[1071] Census Vergonzo [Vergonzo, Liutprand]

[Liutprand]

Vergonzo hatte ihn bei der nächst sich bietenden Gelegenheit über die gewünschten Informationen mündlich aufgeklärt. Liutprand hatte sich bedankt und Vergonzo darum gebeten, im laufe des nächsten Monats ein Treffen zu organisieren, um die Begutachtung vorzunehmen.

Es solle ein Treffen fernab von sterblichen Augen und Ohren sein.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo hatte 5 Tage nach Beginn des kommenden Monats und zwei Stunden vor Mitternacht für das Treffen vorgeschlagen.
Der Ort sollte die Einmündung des Flusses ins Meer sein, welcher südlich an der Küste Genuas als erstes kam.

Sollte dies dem höchsten Liktor nicht genehm sein, hätte er dessen Korrektur akzeptiert.

Vergonzo war recht früh mit seinem Ghul losgelaufen und war somit rechtzeitig vor Ort.
Auch wenn sie Wege genutzt hatten, die beinahe niemand kannte außer Vergonzo. Ebenfalls wurde der Ghul zeitweise mit verbundenen Augen geführt, wobei der Nosferatu dazu noch kleine Umwege nahm und einige kleine aber unnötige Pausen machte.

So warteten Sie zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort auf den höchsten Liktor, abseits der Blicke der Menschen.

[Liutprand]

Zur verabredeten Zeit näherte sich eine Gruppe Reiter der verabredeten Stelle. Liutprand und vier bewaffnete Söldner. Jeder der Söldner war mit einer kleinen Sturmlaterne ausgerüstet ansonsten leichte Rüstung und kurze Schwerter. Er selbst hatte einen dunklen Umhang, darunter war er leicht gerüstet und hatte sein Gladius gegürtet. Außer Sicht- und Hörweite befahl der erste Liktor den Söldnern zu halten und hier auf ihn zu warten.
So näherte er sich alleine der Stelle, die der Baumeister genannt hatte und trat, sobald er ihn erkannte, auf ihn zu.

"Guten Abend, Vergonzo."

Sprach er mit geschäftlicher Stimme und ernstem Gesichtsausdruck. Er blickte für einen Augenblick Vergonzo an, dann blickte er in Richtung des Ghuls.

[Vergonzo Faro]

Der Ghul hatte zusammen mit seinem Herren aufs Meer geblickt.
Als die Reiter sich näherten und der Liktor zu ihnen kam, wandten sie sich um und der Nosferatu erhob sich aus seiner hockenden Position.
Ein Geste der Hand ließ den Ghul an jenem Ort stehen, während Vergonzo freundlich auf Liutprand zu kam.
So gab es den beiden Kainiten zur Not die Möglichkeit Interna zu besprechen, sollte dies notwendig sein.

Ein tiefes Neigen des Kopfes zum Zeichen des Respektes folgte.
"Guten Abend wohlwerter Erster Liktor Liutprand, Neugeborener vom Blute der Könige,Nachfahre des ehrwürdigen Mithras." erklang halblaut die Begrüßung.

"Habt dank das ihr den Weg auf euch genommen habt hier heraus zu kommen um eurer Pflicht nachzukommen. Ich will mein Bestes tun, euch die Aufgabe so einfach wie möglich zu machen. Da ich mit dem Ablauf nicht vertraut bin, gebt mir bitte Bescheid wie ich helfen kann. Mein Ghul war, wie bereits erwähnt, seid längerem einigen Kainiten bekannt, bei den Menschen ebenfalls. Er ist über mein Dasein grob informiert, nicht mehr. Auf Grund des Alters und seinen optischen Veränderungen war es notwendig ihn aus der Öffentlichkeit zu ziehen um die Stille zu bewahren." gab er grob dem Liktor eine Übersicht.
"Ihr werdet es selbst sehen."

Sein Blick lag ruhig und respektvoll auf dem Liktor, gewillt ihn bei seiner Aufgabe zu unterstützen.

[Liutprand]

Der Blick des Liktors wich vom Ghul und legte sich prüfend in das Gesicht des Nosferatu..

"Seid gegrüßt. Ich kann Eure Bereitschaft mich bei dieser Aufgabe zu unterstützen und den damit verbundenen Dienst an der Tradition der Stille nur begrüßen und sie wird wohlwollend zur Kenntnis genommen...jedoch..."

Sein Blick ging noch einmal zum Ghul der außer Hörweite am Ufer stand. Die Geräusche der Nacht, das Zirpen von Grillen, das leise Säuseln des sanften Windes und die ferne Brandung machten die Stille die Eintrat doch ein wenig erträglicher. Denn der Blick den der erste Liktor dann wieder dem Nosferatu zuwarf war um einiges kühler geworden, kritischer und ein etwas lauerndes Funkeln war darin zu erkennen.

"...wenn mich nicht alles täuscht, hatte ihre höchst verehrte Majestät in der Nacht der Justitia dem Blute der Verborgenen jedweden Blutsdiener verboten, bis die Stadtmauer fertig erbaut ist..."

Die Stimme war zwar ruhig, doch die Bedeutung und Konsequenzen seiner Worte türmten sich wie eine drohende Lawine auf.

[Vergonzo Faro]

Der Nosferatu legte den Kopf schief und nickte zu den Worten des Liktors, blieb aber freundlich und es war bisher keinen Funken von Unbehagen oder Nervosität zu erkennen. Ob sich das ändern würde, blieb abwzuwarten.
"Ah ich verstehe." erklärte er es sich dann vermutlich selbst.

Er legte die Hände mit einer ruhigen Bewegung vor den Bauch ineinander ehe er leise und sicher antwortete.
"Ihr habt recht. In der von euch erwähnten Nacht sprach unsere Herrscherin jenes Verbot aus, wie auch das sie meinen Ghul nicht sofort fordern würde. Das bestätigte erneut ihr Fingerspitzengefühl bei der Ausübung ihres verdienten Einflusses, wie auch ihre Weitsicht, so denke ich."
Er machte ein ruhige Geste der offenen Hand in Richtung des Ghuls.
"Albano ist seid fast zehn Jahrzehnten mein Gesicht des Baumeister unter den sterblichen, wo er sich viele Kontakte und Beziehungen aufgebaut hat. Ich müsste vermuten, da ich die Gedankengänge und Weitsicht der Ahnen bei weitem nicht erahnen kann, so komme ich zu dem Schluß, Albano hätte vorerst bleiben können um dem Mauerbau dienlich zu sein. Ein Jahr nach Justitia fanden einige großzügige Zusammenkünfte zwischen unserer Herrscherin, dem Allesfresser und mir statt in denen ich Albano nicht verschwieg. Ich schlug vor dass mein Ghul seine vielen Kontakte zu anderen Baumeistern, Händlern und Arbeitern nutzen sollte um dieses immense Bauprojekt flüssig und zu akzeptablen Kosten realisieren zu können. Was dann auch so geschah."

Er endete kurz um Liutprand die Möglichkeit zu geben, das gesagte zu überdenken.
"Aber ihr habt recht, das es meine Aufgabe ist diese Thematik zu klären, nicht die unserer Herrscherin. Ebenfalls ist mir nicht daran gelegen euch die Aufgabe zu erschweren oder zu versuchen mit euch zu handeln. Daher wäre mein Angebot gemeinsam dieses Thema vor die Herrscherin zu tragen."
Er wollte nicht der sein, der einen der wichtigsten Eckpfeiler des Mauerbaus einfach so entfernte.

[Liutprand]

Ruhig hörte sich Liutprand die Ausführungen des Verborgenen an und seine Miene wirkte undurchdringlich. Nachdenklich strich er sich über die Stoppeln an seinem Kinn.

"Euch ist sicherlich bewusst, was Euch blüht, wenn ich herausfinde, dass Ihr mich anlügt und selbstverständlich werde ich Eure Aussage beim Diener ihrer höchstverehrten Majestät bestätigen lassen."

Sprach er sehr nüchtern und in seiner Stimme mochte man die Tragweite der Konsequenzen die nur angedeutet wurden erahnen. Aber schließlich winkte er ab.

"Bis Eure Aussage bestätigt oder widerlegt wurde, ist es unklug ihre höchstverehrte Majestät zu behelligen."

[Vergonzo Faro]

Er nickte und verbleib ansonsten ruhig.
Es würde kommen wie es kommen muss, auch wenn er natürlich das Beste hoffte.
"Ich habe nicht gelogen was die Abläufe der Geschehnisse angeht. So meine Vermutung über die derzeitige Wichtigkeit meines Ghuls in den Augen unserer Herrscherin eine Fehleinschätzung war, möge man mir dies nachsehen, nicht aber ungesühnt lassen."
Machte er deutlich, dass er sich den Konsequenten nicht entziehen würde.

Er verschonte den Liktor allerdings vor den detaillierten Gründe und Ausführungen dazu, welche Auswirkungen es haben würde, sollte Albano wegbrechen.
"Darf ich einen Vorschlag machen, wohlwerter Erster Liktor?"

[Liutprand]

Liutprand runzelte leicht die Stirn und betrachtete den Nosferatu vor sich einen Augenblick nachdenklich.

"Sprecht."

Erteilte der erste Liktor dem Baumeister das Wort, er schien ein wenig neugierig auf das zu sein, was der Nosferatu vorzuschlagen hatte.

[Vergonzo Faro]

Dankend das Wort erteilt zu bekommen nickte er und sprach.
"Zuerst könnt ihr euch heute Nacht Albano anschauen um ihn euch einzuprägen. Dann würde ich auf direktem Weg zum Diener unserer Herrscherin gehen, die Sache klären und ihn bitten euch zu informieren. So erfahrt ihr es direkt von ihm und ihr müsst nicht mehr tun als diese Aufgabe eh schon von euch erwartet."
Eine kurze Pause folgte.

"Solltet ihr Zweifel an meinem Leumund haben, was ich verstehen kann, da wir wenig miteinander zu tun hatten und ich euch noch nicht durch meine Taten ausreichend davon zeigen konnte, würde ich mich bereit erklären mich mit meinem Ghul in euer Gewahrsam zu begeben. Bis ihr dieses Thema klären konntet, so ihr dies wünscht. Wobei ich demütig darum bitten würde, dies nicht unnötig in die Länge zu ziehen, da wie ihr wisst, die Mauer und die anderen Aufgaben noch nicht fertig gestellt wurden."

Dies war der Vorschlag den er anbieten wollte und schien weiterhin offen dafür zu sein, was dem Liktor vorschweben könnte.