Treffpunkt wird das Elysium festgelegt.